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Hallo,

am Dach meines E36 318ti Compact (Open Air) kommt leicht Feuchtigkeit nach Innen.

meine Frage:

Wie kann ich die Dichtung wechseln, bzw. wie das ganze Dach ausbauen?

Freue mich über jede Antwort!


Grüße

Is zwar schon etwas länger her, aber ich antworte mal trotzdem, vielleicht ist es ja noch aktuell.

Habe das gleiche Problem. Das Wasser kommt an den Ecken des Schiebedachs zwischen dem Rahmen des Faltschiebedachs und dem Dach ducrh die Dichtung. Um dies festzustellen musste ich zunächst den Himmel demontieren, hierzu gibt es im nice2know eine Anleitung. Ich habe auch die komplette Kofferraum Verkleidung demontiert und alles mit einem Fön getrocknet. Um das komplette Schiebedach auszubauen muss man zunächst die 4 Ablaufschläuche an den Ecken abziehen, Danach den Motor abschrauben (2 Schrauben). Anschließend muss man nur noch die vielen torx Schrauben und die darunter liegenden "goldenen" Bleche entfernen. Vorne sind noch zwei Kreuzschlitzschrauben. Danach ist das Schiebedach lose und kann nach oben samt Dichtung herausgehoben werden. Bei mir konnte man deutlich sehen wo die Dichtung nicht mehr richtig auf dem Blech auflag und das Wasser eindrang. Ich habe dann alles gereinigt und auf die leichten Rost Ansatzstellen sowie auf die gesamte Dachfalz (später nicht mehr sichtbar) Wachs gesprüht. Die neue Rahmendichtung wurde einmal überarbeitet und ist nun etwas anders geformt, sie wird einfach an dem Rahmen des Schiebeddachs befestigt, sieht man wie die alte dran ist. Ebenfalls wurde mir empfohlen den Keder zu tauschen. Hnzu kommt das meine Betätigungseinheit (Zugbänder) abgenutzt waren, die werden also auch getauscht. Morgen werde ich alles zusammenbauen, dann kann ich nach einiger Zeit mal schreiben ob es dicht ist. Laut BMW Mechaniker (der schon mal solche Dächer repariert hat) braucht man keine zusätzliche Dichtmasse aber ich werde zur Sicherheit noch etwas dauerelastische Karosseriedichtmasse unter die Rahmendichtung geben. Außerdem sollte man bei der Gelegenheit gleich noch die Ablaufschläuche durchblasen um zu testen das diese frei sind. Ob ich die Ecken neu einklebe muss ich morgen sehen, wie die Zugbänder zu tauschen sind. Ansonsten werde ich die belassen, da diese dicht scheinen. Werde zu guter letzt die Außenhaut auf jeden Fall noch gründlich reinigen un neu imprägnieren.
Achso, die Rahmendichtung, Keder, zwei Zugbänder und zwei Kulissenabdeckungen kosteten 150€.

So habe gestern die Arbeiten durchgeführt.

Zum wechseln der Zugseile, muss das verdeck aus dem rahmen entfernt werden. Hierzu muss man die Schrauben der hinteren Ecken lösen und die ecken nach außen ziehen, dann löst sich die hintere mittelstrebe und man kann die ecken entfernen. In den Ecken ist noch der Himmel des Verdecks eingehängt, den man aushängen muss. Jetzt sieht man in jeder Schiene einen Endanschlag, den man mit einer Schraube lösen und dann entfernen kann. Jetzt kann das Verdeck nach hinten aus dem rahmen gezogen werden. Das ist der dreckigste Teil, weil alles mit Fett verschmiert ist und man dauernd in irgendeine dichtmasse greift. Wenn das Verdeck draußen ist sieht man nur noch die Zugbänder in den Rahmen gehen. Diese können nun einfach herausgezogenwerden und durch neue ersetzt werden. Hier sollte man unbedingt darauf achten, das die Seiten nicht vertauscht werden. Die Unterschiede sind minimal aber durch die abrundung einer Ecke wird erst ermöglicht das die einheit die vordere Kurve des Rahmens meistern kann. Ich hab das nicht gesehen und muss jetzt noch mal alles von vorne machen, weil ich sie vertauscht habe und das Dach nicht wieder schließt (nur bis zur Kurve des Rahmens laufen die Zugseile, dann blockiert es). Sollten irgendwelche Gleiter abgenutzt sein kann man diese auch gleich erneuern. Danach das Verdeck wieder in den Rahmen schieben und die Ecken und endleiste montieren. hier sollte man wieder dauerelastische Karosseriedichtmasse verwenden um die Ecken adzudichten. Hierbei ist darauf zu achten, das der Wasserlauf zur Ablaufbohrung frei von dichtmasse bleibt. Ich habe dies mit einem Cuttermesser gemacht, das ich als Spachtel missbrauchte um die Dichtmasse zu formen. Bilder konnte ich bei dieser Arbeit leider keine machen, weil meine Hände andauern voller Fett/alter Dichtmasse waren und ich so schon genug aufpassen musste nicht zu verschmieren.
Wir haben die Arbeit zu zweit durchgeführt, was ich auch jedem empfehlen kann, da man so jemanden hat, der die dreckarbeiten im fett und dichtmasse macht und einen der mit sauberen fingern das verdeck sammt Himmel hält.
Morgen mach ich das ganze dann noch einmal und hoffe, das das Verdeck dann komplett zufährt und auch dicht ist.
Der Zeitaufwand lag für das zerlegen des demontierten Daches und den Austausch der Zugseile sowie einbau des Daches bei 3,5 h.

Danke für die hilfreiche & ausführliche Antwort!

zu den Zugbändern, hättest du mir da evtl. Preis und Teilenummer?

Grüße aus dem Allgäu

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Bearbeitet von: fooki am 06.02.2011 um 14:53:34

so jetzt ein resume:

Das Problem mit den Zugbändern hatte sich schnell geklärt. Die neuen Zugbänder laufen anfangs sehr schwer und benötigen einige Läufe um richtig zu gleiten. Aber links rechts war richtig verabaut, der Motor hätte beim ersten lauf nur einen kleinen unterstützenden Schupser benötigt.
Dies war aber das geringste Problem. Insgesamt haben wir das Dach ca 10 mal eingebaut weil es nie absolut dicht war und das Wasser immer an anderen Stellen rein kam. Jetzt ist es jedoch absolut dicht. TOITOITOI!!!!
Wir sind folgendermaßen vorgegangen. Zuerst haben wir die Plastickecken entfernt und mit neuer Dichtmasse verklebt. Das Problem ist, das die Dichtfläche an den Aussparungen für die Ablaufschläuche zu gering ist und dort gerne Wasser eintritt. Durch die Karosseriedichtmasse und "Dichtknete" konnten wir das einigermaßen eindämmen. Weitere Besserung verschafften Kabelbinder, um die Ablaufschläuche an den Ecken zu fixieren. Mit den Jahren weiten sich die Gummitüllen und sind nicht mehr hundertprozentig dicht. Mit einem Kabelbinder lassen sie sich aber gut an dem Stutzen festziehen. Als das Dach danach immer noch an der Fahrerseite vorne leicht tropfte (dies war nach all den Ein- und Ausbauten das beste Ergebnis) entschlossen wir uns nicht noch einmal das Dach auszubauen und spritzten vorischtig Silikon von außen zwischen Dichtung und Dachblech ganz nach unten, hierzu hilft es wenn einer die Silikonspritze hält und der andere mit zwei kleinen Schraubenziehern vorsichtig die Dichtung zur Seite drückt. Dabei aber nicht den Lack zerkratzen. Emporquellendes Silikon gleich weg wischen. Es hilft wenn man zuvor das Blech mit Seifenwasser einspritzt, dann haftet das Silikon nicht am Dach. wenn man die Schraubenzieher wieder entfernt und alle Silikonreste entfernt hat sieht niemand etwas davon. Das Silikon hört sich zwar nach Pfusch an, aber wenn ihr das Dach so oft in der Hand hattet und so oft diese Dichtmasse entfernen und neu aufbringen durftet seid ihr froh wenn ihr es irgendwie dicht bekommt.
Jetzt ist das Dach wieder wie neu aber in einer werkstatt wäre dies unbezahlbar gewesen. Bevor jetzt jemand meint hier wären absolute Noobs am Werk gewesen muss ich noch ergänzen das ich die Arbeiten zusammen mit meinem Vater durchgeführt habe, der KFZ Meister ist und schon einige Schiebedächer abgedichtet hat. Wäre er nicht gewesen hätte ich das Ganze nach dem dritten oder vierten Einbau aufgegeben weil es recht frustrierend war.

Nun ja nichts desto trotz jetzt ist alles dicht und das Dach schließt sich dank der neuen Zugbänder wieder vorzüglich (ohne überrutschen des Antriebsritzels am Endpunkt).

Die ganzen Teile findet ihr auch online im Ersatzteilkatalog link

Bearbeitet von: Lerry am 13.12.2010 um 23:39:50