Magazinerstellt am 16.05.2025 um 13:57:35
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Intelligenter Qualitätsschub: Wie BMW Künstliche Intelligenz zur Optimierung der Fahrzeugendkontroll
Kann künstliche Intelligenz mehr als Daten sortieren und Prognosen erstellen? Die Antwort liefert das Pilotprojekt „GenAI4Q“ im BMW Group Werk Regensburg. Mit einem intelligenten, lernfähigen System zur automatisierten Qualitätsprüfung hebt BMW die Endkontrolle seiner Fahrzeuge auf ein neues technologisches Niveau - individuell, effizient und zukunftsweisend. Ziel des Projekts: Jedes einzelne Fahrzeug erhält seinen eigenen, dynamisch generierten Qualitäts-Prüfplan, angepasst an Modell, Ausstattung und Produktionsdaten - nahezu in Echtzeit.
Maßgeschneiderte Qualität für jedes einzelne Fahrzeug
Rund 1.400 Fahrzeuge verlassen täglich das Werk Regensburg - alle auf Basis individueller Kundenwünsche gefertigt, mit unterschiedlichsten Modellvarianten und Antriebsformen. Vom Benziner über Plug-in-Hybride bis zum vollelektrischen Modell läuft alles auf einer Linie. Diese Vielfalt macht jedes Auto einzigartig - und damit auch den Prüfprozess. „Unsere KI erstellt für jedes Fahrzeug einen exakt zugeschnittenen Prüfkatalog“, erklärt Rüdiger Römich, Verantwortlicher für das Prüffeld und Finish in der Regensburger Montage. Die KI analysiert dafür umfassende Live-Daten aus der Fertigung und trifft automatisch situationsspezifische Entscheidungen. Das Ergebnis: Ein personalisierter, effizienter Prüfprozess mit maximaler Präzision - dargestellt über eine benutzerfreundliche App.
Bedienung per App und Sprache - unterstützt durch KI
Die Anwendung führt die Mitarbeitenden Schritt für Schritt durch den Prüfprozess. Bei Bedarf können sie per Mikrofon-Symbol Sprachbefehle oder Diktate einsprechen - auch diese Funktion ist KI-gestützt und liefert transkribierte Ergebnisse gemäß definierter Qualitätscodierungen. „GenAI4Q“ ist damit nicht nur ein digitaler Prüfhelfer, sondern auch ein intelligenter Assistent, der mit jeder Prüfung lernt und sich weiterentwickelt. Entwickelt wurde das Tool gemeinsam mit dem Münchner KI-Startup Datagon AI.
Ein Meilenstein für die BMW iFACTORY und die digitale Produktion
Mit dem Projekt „GenAI4Q“ setzt das Werk Regensburg ein weiteres sichtbares Zeichen auf dem Weg zur intelligenten, vernetzten Produktion im Rahmen der BMW iFACTORY Strategie. Diese verfolgt das Ziel, mithilfe von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Flexibilität die Fertigung der Zukunft zu gestalten - modular, skalierbar und kundenzentriert. „Der Einsatz von KI in der Qualitätskontrolle ist ein klarer Gewinn“, so Armin Ebner, Leiter des BMW Group Werks Regensburg. „Wir erhöhen die Effizienz, sichern die Premiumqualität und schaffen damit echten Mehrwert - für unsere Produktion wie auch für unsere Kunden.“
Regensburg als Vorzeigestandort
Das BMW Group Werk Regensburg zählt zu den wichtigsten Produktionsstandorten in Europa. Seit 1986 laufen dort BMW Modelle vom Band - aktuell der BMW X1 und der BMW X2, darunter auch Plug-in-Hybride und vollelektrische Varianten. Alle 57 Sekunden verlässt ein neues Fahrzeug das Montageband. 2024 wurde das Werk mit dem Industriepreis „Fabrik des Jahres“ in der Kategorie „Hervorragende Serienfertigung“ ausgezeichnet - nicht zuletzt aufgrund seiner konsequenten Digitalisierung. In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts wird Regensburg zudem eine Schlüsselrolle bei der Produktion der Neuen Klasse spielen. Das Werk ist Teil eines regionalen Kompetenznetzwerks, zu dem auch das nahegelegene BMW Group Werk Wackersdorf gehört. Dort befinden sich unter anderem ein neues Batterietestzentrum, das Türen- und Klappenzentrum für Rolls-Royce sowie die Cockpitfertigung.