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Guten Abend zusammen

Ich habe gerade mit meinem '89er 324TD Touring eine 300 KM Huckepacktour mit einem ADAC Schlepper hinter mir nachdem sich wohl der Turbolader nach Walhalla verabschiedet hat.

Angefangen hats auf der Autobahn nachdem ich leichten weißen Rauch im Außenspiegel beobachtet habe, der immer mehr wurde.
Ich bin dann auch nach ca. 10 KM die erstbeste Raststätte rausgefahren.
Motorhaube auf, Ölgesuddel an der Zylinderkopfdichtung im vorderen Bereich der entdeckt. OK dachte ich, die Dichtung verabschiedet sich da gerade. Ölpeilstab: ca. 1/3 über Minimum.
Ich habe dann einen Liter Öl nachgefüllt, zwei Zigaretten lang gewartet bis das frische Öl im Motor etwas auf Temperatur kommt und bin dann erstmal weitergefahren nachdem im Stand der weiße Rauch auch weg war. Aber schon beim Anfahren gabs dann wieder öl-stinkigen weißen Qualm aus dem Auspuff so dass ich dann auch einiges an Gehupe seitens der anderen Verkehrsteilnehmer habe aushalten müssen.
Nach ca. 5 KM kamen dann metallische Schleifgeräusche aus Richtung des Turboladers dazu, also hab ich mit ca. 70 KMh den nächsten Rasthof angesteuert der weitere 5 KM entfernt war.
Auf der Abfahrt des Rasthofs ging dann auch schon die Motoröl Warnleuchte an und die Ladedruckanzeige fiel auf Null (hab ich mal irgendwann nachgerüstet).
Also schon im Rollen den Motor abgestellt und die erstbeste Parklücke angesteuert.
Ölpeilstab: trocken. Nach 10 KM seit dem letzten Auffüllen über Maximum...

Der ADAC Mensch meinte dann: "Lass mal den Motor kurz an", also Schlüssel rumgedreht - ein Rucken, dann nichts. Nochmal probiert: nichts. Der Motor klemmt.
Im 5. Gang gemeinsam den Touring ein, zwei Meter zurückgerollt, Motor nochmal gestartet: läuft wieder, dann direkt wieder abgestellt.

Naja, und das ist mein aktueller Stand.

Spekulationb des ADAC Menschen war dass der Ölfilm am Turbolader Lager abgerissen ist, das Lager ausgeschlagen ist, das Flügelrad im Gehäuse angeeckt ist und sich dort verkeilt hat (deswegen kein Ladedruck) und sich ein oder mehrere Teile durch den Ansaugtrakt in die Motorbrennräume verabschiedet haben, deswegen der Motorklemmer der durch das Rückwärtsschieben im 5. Gang wieder zu beheben war, anders als bei einem Kolbenfresser.

Die Frage ist nun - kann man da noch was machen und wenn ja wie?
Wenn es "nur" der Turbolader ist, die bekommt man noch für um 250 - 300€ als generalüberholtes Ersatzteil.
Falls da aber Teile vom Lader im Motor sind - alles auseinanderpuzzeln, jeder Ölkanal durchspülen, Ölpumpe, Filter, Ansaugtrakt, ..... und auf Beschädigungen sowie Rückstände prüfen.
Das ist für mich nicht machbar und sprengt finanziell vermutlich auch recht schnell den Restwert.

Meine Hoffnung:
Allzu große Teile sollten eigentlich erst garnicht in den Motor gelangen können da vorher noch der Ladeluftkühler sitzt


Was meint ihr nun dazu? Ideen, Ratschläge?

Bearbeitet von: Weiß-Blau-Fan-Rude am 24.03.2012 um 22:52:53

Check mal ob spaene im oel sind, in dem du den oelfilter zerreisst. Der schimmert dann silber. Wenn ja, is echt nix mehr zu retten.

Sodalla, ich habe heute mal den Turbolader ab- und auseinandergebaut.

Die Welle hatte unglaublich viel Spiel, das Flügelrad auf der Druckseite ling quasi lose im Gehäuse rum.

Abgerissen bzw. zerfetzt ist zwar nichts, aber ich weiss nicht wirklich, wie die beiden Flügelräder original aussehen, deswegen hab ich ein paar Fotos gemacht.



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Achso, und ich verstehe auch noch immer nicht, wieso durch den defekten Turbolader plötzlich das ganze Motoröl zum Auspuff raus ist, etwa bloss durch die Öl-Schmierung des Laders?

Bearbeitet von: Stefanseiner am 24.03.2012 um 18:38:09

jepp.... durch das defekte laderlager, hat er dein motoroel den brennräumen reingeblasen....
(bemerke -qualmbildung unter last), das oel ist dort mitverbrasnnt worden - also durch den abgasstrang hinten raus.
eigentlich sollte er dann auch im leerlauf - selbsttätig hochdrehen...
aber wahrscheinlich warst du noch vor diesem punkt... auf dem parkplatz.

nur.... wenn dann zum schluss kein oel mehr im motor war - sehe ich schwarz für die
rettbarkeit der maschine.

Zitat:

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nur.... wenn dann zum schluss kein oel mehr im motor war - sehe ich schwarz für die
rettbarkeit der maschine.

(Zitat von: weissblau36)

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So, heute Ölwechsel gemacht (es fehlten etwas über 2l Öl), neuer Ölfilter rein und den "neuen" Turbolader eingebaut.
Beim Starten hat der Motor wieder geklemmt, im 5. Gang zurückgerollt, gestartet, läuft.

Nach ca. 10 Minuten Leerlauf ausgemacht, bissel gewartet und nach dem Ölstand geschaut, war etwas zu wenig drin also aufgefüllt und Motor wieder gestartet - hat nach zwei oder drei Anlasser-Umdrehungen wieder geklemmt. Wieder im 5. zurückgerollt, gestartet - läuft.

Dann ein paar Runden gedreht, zuerst rund 10 KM ganz gemächlich durch die Ortschaften getuckert, dann rund 20 KM Landstraßen.
Der Motor läuft nun scheinbar ohne Murren und Rucken, Leerlauf ist auch stabil, Turbo surrt brav vor sich hin, laut Ladedruckmesser auch wie gewohnt bis 0,8 Bar.

Ab 100 KM/h qualmts noch mächtig aus dem Auspuff, ist eben noch recht viel Öl drin.

Ich hoffe mal dass das nach ein paar zig Kilometern gemächlicher Landstraßenfahrt endlich abgeraucht ist ohne sich so stark zu erhitzen, dass es brennt.

Die Alternative wäre wohl: Abgasanlage komplett auseinandernehmen, Endschalldämpfer und Kat aufflexen und innen säubern, alles nochmal zusammenschweißen.

Oder hat noch wer eine bessere Idee?

Und: woher kommt das Klemmen des Motors?
Die Schaufelräder haben ja wie geschrieben keine großen Beschädigungen, es können sich lediglich feine Späne abgerieben haben, und die sind aus Alu.
Oder würde das schon ausreichen um die Kolben zu verklemmen?

Mittlerweile hab ich rund 350 KM mit dem getauschten Turbo dazugefahren und alles läuft wie geschmiert und ohne murren, Rucken, qualmen oder sonstwas.
Und seit der 150KM Tour nach Luxembourg und wieder zurück gibts auch keine Klemmer mehr.

Also bislang binb ich sowas von zufrieden und hoffe, dass es auch so bleibt :-)