Offiziell: Debüt des BMW M4 Coupé 2014 (F82) in Austin Yellow
Überpünktlich aber dennoch wie angekündigt lässt BMW die Katze aus dem Sack - im wahrsten Sinne! Denn das neue
BMW M4 Coupé (F82) zeigt sich in der angriffslustigen Launch-Farbe Austin Yellow, leistet nun offiziell satte
431 PS und überzeugt gegenüber seinem Vorgänger in so ziemlich allen Details.
Lange genug hat es gedauert - unzählige Gerüchte, Halbwahrheiten oder nichtsaussagende Teaser-Videos schwirrten im World Wide Web umher. Spätestens nach dem
Produktionsende der M3-Vorgängergeneration konnte man das seit Jahrzehnten nahezu ungeschlagene Mittelklasse-Coupé der Bayern kaum noch erwarten. Und auch bei der neuen und mittlerweile schon fünften Generation lässt man sich in Garching kaum noch lumpen: Das BMW M4 Coupé überzeugt wie seine Vorgänger durch Sportlichkeit und Dynamik auf höchstem Niveau, wobei es dem Mittelklasse-Sportler auch an Komfort nicht fehlen darf. Bevor es dann im nächsten Jahr mit dem BMW M4 Coupé in die freie Wildbahn geht, muss man sich zunächst mit technischen Daten zufrieden geben. Diese versprechen allerdings einiges:
Zwar ist das BMW M4 Coupé mit seinen 1.497 Tonnen wahrlich kein Fliegengewicht, aber im direkten Wettbewerb kann es das Mittelklasse-Coupé sicherlich mit dem ein oder anderen Gegner aufnehmen. Dennoch sollte die euphemistische Gewichtsangabe nicht als Novum schlechthin betrachtet werden, denn letztlich trifft sie nur auf das ausstattungsbereinigte Fahrzeug zu. Ein paar Entertainment- und Sicherheitssysteme mehr, und der Sportler kommt schnell an die Marke der 1.700 Kilogramm heran. Im Vergleich zum Vorgänger hat das
BMW M4 Coupé trotz gewachsener Außenmaße rund 80 Kilogramm Speck verloren, was im Großen und Ganzen durch den intensiven Einsatz von Carbon und Aluminium realisiert worden ist. Ein
Carbon-Dach ist ebenso wie beim BMW M3 (F80) serienmäßig, was das Fahrzeuggewicht insgesamt sinken lässt und dank tieferen Fahrzeugschwerpunkt sogar für marginal mehr Fahrdynamik sorgt. Mehr Fahrdynamik verspricht auch das gegenüber den AG-Modellen grundlegend veränderte Fahrwerk, das mit einer 2-Gelenk-Federbein-Vorderachse, einer 5-Lenker-Hinterachse aus Schmiede-Aluminium sowie einer starren Hinterachsträger-Verschraubung daherkommt. Ein aktives
BMW M Differenzial mit permanenter Sperrwirkung ist wie bei den meisten BMW M Modellen ein absolutes Must-have und kommt natürlich auch bei den beiden Mittelklasse-Sportlern zum Einsatz.
Das Herzstück des
BMW M4 Coupé (F82), der völlig neu entwickelte S55-Turbomotor, leistet lediglich 11 PS mehr als das V8-Triebwerk (Motorcode S65) des Vorgängers. Für den ein oder anderen sicherlich nicht genug, doch im Zusammenspiel mit dem leichteren Fahrzeuggewicht und dem verbesserten Ansprechverhalten dank doppelter Turboaufladung dürften sich auch eingefleischte V8-Fans vom zwangsbeatmeten Reihensechszylinder überzeugen lassen. Da sich das S55-Triebwerk mit seinen zwei Monoscroll-Turboladern äußerst drehfreudig offenbart und mit einer
Höchstdrehzahl von 7.600 Umdrehungen pro Minute sogar das Etikett „Hochdrehzahlkonzept“ verdient, ist es auch in dieser Disziplin dem V8-Sauger der Vorgängergeneration (8.400 U/min) nahezu ebenbürtig. Dank Turbotechnik verspricht der S55-Motor auch ein deutlich verbessertes Ansprechverhalten, welches bereits bei niedrigen Touren anliegt. Das Drehmoment ist um 150 Newtonmeter auf
550 Newtonmeter gewachsen. Naturgemäß liegt das deutlich gesteigerte Drehmoment bereits zwischen 1.850 und 5.500 Umdrehungen pro Minute an. Besser macht es das BMW M3 Coupé (E92) sicherlich nicht: Der V8-Sauger entfacht sein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern erst ab 3.900 Umdrehungen pro Minute. Das Innenleben des S55-Motors präsentiert sich aufgrund der geschmiedeten, torsionsfesten Kurbelwelle und dem Kurbelgehäuse in Closed-Deck-Bauweise standfest und steif, womit das M4 Coupé im Zusammenhang mit dem grundlegend überarbeiteten Kühl- und Schmier-System für den Rennstreckeneinsatz nahezu prädestiniert ist.
Antriebsseitig hat der ambitionierte Kunde die Wahl zwischen einem standardmäßigen, manuellen Sechsgang-Sportgetriebe und einem optionalen 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Ersteres hat gegenüber dem Getriebe des Vorgängers ganze 12 Kilogramm abgespeckt. Das Doppelkupplungsgetriebe überzeugt nebst Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung durch frei wählbare Modi und dem üblichen Fahrstufenwechsel. Auch eine Launch-Control ist mit an Bord, mit der sich das BMW M4 Coupé in nur
4,1 Sekunden auf Tempo Hundert katapultieren lässt. Mit manuellem Getriebe vergehen zwei Zehntelsekunden mehr für den Standardsprint, so dass die 100er-Marke nach nur
4,3 Sekunden fällt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei elektronisch begrenzten 250 km/h - mit dem optionalen BMW M Driver's Package sind 280 km/h drin. Der Verbrauch liegt im Schnitt bei
8,3 Litern je 100 Kilometer, der CO2-Ausstoß bei 194 g/km.
Optisch zeigt sich das BMW M4 Coupé 2014 präsent und selbstgefällig. Breite Backen und großformatige Lufteinlässe sind schick und beim erfolgreichsten BMW M-Modell aller Zeiten nur selbstverständlich. Neu sind
Air Curtains an den vorderen Stoßfängern oder
Air Breather an den vorderen Radhäusern. Strömungsoptimierte Seitenspiegel, Seitenschweller und sonstige Karosserieteile erinnern an die Vorgängergeneration, der strömungsoptimierte Heckdeckel mit seinem integrierten Spoiler sogar an den BMW M3 E46 CSL. Und das charakteristische Heck mit der vierflutigen Abgasanlage ist natürlich bayerische Tradition und darf auch beim 2014er-M3/M4 nicht fehlen, wobei sich die Endrohre neuerdings im abgeschrägten Design zeigen.
Der Grundpreis des BMW M4 Coupés liegt bei saftigen
72.200 Euro. Mit optionalen Spielereien wie den BMW M Carbon-Keramik-Bremsen, dem adaptiven BMW M Fahrwerk oder diversen Assistenzsystemen steigt der Grundpreis schnell in Bereiche jenseits der 90.000 bis 100.000 Euro. Wer es sich gönnt, kann sich glücklich schätzen - das BMW M4 Coupé verspricht viel und dürfte den ein oder anderen Konkurrenten mit hoher Wahrscheinlichkeit davonfahren.
