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Airbag Manipulation entdeckt

Hallo Forum,

im Rahmen einer ausgiebigen Säuberung des Innenraums habe ich vor kurzem meine Sitze ausgebaut. Dabei ist mir unter dem Beifahrersitz ein loser Stecker aufgefallen, der denke ich zur Sensoreinheit des Sitzes gehört. In der entsprechenden Buchse dafür steckte stattdessen dieser kleine Stecker:
https://www.bilder-upload.eu/bild-e11400-1569877536.jpg.html
Ich hab das Ding erstmal abgezogen und das ursprüngliche Kabel wieder angeschlossen, um zu sehen, wozu es da ist. Nach der Gesamtreinigung hab ich dann die Sitze wieder eingebaut doch nun leuchtet die Airbag Warnleuchte. 
Ich hab dann erstmal gegoogelt, was ich da vor mir habe und im Endeffekt simuliert der kleine Stecker, dass immer jemand auf dem Sitz sitzt und der Airbag dann auch auslöst wenn gar kein Beifahrer da ist. Das Ganze baut man ein, wenn die Sensormatte defekt ist und man wohl keine Lust hat, die bei BMW tauschen zu lassen. Da die Warnleuchte jetzt an ist, wird die Sensormatte wohl tatsächlich defekt sein.

Nur ergeben sich jetzt folgende Probleme:
- Der Fehler steht im Fehlerspeicher und selbst wenn ich den komischen Stecker jetzt wieder dran stecke wird der ja nicht gelöscht. Der muss also von Hand gelöscht werden. Glaubt man Google, dann ist der Fehlerspeicher für den Airbag nicht über das OBD2 unterm Lenkrad auslesbar (habs auch probiert, stimmt soweit) und BMW löscht den Fehler nur, wenn die Sensormatte tatsächlich teuer getauscht wurde, was irgendwo auch Sinn macht.
- Das Ganze kann denke ich als Manipulation des Airbag Systems verstanden werden und das ist irgendwie illegal. Außerdem muss das Auto kommendes Frühjahr zum TÜV.
- Da ich davon bis jetzt nichts wusste bin ich ziemlich sauer, dass der Vorbesitzer mir das nicht gesagt hat. Scheinbar wird sowas als "arglistige Täuschung" verstanden und kann zivilrechtlich verfolgt werden.

Beim weiteren Suchen hab ich herausgefunden, dass man den Fehlerspeicher des Airbags beim e46 über den OBD1 vorne im Motorraum (irgendwo bei der Batterie??) auslesen kann. Da mein Diagnose Tool nur nen OBD2 Anschluss hat, hab ich mir jetzt nen Adapter von OBD1 auf OBD2 gekauft. Kann man dem glauben, was ich gelesen habe, ist es damit zumindest möglich, den Fehlerspeicher auszulesen und zu löschen, was für meine Anwendung ja in Ordnung wäre. Das Steuergerät umprogrammieren kann man so scheinbar nicht, aber das will ich ja denke ich auch nicht. Ob das dann am Ende klappt weiß ich erst in ein paar Tagen.Soweit der Stand der Dinge.

Jetzt mal so in die Runde gefragt: Wie soll ich mit dem Problem umgehen? Soll ich den komischen Stecker wieder einbauen und den Fehler mit dem fancy Adapter löschen und damit einfach leben? Sollte ich den Vorbesitzer zur Rede stellen, und wenn ja, was soll ich zu dem sagen? Sollte ich dem mit nem Rechtsstreit drohen? Mir ist klar, dass ich auch zu BMW gehen könnte und die Sensormatte tauschen lassen kann, aber das ist ziemlich teuer und entfällt deswegen als Option.

soweit
Sebastian

Bearbeitet von: s3bio am 30.09.2019 um 23:34:48

Bearbeitet von: s3bio am 30.09.2019 um 23:37:31

Bearbeitet von: s3bio am 30.09.2019 um 23:38:37

Da du das Auto gebraucht gekauft hast, frage ich hier mal. was steht im Kaufvertrag ?? Ist dort irgendetwas  über die Sensormatte vermerkt??

Hallo TE, ich habe den Stecker auch verbaut. Meiner Meinung nach ist es egal, wenn der
Beifahrerairbag bei einem Unfall mit dem Fahrerairbag auslöst.
Für dich steht zur Entscheidung:
Stecker weiter verwenden. (günstigste Lösung)
Sitzmattensensor selbst erneuern. ( keine Garantie seitens BMW )
Sitzmattensensor bei BMW erneuern lassen.(Sehr teuer! mit Garantie )
Der Sitzmatten Sensor ist bekannt dafür dass er sehr empfindlich ist und
gerne beschädigt wird. ( z.B. durch abstützen mit einer Hand, Kindersitz)
Da es naheliegend ist, dass BMW kaum einen Garantiefall anerkennen wird.
Beweisproblem!
Gruß Helmox
 

Bearbeitet von: Helmox am 01.10.2019 um 07:53:51

 

Da du das Auto gebraucht gekauft hast, frage ich hier mal. was steht im Kaufvertrag ?? Ist dort irgendetwas  über die Sensormatte vermerkt??

(Zitat von: Old Men)

Nein, das muss es auch nicht. Die Manipulation des Airbag Systems ist nach §14 Sprengstoffgesetz rechtswidrig. Rechtswidrige Manipulationen sind im Rahmen eines BGB-Kaufvetrags nunmal streitbar, außer man schließt das Detail vorher aus, und wenn es nur mündlich ist. Deswegen spar dir bitte die psuedo-juristischen Tipps, einerseits weil ich den Rechtsweg eh nicht gehen werde, weil es Quatsch ist bei dem Fahrzeugwert und weil ich das Problem technisch lösen will und werde.
Dass die Sensormatte defekt ist scheint ja in praktisch jedem e46 der Fall zu sein. Für die Funktionstüchtigkeit der Matte gibt es natürlich beim Privatkauf keine Garantie, weil gekauft wie gesehen.

Viel wichtiger ist die Frage, wie man nun diese Warnleuchte aus bekommt. Ich hab dazu leider bisher nichts gefunden, oder die Software (Torque) leistet das nicht. Gibt es eine andere, die mit einem Bluetooth ODB Adapter kommunizieren kann und umfangreicher ist. Torque ist eigentlich mehr was für Echtzeitdaten während der Fahrt als zur Fehlerdiagnose.

Bearbeitet von: s3bio am 05.10.2019 um 22:44:52

 

Hallo TE, ich habe den Stecker auch verbaut. Meiner Meinung nach ist es egal, wenn der
Beifahrerairbag bei einem Unfall mit dem Fahrerairbag auslöst.
Für dich steht zur Entscheidung:
Stecker weiter verwenden. (günstigste Lösung)
Sitzmattensensor selbst erneuern. ( keine Garantie seitens BMW )
Sitzmattensensor bei BMW erneuern lassen.(Sehr teuer! mit Garantie )
Der Sitzmatten Sensor ist bekannt dafür dass er sehr empfindlich ist und
gerne beschädigt wird. ( z.B. durch abstützen mit einer Hand, Kindersitz)
Da es naheliegend ist, dass BMW kaum einen Garantiefall anerkennen wird.
Beweisproblem!
Gruß Helmox
 

Bearbeitet von: Helmox am 01.10.2019 um 07:53:51

(Zitat von: Helmox)

  Ja, den Stecker weiter zu verwenden ist die sinnvollste Lösung. Der Beifahrer Airbag löst dann halt "immer" aus. Einen praktischen Unterschied sehe ich da eigentlich gar nicht, bis auf die Möglichkeit, einen Kindersitz vorne einzubauen, die dadurch entfällt.
Wäre das wirklich (rein theoretisch) möglich bei einem 20 Jahre alten Fahrzeug noch Garantie geltend zu machen, selbst wenn man es nachweist? Die sollte doch irgendwann ausgelaufen sein.

Dem Vorbesitzer irgendwas nachzuweisen dürfte unmöglich sein. Ich würde schlicht behaupten, der Käufer selbst hat das so hingezaubert.

Aber im Grunde ist die Lösung ganz einfach. Dongle/Widerstand anstöpseln und Fehler in einer freien Werkstatt löschen lassen oder für ein paar €€€ ein obd interface kaufen und die entsprechende Software besorgen.

Es gibt unglaublich viele Fahrzeuge, die auf diese Weise repariert werden. Stellt auch kein Problem dar.

Kindersitz kann man so oder so nicht verbauen, es seidenn man hat eine Möglichkeit sie zu deaktivieren. Der kindersitz wird jedesmal als baifahrer erkannt, daher ist eine Deaktivierung zwingend notwendig.

Noch ein tip: bevor man ohne Kenntnis am airbag-system rumfummelt, sollte man jemanden zu Rate ziehen, der sich auskennt. Und sei es hier im Forum. Einen Sitz ausbauen gehört schon dazu.