Okay, verstehe schon, wie es um die Schrauber-Situation bestellt ist.
Gehen wir mal davon aus der Ölverbrauch ist "normal schlecht" und wir jetzt nicht noch andere E46-Wehwehchen reinrechnen müssen:
Du fährst zum Kauf hin, schaust dir den Wagen nochmal kurz an:
- Ölstand checken, solange Motor noch kalt.
- Kofferraum kurz aufmachen: Ölflecken auf den Kunststoffteilen, auf dem Teppich suchen, ggf. Ölkanister unter dem Teppichboden, falls da Platz für sowas sein sollte. Sonst im Batteriekasten oder einem der Fächer im Kofferraum. Alles absuchen. Nix drin, keine Auffälligkeiten? Gut, besseres Gefühl. Ölspuren und Nachfüllkanister zu sehen? Okay, beim nächsten Schritt vorsichtig sein und aufpassen.
- Motorhaube auf, nochmal den Ölverlust suchen: Öl läuft von oben nach unten.
- Ventildeckeldichtung rundherum trocken (auch krümmerseitig!)?
- Dann das Ölfiltergehäuse vorne am Ölfilterdeckel hinter dem Keilriemen ansehen: schimmert mit dort beim reinleuchten Öl am Fuß des Gehäuses, am Übergang zum Motorblock oder in den Taschen der Versteifungsrippen des Motorblocks? Ja -> Ölfiltergehäuse undicht, kleine Sache, Dichtung 15€ 1-2h Arbeit. Nein: -> ggf. Ölwannendichtung.
- Ölwannendichtung nochmal genau ansehen soweit es geht. Das Öl läuft meist von vorne nach hinten in Richtung Getriebe. Also schwer zu sehen. Vielleicht auch mal mit dem Finger reingreifen und entlangfühlen wo möglich. Öltropfen, ja? -> Ölwannendichtung schon wieder undicht?! Wie lange her? - Nein: kaum Öl und oben alles trocken -> schlampig gereinigt und wahrscheinlich Restöl aus der Alu-Versteifungsplatte unter dem Motor, aus der es heraustropft.
- Den Verkäufer nach dem letzten Tausch der Kurbelgehäuseentlüftung fragen. Wenn unbekannt, beim Preis/Investitionen einkalkulieren (Material 50-100€, Arbeit wohl eher 3-4h reine Händezerkratzerei unter der Ansaugbrücke)
- Den Verkäufer nach der Höhe des Ölverbrauches fragen (hättest du beim ersten Besuch vergessen zu fragen) - oder denjenigen der Familie dort fragen, der sich um sowas wie Ölstand checken gekümmert hat. Auf die Reaktion achten.
Im Falle eines Kaufs:Den Ölverbrauch auf den ersten 1000tkm genau beobachten: Ölwechsel machen, Ölstand auf max.
Gerne auch in 250 km Abständen den Ölstand prüfen. Auf ebenen Untergrund beim Ölstandcheck achten. Idealerweise immer am gleichen Fleck in der heimischen Einfahrt. Den Ölverbrauch dokumentieren.
Ach und Undichtigkeiten ausschließen: Motor schön sauber machen und schauen wo es zuerst anfängt wieder undicht zu werden (meistens eines der o.g. Probleme). Falls es nicht nur Restöl gewesen sein soll.
Ölverbrauch vorhanden: Kurbelgehäusentflüftung tauschen, zusätzlich eine Dose Toralin Anticarbon kaufen und in die Brennräume sprühen. Die Anwendung lässt sich optimieren (Fahrzeug/Motor rechts anheben, gerne etwas mehr in die Brennräume, usw.). Der Ölverbrauch kann sich ändern muss er aber nicht. Es heißt dann wieder beobachten und regelmäßig checken. Wenn es funktioniert hat wird es mittelfristig besser u.U. auch erst schlimmer, da sich die Verkokungen langsam lösen und die Kolbenringe wieder zu arbeiten beginnen.
Beim Ölwechsel lässt sich auch gleich der
Ölstandsensor tauschen. Wegen der gelben Ölstandkontrolllampe.
Die Frage
welches Öl...puh. Das beste Preis-Leistungsverhältnis wird wahrscheinlich das Rowe Synth RS 5W40 bieten (nicht Synt RSi). Sollte bei ca. 7€/L liegen. Wenn Geld egal ist erweitern sich die Optionen.
Günstiger werden nur Mannol Elite 5W40 und Megol Meguin Super Leichtlauf 5W40 sein, die haben aber auch ihre Schwächen in der Belastbarkeit und teils auch beim NOACK. Mannol gibt nur spärliche Informationen zum Öl raus.
(...)Danach ist es wichtig kurze Intervalle beizubehalten und idealerweise weiter ein vollsynthetisches Öl mit geringer Ablagerungs- bzw. Verdampfungsneigung ("NOACK") und hoher Reinigungswirkung, durch Ester-Anteile, zu fahren. Intervalle für den M54 sollen eher so bei 6-8 tkm liegen.
Erschwinglich wäre wahrscheinlich Rowe Synth(!) RS 5W40. Mannol Elite 5W40 Ester sollte ein HC-Grundöl mit Ester sein, kein echtes Vollsynthetiköl.
Weiter oben spielen da wohl Ravenol RCS, Redline 5W40/10W40 oder Motul 300V.
Damit bleibt das Teil auch dauerhaft recht sauber oder löst auch dann noch nachträglich Schmutz im laufenden Betrieb.
Zielviskosität hinge von den erwarteten, niedrigsten Außentemperaturen bei Motorstart ab, wenn es ein Ganzjahres-Daily werden soll.
5W40 geht eigentlich immer, 10W40 ginge auch noch bei ein paar Grad unter Null
https://www.bmw-syndikat.de/bmwsyndikatforum/topic396133_M54b25_Oel_Ablagerungen_.html&SearchTerms=Oder zusätzlich noch im oil-club.de zu dem Thema belesen. Gibt allgemein für den M54 ein paar weitere Ölkriterien wie HTHS und KV100. Unabhängig von der Kolbenring-Geschichte.
Ölwechsel am M54 idealerweise alle 6-8tkm, bis allerspätestens 10tkm.
Dann schaust du mal die nächsten paar tausend Kilometer, wie zufrieden du mit dem Wagen bist. Wenn sich die Probleme beseitigen ließen, weißt du ja ob der Wagen noch das ein oder andere Jahr länger bleiben darf oder lieber wegkommt.
Zum Schluss:
Die Verkäufer sind auch nicht dein wichtigster Anhaltspunkt. Der wichtigste Anhaltspunkt sind die Autos selbst. Meiner Erfahrung nach wissen 98% der Leute, die ein Auto verkaufen, nicht um den Zustand ihres Fahrzeuges. Die anderen 2% haben selber Ahnung und wissen Mängel zu kaschieren oder gehen ehrlich damit um - falls kaschieren nicht möglich ist, sobald jemand auftaucht der ebenfalls Ahnung hat.