Magazinerstellt am 21.03.2023 um 16:51:53
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Wie kann man seinen Autolack wie ein Profi ausbessern?
Wie kann man seinen Autolack wie ein Profi ausbessern?
Man hat auf einem Parkplatz geparkt und als man vom Einkaufen zurückkehrt, entdeckt man eine Delle oder einen Kratzer auf dem schönen, brandneuen Autolack? Was für ein Pech! Zumal, wenn man die Dienste eines Karosserielackierers in Anspruch nimmt, für die Reparatur eines Autolacks (Farbe und Arbeit) mindestens 250,- Euro für eine Autotür zu veranschlagt werden.
Was die Inanspruchnahme der Kostenübernahme durch die Versicherung betrifft, so ist davon nicht die Rede, denn je nach Versicherungstarif und Versicherungskonditionen muss meistens eine Selbstbeteiligung von mehreren Hundert Euro gezahlt werden! Doch man muss nicht direkt verzweifeln, denn mit ein wenig Technik, der richtigen Anleitung und den richtigen Produkten kann man die Reparatur selbst durchführen und den Lack wieder wie neu aussehen lassen.
Moderne Autolacke sind Systeme, die aus mehreren Schichten bestehen, und zwar in folgender Reihenfolge: Grundierung (meist grau), Perlglanz-, Metallic- oder Deckfarbe sowie Klarlack. Unabhängig von der Tiefe des Kratzers erklären wir in wenigen einfachen Schritten, wie man den Lack reparieren und ein professionelles Ergebnis erzielen kann. Das sind die Materialien, die man benötigt, um mit weniger als 10 Euro eine Ausbesserung vorzunehmen oder ein ganzes Zimmer zu lackieren:
Schleifpapier P320 und P500 (< 5 €)
Ein staubabweisendes Klebepad oder notfalls ein Mikrofasertuch (< 5 €)
Eine Oberflächengrundierung (<30 €)
Einen "zweischichtigen" Autolack aus dem Farbcode (< 30 €).
Einen Klarlack (< 30 €)
Geschätzte Arbeitszeit: 30 bis 60 Minuten über einen Tag verteilt. Art des Autolacks: Spraydose / Dose für diejenigen, die eine Pistole haben.
Tipp: Um qualitativ hochwertige, dauerhafte und sorgenfreie Ergebnisse bei der Verarbeitung zu erzielen, sollte man Autolacke in Profiqualität wählen und Produkte für den "Massenmarkt" vermeiden.
Wie kann man Lackschäden an seinem Autolacken ausbessern?
Schritt 1: Die Tiefe des Kratzers bestimmen:
Wenn nur die oberste Schicht des Autolacks zerkratzt wurde, dann ist eine Neulackierung nicht notwendig. Ein Abschleifen mit P500 und eine Lackierung mit Autolack in zwei Schichten ist ausreichend. Wenn man jedoch beobachten kann, dass der Kratzer einen grauen Hintergrund durchscheinen lässt, dann hat der Kratzer sowohl den Lack als auch den Autolack durchdrungen: die Grundierung ist sichtbar.
Schritt 2: Schleifen, um die Grundierung herzustellen.
Mit etwas Wasser und einem 500er-Papier wird das gesamte Teil (Tür, Spiegel, Stoßstange...) leicht abgeschliffen. Es geht nicht um das Abbeizen, sondern nur darum, den Autolack zu verankern.
Schritt 3: Die füllende Oberflächengrundierung auftragen.
Nun werden zwei bis vier Schichten Grundierung aufgetragen. Und zwar nur auf den Bereich des Autolacks, der verkratzt wurde. Je tiefer der Kratzer ist, desto mehr Schichten müssen aufgetragen werden. Die Farbe muss vollständig trocknen - idealerweise über mehrere Stunden.
Schritt 4: Schleifen mit Wasser und Papier mit der Körnung P320 - dann P500.
In diesem Schritt ist es wichtig, einen flachen Schleifklotz zu verwenden und nicht nur die Hand, da man sonst eine glatte, aber nicht flache Oberfläche erhält. Es ist wichtig nass zu schleifen, damit die Oberfläche nicht zu heiß wird und das Schleifpapier nicht verschmutzt. Am besten ist es, die gesamte Grundierung abzuschleifen. Die Grundierung sollte nur noch innerhalb des Kratzers vorhanden sein. Waschen, spülen und trocknen.
Schritt 5: Farbe auftragen.
Die Farbe sollte in zwei bis drei dünnen Schichten im Abstand von 5 Minuten auf die beschädigte Stelle aufgetragen werden, wobei man mit der nicht beschädigten Stelle "überblendet". Die Farbe sollte rund 10 Minuten trocknen.
Schritt 6: Tragen Sie den Lack auf.
Es ist wichtig, dass man nach dem Auftragen der Farbe nicht länger als 20 bis 30 Minuten wartet, damit der Lack gut haftet. Im Gegensatz zur Farbe muss der Lack im ganzen Raum aufgetragen werden.
Wie repariert man partielle Lackschäden am Autolack?
Wenn das Werkstück groß oder lang ist, wie z. B. eine Stoßstange, möchte man die Lackierung vielleicht nicht auf dem gesamten Werkstück, sondern nur auf einem begrenzten Bereich durchführen. Um Unregelmäßigkeiten im Glanz zu vermeiden, insbesondere an der Sprühgrenze des neuen Lacks, gibt es Techniken des "Anschließens" mit einem zusätzlichen Produkt, das "Blender" genannt wird. Der Blender ist ein Lösungsmittel, das man auf die Ränder des noch frischen Lacks malt und das den Glanzaspekt homogenisiert. Die andere Möglichkeit ist das Polieren.
Polieren eines Autolacks
Diese Technik, also das Polieren, hat nach einer Reparatur mehrere Verwendungszwecke: Sie ermöglicht es, sowohl die frischen Lackstellen "aufzuschmelzen" und verschwinden zu lassen, als auch kleine Fehler und Unvollkommenheiten (Orangenhaut, Staub..), die man im Lack beobachtet, entfernen zu können. Um dies zu erreichen, muss man zunächst mit 1500er-Wasserpapier schleifen, um die Oberfläche zu korrigieren, und dann mit 2000er- und 3000er- Schleifpapier vorgehen, um dann mit Schafwolle und anschließend mit schwarzem Schaumstoff zu polieren.
Letzte Tipps für die Einrichtung und den Arbeitsbereich
Um einen sehr schönen, glänzenden, tropffreien und staubfreien Lack zu erhalten, ist es entscheidend, seinen Arbeitsbereich vorzubereiten. Dies besteht zunächst darin, einen offenen Ort zu wählen, der eine Luftzirkulation zulässt, damit die Lackdämpfe angemessen abziehen können. Zweitens ist es wichtig, vor allem für den Schritt des Lackierens, den Boden und die Wände zu befeuchten, um den Flugstaub zu binden. Ein letzter, sehr wichtiger Tipp: Man sollte einen warmen (20 °C), trockenen und windstillen Tag wählen! So kann man sicherstellen, dass die Farbe optimal trocknet und einen hochwertigen Glanz erhält.