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T H E M A     R Ü C K B L I C K
Effing
Hauptthema:
Hallo BMW Community,

Viele Male hat mir dieses Forum schon weiter geholfen, jetzt habe ich aber ein Problem das ich so nirgends finden konnte.
Hier also mein erster eigener Beitrag - ich versuche genau zu sein:

Fahrzeug:
BMW E90 330i N52B30, Bj 2005
Kein Navi.

Ich war am Wochenende auf der A9 unterwegs. Dank wenig Verkehr konnte man zügig fahren. Die Außentemperatur war etwa 25°C und sonnig. Klimaanlage war an.
Nach ca 2 Std Fahrt, davon die letzten 20 - 30 min kontinuierlich mit 210 - 230 km/h ging plötzlich die gelbe Kühlwassertemperatur Warnlampe an, ca 3 Sekunden später die rote.
Ich war gerade mitten im Autobahnkreuz, also habe ich mich ausrollen lassen auf 80 - 90 km/h und bin ein paar km später zur nächsten Ausfahrt raus gefahren.

Auto abgestellt und schon gesehen: im Radkasten Beifahrerseite tropfte es runter und Kühlflüssigkeit ist über die ganze Beifahrerseite nach hinten verteilt abgeflossen. Quelle war das Überdruckventil des Ausgleichsbehälters.

Der Lüfter lief nach Abstellen des Motors nur kurz nach und weil mir der Motor gefühlt nicht sonderlich heiß vorkam, habe ich nach 5 min Warten den Ausgleichsbehälter vorsichtig aufgemacht und ca 1,5 Liter Wasser, die ich dabei hatte, nachgefüllt.
Motor gestartet - keine Warnlampe mehr an.
Zur nächsten Tankstelle gefahren und noch ca. 1 Liter eingefüllt sodass der Ausgleichsbehälter fast voll war (also höherer Füllstand als eigentliche Max Marke; ich wollte dass er noch die Möglichkeit hat zusätzliches Wasser zu saugen, falls im System noch mehr fehlt).
Dann langsam bis zum Ziel 30 km weiter gefahren und später noch mal kontrolliert. Der Füllstand blieb ab der Tankstelle unverändert.

Am nächsten Tag Probefahrt mit eingeschalteter Kühlwassertemp. - Anzeige im "Geheimmenü". Soweit keine Auffälligkeit. Im Stand bleibt die Temperatur um die 100°C.

Zwei Tage später stand dann die Rückfahrt an. 300 km. Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl und bin also wieder vorsichtig los gefahren. Die Kühlwassertemp. Anzeige angeschaltet.
Soviel vorweg: Es war alles völlig normal!
Bei 120 km/h pendelte die Temperatur zwischen 95 - 105°C (meines Wissens der korrekte "erste Kühlwassertemperaturbereich" für Teillast)
In Baustellen bei 80 km/h dann auch mal unter 90°C.
Schließlich habe ich auf den letzten Kilometern auf der Nordharz-Tangente B6n auch wieder 5 min lang 210-220 km/h gefeuert - V-max habe ich mich noch nicht getraut. Die Temperatur blieb dann bei ziemlich genau 85°C (meines Wissens nach ebenfalls der korrekte "zweite Kühlwassertemperaturbereich" für höhere Last).
Am nächsten Morgen Kühlwasserstand kontrolliert - immer noch unverändert über der max Markierung.

Heute auf dem Weg zur Arbeit (Kurzstrecke) und ein bisschen hin- und her fahren ebenfalls wieder keinerlei Auffälligkeit.

Zuhause habe ich dann im "Geheimmenü" unter 14 den Fehlerspeicher begutachtet mit dem Ergebnis: "FS Eintraege 0"

Kann hier jemand mal irgend eine Idee äußern, was vorgefallen sein kann?
Offensichtlich ist ja kein Bauteil defekt. WaPu, Thermostat und Lüfter - alles funktioniert einwandfrei.

Kann sich vielleicht die WaPu einmal kurz "verschluckt" haben und sie lief dann 10 Sekunden oder so nicht? Das würde ja bei hoher Motorlast mehr oder weniger sofort zum Kochen des Kühlwassers führen.
Ich habe auch vor der ersten Fahrt den Kühlwasserstand nicht kontrolliert. Könnte ein zu niedriger Kühlwasserstand der Auslöser gewesen sein. Müsste das aber nicht gemeldet werden bevor eine Überhitzung eintritt?

Ich bin wirklich überfragt aber vielleicht hat ja jemand etwas Ähnliches erlebt?
Danke schon mal an alle, die eine Idee dazu haben!!


P.S. Kommentare der Art "Mit roter Warnleuchte darf man nicht mehr weiter fahren. Jetzt ist GANZ bestimmt ALLES kaputt", lösen meine Frage nicht.
Weiß ich alles, hab ich aber trotzdem so gemacht. Bislang ist nichts kaputt.
KW-Muffel
Hi Effing ,  ich denke das war das Überdruckventil auf dem  Ausgleichbehälter, welches aufgemacht hat , weil Druck ( warum auch immer ) zu groß war für dieses Ventil . Das austretende  Wasser wird dann über einen Schlauch nach unten abgeführt wenn ich das richtig im Kopf habe .  Vielleicht ist es defekt,
das kann man vorsichtshalber mal wechseln um sicher zu gehen.
Ich würde nochmal richtig entlüften um auch da auf Nr. sicher zu gehen und dann das Geschehen weiter beobachten .

Da nach dem Nachfüllen nichts mehr aufgetreten ist und alles konstant blieb, denke ich das auch keine weiteren Störungen kommen , aber ganz sicher kann man sich nie sein, deshalb weiter beobachten . 

Gruß  Peter
Effing
Hi Peter,

Danke für die schnelle Antwort!
Das ist wirklich eine gute erste Idee. Das Ventil hatte ich gar nicht im Blick. Was kann denn da eigentlich kaputt gehen?
Das sollte doch eigentlich über ein Bi-Metall Streifen oder Ähnliches öffnen und schließen.

Andererseits kann ja so ziemlich alles kaputt gehen und der BMW hat nun immerhin auch schon 12 Jahre runter...

Weißt du ob das Ventil im Deckel integriert ist oder im Ausgleichsbehälter?
Ich war gerade auf bmwfans.info, habe in der Explosionszeichnung das Ventil aber nicht als eigenständiges Bauteil gefunden.

Gruß
Martin

Bearbeitet von: Effing am 26.06.2017 um 22:26:19
Airborne
Ohne jetzt akut weiterhelfen zu können, nur zur Info:
Die elektrischen Wasserpumpen geben gerne mal den Geist auf, bzw können kurzzeitig stehen bleiben.

Das würde auch zu deinem Fehlerbild passen.
Ggfls wird auch ein passender FS Eintrag generiert, aber da weiß ich nicht wie sich das mit anderer Software als Rheingold verhält.

Wenn die Pumpe erneuert wird, solltest du das Thermostat gleich mit ersetzen,denn das muss dazu sowieso ausgebaut werden.
Ist keine schöne Arbeit, und teuer wird es im Bezug zur WaPu auch noch.
Aber günstiger als ein Motorschaden.

Ein niedriger Kühlwasserstand vor dem Vorfall wäre denkbar, hätte aber normalerweise eine vorhergehende CC Meldung generiert.

MfG

Bearbeitet von: Airborne am 27.06.2017 um 08:15:08
Motorenfreak95
Wie hoch ist denn die Laufleistung des Fahrzeugs?

Ich habe im März meine elektrische WaPu, den Thermostat und das Kühlwasser vorbeugend erneuert, um einem Ausfall der Pumpe in einer blöden Situation vorzubeugen. Das war bei einem Kilometerstand von etwa 143.000.

Man liest leider sehr oft von Ausfällen oder Aussetzern der Pumpe. In manchen Fällen hat sie aber auch schon über 200.000km gehalten.


KW-Muffel
Hi Martin , das Ventil sitzt im  Verschlussdeckel , beim Alter von 12 Jahren ,da haben manche schon den dritten drauf .
Wie geschrieben unbedingt genau weiter beobachten, der Rest wurde ja von den Kollegen beschrieben.

Gruß  Peter 
 
Effing
Hi zusammen,

Das Fahrzeug hat nur 116.000 km runter.
Ein Schaden an der WaPu wäre also eigentlich schon sehr früh, aber man liest in der Tat häufiger von so etwas...

Jetzt ist halt die Frage, ob das ein einmaliger Fall war (warum auch immer) oder die WaPu aus dem letzten Loch pfeift.

Ich denke ich werde mir zunächst mal einen neuen Deckel besorgen.
Der kostet nicht viel und damit ist zumindest einmal eine Fehlerquelle ausgeschlossen.
Sollte es wieder auftreten, dann ist wohl ziemlich sicher die WaPu Schuld.

Ich danke euch auf jeden Fall schon mal für eure Meinungen.
Wenn jemand noch weitere Ideen hat oder jemanden das Gleiche passiert ist, dann immer her damit.

Wenn sich die Sache wiederholt schreibe ich auf jeden Fall ein Update.

Grüße
KW-Muffel
Hallo Martin, es kann auch nur das Thermostat gewesen sein. Eine kleine Luftblase die irgendwo war oder sich vielleicht gebildet hat, reicht ein Thermostat außer Gefecht zu setzen - wenn auch nur kurzzeitig .  Bei der hohen Geschwindigkeit geht das sehr schnell und da die Autos ja keine Wassertemperaturanzeige haben, was ich sehr bedauere - weil da kann man schaden abwenden , merkt man das halt erst wenn es zu spät ist.  Die Warnsignale der Kontrollleuchten sind viel zu spät. Das ist ja z B.  ein Grund warum ich Zusatzinstrumente verbaut habe , ich will meine Motortemperaturen kennen.
Es kann aber auch nur so sein , das eben dieses Überdruckventil diesem erhöhten Druck, der normal ist  bei der Temperatur durch die Geschwindigkeit bedingt, eben nicht mehr standgehalten hat und somit geht dir mit dem Überdruck auch das Wasser verloren .
Wenn Wapu erneuern wird, dann auch gleich Thermostat,  wie ja Airborne und Motorenfreak bereits geschrieben haben.

Gruß  Peter
samson339
Hallo Jungs!
Ich hatte bei ca.180000 km auch die Anzeige. kam gleich nach dem Losfahren-- fast noch bei kaltem Motor. als ich nach ca. 3 Wochen die Meldung nochmal hatte, habe ich die Pumpe damals wechseln lassen. danach keine diesbezüglichen Prob. mehr.
Deine Pumpe wird sich auch verschluckt haben!

Gruss Dirk
Effing
Hi Dirk,

Danke, gut zu wissen!
Also ich habe seither mal den Kühlerdeckel gewechselt.
Seitdem jeden Tag Kurzstrecke bewegt, einmal für eine halbe Stunde auf Bergstraßen mit Volllast und relativ geringen Geschwindigkeiten, dannach im Standgas noch einige Minuten lang laufen lassen und beobachtet.
Heute dann 500 km mit konstant 120 - 130 km/h, also ganz leichter Fuß (Schnitt von 6,8 Liter, falls es jemanden interessiert. Es braucht aber viel Beherrschung ;-).
Bei all diesen Situationen kein Problem mehr gehabt.
Diese Woche kommt wieder Kurzstrecke und am Wochenende gute 1000 km.
Ich werde dann nochmal updaten.
Bislang bleibt es dabei - nicht reproduzierbar (wobei der Deckel ja auch schon neu ist und somit nicht mehr ganz das ursprüngliche Setting).

Grüße

Martin
Effing
Hi zusammen,

Die Kilometer sind "gefressen" und so langsam wird es klarer:

Bei fast allen Fahrsituationen ist alles ganz normal, alles arbeitet fehlerfrei. Ausnahme:

Wenn ich mehrere Minuten lang schneller als 220 km/h fahre und mich dann ausrollen lasse (es ging wieder in eine Baustelle), dann steigt die Temperatur unaufhaltsam an.
[Anmerkung: Es reicht nicht nur kurz so schnell zu fahren. Es reicht auch nicht "nur" 210 zu fahren. Wie gesagt, erst ab wahrscheinlich ca. +220 tritt das Problem auf. Insofern genau das Gleiche wie beim ersten Mal vor 2 Wochen.]

Ich also in der Baustelle zur Ausfahrt raus.
Motor aus
Jetzt kann man wieder die Kühlmittelanzeige lesen: 126°C
Unterschied war diesmal, dass nur ein wenig Wasser rausgedrückt wurde. Der Ventilator lief während der letzten Meter auf voller Leistung, dann im Stand lief er aber nur relativ kurz nach und schaltete sich nach vllt 20 Sekunden aus.

Schon nach 1 Minute habe ich vorsichtig den Deckel vom Ausgleichsbehälter geöffnet, da mir der Motor wieder einmal eigentlich relativ kühl vorkam.
[Anmerkung: Das habe ich zwischenzeitlich auch noch einmal bewusst verglichen. Bin mit geringer Geschwindigkeit (70) über die Landstraße gefahren. Habe dann irgendwo angehalten und Motorhaube auf. Da war der Motor definitiv viel heißer als bei dem unfreiwilligen Stop.]

Diesmal war auch der Ausgleichsbehälter nicht leer, sondern im Gegenteil so voll, dass beim Öffnen Wasser raus gelaufen ist (insofern hat der neue Deckel wohl wieder wirklich erst beim Nenndruck von 1,4 Bar auf gemacht und der alte Deckel war wohl tatsächlich schon nicht mehr 100% in Ordnung).
Die Schläuche vom / zum Ausgleichsbehälter/Kühler waren betriebswarm aber nicht extrem heiß und auch nicht übermäßig hart.

Haube zu
Motor an
Kühlwassertemp. nach wenigen Metern wieder < 90°C
Weiterfahrt ohne Probleme (noch 100 km am selben Abend, einige 10er km in mehreren Einzelstrecken in den Tagen darauf und dann gestern wieder 500km)

Es zeichnet sich also Folgendes ab:
Fährt man längere Zeit konstant mit hoher Last und lässt sich dann ausrollen (= Schubabschaltung), dann scheint aus irgendeinem Grund der große Kühlkreislauf über den Kühler geschlossen zu werden und nur noch der kleine Kühlkreislauf im Motor selbst zirkuliert.
Die große Restwärme des eben noch voll befeuerten Motors bringt dann die kleine Menge Kühlwasser im Kleinen Kreislauf ruckzuck zum sieden.

Und JETZT kommt die entscheidende Frage:

Wer hat eine schlaue Idee, wo man ansetzen kann um dieses Problem zu lösen?

Kann es ein Elektronikproblem sein?
Mechanische Probleme würde ich beinahe ausschließen (oder weiß jemand ob Thermostat bzw. WaPu einen Überlastschutz haben?)
Es kann doch kaum sein, dass die Karre schlicht und einfach nicht vollgasfest ist??

Vielleicht gibt es ja auch einen mutigen Menschen mit dem gleichen Motor, der bei Gelegenheit mal einen Vergleichstest macht...? (wobei ich natürlich niemanden zum Überschreiten der Richtgeschwindigkeit animieren möchte ;-p

Grüße und Danke schon mal für alle Antworten!

P.S. Den Kühlwasserstand habe ich natürlich in der vergangenen Zeit ständig kontrolliert und das System 2 Mal entlüftet. Aber keine Auffälligkeiten.
KW-Muffel
Hi Martin , nach längerer Zeit volle Drehzahl ( Vollgas )  und dann nur ausrollen lassen, da hast du ein Drehzahlunterschied von etwa 4500UPM. Hierbei wird ja sehr wenig Wasser ( weil wenig Drehzahl ) gepumpt , dadurch entsteht halt schnell eine sogenannte Stauwärme.
Das sollte eigentlich so nicht vonstatten gehen, weil auch diese Wärme normalerweise abgeführt wird. Das die Wapu zu wenig Wasser fördert schließe ich jetzt mal aus, obgleich es die Möglichkeit gibt, das das Pumpenrad auf der Welle lose werden kann ( durch die Wärme ) und dann nicht mehr genug Wasser fördern kann ( wenn es dann wieder kälter wird, wird das Rad wieder fest und kann richtig fördern.

Auch das Thermostat schließe ich aus, es kann sich bei Wärme nicht schließen wenn es vorher offen war, dann würde der Motor sofort überhitzen, denn der kleine Kühlkreislauf reicht nicht annähernd zur Kühlung . Mit 126°C Temperatur bist du eh schon an der Druckgrenze angelangt und der kleinste Druckabfall 
würde zum Öffnen des Überdruckventils reichen.

Ich vermute ganz stark, das dein Kühler zu ist, das heißt er hat nicht mehr den vollen Wasserdurchfluss und dann bei niedriger Drehzahl und der dabei geringen Durchflussmenge reicht eben die Kühlung vom Kühler nicht mehr aus.
Deshalb würde ich mal den Kühler wechseln um hier Gewissheit zu haben, das der in Ordnung ist. Kann evtl. auch erfolglos sein, aber da würde ich mal anfangen das Problem zu lösen .

Gruß  Peter
 
Effing
Hi Peter,

Tja, das könnte sein. Ich muss mal demnächst gründlich den Kühler abtasten ob es da irgendwo kalte Stellen oder sonstige Auffälligkeiten gibt.

Es ist aber so, dass das Kühlwasser glasklar ist (natürlich blau vom Kühlmittel, aber eben vollkommen klar).
Wenn der Kühler zugesetzt wäre, dann müsste das Kühlwasser doch eigentlich schlechter aussehen (trüb oder sogar braun/schwarz...)?

Mit der verringerten Drehzahl glaube ich weniger an ein Problem. Die WaPu ist bei mir ja elektrisch, also fördert sie (im Unterschied zu riemengetriebenen Pumpen) unabhängig von der Drehzahl. Sollte sie zumindest...

Vielleicht werde ich demnächst doch mal zum :-) fahren um im Fehlerspeicher nach einer eventuellen Meldung bzgl. WaPu zu fahnden. Vllt. gönnt sie sich ja wirklich einfach in manchen Situationen eine "Auszeit"...

Hm, aber wirklich überzeugt bin ich im Moment von gar nichts, weil ja 99% des Fahrbetriebes völlig fehlerfrei ablaufen.

Kann mir vielleicht noch mal jemand bestätigen, dass es zwei Temperaturbereiche gibt, in denen der Kühlkreislauf betrieben wird:
a) um die 85 °C bei hoher Last
b) 90 - 105°C bei geringer Last
Irgendwo habe ich  das glaube ich gelesen, finde es aber nicht mehr.

Grüße
KW-Muffel
Hi Martin ,  ja bei elektr. Wapu ist das natürlich ein wenig anderes, hat aber mit den verstopften Kühler nichts zu tun. Du wirst auch beim abtasten nichts merken, da das ALU - Gitter sehr gut Wärme leitet und ja nur eine , wenn über Haupt geringe Verstopfung vorliegt , auch das Kühlwasser braucht nicht eingetrübt zu sein. Wie heiß ist den der Schlauch unten der zum Kühler geht im Vergleich zu dem Oberen ?
Es gibt bei den elektr.  Pumpen zwei Temperaturkreise , wie du geschrieben hast. Fehlerspeicher auslesen ist grundsätzlich gut und sollte eigentlich immer vor einer Rep. gemacht werden, um eben eine gewisse Fehlerkenntnis zu haben .
Da du ja dann auch elektr. gesteuerte Thermostaten ( Kennfeldgesteuerte ) hast, kann natürlich auch hier ein Fehler verborgen sein, weil es vielleicht bei der niedrigen Drehzahl schließt oder eben die Wapu nicht mehr temperaturgerecht Wasser fördert und somit den Wärmestau fördert.

Gruß  Peter

 
Effing
Hi Peter,

Zu deiner Frage bzgl. Temperaturvergleich oben und unten.
(ich habe bislang noch nichts auslesen lassen, mit hat einfach die Zeit gefehlt.)

Vielleicht dazu noch eine weitere Auffälligkeit aus der du schlau wirst:
Jedenfalls fahre ich heute zur Arbeit (Kurzstrecke, heißer Vormittag) und rolle bei 50 kmh im 5Ten Gang hinter einem LKW her. Irgendwann merke ich, dass der Lüfter vorne ja kräftig arbeitet, also auf höchster Stufe.

Da ich sowieso gerade am Ziel angekommen bin, parke ich ab und schaue im Menue die Kühlwassertemperatur an: 85 Grad.
Motor aus.
Lüfter geht auch sofort aus.

Ich taste den Kühler ab: er ist ganz oben warm/heiß. Alles was hinter dem Lüfter liegt ist kalt.

Mein erster Gedanke war also: hat der Peter recht gehabt. Der Kühler ist zu.


Dazu aber noch drei Fragen:

Warum läuft in diesem Fall dann der Lüfter auf vollen Touren und/ obwohl die Kühlwassertemperatur völlig OK ist?

Bin eine Stunde später noch mal raus und habe den Motor bei leicht erhöhter Drehzahl (1100) im Stand warm laufen lassen bis der Termostat geöffnet hat und wie immer die Temp zügig um 15 Grad gefallen ist.
Dabei ist der gesamte Kühler aber warm/heiß geworden.
Passt das jetzt ins Gesamtbild des verstopften Kühlers?
(ich könnte mir vorstellen, dass die kleinen Mengen Kühlwasser die vielleicht noch durchlaufen im Stand durchaus einen Kühler trotz diesmal nur moderat laufendem Lüfter erhitzen können?)

Und die letzte Frage:
Bevor ich ihn in Stand warmlaufen ließ habe ich den Ausgleichsbehälter geöffnet und den Motor gestartet.
Ich habe aber keinen Zulauf feststellen können.
Müsste das nicht eigentlich zuströmen oder kann man das nicht so einfach sagen, weil die Pumpe zu diesem Zeitpunkt (65 Grad) sicher erst mal nur im kleinen Kreislauf fördert?
Müsste man also bei geöffnetem Behälter warmlaufen lassen, bis der Tee kostet den großenKreislauf öffnet?

Peter, ich danke dir schon mal für deine Antworten!
Manchmal braucht man einfach eine zweite Meinung.

Natürlich ist auch sonst Jeder willkommen seine Meinung zu äußern!

Grüße an die Community
KW-Muffel
Hi Martin , also zum Temperaturvergleich braucht man nur die Hand - oben fühlen / unten fühlen am Schlauch und fertig, da wird nichts ausgelesen .
Da du hinter dem LKW hergefahren bist hast du ja fast keine Kühlluft gehabt und deshalb hat sich der Lüfter eingeschaltet.
Der Lüfter wird über ein Temperaturfühler gesteuert, wenn dort, wo er sitzt die Einschalttemperatur erreicht wird, schaltet er ein wenn er funktioniert was bei dir ja der Fall ist .
Das im direkten Umfeld vom Lüfter kalt ist, aber außenherum noch viel wärmer, dann spricht das schon für eine Kühlerverstopfung, weil anscheinend wenig oder kein Wasser durch diverse Kühlergitterkanäle fließt .
Das er , wenn er im Stand warmläuft , fast gleichmäßig warm wird ist deshalb möglich , da er sich ja relativ langsam und gleichmäßig erwärmt und so das Material über die Wärmeableitung warm wird,  aber  weniger durch das Wasser. Beim kühlen durch den Lüfter ist es dann umgekehrt - wie ja bei dir der Fall ist .
Das mit dem Kleinen und großen Kreislauf kann schon so sein.
Wie siehst du das das Thermostat öffnet ?
Ich denke schon das der Kühler verstopft ist !

Gruß  Peter
Effing
Dass das Thermostat öffnet, sehe ich meiner Meinung nach daran:

Im Stand warmlaufen lassen
-> Temperatur steigt über einige Minuten hinweg langsam auf einen Zielwert hin an
-> ab z.B. 95 Grad macht das Thermostat dann auf
-> innerhalb von 5-10 Sekunden fällt die Temperatur auf 80-85 Grad.

Für mich heißt das, hier hat das Thermostat geöffnet, kühles Wasser aus dem großen Kreislauf strömt zu und sorgt damit sehr schnell für die nötige Temperaturregelung.

Deinen restlichen Punkten stimme ich zu. Das macht auch für mich Sinn.

Nur noch die Frage, weshalb der Lüfter auf Vollgas lief obwohl die Kühlwassertemperatur mit 85 Grad völlig in Ordnung war, ist für mich nicht ganz klar.
Hat der Lüfter noch einen separaten Temperaturfühler?

Ansonsten stimme ich dir aber zu. Ich denke mit dem Kühler haben wir einen dringend Tatverdächtigen ;-)
KW-Muffel
Hi Martin ,  dann müsste doch auch der untere Schlauch, der zum Kühler geht,  heiß sein.

Der Lüfter hat einen separaten Temperaturschalter  , der sitzt meines Wissens im Kühler rechts oberhalb vom Schlauch der vom Thermostat kommt.

Der Fühler für deine Anzeige sitzt wo anders .

Das mit dem Thermostat    " sehen wenn geöffnet "  ist geklärt und plausibel .

Gruß  Peter  
Effing
Das ist richtig. Der untere Schlauch wird auch warm.
Angenommen, der Kühler ist größtenteils zu aber eben nicht ganz, macht das auch Sinn.

Da das Fahrzeug ja durchaus fahrbereit ist, kommt der Kühler mit den meisten Situationen klar.
Der Querschnitt und damit die Kühlleistung ist aber verringert, so dass in Extrem Situationen die Kühlleistung nicht ausreicht.

Heute morgen, bei langsamer Fahrt/ niedrigen Drehzahlen im Windschatten hat die WaPu dann kein Problem gesehen und nur wenig gefördert. Durch den erhöhten Widerstand im Kühler floss durch diesen dann kaum etwas durch und heißes Wasser hat sich am Zulauf gesammelt (nach deiner Beschreibung vom Motor , dort wo der Fühler des Lüftete sitzt).

Folge:
- Lüfter möchte kühlen und kühlt den Kühler maximal herunter
- Kennfeldgesteuerte WaPu sieht bei 85 Grad Wassertemp. (gemessen am Thermostat) und gemächlicher Fahrt aber keine Notwendigkeit mehr Durchfluss zu erzeugen.

Macht das Sinn?

Grüße
KW-Muffel
Hi Martin , das macht schon Sinn, deshalb würde ich sagen: Kühler raus - Kühler rein - das wird`s  schon sein .

Gruß  Peter
Effing
Hallo zusammen,
Ich dachte, ich melde mich noch mal um meine Erfahrung zum Thema weiter zu geben.

Ich hatte den Kühler getauscht und das Problem des Überhitzen trat danach zunächst auch nicht wieder auf. Allerdings habe ich keinen Defekt am Kühler feststellen können.
Außerdem war der Fehler zuvor ja auch nicht reproduzierbar gewesen.

So bin ich einige 100 km gefahren, alles gemischt, Stadt, Land, Autobahn, Stau, 10km konstant 220 km/h, usw. Alles kein Problem.

Dann kurz vor Weihnachten auf langer Autobahnfahrt wieder Überhitzen beim Ausrollen aus gemäßigtem Tempo.
Ab diesem Zeitpunkt Fehler reproduzierbar - Überhitzen trat auf bei Überschreiten des Tempos von 100 km/h. Mit z.B. 90 km/h war ein Fahren problemlos möglich.
Ab dann auf der täglichen Kurzstrecke ab 70°C Kühlwassertemperatur Lüfter auf Stufe 2 (schon relativ laut). Bei 80°C war ich dann auch schon am Ziel.

Nach einigem Lesen im Netz habe ich dann doch die Kühlwasserpumpe (und/oder Thermostat) als Übeltäter identifiziert und letztes Wochenende gewechselt. Ich nehme an, dass meine Pumpe nur noch ein sehr kleines Fördervolumen leisten konnte, als kurz vor tot war.

Seither ist wieder alles gut. Da der Fehler zuletzt reproduzierbar war, nehme ich an, dass es das jetzt wirklich gewesen ist.
Bei meiner Testfahrt ist mir außerdem aufgefallen, dass bei konstantem Tempo (z.B. konstant 130 km/h), die Kühlwassertemperatur ebenfalls fast konstant ist (zwischen 96 - 99 °C). In meinem ersten Post habe ich ja noch beschrieben, dass sie deutlich schwankt.
Das könnte anderen Fehlersuchenden vielleicht ein Indiz sein.

Ganz generell bin ich nach dem vielen Lesen und Suchen im Netz zum Schluss gekommen, dass Probleme mit Überhitzen bei den 6-Zylinder Modellen des E9x eigentlich fast immer mit der elektrischen WaPu zu tun haben. Diese ist berüchtigt dafür, dass sie zwischen 100k und 130k km über den Jordan geht (ich aktuell: 125k).
Exzellente Arbeit von BMW! 0,1 l/100km Benzin gespart aber dafür eine sehr teure Reparatur nach relativ kurzer Laufzeit (plus evtl. sehr viel Ärger/Abschleppen/Übernachtung/..., je nachdem wo man sich gerade mit dem Auto befindet und falls man nicht so viel Glück hat wie ich mit einer doch sehr langsam sterbenden Pumpe die einen noch nach Hause bringen kann).
Wär's ein Audi könnte man jetzt mal wieder sagen "Rückschritt durch Technik", aber die Firmen ticken ja heute sowieso alle gleich...

Wer es nicht selbst machen kann/will, der muss mit min 700 - 900 Euro Werkstattkosten rechnen.
Ich habe die nötigen Teile mit etwas Glück günstig bekommen und kam auf Teilekosten von 223 Euro (Pierburg Pumpe, Mahle/Behr Thermostat, BMW Aluschrauben, BMW Kühlflüssigkeit). Ca. 300 Euro ist der übliche Tarif für diese Artikel.
Arbeitszeit bei mir mit kleinen Auffahrböcken: 6 h.

Wer also Spaß und etwas Erfahrung am Schrauben hat und einen 6-Zylinder E9x mit +120k km fährt bei dem die Pumpe noch nicht gewechselt wurde, der sollte dringend in Erwägung ziehen ein warmes Wochenende für einen präventiven Tausch zu nutzen. Andernfalls liegt man letztlich totsicher wie ich im Januar unterm Auto oder strandet irgendwo JWD oder auf dem Weg zum Date/ Vorstellungsgespräch/ Oma abholen.
_____

Abschließend meine kleine Sammlung nützlicher youtube Videos zum Thema:

Hier ein exzellentes Video wie's gemacht wird, in 2 Teilen (Suche nach: replacing water pump on late 6 cylinder BMW)
https://www.youtube.com/watch?v=o-BpUzAemyQ

Dieser gute Mensch hat noch etwas genauer untersucht was es mit den halbtoten Wasserpumpen auf sich hat:
https://www.youtube.com/watch?v=5P5i-c7F7AE

Hier noch ein Tipp, woran es auch liegen könnte, wenn die WaPu ganz plötzlich total versagt. Einfach zu testen und u.U. billig gelöst:
https://www.youtube.com/watch?v=tO9JQeq8qFc

Und noch ein Letztes
Einfacher Test, wie man eine völlig defekte WaPu einfach diagnostiziert (Hat bei mir so nicht funktioniert! Meine halbtote WaPu hat immer noch gefördert und der Lüfter lief nicht sofort auf Stufe 3 an!)
https://www.youtube.com/watch?v=GYlQ4Q-lPYA
______

Ich hoffe ich kann damit anderen Leidensgenossen weiterhelfen.
Danke an alle, die sich auch Gedanken zum Thema gemacht haben!!

Grüße und allzeit gute Fahrt!