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Dieser Beitrag wurde vom Moderator Weiß-Blau-Fan-Rude am 07.11.2018 um 11:58:47 aus dem Forum "3er BMW und M3 - F30 / F31 / F34 GT / F80" in dieses Forum verschoben.

Hallo Miteinander,

vorgestern während der Fahrt fiel die Leistung meines 318i Automatik (E90 mit N46 Motor) fast schlagartig aus. Ich musste mit 20km/h nach Hause kriechen. 
Zu Hause abgestellt war nach einer Stunde nichts mehr zu vernehmen - bis auf die beiden Warnleuchten, welche immer noch leuchteten: 1 x gelbe Motorwarnleuchte + Motorwarnleuchte für "halbe Leistung". Da BMW keine Zeit hatte und ich beunruhigt war, habe ich dann beim Bosch-Dienst auslesen lassen und im Bericht heißt es:

Fehlercode 10883 (Fehler 2A83)
Nockenwellensteuerung
Position Einlassnockenwelle fehlerhaft

Fehlercode 10855 (Fehler 2A68)
Variabler Ventiltrieb
Interner Fehler

Fehlercode 10859 (2A6B)
Stellantrieb variabler Ventiltrieb
Leistungsbegrenzung

Hat jemand von Euch schon einmal eine solche Kombination gehabt ?

Mein Motor hört sich ganz normal an. Der Motor hat aktuell ca. 120.000 km gelaufen und lief bisher immer rund. Ölwechsel etc. ist immer artig gemacht worden. Kerzen sind fast neu. Luftmassenmesser und Filter sind ebenfalls vor Kurzem gemacht worden ( bei Leistungsabfällen zickt ja gerne mal der LMM herum...)

Mal nebenher: Es gab wohl mal Probleme im Bereich der Motorsteuerung mit der "Kettenspannung" bei einigen Modellen. Kann das damit zusammenhängen- oder ist das ne andere Baustelle?

Kann evtl. eine ältere "Zündspulenproblematik" die Ursache-> es gab da wohl mal ne Rückrufaktion-> https://picload.org/view/dgpiwpla/bmwrueckrufaktion.jpg.html

Der Termin bei BMW ist leider erst nächste Woche, kann ich viel kaputtmachen , wenn ich derweil mit dem Wagen fahre ?

Grüße
Manuel




 

Bearbeitet von: Weiß-Blau-Fan-Rude am 07.11.2018 um 11:58:47

Der Fehlerspeicher ist nicht immer eine 100% Aussage, welches Bauteil defekt ist. Oft sind es auch Folgefehler, die aufgrund vorrangegangener Ereignisse aufgetreten sind und lediglich das Glied am Ende der Kette darstellen. Da sich alles um den Nockenwellentrieb und dessen Steuerung dreht, solltest du möglichst nicht mehr mit dem Auto fahren! Im günstigsten Fall, ist nur der Nockenwellensensor defekt, im ungünstigsten ist die Steuerkette übergesprungen und dann läufst du Gefahr, bei weiterem Betrieb des Motors, schwere mechanische Schäden an den Ventilen, ggf. auch an den Kolben zu verursachen und sowas kann heute schnell das Ende des Motors bedeuten! Da er ja noch "normal" läuft, scheint das erstmal nicht der Fall zu sein und vermutlich liegt nur ein Sensorfehler vor. Das Steuergerät kann dann mit den fehlerhaften Signalen nichts anfangen und geht aus Sicherheitsgründen in den Notlauf, sprich der Motor läuft dann mit festen Signalwerten auf einer Art Sparflamme und rechnet Echtzeitsignale nicht mehr mit ein. Aber wie das mit Ferndiagnosen immer so ist, handelt es sich doch nur um Vermutungen und daher würde ich dir empfehlen, möglichst nicht mehr mit dem Auto zu fahren, bis Gewissheit herrscht.

Bearbeitet von: Wilhelmidelta am 19.10.2017 um 10:56:34

Hi, danke für die schnelle Antwort.

Das mit der Fehlermeldung ist tatsächlich nur ein grober Anhalt. In Forum kann man stellenweise herauslesen, dass diese Nocken-Einstellungsgeschichte wohl eine Schwäche beim N46 sein soll. Eben mal eingestellt bekommt man das wohl nicht, son Mist.

Noch eine Frage zur Technik:
Wenn die Steuerkette bei dem ersten komischen Fahr-Verhalten (20km/h nach Hause fahren) tatsächlich übersprungen wäre, wäre dann nicht mehr passiert als dass (nur) die gelben Leuchten angehen ?

Ich dachte, dass ein Kettensprung sofort einen Gau bedeutet- und der Motor dann einen Schaden hat -> sprich Kosten von 2000-3000,- Euro.
Oder bedeutet der berüchtigte "Kettensprung" letztendlich nur erst einmal eine Verstellung, mit der man weiterfahren könnte, jedoch nicht sollte ?

Btw: Ich habe gerade mit Entsetzen gesehen, dass ich noch den alten Kettenspanner (für die Steuerkette) mit dem dicken Kopf habe. Den werde ich erst einmal austauschen- da war die Empfehlung sehr eindeutig hier im Hause.




 

Bearbeitet von: BMW-E90-N46 am 19.10.2017 um 13:57:38

Bearbeitet von: BMW-E90-N46 am 19.10.2017 um 13:59:46

In wie weit ein überspringen der Kette automatisch einen kapitalen Motorschaden zur Folge hat, hängt von der Zahnung der Ritzel ab, die die Kette antreiben. Bei einer sehr kleinen Zahnung, kann möglicherweise ein einmaliges überspringen zwar die Motorsteuerung bzw. dessen Lauf beeinflussen, aber der Grad der Verstellung ist gering genug, daß sich Kolben und Ventile noch nicht berühren. Bei einer großen Zahnung würde ein einmaliges überspringen schon zu Schäden führen. Ich kenne aber die Fakten an diesem Motor nicht und da er ja noch immer relativ normal läuft, denke ich, wird da nichts passiert sein. Es MUSS ja auch nichts übersprungen sein, das wäre EINE Möglichkeit gewesen. Überprüfen lassen würde ich die Totpunkte und die Kette aber auf jeden Fall! Gerade weil dieser Motor wie du sagst, damit wohl Probleme hat.

ok, ich werde es auf jeden Fall prüfen lassen.

Weiß jemand grob was da kostentechnisch auf mich zukommt ? Ich hab da was von min. 500,-€ gehört - schluck ...
 

Dazu müsste man wissen, was definitiv kaputt ist. Wenn es „nur“ Fehlersuche ist und z. b. der Nockenwellensensor wäre defekt, bist du alles in allem sicher auch schon bei 100-150€ ...... und das wäre ein günstiger Fall. Rechne zur Sicherheit mal lieber mit 200-300€ ..... Aber wie gesagt, rate mal mit Rosenthal, ist alles Spekulation

Gibt’s schon Rückmeldung von der Werkstatt? Würde mich interessieren.

Hallo,

ich bin vorhin aus der BMW-Werkstatt raus mit folgendem Ergebnis.

Verstellmotor defekt und Steuerkette erweitert.

Kosten ca. 2500,-€

Hinzu käme die Variable, dass die Excenterwelle evtl. ebenfalls betroffen ist- dann wären wir wohl bei 4k.

Ich reihe mich nun in die Schlange derer ein, die von der miserablen N46-Motorsteuerungsproblematik betroffen sind.

Mein Wagen hat gerade mal 120.000 gefahren und dann sowas.

Naja, was beklage ich mich - es gibt Leute die hatten soetwas bereits mit 58.000 km.
Das hat wirklich nichts mit Qualität zu tun - das ist einfach nur erbärmlich- die Foren sind ja nunmal voll mit der Steuerkettenproblematik.

Hat jemand von Euch evtl. einen groben Preis von einer freien Werkstatt für die o.a. Reparatur ?

 

Hallo,

nachdem ich den Schock für den BMW-Reparatur-Preis überwunden habe mit Hilfe des Herstellerschlüssels
mal nach den Ersatzteilen , sprich: 

Steuerkettensatz (Kette+Kettenfürung+Kettenspanner) =https://www.bmw-syndikat.de/ebaylink.html?strLink=https://www.ebay.de/itm/FEBI-Steuerkettensatz-30334-fuer-BMW-N42-N46-Motor-1ER-E81-88-3ER-E46-E60-E90-/381895656917?_trksid=p2349526.m2548.l4275

+

VDO Stellmotor = Link

geschaut.

130,-€+80,-€ sind ja nicht wirklich viel, oder übersehe ich da was ? Febi Bilstein ist doch vernünftige Qualität, oder ?

Kann mir jemand sagen , was eine normale Werkstatt (so ungefähr) für den Einbau nimmt ?



 

Junge Junge was für Zahlen.....unglaublich. Febi ist absolut ok, das kann man kaufen. Aber Aufwand und Preis.....puhh schwierig zu sagen. Wenn BMW da so horrende Preise verlangt, wird es ein ziemlicher Aufwand sein. Evtl. sogar sinnvoller, wenn du den Hobel behalten willst, einen Austauschmotor reinzumachen.....

So , ich wollte Euch allen mal eine Rückmeldung geben , wie das Ganze ausgegangen ist:

Es ist ein Happy End mit sehr bitterem Beigeschmack für BMW Flensburg als Händler und Werkstatt.

Schaden = so gut wie nicht vorhanden-> die Diagnose von BMW ist eine Lüge.

Eine freie Werkstatt hats gerrichtet. Defekt war: Die Zündspule im Zylinder 1.
Der werkseitig verbaute minderwertige originale Kettenspanner wurde vorsorglich ausgetauscht. Die Kette ist nun korrekt gespannt. Der Motor surrt wieder wie am ersten Tag.

Die Kette ist nicht gedehnt  - geschweige denn "stark gedehnt". Es gibt keinen Schaden am Verstellmotor.  Folglich gibt es keinen Schaden an weiteren Komponenten des Motors. Somit auch nicht evtl. an der Excenterwelle, welcher u.U. zu einer Schadenssumme bis zu 4500,- geführt hätte.

Nun kommt der wirklich bittere Teil der Geschichte:

Ich habe, als ich noch davon ausging, dass ich durch die Aussage meine BMW-Händlers minimum eine Reparatur von ca. 2500,- € zu erwarten hätte, bei meinem damaligen Verkäufer in der Verkaufsabteilung vorgesprochen und um eine Kulanz-Lösung gebeten. Als ich ihm gegenüber saß, sicherte er mir zu, sich zu bemühen ein Lösung zu finden. Er würde sich, bzw. die Werkstatt, bei mir kurzfristig melden.

Als nach einer Woche der versprochene Rückruf nicht kam, riefen wir per Durchwahl bei Herrn K. in Flensburg an. Trotz ca. 7 Anrufen , war er angeblich immer beschäftigt ...würde aber garantiert am gleichen Tag zurückrufen. Der Anruf kam irgendwann. 1x geklingelt und sofort aufgelegt. Wir waren entsetzt von einer solchen Verhaltensweise. Bis zum heutigen Tage hat sich trotz des Vortragens der Kulanzbitte bei der Geschäftsleitung bei BMW Flensburg (damals ausgehend , dass ein Schaden von ca. 2500,- vorliegt) niemand gemeldet. Dieses Verhalten spricht Bände und funktioniert erschreckenderweise gut , zumindest für den Händler.

Wieviele Kunden schon Reparaturen bei BMW in Flensburg durch Glauben an die Richtigkeit einer solchen, nennen wir es mal "großzügigen Reparatur-Diagnose" haben durchführen lassen, mag ich nicht einschätzen. 

Mein Vertrauen zu BMW ist komplett gebrochen.

Ich ziehe es inzwischen in Erwägung Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft in Flensburg wegen versuchten Betruges zu erstatten.
Anderen Kunden soll es doch nicht genauso gehen. Wo kein Kläger ist, kann nun mal kein Richter sein. Was meint Ihr dazu?


Grüße
Manuel








 

Ich hab mir mittlerweile angewöhnt, prinzipiell bei dem Satz "ich rufe Sie gleich zurück" dazwischen zu gehen, das höflich abzulehnen und selbst zurück zu rufen, denn MIR liegt etwas an der Beiseitigung des Problems. In 8 von 10 Fällen werde ich ohnehin nicht zurückgerufen und über die Gründe kann man, will ich aber nicht spekulieren. Ich reg mich genug auf den ganzen Tag...... Die ganze Nummer da ist natürlich, trotz gutem Ausgang, ein starkes Stück und sollte so eigentlich nicht laufen, das kann man absolut als unverschämt bezeichnen. Andererseits, deine Karre läuft wieder für schmales Geld und gegen den Händler jetzt vorzugehen (mit fragwürdigem Ergebniss), kostet dich nur Nerven und bringt nichts ein. Da nochmal hinzufahren steht für dich sicher eh ausser Frage, von daher bist du wahrscheinlich am besten bedient, einfach nen Haken dran zu machen und gut. Andererseits, wenn jeder so denkt, passiert nie was und die machen weiter was sie wollen und wie sie wollen..... Werden sie vermutlich so oder so, aber wenn du tatsächlich Schritte einleiten willst, würde ich mit einem Anwalt reden, dem die Geschichte schildern und hören, was der dazu sagt. Vorrangehend vielleicht mal BMW München kontaktieren und dort die Sache vortragen. Wie auch immer es ausgeht, DU hast da nichts von, ausser Aufwand und ggf. Stress, weil Kosten erstattet o.ä. ist ja nicht nötig.
Ich würde die Sache abhaken und den Händler geistig für mich streichen.....

Gruß