Zur Geschichte:Seitdem ich Auto fahre bin ich Fan der Modellreihe E46. Natürlich hatten es mir auch der E36, E39 usw. sehr angetan, der E46 ist allerdings tatsächlich "mein" Modell. Nachdem ich schon als Fahranfänger die Ehre hatte eine E46 Limo fahren zu dürfen, folgten ein Coupe sowie ein Touring. Die Begeisterung für die Baureihe lies auch etliche Jahre nach Fertigungsende bei BMW nicht nach und es kam immer mehr der Wunsch nach dem Spitzenmodell der E46-Baureihe, nämlich dem M3.
Meine E46-History:(entschuldigt bitte die überschaubare Bildqualität, aber die Bilder sind zwischen sechs und fünfzehn Jahre alt.....)



Wie man sieht, entwickelte der Traum sich über etliche Jahre und ab ca. 2015 (mittlerweile war ich 30 Jahre alt) verstärkte sich der Wunsch. Leider hatte ich nach Hausumbau und Vater werden nicht unbedingt das nötige Kleingeld, um ein solches Projekt zu realisieren. Meine bisherigen Autos fand ich natürlich auch toll, wobei man auch den jeweils aktuellen Zeitgeist berücksichtigen muss. Gerade ein Umbau wie bei der E46 Limousine käme heutzutage für mich nicht mehr infrage. Der Touring war ein Alltagsfahrzeug, welches uns stets treue Dienste geleistet hat. Das Coupe hingegen würde ich auch im Jahr 2021 noch exakt so gestalten. Dezent mit oftmals originalen Teilen veredelt.
Aber nun zurück zum eigentlichen Thema. Was folgte, war eine zwischenzeitliche Ernüchterung, da nicht machbar, sodass die Träume mal wieder ein Stück weit hinten angestellt wurden. Schließlich ergab sich im Jahr 2019 eine Fügung des Schicksals und wir hatten die Möglichkeit eine Spareinlage "flüssig" zu machen. Diverse Bankgespräche hin und her über Anlagemöglichkeiten ergaben die nachfolgenden Optionen. Schon wieder Geld in den Hauskredit stecken? Nee, echt nicht. Investieren in ein neues Sparmodell? Nee, Zinsen mies. Letztlich meinte unser Bankberater "wenn ihr einen materiellen Lebenstraum habt, der vielleicht auch noch wertstabil ist, dann wäre das vielleicht eine der sinnvolleren Optionen". Hm... OK... Ich muss fairerweise sagen, dass meine Frau mir den entscheidenden Schubser gab mit den Worten "wenn Du es jetzt nicht machst (den M3 kaufst), dann tust Du es nie".
Leider sei an dieser Stelle erwähnt, dass das eigentliche Drama nun erst so richtig begann, denn mit einem mir gesetzten Budget von ca. 30 000 Euro, begab ich mich auf eine Suche voller ups & downs.
Folgende Leitpunkte wollte ich berücksichtigt haben: Ich sag nur so viel, es war zumindest mir unmöglich mit den genannten Merkmalen ein entsprechendes Fahrzeug zu finden. Vielleicht werde ich zu einem späteren Zeitpunkt von meinen Erlebnissen in Sachen Besichtigung und Probefahrt sowie Verkaufsgesprächen berichten, ist aber doch ein immenser Aufwand das alles niederzuschreiben.
Nachdem ich dem nervlichen Zusammenbruch (ja ich übertreibe) nahe war und man mir seitens mehrerer Fahrzeugsammler und Oldtimerliebhaber versicherte, dass ich für einen E46 in der Qualitäts-Klasse "zu spät dran sei", war ich bereit meinen Traum endgültig zu begraben. Auf einen US-Import wollte ich mich komplett gar nicht einlassen und auch die asiatischen Importe sind nicht mein Thema. Ich glaube durchaus, dass diese in teilweise wesentlich besserem Zustand verfügbar sind als deutsche Modelle, trotzdem bin ich gerade was den Bereich "Historie", "Wertbildung" und "Werterhalt" betrifft doch eher skeptisch in Bezug auf diese Fahrzeuge. Mag sein, dass ich mich - auch mangels Fachkenntnis in diesem Bereich - täusche, fühle mich aber mit dem Gedanken an ein deutsches Modell deutlich wohler. Ein wichtiger Punkt in einem solchen Finanzbereich, wie ich meine.
Ich hatte mir zu Beginn meiner Suche ein "Ideal-Fahrzeug" herausgesucht, welches jedoch zum Beginn meiner Suche fast 8000 Euro über meinem Budget lag. Das Fahrzeug diente sozusagen meiner Motivation und ich verlor es nie so ganz aus den Augen. Sozusagen meine Eleonor :)
Hier ist das gute Stück:






Nun ja, nach diversen Ernüchterungen, Enttäuschungen oder alternativ auch Verarschungen, packte mich der Mut der Verzweiflung und ich nahm Kontakt zum Verkäufer meines Idealfahrzeuges auf. Eigentlich noch immer ohne jede Hoffnung... Die Eckdaten passten mit 79500 km, alle Suchparameter erfüllt, Vorbesitzer war ein 60-jähriger Verkäufer eines BMW-Autohauses, das Fahrzeug entsprechend gepflegt und gewartet, kurzum mein automobiler Traum!!! Sicherlich hatte der Wagen die ein oder andere kleine Abnutzungserscheinung, aber alles in allem wirklich genau mein Ding. Zum Glück waren der Verkäufer und ich uns sehr sympathisch und fachsimpelten über BMW, den M3, Hobbys und das Leben im Allgemeinen, sodass wir aufgrund einer prima zwischenmenschlichen Basis in die Verhandlungen gehen konnten. Die Probefahrt hatte absolut nichts von einem Verkaufsgespräch, sondern vielmehr eine sonnige Kaffeefahrt mit zwei BMW-Freaks an Bord. Der Wagen war sowieso der Hammer! Was soll ich sagen, der Mann hat ein kleines bisschen in den sauren Apfel gebissen, ich hab das andere saure Apfelstück genommen und wir wurden uns einig. Ich kann selbst jetzt, wenn ich dies hier schreibe, nicht in Worte fassen, welch unfassbaren Glücksgefühle ich hatte. Klingt vielleicht für manchen Leser idiotisch, aber es wurde in dem Moment echt ein absoluter Lebenstraum wahr.
Nach einer völlig unkomplizierten Verkaufs- und Zulassungsabwicklung durfte der M3 die 450 km weite Heimreise mit mir antreten. Jeder Meter ein absoluter Genuss. Allein schon den Schlüssel in den Händen zu halten und den Wagen erstmals alleine starten zu dürfen waren ein unglaubliches Erlebnis. Am Liebsten hätte ich das Fahrzeug in ein Wattepack gesteckt :)
This is where the magic happens!!!

Wie ich schon sagte, war die Gefühlslage meinerseits nicht in Worte zu fassen. Auch nicht, als ich die erste Tankfüllung SUPER-PLUS bezahlen durfte, aber das gehört nunmal dazu. Vom Chiemsee aus ging es nach Hause in Richtung bayerische Rhön, wobei ich erste Erfahrungen mit dem M3 sammeln durfte. Das SMG II schaltet egal ob "manuell" oder "automatisch" sehr sauber, macht keine Geräusche und gerade die Schaltwippen sind ein Traum. Hat ja schon so ein bisschen was von Rennsport. Im heimischen Hof angekommen lief ich ungefähr 300x ums Fahrzeug, einfach so.
Bilder nach der Ankunft zu Hause:





Da stand er nun also, mein M3 - jaaaaaaaaaaaa, MEIN M3 :) meine Frau und meine beiden Kids merkten sofort wie glücklich Daddy ist und freuten sich riesig mit mir. Auch wenn es hart klingt, aber meine Kinder (sechs und drei) versuche ich weitestgehend vom Fahrzeug weg zu halten. Sie sind an und für sich echt vorsichtig, trotzdem kriege ich jedes Mal Stresspickel, wenn sie sich dem Wagen nähern. Irgendwann wird er - so Gott will - ohnehin ihnen gehören.
By the way, ich weiß gar nicht wie oft ich auf der Heimfahrt vom Kaufort nach Hause über`s Lenkrad geschielt habe, um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, dass der Powerdome noch da ist... Den Powerdome finde ich mit Abstand das sexieste Teil am E46 M3, einfach göttlich. Für mich der Inbegriff der Sportlichkeit, gepaart mit den breiten Kotflügeln.

(Vergleichsbild)
Von meiner Frau bekam ich als "Willkommens-Geschenk" ein M-Tagebuch in Carbonoptik. Dieses wird permanent mit Informationen, Terminen, Hinweisen, Nachbesserungsvorschlägen und Ideen rund um den Wagen gefüttert. So geht auch rein historisch nichts verloren. Sämtliche Rechnungen werden ohnehin fein säuberlich und chronologisch abgelegt, teils sogar mit Bilddokumentation der Arbeiten. Das sind die kleinen Dinge, welche mir immer wieder große Freude bereiten und mir selbst vor Augen führen, wie (verhältnismäßig) wichtig mir der Wagen eigentlich ist.

Glücklicherweise konnte ich die "Werkstatt" meines Vaters nutzen, sodass ich das Cabrio wohl temperiert auf Hochglanz bringen konnte. Hierfür verwendete ich, wie eigentlich immer, die Pflegeprodukte von Meguiars. Ich komme mit diesen sehr gut zurecht und bin mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis äußerst zufrieden. Irgendwann werde ich den Wagen entweder vollständig professionell aufbereiten oder alternativ mit entsprechender Dokumentation doch nachlackieren lassen. Laut Rücksprache mit einem Gutachter sei dies kein Problem und auch nicht wertverändernd im negativen Sinn.

Wie schon oben geschrieben, gab es natürlich auch gleich zu Beginn ein kleines bisschen was "auszutauschen". So wurden die eigentlich noch guten Streuscheiben gegen brandneue Exemplare (original BMW) ausgetauscht. Beim Austausch der Nebelscheinwerfer entschied ich mich bewusst für die Klarglasmodelle von BMW. Diese passen besser zu den Frontscheinwerfern wie ich finde. Auch die Seitenblinker sowie sämtliche Embleme kamen neu.
Auf mich wirken solche "Änderungen" richtig faceliftig und lassen die komplette Fahrzeugansicht wesentlich frischer erscheinen. Klar kostet es Geld, aber mir war es das allemal wert. Es mag ja durchaus sein, dass der Zubehörmarkt Produkte von ähnlicher oder identischer Qualität zur Verfügung stellt, trotzdem würde ich immer und immer wieder auf originale BMW-Ware zurückgreifen. Die Passgenauigkeit ist einwandfrei und man hat niemals Sorgen in Sachen TÜV oder Verkehrstüchtigkeit im Allgemeinen.
Angaben zum Fahrzeug "BMW E46 M3 Cabrio" von
MHJ99