Nach deinen Aussagen sieht die Sache dann natürlich wieder etwas schwieriger aus und meine zuvor beschriebene Theorie geht natürlich den Bach runter.
Dein Wagen ist dann also ein 2006er E90 320i mit N46B20-Motor (150PS).
Wenn der Ölstand über den Peilstab ermittelt werden kann lässt sich der Ölverbrauch ja auch ziemlich genau messen. Das solltest wie beschrieben tun und vergleichen. Wenn du dir bei den zuvor bestimmten 1L/7000 km sicher sein kannst umso besser.
Ohne jetzt schon diesen Vergleichswert zu haben: Sagen wir du bist diese 400, vielleicht 500 (?) km gefahren, und den Ölstand hast du direkt nach der Inspektion geprüft? Und auf dieser Strecke ist der Ölstand von Max. auf Min. gesunken. Am Peilstab würde das ja für gewöhnlich gut einen Liter ausmachen, heißt auf 1000km hochgerechnet gute 2L -> Das wäre doppelt so viel wie BMW in der Betriebsanleitung als "normal" angibt. Ja, ich weiß normal ist auch 1L/1000km nicht, aber darum soll es erstmal nicht gehen.
Dann fürchte ich wird die Lösung etwas schwieriger werden, leider anders als von dir erhofft. Wie zuvor bereits gesagt, wenn ich ehrlich bin erkenne ich nicht was die Werkstatt falsch gemacht haben kann. Ich fürchte einfach dein Wagen hat ein Problem und das gilt es zu lösen, egal woher dieses jetzt plötzlich auftritt.
Ohne selber konkrete Erfahrungen mit dem N46 wie dem deinen zu haben (lasse mich also gerne noch korrigieren oder ergänzen): Fangen wir bei den Motor-typischen Krankheiten an.
- Kurbelgehäuse-Entlüftung (KGE): Diese kann auch zu hohem Ölverbrauch führen, je nach Motor sind diese so miserabel konstruiert, dass du diese mit jedem Ölwechsel und Inspektion miterneuern lassen kannst - und sie wird der billigste Reparaturversuch sein. Billiger als das was noch folgt. (dieser Defekt sollte auch durch ein stark veröltes Saugrohr-Inneres erkennbar sein)
- Ventilschaftdichtungen (VSD): Aufwendig und teuer. Aber nur kurz nach Ölverbrauch im N46 gegoogelt, schon fällt das Schlagwort VSD als bekannte Krankheit ins Auge. Lässt sich mit der Zylinderkopfdichtung wunderbar in einem Arbeitsgang beseitigen.
Keine Krankheit aber allgemein zu prüfen:
- Zylinderkopfdichtung (ZKD): Lässt sich evtl durch ölfeuchte oder ölverkokste Zündkerzen erkennen, oder mit einer Kamerasonde im Brennraum. Vielleicht fallen in einem oder mehreren Zylindern Ölablagerungen und Rückstande verbrannten Öls im Bereich des Kolbens oder des Übergangs Zylinderkopf/Motorblock auf. Außerdem solltest du dein Kühlwasser prüfen, ob Öl darin ist - die Verfärbung und regenbogenfarbenen Schlieren kennt man ja denke ich. Wie oben: wenn die Zylinderkopfdichtung getauscht wird, auch gleich die Ventilschaftdichtungen mit wechseln lassen! Ist leider ein großer Aufwand mit großen Kosten.
- Kolbenringe: ebenso ein teures Unterfangen. Halte ich bei einem 100.000 km Motor erstmal für die allerletzte mögliche Problemstelle.
Du könntest auch noch versuchen dickeres Motoröl zu verwenden, statt des 5W30, ein 5W40 oder 10W40. Das wird das Problem nicht beseitigen aber vielleicht etwas abschwächen.
Was du auch machst: kläre den geplanten Arbeitsaufwand mit deiner Werkstatt ab, lass dir einen Kostenvoranschlag für die jeweilige Reparatur machen. Gehe sicher, dass nichts getauscht oder gemacht wird ohne deine Zustimmung. Dann gehe nach der Liste:
- Lass die KGE tauschen, prüfe ob sich dein Problem gelöst hat (Fahren, auf blaue Wolken beim Beschleunigen achten, Ölverbrauch weiterhin messen). Wenn die KGE wirklich das Problem war, wird der Fehler wiederkommen. Behalte den Ölvebrauch danach weiterhin im Auge und sobald sich dieser wieder erhöht wirst du die KGE erneut tauschen lassen müssen. Klingt doof, ist aber so. Darf man als Verschleißteil sehen.
- Versuche es mit einem dickeren Öl (s.o.). Wieder Fahren und Ölverbrauch im Auge behalten.
- Wenn nichts mehr hilft ZKD mit VSD wechseln lassen.
Oder du überlegst dir einen anderen Wagen zuzulegen, wenn du nicht so viel Geld darin versenken möchtest.
Das wäre mein Vorgehen, mit dem Grundgedanken, die günstigen Fehler zuerst auszuschließen bevor es teuer wird.