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T H E M A     R Ü C K B L I C K
TR_156
Hauptthema:
Hallo Zusammen,

ich heiße Tobias Riedmiller und studiere Technology & Management an der TU München. Momentan bin ich dabei meine Masterarbeit zum Thema „Akzeptanz von Fahrerassistenzsystemen“ schreiben.

Ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit ist es herauszufinden, wie verschiedene Faktoren rund um das Thema Fahrerassistenz zusammenwirken und anhand welcher Kriterien der typische Autofahrer Assistenzsysteme bewertet. Meine Umfrage beschäftigt sich dafür insbesondere mit dem Lenk-Assistenten.

Bei dieser Studie brauche ich dringend Eure Unterstützung, auch wenn Ihr keine Erfahrung mit Assistenzsystemen habt! Die Befragung dauert ca. 5 Minuten und ist absolut anonym und vertraulich. Außerdem werden unter den ersten 200 Teilnehmern 5 x 10€ Amazon-Gutscheine verlost.

Den Fragebogen findet Ihr unter folgendem Link:

https://www.soscisurvey.de/Lenk-Assistent/

Die Umfrage läuft bis zum 25.03.2019

Ich möchte mich ganz herzlich bei Euch bedanken und hoffe, dass sich möglichst viele die Zeit nehmen mich bei meiner Studie zu unterstützen. Ich freue mich über jeden Teilnehmer!

Bei Fragen oder Anregungen: tobias.riedmiller@tum.de
ChrisH
Du gehst in Deiner Umfrage erstmal davon aus, dass die Systeme korrekt funktionieren und kein Sicherheitsrisiko darstellen.
Das ist aber nicht der Fall, diese Systeme sind derzeit noch alles andere als ausgereift.

Meine größte Sorge bei den Assistenzsystemen sind in der Tat die Lenk- und Spurhalte-Assistenten. Ich bin nämlich nicht nur leidenschaftlicher Autofahrer, sondern auch leidenschaftlicher Rennradler. Und ich befürchte ernsthaft, dass mich auf dem Rad über kurz oder lang ein Auto mit Lenkassistent oder Spurhalteassistent überfahren wird.  Leider ist diese Befürchtung nur allzu berechtigt, wie BMW beweist:

Hier kann man im Video sehen, wie der 5er BMW mit dem Lenkassistenten bei der Fahrzeug-Präsentation (!) nacheinander erst eine Kurve nicht schafft, dann einen Fußgänger überfahren will, dann einen Radfahrer überfahren will, und dann eine Kurve schneidet. Zwei Mordversuche und mindestens zwei weitere brenzlige Situationen auf einer einzigen Fahrt ist echt zu viel des Guten!
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/auto/Neuer-BMW-5er-kommt-mit-Lenkassistent-article19236866.html

Der Lenkassistent des Mercedes CLS 450 4Matic hat im Test der AMS (Heft 8/2018 auf S.39) auf einer kleinen Schwarzwaldstrecke die Straße für eine Einbahnstraße gehalten hat, weil der Mittelstreifen dort fehlt.

Teslas "Autopilot" ist eigentlich auch nur ein Lenkassistent. Und der ist alles andere als perfekt.
Beim kürzlichen tödlichen Tesla-Unfall in Kalifornien hat der Tesla von selbst auf einen Betonpoller zugelenkt, der die Fahrbahnen trennte. Und zwar war das an der Stelle wiederholt vorgekommen. Außerdem hat er die letzten 3 Sekunden vor dem Aufprall noch beschleunigt von 100 auf 114 km/h. Es konnten keine Ausweichmanöver oder Bremsmanöver durch die Assistenzsysteme festgestellt werden.
Link
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Assistenzsystem-warnte-Tesla-Fahrer-article20363178.html
Die Teslas krachen ohnehin gerne auf unbewegliche Hindernisse wie stehende LKW, Betonpoller etc.:
Link
https://www.youtube.com/watch?v=pJg7sgf6VfM
https://www.businessinsider.de/weiterer-tesla-unfall-mit-eingeschalteter-autopilot-software-2018-5

Hier die Erfahrungen mit dem "Autopiloten" des neuen Tesla 3:
Link
"Doch es kommt immer wieder vor, dass sich der Autopilot auf eine anspruchsvolle Kurve einlässt, um dann mitten in der Biegung auszusteigen und die Kontrolle an den Fahrer zurückzugeben. Gleichzeitig schnellt das Lenkrad in die Mittellage zurück, das Auto begibt sich rapide in Richtung Fahrbahnrand - oder darüber hinaus, wenn man nicht sofort reagiert."
Die Hersteller reden sich dann heraus, der Fahrer müsse halt die Kontrolle wieder übernehmen, wenn der Lenkassistent überfordert ist: Aber dazu muss die Reaktionszeit des Fahrers erstmal ausreichen! Und oft wird das einfach nicht der Fall sein!


Problematisch sind auch die Notbremsassistenten:
Ich kenne z.B. einen Fall, wo ein ein Mercedes in einer Tunnelkurve eine Vollbremsung hinlegt, weil der die Warnbarken in der Kurve für Hindernisse hielt.
Das gleiche an Tunneleinfahrten, wo die Tunneleinfahrt als Hindernis auf der Straße interpretiert wurde und eine Vollbremsung eingeleitet wurde.
Oder Audis, die eine Vollbremsung auf der Geradeaus-Spur einleiten, weil der Wagen vor ihnen auf die Linksabbiegespur wechselt und bremst.
Im Fall eines Auffahrunfalls durch das Auto dahinter besteht ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko (Schleudertrauma).


Auch bei den Roboterwagen, die eigentlich sehr viel mehr leisten können als die Lenkassistenten, sieht es nicht besser aus:

Beim Unfall mit der vom Uber-Robotertaxi in Arizona totgefahrenen Fußgängerin hatten die Sensoren die Fußgängerin, die die Straße mit ihrem Fahrrad überquerte (also sowohl von Lidar als auch vom Radar gut zu detektieren) auch rechtzeitig wahrgenommen, die Software hatte sie aber nicht als Hindernis eingestuft und daher weder ein Ausweichmanöver noch eine Bremsung eingeleitet, sondern ist einfach auf dem Gas geblieben und hat die Fußgängerin ohne zu bremsen einfach über den Haufen gefahren. Übrigens hat sich das Uber-Robotertaxi auch nicht an das Tempolimit gehalten.
Das Uber-Robotertaxi hat auch schon rote Ampeln überfahren:
https://www.youtube.com/watch?v=pzzQ42D9Srw
Und es ist eh bekannt dafür, was es so alles nicht kann:
https://www.n-tv.de/panorama/Probleme-vor-Roboterwagen-Unfall-article20352875.html
Hier mal ab 1:02 min gucken, die Kiste kann wohl nicht zwischen parkenden und wartenden Autos unterscheiden oder es kennt die Verkehrsregeln nicht:
https://www.youtube.com/watch?v=yUBGr5wY0ow

Hier hat ein GM-Roboterwagen einen Motorradfahrer platt gemacht - bei 19 km/h!
Link


FAZIT:
Solche Lenkassistenten sind real noch weit davon entfernt, den Verkehr sicherer zu machen! Im Gegenteil!
Diesen Aspekt solltest Du in Deine Arbeit mit aufnehmen.
Und eigentlich solltest Du Deine Umfrage so umgestalten, dass man auch sinnvoll antworten kann, wenn man die Risiken der Lenkassistenten kennt.

Grüße
ChrisH
 

Bearbeitet von: ChrisH am 06.03.2019 um 21:02:44
TR_156
Hallo ChrisH, 

danke für deine Teilnahme an meiner Umfrage und dein ausführliches Feedback. Grundsätzlich habe ich die Umfrage absichtlich so gestaltet, dass sämtliche Aussagen vollkommen ohne Vorkenntnis bewertet werden können. Dadurch ergibt sich für meine Arbeit die Möglichkeit aufzuzeigen, wie unerfahrene Fahrer die Systeme einschätzen um anschließend den Vergleich mit erfahreneren Nutzern zu ziehen, die möglicherweise bereits Risiko-Situationen erlebt haben. Um diese Vergleichbarkeit allerdings herstellen zu können, müssen die gestellten Fragen für beide Gruppen die selben sein. Grundsätzlich liegt meinem Fragebogen ein bereits bestehendes wissenschaftliches Modell zur Technologie-Akzeptanz zu Grunde, weswegen ich mich bei der Gestaltung der Fragen nur in einem gewissen Rahmen bewegen konnte. 

Ich hoffe ich konnte Dir mit der Erklärung die Hintergründe meiner Arbeit etwas besser aufzeigen. Falls noch weitere Fragen bestehen, lass es mich gerne wissen!

Beste Grüße
Tobias 
ChrisH
Hi Tobias,

dass es gar nicht so einfach ist, eine Umfrage als Basis für eine wissenschaftliche Arbeit optimal aufzusetzen, ist mir völlig klar. Das grundsätzliche Risiko "Trash in - trash out" fährt da immer mit, schon weil es evtl gar nicht so simpel ist, sich vorzustellen, wie die Leser die Fragen und Antworten verstehen.

Zwar gibst Du unerfahrenen Teilnehmern die Möglichkeit, im Rahmen ihrer Kenntnis zu antworten. Das gilt allerdings nicht gerade für Teilhehmer, welche die Risiken gut kennen.
Beispiel: Die Antwort auf die Frage, ob das System schwer zu bedienen ist, deckt die echten Risiken doch überhaupt nicht ab. Nein es ist nicht schwer zu bedienen, man schaltet es einfach ein und fertig. Kritisch allerdings ist doch, was es im Betrieb dann ganz selbstständig für Blödsinn anrichtet.
Und ich kann mich jetzt nicht an andere Fragen erinnern, die solche Risiken abdecken würden.

Grüße
ChrisH
TR_156
Hi ChrisH, 

die Fragen nach der Bedienung beziehen sich grundsätzlich auf das Thema Benutzerfreundlichkeit, sollen also nicht auf das Risiko, das evtl. mit der Benutzung einhergeht, abzielen. Das Risiko bzw. die wahrgenommene Gefährdung durch die Systeme habe ich versucht mit den Fragen zur Sicherheit abzudecken. Natürlich ist das von mir aufgestellte Model nicht vollständig, sondern es wird sicherlich Blind Spots geben. Wie gut die von mir aufgestellten Variablen letztendlich das Nutzungsverhalten erklären bleibt daher abzuwarten. Eventuell wird sich also zeigen, dass Risikofaktoren nicht ausreichend abgedeckt sind. 

Beste Grüße
Tobias
Weiß-Blau-Fan-Rude
Was mich stört an diesen Systemen ist, das man ihnen nicht vertrauen darf.
Aktuell ist immer đer Fahrer dran als Schuldiger, egal wer wirklich Schuld war.
Wenn das System überlastet ist,  gibt es die Verantwortung an den Fahrer zurück,  ist dieser gerade nicht auf den Verkehr konzentriert hat er null Chance in unter 1 Sekunde die Situationen zu erfassen und dann auch noch regulierend im korrektem Mass einzugreifen z.B. bei Tempo 100km/h.
 
TR_156
Hallo zusammen,



inzwischen ist die Umfrage seit ca. einer Woche Online und es haben bereits einige von Euch teilgenommen. Da die Stichprobengröße besonders wichtig ist möchte ich nochmals um Eure Teilnahme bitten! Ihr würdet mir wirklich sehr helfen! Außerdem sind noch immer Amazon-Gutscheine in Höhe von 10€ zu gewinnen!



Die Umfrage findet ihr unter dem folgendem Link: https://www.soscisurvey.de/Lenk-Assistent/



Vielen Dank nochmal für Eure Unterstützung!



Beste Grüße

Tobias Riedmiller