Magazin erstellt am 09.06.2016 um 10:02:33 [ voriger | nächster ]

Elektromobilität: Kaufprämie für Elektroautos

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Elektromobilität: Kaufprämie für Elektroautos

Die Bundesregierung will durch eine Kaufprämie von bis zu 4.000 Euro die Elektromobilität fördern und den Verkauf von Elektroautos wie dem BMW i3 ankurbeln. Insgesamt beläuft sich das Förderprogramm der Großen Koalition zusammen mit der Autobranche auf mehr als 1,2 Milliarden Euro. Sowohl Politik - bzw. der allgemeine Steuerzahler - als auch Autoindustrie sollen sich die Kosten des Förderprogramms jeweils zur Hälfte teilen und den Umstieg auf Elektroautos nicht nur fördern, sondern auch erleichtern. Doch wie funktioniert die E-Kaufprämie, welche Fahrzeuge sind erhältlich und worauf sollte man achten?

Basislistenpreis darf maximal 60.000 Euro betragen

Käufer eines reinen E-Modells sollen eine maximale Kaufprämie in Höhe von 4.000,- Euro erhalten. Wählt der Interessent einen Plug-in-Hybrid (PHEV = Plug-In Hybrid Electriv Vehicle) - also ein Kraftfahrzeug mit Hybridantrieb - beträgt die Prämie nur noch maximal 3.000,- Euro. Achtung ist auch beim Gesamtpreis des E-Autos geboten, denn die Prämien gelten ausschließlich bei einem Netto-Listenpreis des Basismodells in Höhe von bis zu 60.000,- Euro. Modelle, bei denen sich die Prämie unter Umständen lohnen könnte, sind der BMW i3 sowie die neue i3-Version mit 94-Ah-Batterie. Aber auch Käufer eines E-Autos anderer Marken wie dem Nissan Leaf, Renault Zoe, Kia Soul EV oder des Mercedes-Benz B 250e können von der Elektroauto-Prämie profitieren. Übrigens: Nicht nur batteriebetriebe E-Autos, sondern auch brennstoffzellenbetriebene E-Autos sind von der Elektroauto-Prämie gedeckt. Weil viele dieser Fahrzeuge jedoch mehr als 60.000,- Euro in der Basisvariante kosten, ist eine Prämie hier nicht möglich.

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

Bei der E-Kaufprämie gilt das „Windhundprinzip“. Das bedeutet, dass nur die schnellsten Käufer von der E-Prämie Gebrauch machen können. Mit einem Prämienvolumen von insgesamt 1,2 Milliarden Euro dürften rund 300.000 Fahrzeugkäufer von der Prämie profitieren. Wer zu spät kommt, geht leer aus. Sind die Mittel aus Bund und Autoindustrie bis zum Jahr 2019 noch nicht ausgeschöpft, verfallen die übriggebliebenen Mittel.

Gleich zugreifen und neues E-Auto kaufen?

Viele Autobesitzer fragen sich sicherlich, ob durch die E-Autoprämie der beste Zeitpunkt zum Verkauf des eigenen Autos auf Plattformen wie Autohero und der Kauf eines neuen E-Autos gekommen ist. Fakt ist, dass die rein elektrische Reichweite der meisten E-Autos nur für den urbanen Betrieb - also beispielsweise für kurze Arbeitswege - ausreicht. Außerdem sollte man sich beim Kauf eines E-Autos über die verfügbaren Lademöglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung sowie die Ladezeiten informieren. Neben dem Fahrverhalten und der Reichweite sollte man sich auch über die Nutzbarkeit - etwa das Kofferraumvolumen und die Variabilität - des jeweiligen E-Modells genauestens beraten lassen. Aber auch Mieter, die nicht über eine Garage oder einen Parkplatz mit einer Ladestation verfügen, sollten beim Kauf eines E-Autos vorsichtig sein.

Sigmar Gabriel durch Wissenschaftler kritisiert

Die Berater des Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel - der wissenschaftliche Beirat des Wirtschaftsministers - kritisierten die kommende E-Prämie hart und meinen, dass die Kaufprämie für Elektroautos ein ungeeignetes Mittel sei, um das Klima zu schützen. Laut der Süddeutschen Zeitung würden die Maßnahmen zu teuer sein, um in CO2-belasteten Städten für eine bessere Luftqualität zu sorgen. Die Wirtschaftswissenschaftler, zu denen die renommiertesten Wirtschaftsforscher überhaupt gehören, sehen vielmehr großes Potenzial in selektiven Fahrverboten, die den Klimaschutz insbesondere in Sachen Kosten und Einspareffekt deutlich effektiver fördern könnten. Denkbar wäre beispielsweise, Nutzfahrzeuge sowie Fahrzeuge aus dem öffentlichen Personennahverkehr mit E-Motoren umzurüsten, um die Luftqualität der Smog-geplagten Städte zu verbessern. Laut der Süddeutschen Zeitung bemängeln die Wissenschaftler weiterhin die Technik der zeitgemäßen Elektroautos, die nach aktuellem Stand zu ineffizient sei und einer staatlichen Subventionierung hinsichtlich Kosten-Nutzen-Faktor nicht entsprechen könne.


 
Autor: Chris_W. [ voriger | nächster ]