Guten Tag,
ich habe vor ein paar Wochen einen E46 Touring Facelift 318i Automatik bj 2003 mit rund 186.000 Km gekauft. Langsam habe ich ein wenig Bedenken ob der Kauf eine so gute Idee war und lese mich seitdem in alle Themen ein, aber um ehrlich zu sein fehlt mir teilweise das technische Verständnis um alles 100%ig zu verstehen.
Vorgeschichte:Der Wagen hat 2 Vorbesitzer. Der letzte Vorbesitzer hat den Wagen 16 Jahre gefahren und war im etwas betagteren Alter. Den Wagen habe ich von der Frau des vor ca. 8 Monaten verstorbenen Besitzers gekauft. Nach Tod des Mannes wurde der Wagen abgemeldet und stand die Zeit über in der Garage. Der Wagen war abgemeldet und die „Probefahrt“ beschränkte sich auf den Garagenhof. Also mehr als dass der Wagen fahrbereit war, konnte man nicht prüfen.
Die Frau konnte zu gemachten Reparaturen oder Instandhaltungen keine belastbaren Auskünfte geben. Ich wurde für nähere Infos an die Werkstatt des Mannes verwiesen, dort seien alle Arbeiten erledigt worden. Ein Checkheft ist nur von dem ersten Besitzer geführt worden. Seitdem (16 Jahre) keine Nachweise vorhanden. Die Verkäufer machten einen sehr seriösen wenn auch Ahnungslosen Eindruck. Der Wagen weist laut Uhr rund 190.000 KM auf.
Was ich anhand Wartungszettel im Motorraum und aus Erzählungen konstruiert habe:
Am 20.08.2020 bei rund 180.000 KM Bremsflüssigkeit gewechselt und Bremsen vorne oder hinten erneuert. Kurz danach wurde die Batterie gewechselt. Vor ca. einem Jahr sollen die Zündspulen und Zündkerzen erneuert worden sein.
Ich selber kenne mich mit Autos nicht aus. Kurz um ich habe quasi die Katze im Sack gekauft. Nach dem Kauf konnte ich die „Stammwerkstatt“ des verstorbenen Besitzers kontaktieren, die sich nicht wirklich an den Wagen erinnern konnten. Der Vorbesitzer hätte alles selbst gemacht und man hat den Wagen nur zum TÜV-Termin gesehen…
Was ist mir an dem Wagen aufgefallen:Erhöhte Drehzahl bei Kaltstart:Beim Kaltstart dreht der Motor im Standgas mit rund 1.200 Umdrehungen. Es dauert ca. eine Minute bis es vom Motor aus den Wagen ein wenig „durchruckelt“ (der Drehrzahlmesser zittert einmal kurz) und dann fällt die Drehzahl ganz ruhig auf rund 700 Umdrehungen. Ich glaube einen Zusammenhang mit der Temperaturanzeige des Kühlwassers erkannt zu haben. Die erhöhte Drehzahl endet, wenn die Temperaturanzeige den blauen Bereich verlässt.
Schwankende Drehzahl nach Bremsvorgang:Wenn ich aus einer Lastphase etwas stärker Bremsen muss (z.B. umspringende Ampel), kommt es hin und wieder vor, dass die Drehzahl etwas springt. Als wenn man noch mal einen kleinen Gasstoß im Leerlauf geben würde.
Quitschende und schlechte Bremsen:Die Bremsen haben keine gute Bremswirkung. Sobald man auf der Autobahn stärker bremsen muss, beginnt das Lenkrad zu „wackeln“. Das Auto bleibt komplett in der Spur, aber offensichtlich ist die Bremswirkung nicht gleich verteilt.
Hoher Verbrauch:Wie beschrieben handelt es sich um einen 318 Automatik und ich bin ein sehr defensiver Fahrer. Es gibt keinen Bordcomputer wo man sich den Verbrauch elektronisch anzeigen lassen könnte. Ich bin also auf die Analoge Anzeige und Überwachung des Spritverbrauches angewiesen. Was auffällt ist, dass sofort beim geringsten stricheln des Gaspedals die Verbrauchsnadel sofort auf die 20 L springt.
Bei Fahrten mit Tempomat auf der Autobahn mit 120 Km/h schaffe ich mit mühe und Not die Nadel zu überreden auf 8 Liter zu bleiben. Kommt eine leichte Bodenwelle geht es auch sofort wieder auf die 20 Liter. Bei 150 Km Fahrtstrecke mit rund 50 % Autobahn, 25% Landstraße und 25% Stadtverkehr sind 16 Liter verbraucht worden. Also im Durchschnitte 10,7 L auf 100 KM. Der sehr zurückhaltenden Fahrweise und 50 % Autobahn finde ich das schon ordentlich.
Beim Auslesen war folgender Fehler vorhanden: „002866 CDKDVAN: VVT-Anschläge lernen notwendig“
Alter Kettenspanner verbaut:Die Foren sind voll von gesprungen Ketten. Also habe ich bei meinem auch mal nach dem Kettenspanner geschaut. Es ist einer der beiden ersten Version, also die mit dem Dicken Kopf verbaut. Einige raten unbedingt dazu den Kettenspanner sofort auszutauschen gegen die Version 3 mit deutlich mehr Vorspannung. Andere waren genau davor, da die alte (vermutlich noch erste) Kette mit der entsprechenden Führungsschiene nun plötzlich mehr Druck bekommt und deswegen bricht und es so zum Kettensprung kommt.
Gibt es Erfahrungen ob das Tool von Stahlmaxx um die Kettenlängung zu prüfen wirklich etwas bringt und so den Kettensprung „prognostizierbarer“ macht? Da ich die Ventildeckeldichtung neu machen muss könnte ich mir die Kette zumindest von oben anschauen und prüfen. Aber auf was schaut man da genau?