Rockford Fosgate Tuningdays:
Track&Safety Days Hockenheim:
Winter 2018/2019:
Lange Zeit hatte ich davon geträumt mir einen S54 in den e36 zu bauen. Für mich war das jahrelang der perfekte Motor für einen e36.
Nachdem ich aber nun selbst beruflich bei einer Performance und Sportwagen Marke im Stuttgarter Raum als Entwickler untergekommen bin und des Öfteren diese Fahrzeuge bewegen kann, hat sich meine Sicht darauf ein Stück weit geändert. Der S54 bleibt ein perfekter Motor für den e36…nur nicht für mich.
Letztendlich wird der e36 niemals die gleiche Performance auf die Strecke bringen wie ein aktuelles Fahrzeug. Soll er aber auch nicht. Künftig soll er daher zwar gut motorisiert sein, aber hauptsächlich wird der Fokus auf dem Fahrverhalten liegen und der Frage mit welchen Mitteln ich es wie beeinflusse. Die Theorie dazu ist zwar klar, aber ob ich als Amateur das überhaupt spüre will ich herausfinden.
Den V8 in den e36 zu quetschen ist mittlerweile kein Kunstwerk mehr. Das Cybul Kit nimmt einem den Großteil der Arbeit ab. Die Teileversorgung ist nicht so problematisch wie bei den M Motoren. Die Anfälligkeit ebenfalls nicht. Drehmoment steht sehr früh und ausreichend zur Verfügung. Durch den Verbau von BMW Teilen wird die Eintragung erleichtert und das Gewicht des Motors liegt unter dem des S50. Und vor allem bietet er eine gute Grundlage für das was noch kommt.
Im Chassis Bereich kommen natürlich die M-Teile zur Verwendung. Alleine schon wegen der direkteren Lenkung. Passend dazu gibt es die M-Bremsanlage, verstellbare KW Stabilisatoren, ein KW Clubsport Fahrwerk und Fahrwerksbuchsen aus Polyurethan. Die Achskomponenten werden natürlich passend gepulvert.
Da ich von der Arbeit und meiner Wohnung in Stuttgart nur selten wegkomme und zum Schrauben eben in die Heimat muss, wird das Projekt natürlich mal wieder ewig dauern.
Der Motor wurde bereits im April 2018 bei mir angeliefert. In der ersten Zeit habe ich Ihn nur gereinigt auf eine Palette gepackt und eingelagert.
Ursprünglich war der Plan gewesen den Motor erstmal einzubauen und zu starten. Nachdem ich aber die Ölwanne abgenommen hatte und die V8 typische Schraube darin fand, habe ich mich dagegen entschieden. Neben der Schraube lag ein Rohgussstück. Dieses muss vom Kolben abgebrochen sein, als die Schraube von der Ölkette nach oben geschleudert wurde. Natürlich würde ein solcher Motor noch funktionieren....Aber da ich Ihn auf lange Zeit sowieso neu aufbauen wollte, habe ich den Termin dafür einfach etwas nach vorne geschoben.
Gegen Ende des Sommers ging es ans Zerlegen des Motors.
Nachdem die Aggregate und Ansaugung demontiert waren wurde klar wie kompakt der Motor eigentlich ist.
Ein großes Problem bei diesen Motoren stellt immer das Lösen des Kurbelwellenbolzen, dem sogenannten Jesus Bolt, dar.
Um mir teures Geld für Werkzeug oder teure Zeit zum Werkzeugbau zu sparen, habe ich den Motor aufgeladen und bin zu einer Werkstatt mit LKW Werkzeug gefahren. Deren Schlagschrauber hat zwar auch ordentlich gerödelt, aber letztlich ging sie auf.
Als nächstes folgte die Demontage der Zylinderköpfe und des Kettenkastens.
Nun konnte die Kurbelwelle und die Kolben entfernt werden.
Nach einer abschließenden Reinigung wurden Block und Komponenten erst mal wieder verstaut.