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T H E M A     R Ü C K B L I C K
mb100
Hauptthema:
Ich bin ja eigentlich kein Freund von Threads zu Unfällen. Allerdings...

gestern ereignete sich in meiner Gegend (Franken) etwas Ungewöhnliches. Zum Sachverhalt:
Der Fahrer eines E92 M3 (soweit ich das beurteilen kann) befuhr die A9 Nürnberg => Berlin. In der Nähe von Hof platzte ihm bei 220 km/h der Motor, der Fahrer konnte den Wagen nicht halten, selbiger geriet außer Kontrolle und knallte gegen die Leitplanke. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Andere Verkehrsteilnehmer waren offensichtlich nicht betroffen. Hier die Quelle - infranken.de

Zunächst zum Streckenabschnitt: als alter Hofer kenn ich selbigen recht gut, bin auch sehr oft dort entlang gefahren - und man kann da gut und bequem auch mal Gas geben. Auch hat man durchaus oft Glück und somit wenig Verkehr. (Denn natürlich gab es in den sozialen Medien wieder die Aufschreie in Richtung "Raser"). 

Ich stell mir die Frage: warum ist der Motor hochgegangen? Ein M3-Motor, der ja nicht nur für solche Tempi, sondern für deutlich höhere Tempi ausgelegt ist, sollte 220 km/h auch in Dauerbelastung eigentlich grinsend leisten. Also mangelnde Pflege, selten beim Service, nicht aufs Öl geachtet - und dann sämtliche Warnlampen ignoriert? 
Ich weiß, dass wir hier auch viele KFZler haben: seht Ihr andere Möglichkeiten? Bzw. ist Euch sowas (also ein Motor, der bei hoher Geschwindigkeit hochgeht) schon mal untergekommen?
Performances
Der S65 hat(te) ja (wie fast jeder M) Probleme mit den Pleuelagerschalen. 
Für die Geschwindigkeit sieht der Wagen auf dem Bild ja noch relativ human aus. 
phil_e36
Es muss doch nicht gleich mangelnde Pflege, selten beim Service oder nicht aufs Öl geachtet sein.

Für wahrscheinlicher halte ich Materialermüdung, ein Fehler oder ähnliches. Der E92 M3 Motor ist ja nicht besonders auffällig für Motorschäden.
Trotzdem gibt es überall mal einen Motorschaden. Ich denke der Besitzer hat halt einfach Pech gehabt.

Normal ist es mit Sicherheit nicht, dass der Motor bei dieser Geschwindigkeit hoch geht, da sind wir uns einig :-)
Performances
https://www.youtube.com/watch?v=O90RArIFRyk
1:55 ; 3:55 und Resultat bei ~4:20 . 
 
mb100
 

Es muss doch nicht gleich mangelnde Pflege, selten beim Service oder nicht aufs Öl geachtet sein.
(Zitat von: phil_e36)


 
Das sicher nicht. Habs ja als mögliche Ursache in Betracht gezogen und somit bewusst als Frage formuliert. 


@Performances: sehr interessantes Video. Und auch krass, wenn man den zerlegten Motor sieht - mit den Schäden. Ich geb zu: mich ängstigt es schon ein wenig, wenn ich dran denke, dass es mir den Motor "so einfach" unterm Pops zerlegt und es mich deswegen in die Leitplanke brezelt. Mich hat "menschliches Versagen" ja schon immer mehr beruhigt als ein technischer Defekt.
Und Du hast recht: der Wagen sieht für nen Crash mit +200 noch ziemlich gesund aus. Spricht sicher für BMW, bestimmt auch für das fahrerische Können des Fahrers. 

Ich werd Euch, sofern ich noch was im Bezug auf die Ursache erfahre, auf dem Laufenden halten. Bin aber natürlich auch gespannt auf den weiteren Verlauf des Threads
Performances
Wobei man sagen muss, man sieht nur die eine Seite ... evtl. sieht die andere schlechter aus.
Des Weiteren scheint er ja nicht frontal wo hineingefahren zu sein, sondern seitlich gegen die Leitplanke.
Wobei ich mich hier an den M5 (F10?) erinnere der einen Crash mit 300 km/h? hatte und dem Fahrer auch nicht wirklich etwas passiert ist. 
Ob die über 200 km/h (Erinnerung an GrünerHuso) im Endeffekt auch über 200 km/h waren oder nur 170 km/h waren ... es ist ja auch egal. 

Wenn das Pleuel hinausfährt, endet es aber auch nicht immer im Crash (zumindest ist mein Kollege mit deinem Golf damals nicht abgeflogen), da kam wohl eben mehreres zusammen.

Ich geb zu: mich ängstigt es schon ein wenig, wenn ich dran denke, dass es mir den Motor "so einfach" unterm Pops zerlegt und es mich deswegen in die Leitplanke brezelt. Mich hat "menschliches Versagen" ja schon immer mehr beruhigt als ein technischer Defekt.

Das Dumme an den Pleuellagerschalen ist, man merkt meistens erst dass diese defekt sind, wenn es schon kurz vorm Chaos ist. 
So ein kapitaler Motorschaden kostet auch soviel, dass ein neuer Motor mehr lohnt (die Lagerschalen würden unter 500€ kosten).
Also gerade beim M lohnt da der frühere Tausch.
Die BMW Lagerschalen scheinen auch relativ weich zu sein , gegenüber anderen ... "rubbelt" sich somit relativ schnell auf die harte Schicht ab.
Bei den M-Modellen werden diese eben durch die hohen Drehzahlen auch sehr gefordert ... hier kann man wirklich von "Hochleistungsbauteilen" sprechen. 

Der E92 M3 Motor ist ja nicht besonders auffällig für Motorschäden.

Für Pleuellagerschalen schon , ist aber nahezu jeder M (E46 M3, M5 , E9* M3 ...), aufgrund der hohen Drehzahlen.
Ich glaube irgendwann wurde aber nachgebessert beim S65. 
Ansonsten wie gesagt, lieber früher wie zu spät tauschen (kann man mit etwas Geschick und Werkzeug selbst).
Hessenspotter
@Performace: die Pleullager bei BMW sind im Verhältnis zu anderen Herstellern mit gleicher Motorenbauart kleiner, damit die Motoren schneller hochdrehen und insgesamt weniger Widerstand haben. In Folge dessen verschleißen sie schneller.

Habe selber aktuell nen V8 hier stehen wo ein Pleul gerade nach unten raus gefeuert ist. Die wie Frage bei so etwas ist halt "Dreht er noch oder dreht er nicht mehr". Bei dreht er nicht mehr blockiert sofort der gesamte Antriebsstrang. Das ist wie ne Flyoff Handbremse bei 220 km/h ohne Lösemöglichkeit. Heute fährt ja jeder Automatik, da kann man keine Kupplung tretten. :D
ChrisH
 

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Habe selber aktuell nen V8 hier stehen wo ein Pleul gerade nach unten raus gefeuert ist. Die wie Frage bei so etwas ist halt "Dreht er noch oder dreht er nicht mehr". Bei dreht er nicht mehr blockiert sofort der gesamte Antriebsstrang. Das ist wie ne Flyoff Handbremse bei 220 km/h ohne Lösemöglichkeit. Heute fährt ja jeder Automatik, da kann man keine Kupplung tretten. :D
(Zitat von: Hessenspotter)


Genau das wollte ich auch gerade anmerken - die Kupplung!
Wer etwas Übung hat, der tritt sofort die Kupplung, wenn das Auto zu stark ins Übersteuern gerät. Damit sind die Hinterräder lastfrei, und es wird viel leichter, das Auto noch abzufangen. (Im vorliegenden Fall eines blockierten Motors aufgrund Motorschadens dürfte es ohne Kupplung fast unmöglich sein, den Wagen noch abzufangen).
Nur gibt es keine Kupplungspedal bei Automatik oder DKG - ein echter Nachteil, auch beim Driften!

Ich beobachte auch immer wieder, wie Leute ihren Wagen beim Dreher abwürgen. Wenn der Fahrer richtig reagiert um den Dreher zu verhindern, nämlich außer Gegenlenken sofort die Kupplung zu treten, dann gibt es dabei auch keinen abgewürgten Motor. Der abgewürgte Motor nach einem Dreher zeigt also auch, dass da beim Fahrer noch Verbesserungspotienial gewesen wäre.

Grüße
ChrisH

Bearbeitet von: ChrisH am 09.05.2015 um 00:11:00
Performances

@Performace: die Pleullager bei BMW sind im Verhältnis zu anderen Herstellern mit gleicher Motorenbauart kleiner, damit die Motoren schneller hochdrehen und insgesamt weniger Widerstand haben. In Folge dessen verschleißen sie schneller. 

Dies ist sehr gut möglich .
Allerdings wird es wohl (wie nahezu immer) die Kombination aus den gegebenen Bedingungen sein (Abmessungen, Material bzw. der Legierung , Drehzahl , dadurch Wärmeentwicklung und Co.).
Eben nachgesehen , bei den Maßen hast du Recht. Vergleichbare sind ca. 5-6mm "länger" und paar mm breiter. 
Schnellerer Verschleiß ist gut :).Habe schon Peuellager gesehen die nach unter 10tkm aussahen wie andere nach 200tkm (keine Rennstrecke). 

Es muss ja auch nicht einmal sein, dass es die Pleuellager waren die zum Schaden geführt haben - vll. kommt die Tage ja etwas neues heraus.
Airborne
Bei einem Motorplatzer kann eine nicht unerhebliche Menge Öl (und Kühlmittel) austreten, im M3 sind +8 Liter im Motor.
Was passiert wenn das Öl mit den Reifen in Berührung kommt kann man sich denken.

Pleuellager immer wechseln bevor man was hört, am besten geht man einfach nach Km.
Bei den bisherigen M Motoren (Sauger) wäre das spätestens alle 100.000km. Ist halt ein Sportmotor.
Wobei sich auch ein M43TUB19 hier dazugesellen kann, denn obwohl die bei Gott nicht als Sportmotor gelten, haben die trotzdem einen Pleullagerverschleiss wie ein M.
Hatte schon nen M43TUB19 der bei 60.000km deswegen geplatzt war, und die alte Dame die den gefahren ist dürfte nicht ständig damit gehackt sein.

Meine Pleuellager am M52 habe ich nach 200.000km ersetzt. Keine Geräusche, aber zmndst die obere Schicht war bei manchen schon weg. Da ich aber weiß wie ich fahre wunderts mich auch nicht, wo das Material gefordert wird gibts halt Verschleiss....

Ein gebrochenes Pleuel bedeutet aber nicht immer zu 100% einen blockierenden Motor. Das 0,1%,das nicht blockiert, hatte ich schonmal auf der Bühne stehen.

War ein alter E38 740d, der V8 Diesel.
Kunde bemängelte nach nem Knall einen unrunden Motorlauf sowie Öl- und Leistungsverlust.
Durch das Loch im Motorblock konnte man ganz genau erkennen, dass er noch lief! XD

MfG





Bearbeitet von: Airborne am 09.05.2015 um 07:08:25