Zitat:
Autoleben werden u.a. stark nach KM - Leistung ausgelegt, daher tritt bei fast allen E39 V8 immer das gleiche an Defekten auf.
Da kannst Du Dich auf den Kopf stellen oder es schön reden aufgrund guter Pflege etc. - vergiss es einfach gleich wieder. Die Defekte werden kommen.
KM - Leistung ist hier ausschlaggebend.
Ab 150.000 gehts los. Da schleicht sich so langsam aber sicher fast alles ein.
Bearbeitet von: Uwe Pampus am 14.01.2013 um 11:00:12
(Zitat von: Uwe Pampus)
Jetzt lass mal bitte die Kirche im Dorf!
Die Laufleistung ist ein Faktor für die Lebensdauer eines Motors - aber noch nicht einmal der Wichtigste. Es gibt Motoren, die verrecken nach 150.000 km, andere halten 400.000 km und mehr ohne große Reparaturen. Interessant ist dabei, das die Kunden, die immer ab einer bestimmten Laufleistung Probleme bekommen, immer die selben sind, genauso wie die Kunden, die 300.000 km und mehr runterspulen ohne Probleme auch immer die selben sind.
Ich selbst fahre seit 24 Jahren BMW, fahre im Schnitt mehr als 300.000km auf ein Fahrzeug und hatte in dieser Zeit nur einen einzigen ungeplanten Werkstattaufenthalt, weil etwas kaputt gegangen ist, was entweder kein Verschleißteil ist oder für ein Verschleißteil viel zu früh defekt war.
Die entscheidende Ursache für ein langes Motorleben ist nicht im Motorraum, sondern hinter dem Lenkrad zu finden.
Ich will mal ein bischen ausholen - vielleicht interessiert es ja jemanden...
Alle primären Komponenten des Motors (also das was der Motor zum funktionieren braucht) werden für 250tsd km bei den Vierzylindern und 300tsd km bei Sechs- und Achtzylindern ausgelegt, Dieselmotoren 50tsd bzw. 75tsd km mehr, S-Motoren 50tsd weniger.
Als Auslegungsregel gilt die 95% Regel - sprich bei normaler Nutzung und vorschriftsmässiger Wartung erreichen 95% diese Laufleistung ohne größere Defekte.
Dafür gelten aber eine Reihe von Rahmenbedingungen - die wichtigsten:
- nicht mehr als 10.000 Kaltstarts
- Volllastanteil < 5%
Es ist ein Märchen, das ein BMW-Motor ewig läuft, wenn er nur das richtige Öl hat und immer schön brav warmgefahren wird. PKW-Motoren sind im Gegensatz zu Nutzfahrzeugmotoren nicht auf Dauervollast ausgelegt. Das brauchen sie auch nicht, weil über 90% der Kunden "vernünftig" fahren.
Entscheidend für eine hohe Lebensdauer der Komponenten sind die Anzahl der Kaltstarts. Schadensursache nummer 1 sind wärmespannungsbedingte Defekte. Alle Materialien dehnen sich bei Erwärmung aus und dies ist z.B. auch die Ursache, der des öffteren gemeldeten Defekte der Ölpumpe bei den V8. Wie, du wirst sagen stimmt nicht, Grund sei, dass sich die Schrauben lösen. Richtig, weiterdenken, warum lösen sich die Schrauben? Weil das warmwerden der Pumpe mehr Druck auf die Schrauben auswirkt und dieses zermürbt die Schraubverbindung. Eine interene Untersuchung ergab nämlich, das die meisten Ölpumpendefekte nach einem Nutzungswechsel auftraten. Der 540i, der früher auf Langstrecke über die Autobahn gebollert ist, wird nun vom Zweitbesitzer aus Prestigegründen nur zur Arbeit und zur Disko und zurück gefahren.
Bei uns gibt es eine plastische Regel:
Ein Kaltstart belastet den Motor mehr wie 100km Fahrt. Das ist auch der eigentliche Grund, warum Kurzstrechkenfahrzeuge nicht so lange halten - weil pro 100 gefahrener km einfach viel mehr Kaltstarts zu verzeichnen sind. Taxifahrer fahren auch Kurzstrecke - und dennoch haben die kaum Defekte an ihren Fahrzeugen. Sie starten den Motor häufig, aber eben nur einmal am Tag kalt und fahren damit 100-300 km.
Um auf den Ursprungpost zurückzukommen:
Cartel56 wird mit seinem Auto kein Spaß haben, wenn das Fahrzeug nur kürzere Strecken bewegt wird. Und da man ja Spaß haben möchte (warum kauft man sich sonst einen M5) da auch mal ordentlich Gas gibt. Die S-Motoren sind vor allem thermisch empfindlicher als die M oder N Motoren. Die S-Aggregate sind nur bedingt Daily-Driver - das sollte man wissen, wenn man sich einen solchen holt.
Auch meine Frau lag mir damals in den Ohren, warum ich mir nicht gleich einen M5 holen würde. Ich antwortete "Weil er für meine Anforderungen nicht konstruiert ist" - und ich weiß wovon ich spreche!
Du hast aber insofern recht, dass man beim Betrieb eines M schon finanziell gut ausgestattet sein sollte. Das gilt auch für einen 40er oder einen 35d. Ist mal was an der Kiste, sind die Komponenten halt ein gutes Stück teurer als bei anderen Modellen.