Magazin erstellt am 26.08.2012 um 19:39:49 [ voriger | nächster ]

DTM 2012 Zandvoort: Zitterfeeling an der Nordsee - Enttäuschungen für BMW

BMW-News-Blog: DTM 2012 Zandvoort: Zitterfeeling an der Nordsee - Enttäuschungen für BMW
BMW-News-Blog: DTM 2012 Zandvoort: Zitterfeeling an der Nordsee - Enttäuschungen für BMW
DTM 2012 Zandvoort: Zitterfeeling an der Nordsee - Enttäuschungen für BMW


Für BMW war es das schlechteste Qualifying in dieser Saison. Im nordholländischen Zandvoort (Niederlande), direkt an der Nordseeküste, herrschten regnerische Bedingungen und teils schwieriges Dünenflair.

Eben jenes sorgte bereits am Samstag für Aussetzer und Ausfälle - lediglich Dirk Werner schaffte es mit Position 7 als einziger BMW-Pilot unter die Top-Ten. Für DTM-Champion Martin Tomczyk blieb Platz elf, Priaulx (Pos. 16), Hand (Pos. 17), Spengler (Pos. 18) und Farfus (Pos. 20) besetzten die hinteren Ränge. Während BMW mit enttäuschten Gesichtern aus dem Qualifying ging, hatte Konkurrent Audi viel zu feiern: Ganze fünf Audi A5 DTM starteten am Sonntag von den ersten Plätzen, auf Pole der Audi ABT Sportsline-Pilot Timo Scheider.

Zum Rennen mussten sich die Fahrer wiederholt auf einen regnerischen Renntag gefasst machen. Ganz im Gegensatz zum Rennen am Nürburgring bot die DTM wieder einmal Spannung über Spannung und Motorsport so, wie er für den Zuschauer auch am interessantesten ist.

Spannend wurde es schon bei Rennstart. Audi-Champion Timo Scheider blieb zum Entsetzen seines Teams stehen und wurde im kompletten Starterfeld durchgereicht. Miguel Molina im Audi A5 DTM, Robert Wickens im Mercedes C-Coupè, BMW-Pilot Andy Priaulx und die Schweizer Audi-Pilotin Rahel Frey hatten schon in den ersten Runden mit Kollisionen zu kämpfen. Schnell hatte sich auch DTM-Spitzenreiter Gary Paffett aus dem Mercedes-Lager auf Position fünf vorgekämpft. Markenkollege David Coulthard legte außerdem eine Top-Aufholjagd hin: Von Position 22 auf Rang 13 erzielte er erste gute Runden - musste das Rennen aber aufgrund einer Beschädigung an der Hinterachse schlussendlich in Runde 18 aufgeben.

Martin Tomczyk entschuldigte sich außerdem bei Mercedes-Chef Haug für die normale Kollision mit Gary Paffett - er hatte wohl mit blockierenden Reifen zu kämpfen. Tomczyk musste das Rennen schließlich in der 28. Runde aufgeben, während Paffett noch wichtige Punkte für die Saison erringen konnte. BMW-Pilot Bruno Spengler wurde in seinem 80. DTM-Rennen mit guten Stops seines BMW-Team Schnitzer belohnt. Deshalb konnte er sich nach seinem verpatzten Qualifying-Samstag zunächst von Position 18 auf 13 vorkämpfen, und entschied letztlich den sechsten Platz für sich. Auch Dirk Werner und Augusto Farfus, der als 20. gestartet war, überquerten auf den Plätzen acht und neun die Ziellinie. Andy Priaulx erreichte im Crowne Plaza Hotels BMW M3 DTM den 13. Rang, während Joey Hand im Samsung BMW M3 DTM das Rennen als 14. abschloss.

Bis zur 32. Runde konnte sich Mike Rockenfeller an die Spitze setzen, der seinem riskanten Markenkollegen Mortara schnell weichen musste. Wegen der langen Safety-Car-Phasen wurde das Rennen außerdem zeitlich begrenzt, so dass nach 42 Runden Audi-Pilot Edoardo Mortara den Sieg im niederländischen Zandvoort für sich entscheiden konnte. Dicht gefolgt von den beiden Markenkollegen Mike Rockenfeller und Mattias Ekström konnte üblicher Trauerkloß Audi einen ersten verdienten Top-Erfolg in der diesjährigen DTM-Saison verbuchen - mit gleich drei Piloten auf dem Siegerpodest.

Fünfter wurde Adrien Tambay - ebenfalls mit einem Audi A5 DTM. Vierter wurde Mercedes-Fahrer Jamie Green, der mit zusätzlichen Punkten nun Bruno Spengler von Platz zwei der Gesamtwertung verdrängt hat. In der Fahrerwertung belegt Spengler jetzt mit 91 Punkten den dritten Platz. Der Rückstand auf Spitzenreiter Paffett beträgt 18 Zähler. Tomczyk (69 Punkte) folgt auf Rang fünf. Farfus (19), Priaulx (14), Werner (5) und Hand (2) gehen auf den Plätzen 9, 12, 18 und 19 ins nächste Rennwochenende in Oschersleben.

Dort steht am 16. September der achte Lauf der Saison auf dem Programm.


Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor):

„Das war ein unglaublich intensives Rennen mit zahlreichen Zwischenfällen. Mit drei Fahrern in den Top-Ten haben wir nach dem schwierigen Qualifying am Samstag mehr als Schadensbegrenzung betrieben. Bruno Spengler hat zwölf Positionen gut gemacht, bei Augusto Farfus waren es elf. Dirk Werner hat ebenfalls ein fehlerfreies Rennen gezeigt. Eine Schlüsselszene war sicherlich die Berührung zwischen Martin Tomczyk und Gary Paffett. Bei einsetzendem Regen blockierten bei Martin die Räder, und er rutschte in Garys Auto. Sein Rennen war danach vorbei, während Gary weiterfahren konnte. Martin hat sich bei Mercedes-Benz und bei Gary entschuldigt. Jetzt blicken wir nach vorn und freuen uns auf Oschersleben.“

Charly Lamm (Teamchef, BMW Team Schnitzer):

„Mit dem sechsten Rang für Bruno Spengler vom 18. Startplatz können wir mehr als zufrieden sein - vor allem wenn man bedenkt, dass er heute wegen Magenproblemen nicht 100-prozentig fit gewesen ist. Von so weit hinten noch in die Top-6 vorzufahren, ist einfach fantastisch. Über die Vorstellung von Dirk Werner freue ich mich ebenfalls. Er hat ein beherztes Rennen gezeigt, und das bei äußerst schwierigen Bedingungen. Dirk konnte wertvolle Punkte für sich selbst und das BMW Team Schnitzer sammeln. Nach dem Sieg am Nürburgring haben wir hier ein eher durchwachsenes Wochenende erlebt. Dennoch können wir mit dem Resultat sehr gut leben.“

Stefan Reinhold (Teamchef, BMW Team RMG):

„Das war ein aufregendes Wochenende. Bei den schwierigen Bedingungen heute hat das Team klasse gearbeitet. Das Ausscheiden von Martin Tomczyk ist sehr schade, denn wir hätten heute definitiv eine Menge Punkte sammeln können. Mit Joey Hand haben wir beim zweiten Stopp auf Regenreifen gesetzt. Wäre der Regen stärker geworden, hätte Joey einen Vorteil gehabt. Aber es trocknete schnell wieder ab, so dass wir wieder auf Slicks zurückwechseln mussten. Wir haben es versucht, aber am Ende hat es nicht für Punkte gereicht.“

Bart Mampaey (Teamchef, BMW Team RBM):

„Ein wirklich schwieriges Rennen mit anspruchsvollen Wetterverhältnissen. Bei solchen Bedingungen ist es immer schwierig, alle Entscheidungen richtig zu treffen. Aber wir hatten zur richtigen Zeit die richtigen Reifen. Wenn man wie Augusto Farfus heute vom 20. Platz startet und Punkte holt, dann kann man das als gutes Rennen bezeichnen. Am Start war es für beide Fahrer nicht leicht, dann haben wir aber einen guten Rhythmus gefunden. Die Pace hat gestimmt. Zur Rennmitte hat ein weiterer Schauer das Klassement dann noch einmal durcheinandergewirbelt. Sowohl Augusto als auch Andy Priaulx sind damit sehr gut umgegangen. Gegen Rennende wurde es noch einmal richtig spannend, aber wir konnten trotzdem unsere Positionen halten.”

Bruno Spengler (Startnummer 7, BMW Team Schnitzer, Platz 6):

„Nach dem schwierigen Qualifying hätte das Rennen für mich kaum besser laufen können. Der sechste Platz fühlt sich an wie ein Podium. Vom 18. Startplatz haben wir das Maximum herausgeholt. Entscheidend war mein guter Start. In den ersten Kurven habe ich viele Positionen gutmachen können. Insgesamt war es ein hartes Rennen für mich. Der einsetzende Regen hat es nicht einfacher gemacht. Ich musste hohes Risiko gehen. Aber mein Team hat mich mit einer tollen Boxenstrategie weit nach vorn gebracht. Vor dem Rennen wäre ich noch froh gewesen, irgendwie in die Punkte zu kommen. Dass es der sechste Platz geworden ist, das ist richtig klasse.“

Dirk Werner (Startnummer 8, BMW Team Schnitzer, Platz 8):

„Die Bedingungen waren tückisch: trocken, feucht, und Regen in bestimmten Kurven. Das hat es in manchen Situationen nicht einfach gemacht, das Auto auf der Fahrbahn zu halten. Der Start auf feuchter Strecke war schwierig. Ich bin unbeschadet durch die erste Kurve gekommen. Im mittleren Rennabschnitt ging es etwas ruhiger zu, meine Stopps waren sehr gut. So konnte ich in der Boxengasse Plätze gutmachen. In der Schlussphase ging es dann noch mal eng zu, und ich habe mehrere Zweikämpfe bestritten. Heute habe ich eine Menge darüber gelernt, wie man mit diesen Jungs kämpft. Über die Punkte für Platz acht freue ich mich sehr. Der Trend zeigt weiter nach oben.“

Augusto Farfus (Startnummer 16, BMW Team RBM, Platz 9):

„Ich hatte ein gutes Rennen bei schwierigen Verhältnissen. Es war schon ein Erfolg für sich, das Auto auf der Strecke zu halten. Meine Pace hat gestimmt, und es wäre sogar ein noch besseres Ergebnis möglich gewesen. Dann war ich jedoch in Duelle mit Ralf Schumacher und Gary Paffett verwickelt. Weiter nach vorn ging es dann nicht mehr.“

Andy Priaulx (Startnummer 15, BMW Team RBM, Platz 13):

„Bei einer Berührung wurde mein Auto gleich zu Beginn des Rennens beschädigt, so dass ich nicht so schnell fahren konnte wie es eigentlich möglich gewesen wäre. Ich hatte einen guten Start und habe mich bei den nassen und rutschigen Bedingungen wohl gefühlt. Ich wollte alles aus meinem angeschlagenen Auto herausholen. Ohne den Schaden hätten wir hier Punkte holen können. Die Boxenstopps vom Team waren richtig gut.“

Joey Hand (Startnummer 2, BMW Team RMG, Platz 14):

„Wieder war das nicht das Ergebnis, das ich mir erhofft hatte. Wir hatten auf ein Trocken-Set-up gesetzt. Entsprechend rutschig war es in der Startphase, als die Strecke noch feucht war. Als der Kurs abtrocknete, wurde es einfacher. Beim zweiten Boxenstopp haben wir uns dazu entschlossen, Regenreifen aufzuziehen, da wir binnen weniger Runden mit stärkerem Regen rechneten. Einmal haben wir uns Regen gewünscht - und dann kam er nicht. Die Reifen haben rasch abgebaut, als es wieder trocken wurde. Deshalb mussten wir noch einmal stoppen.“

Martin Tomczyk (Startnummer 1, BMW Team RMG, Ausfall):

„Beim Anbremsen hat mein Rad blockiert. Ich wollte Gary Paffett noch ausweichen, aber es ist mir nicht gelungen. Dieser Zwischenfall ist den Bedingungen geschuldet. Auf der nassen Strecke hatte es schon kurz zuvor den einen oder anderen Abflug gegeben. Nach dem Unfall musste ich dann aufgeben. Für Gary tut es mir leid. Ich bin ein fairer Sportsmann und habe mich danach sofort bei Norbert Haug entschuldigt, der die Entschuldigung auch angenommen hat. Anschließend bin ich auch zu Gary gegangen. Ich persönlich empfinde die Strafe als zu hart, akzeptiere sie aber und blicke nun nach vorn auf das Rennen in Oschersleben.“
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Autor: Chris_W. [ voriger | nächster ]