Hallo an Alle,
ich verzweifle gerade arg über folgendem Problem bei meiner 325i Limo, welches ich bis am Montag gelöst haben muss, weil der Wagen sehr dringend benötigt wird.
Es handelt sich um einen E46 325i (M54 Motor), Baujahr 11/2000 mit 219.000 km
Kurzversion:Symptome: - Spontanes Aufleuchten der MKL ohne Vorgeschichte und wechsel ins "Notlauf-Programm"
- Fehlerspeicher-Eintrag = Beide Lambdasonden vor Kat - "Fett"
Maßnahmen:- Überprüfung des Ansaugtrakts, KGE und DISA auf Falschluft-Lecks (Keine vorhanden, Alles dicht und funktionstüchtig)
- Einbau 2 neuer Lambdasonden (vor Kat)
- Adaptionswerte gelöscht und DK neu angelernt
- EWS/DME synchronisiert
- Batterie und Sicherungen überprüft, Anlasser dreht, Sprit erreicht den Motor
Ergebnis:Der Motor startet jetzt nicht mehr! Anlasser dreht, Benzinpumpe läuft, Sprit erreicht Zylinder. Batterie und Sicherungen intakt. Der Wagen lief, bevor dieses Problem auftrat, quasi seit Monaten wie Neu! (9 - 9,5 Liter Super / 100km, Ölverbrauch gegen Null, guter Durchzug bis V-Max von knapp 250km/h)
Ausführliche Beschreibung:Heute Mittag ging die MKL an, beim Auffahren und beschleunigen auf die Autobahn. Notprogramm wurde aktiv und die V-Max auf 80km/h begrenzt. In den letzten ~5 km, die ich bis zu diesem Zeitpunkt zurückgelegt hatte, habe ich bereits ein paar, sehr kurze Momente, "Leistungseinbrüche" registriert. Fahrzeug umgehend, so schonend wie möglich, nach Hause gefahren (~ 3km) und den Motor abgestellt. Direkt den Fehlerspeicher ausgelesen, mit folgendem Ergebnis:
228 Lambdareglerabweichung Bank 2Fehlerhäufigkeit: 5
Logistikzähler: 40
N_32 1792.00 rpm
MAF 65.36 mg/stk ( Wert erscheint mir bei der Drehzahl plausibel)TCO 92.25 Grad C
LAM_MV_2 11.32 %
aufgetreten vor (rel. BZ) 14.80 h
Abweichung fett---
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Fehler ist abgasrelevant
Fehler entprellt
Fehler momentan vorhanden
sporadischer Fehler
Fehlercode: E4 F1 05 28 38 0C BB 9D 83 05
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227 Lambdareglerabweichung Bank 1Fehlerhäufigkeit: 3
Logistikzähler: 40
N_32 1760.00 rpm
MAF 283.25 mg/stk ( Wert erscheint mir bei der Drehzahl NICHT plausibel)TCO 93.00 Grad C
LAM_MV_1 16.01 %
aufgetreten vor (rel. BZ) 0.40 h
Abweichung fett---
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Fehler ist abgasrelevant
Fehler entprellt
Fehler momentan vorhanden
sporadischer Fehler
Fehlercode: E3 F1 03 28 37 34 BC A9 83 95
Diese Lambdasonden sind noch die Ersten und somit natürlich bereits über das empfohlene Wechselintervall von 160tkm hinaus genutzt worden. Da ich aber damit anstandslos die AU beim TÜV´en vor 4 Monaten bestanden hatte habe ich deren Austausch nicht als dringlich erachtet.
Dennoch hatte ich bereits vorsorglich zwei Neue, kurz nach einer umfassenden "Verjüngungskur" des Wagens vor etwa einem halben Jahr, besorgt und deshalb parat liegen. Der Plan war Sie "demnächst" zu verbauen, wenn die Alten spürbar schlechter geworden wären oder ich zwischendurch mal spontan "Schrauber-Laune" verspüren sollte^^ Habe Sie dann natüröich heute verbaut, in der Hoffnung damit das Problem zu beheben.
Vor dem Wechsel der Sonden habe ich den Motor noch einmal gestartet, um mir aus Neugier die Live-Werte der alten Lambas usw. in INPA anzusehen. Er sprang tadellos an, lief jedoch nicht wie gewohnt "rund", nahm schlecht Gas an und mir fiel auf das beide Sonden die ziemlich genau gleichen (überhöhten) Werte lieferten. Und zwar:
Lambdaintegrator 1: +16 und Lambdaintegrator 2: +16
Adaptionswert Additiv 1: +0.2 und Adaptionswert Additiv 2: -0.01
Adaptionswert Multiplikativ 1: +12 Adaptionswert Multiplikativ 2: +12
Somit deutete Alles entweder auf defekte Lambas oder sogar eher auf ein (massives) Falschluft Problem hin (wegen gleicher Werte beider Lambdas) und ich fast ausschließen wollen würde das beide Sonden gleichzeitig, quasi komplett, versagen könnten... das sehe ich doch soweit korrekt, oder?
Motor abgestellt und erstmal abkühlen lassen, damit ich anfangen konnte daran zu arbeiten.
Zuerst zerlegte ich den kompletten Ansaugtrakt, bis runter zur Drosselklappe und entfernte die DISA. Sah mir die Faltenbälge, Unterdruckschläuche, die Rohre der KGE, die Blindstopfen hinten an der Ansaugbrücke, die DISA usw. sehr genau an und suchte nach Undichtigkeiten. Keine Risse, Defekte oder Montagefehler feststellbar. Alles wieder sorgfältig zusammengebaut und dann die Lambdasonden, gegen quasi Neue, von Eberspächer getauscht. Diese wurden vorher lediglich einmal, für ca. 2 Stunden, zur Fehlerdiagnose in einem anderen M54 Motor genutzt und funktionierten dort tadellos. Nun setzte ich die Lambda-Adaptionswerte zurück und löschte den Fehlerspeicher.
Nun versuchte ich voller Vorfreude den Wagen zu starten und der Anlasser begann vor sich hin zu orgeln... statt dem gewohnten Anspringen, nach ca. einer Sekunde, war auch nach 10 Sekunden noch absolut Nichts zu hören was auch nur annähernd nach einer einzigen Zündung geklungen hätte! Ausser dem Anlasser, der Benzinpumpe und "gesunden" Kompressionsgeräuschen war leider nichts zu hören. Verunsichert versuchte ich es nochmal, mit dem gleichen Ergebnis.
Habe daraufhin die Stecker von LMM und DISA auf festen Sitz überprüft, da ich Diese vorher natürlich beim Zerlegen des Ansaugtrakts abgezogen hatte. Fehlerspeicher ausgelesen -> keine Fehler gespeichert. (Den LMM hatte ich übrigens erst vor ein paar Wochen bei laufendem Motor abgesteckt, um einem Kollegen das typische kurze "Absacken" des Motors, bei funktionierendem LMM, zu demonstrieren. Auch der Unterdruck im Kurbelgehäuse wurde im Zuge dessen gezeigt und war vorschriftsmäßig vorhanden, als Öldeckel oder Ölpeilstab geöffnet wurden) Nun habe ich ALLE Adaptionswerte gelöscht und dann die Drosselklappe neu angelernt. Erfahrungsgemäß läuft er dann zwar kurzzeitig "wie ein Sack Nüsse", aber das legt sich bekanntlich nach wenigen Minuten Fahrbetrieb. Als nächstes die Batteriespannung gemessen (12,4 Volt), Sicherungen gecheckt und Zündkerzen positiv auf Benzinreste vom Startversuch überprüft.
Erneut einen Startversuch unternommen, mit exakt dem gleichen Ergebnis wie beim ersten Mal. Anlasser dreht kräftig und Sprit kommt in den Zylindern an. Keine Fehler im Speicher. Als letzen Versuch habe ich dann noch einen DME/EWS-Startwert-Abgleich durchgeführt und den Schlüssel überprüft. Erneuter Startversuch jedoch wieder ohne Erfolg...
Lambdas sind wie gesagt neu und vor erst 8000 km wurden folgende Teile erneuert/überholt, die evtl. in Zusammenhang mit dem Problem stehen könnten:
- VANOS-Dichtungen
- KGE (Kaltland-Version)
- Zündkerzen
- Ventildeckeldichtung
- Nockenwellensensor (Einlass)
- LIMA (vor ca. 1000km)
- LMM-Faltenbalg (Version vom 325ti und dessen Soundgenerator)
- "O2-Mod" vor ca. 800 km durchgeführt (Ölverbrauch seit dem fast Null. Sehr empfehlenswert!)
Da ich nun mit meinem Latein völlig am Ende bin bitte ich um Eure Hilfe und hoffe auf ein paar Ideen, was ich noch (und wie) kontrollieren könnte das derart spontan den Motorstart verhindern kann! Danke im Voraus!