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T H E M A     R Ü C K B L I C K
KTMschnee
Hauptthema:
Wie im Betreff steht gab es heute beim 24h Rennen in Le Mans einen tödlichen Unfall. Der Fahrer ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Warum wird da nicht abgebrochen? Jede Amateurveranstaltung wird abgebrochen nach schweren Unfällen...
Simoncelli starb erst nach Rennende im Krankenhaus in Malaysia (obwohl es während des Rennens bekannt gewesen sein dürfte das nichts mehr zu machen ist), ebenso Senna in Imola.

Ich verstehe das iwie nicht, zählt ein Menschenleben gar nichts mehr? Muß jede Veranstaltung mit Gewalt durchgeboxt werden wg. TV Zeiten, Werbewirkung, Profit der Konzerne?
Jago
Zitat:


Wie im Betreff steht gab es heute beim 24h Rennen in Le Mans einen tödlichen Unfall. Der Fahrer ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Warum wird da nicht abgebrochen? Jede Amateurveranstaltung wird abgebrochen nach schweren Unfällen...
Simoncelli starb erst nach Rennende im Krankenhaus in Malaysia (obwohl es während des Rennens bekannt gewesen sein dürfte das nichts mehr zu machen ist), ebenso Senna in Imola.

Ich verstehe das iwie nicht, zählt ein Menschenleben gar nichts mehr? Muß jede Veranstaltung mit Gewalt durchgeboxt werden wg. TV Zeiten, Werbewirkung, Profit der Konzerne?

(Zitat von: KTMschnee)




Aber es ist doch so das die Sportler einem gefährlichem Sport nachgehen. Ich persöhnlich schaue keine Autorennen. Würde es aber Störend finden wenn das Rennen (erst recht wenn es eine so große veranstaltung ist) wegen einem verstorbenem Fahrer abgebrochen wird.

Es ist natürlich Traurig das jemand sein leben verloren hat, dennoch hat ihn niemand gezwungen so einem Sport nachzugehen.
kl wurm
Das Formel 1 Rennen letztens wurde ja auch nicht abgebrochen, als der Streckenposten verstarb bzw. überfahren wurde.

Ich denke je größer die Veranstaltung, je eher wird nicht abgebrochen.
Ob gut oder schelcht - weiß nicht, also ich hätte beides nachvollziehen können.
Airborne
Als in den 50´ern der Mercedes Silberpfeil in die Zuschauermenge abflog (was in 84 Toten resultierte), wurde das Rennen auch nicht abgebrochen.

Die einfache, wenn auch gewissermaßen makabre, Begründung steht im Reglement für die 24h von Le Mans: Ist die Strecke frei befahrbar, wird das Rennen nicht abgebrochen.

Damals stand ein Auto rechts an der Boxenmauer, das andere (der Silberpfeil) zerbrach in den Zuschauerrängen.....Strecke war frei, also gings weiter!

Ich weiß nicht ob diese Regelung immer noch gilt, aber ich denke wenn heutzutage so ein Desaster passieren würde, würden die Regeln ausgesetzt werden.

MfG
elvis35m
ganz ehrlich............ damit müssen die piloten nunmal rechnen ... das riskio is immer da so harts klingt!
Dom316i
warum sollte man das auch abbrechen? das danach niemand feiert ist eine andere sache. das bleibt dann eben aus. glaube auch kaum das dies im sinne des fahrers wäre. so wie ich das gelesen habe, bestand die familie des fahrers sogar darauf das das renen fortgesetzt wird.
Eren91
Was hast du denn erwartet ? Sowas passiert halt
feinstaubsauger
Zitat:

Als in den 50´ern der Mercedes Silberpfeil in die Zuschauermenge abflog (was in 84 Toten resultierte), wurde das Rennen auch nicht abgebrochen.

Die einfache, wenn auch gewissermaßen makabre, Begründung steht im Reglement für die 24h von Le Mans: Ist die Strecke frei befahrbar, wird das Rennen nicht abgebrochen.

Damals stand ein Auto rechts an der Boxenmauer, das andere (der Silberpfeil) zerbrach in den Zuschauerrängen.....Strecke war frei, also gings weiter!

Ich weiß nicht ob diese Regelung immer noch gilt, aber ich denke wenn heutzutage so ein Desaster passieren würde, würden die Regeln ausgesetzt werden.

MfG



Das wurde damals so entschieden um keine Massenpanik auszulösen. Es gab zu der Zeit ja keine Monitore uns die Leute die etwas weiter von der Start- & Zielgeraden weg waren sollten es nicht wissen. Die evtl. Massenpanik hätte sonst alle Aus- & Eingänge belastet und die Rettungsdienste wären nicht auf die Strecke gekommnen. Dazu kgibt es einen etwas längeren Film auf Youtube.

In der Regel glaube ich, dass die Rennen größtenteils schon abgebrochen werden. In manchen Fällen sieht es evtl. ersmal nich so schlimm aus und erst im Nachhinein sagt man sich "Das Rennen hätte doch abgebrochen werden müssen".

Ich habe gestern zufällig eine kleine Doku auf Youtube von Sefan Bellof gesehen. Er ist in SPA bei einem 24h Rennen verstorben. Das Rennen wurde dann auch abgebrochen.
Fabi-T
Nicht nur bei Le Mans kam jemand ums Leben, auch beim dritten VLN Lauf starb Wolf Silvester.
KTMschnee
Zitat:


.... auch beim dritten VLN Lauf starb Wolf Silvester.

(Zitat von: Fabi-T)




Dieser Lauf wurde so nebenbei erwähnt abgebrochen...
Saugnapf
Zitat:


Wie im Betreff steht gab es heute beim 24h Rennen in Le Mans einen tödlichen Unfall. Der Fahrer ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Warum wird da nicht abgebrochen? Jede Amateurveranstaltung wird abgebrochen nach schweren Unfällen...
Simoncelli starb erst nach Rennende im Krankenhaus in Malaysia (obwohl es während des Rennens bekannt gewesen sein dürfte das nichts mehr zu machen ist), ebenso Senna in Imola.

Ich verstehe das iwie nicht, zählt ein Menschenleben gar nichts mehr? Muß jede Veranstaltung mit Gewalt durchgeboxt werden wg. TV Zeiten, Werbewirkung, Profit der Konzerne?

(Zitat von: KTMschnee)




Bitte sei mir nicht böse, bei dem was ich jetzt schreibe.

Diejenigen, die nach einem Unfall in tiefe Trauer versinken wollen, Rennen am liebsten abbrechen wollen oder gar verbieten wollen, weil ist ja so gefährlich, das sind genau diejenigen Menschen, deren eigenes Lebens oft stinklangweilig ist, die ihr Leben (und das Anderer) am liebsten in Watte packen möchten.

Ob Rennfahrer, Astronaut oder Basejumper - jedem ist das Risiko des eigenen Handlens bewußt und sie zeigen dabei mehr Verantwortungsbewußtsein, als die Typen in aufgemotzen Straßenfahrzeugen, die meinen Geschwindigkeitslimits auf den Straßen seien etwas für Angsthasen.

Es gibt Menschen, die machen etwas, das ist gefährlich. Sie wissen das und machen es trotzdem, es ist ihre Entscheidung und sie sind sich ihrere Risiken bewußt. Ein Menschenleben zählt extrem viel im Sport - nicht umsonst sind die Fahrzeuge geschützt bis zum Anschlag, die Zuschauertribünen mit Fangzäunen gesichert. Wer mit dem Rennsport zu tun hat, selbst mal eine Zeit lang gefahren ist, weiß welches Herzblut in diesem Sport fließt, der weiß was ich meine. Es gibt keinen 100 prozentigen Schutz und trotz Monocoque, Überrollbügel, Sicherheitsgurten, Helm und feuerfester Kleidung gab und wird es immer auch Tote im Motorsport geben. Dies muss man akzeptieren oder es bleiben lassen bzw. sich raushalten.

An die Adresse der Angsthasen, Zweifler, Bedenkenträger und in Trauer-Versinker:
Haltet euch da raus - es ist unser Sport, es ist das wofür wir leben und bereit sind dafür zu sterben. Ayrton Senna, Roland Ratzenberger, Stefan Bellof, Michele Alboretto, Manfred Winkelhock, Joe Gartner, Jochen Rindt, Jim Clark, Bruce McLaren, Gilles Villeneuve und wie sie alle heißen, starben nicht an Krebs, an Herzinfarkt, mit Demenz im Alter, sondern bei dem was ihr Leben war, für das, für das sie gelebt haben.

Ein Rennen wird abgebrochen, sobald Unbeteiligte - also Zuschauer - ums Leben gekommen sind.

Was Ayrton Senna betrifft - dies war in einer Zeit, in der ich noch mehr mit Rennsport zu tun hatte. Ich war damals in Imola, weil mein damaliger Auftraggeber als Zulieferer mit dem Zirkus zu tun hatte. Als Senna am 1. Mai 1994 in Imola in die Mauer einschlug, waren die Rettungkräfte sehr schnell vor Ort - inkl. eines Notarztes, der nur wenige Meter vor der Tamburello-Kurve entfernt stationiert war. Er fuhr bereits los, als Sennas Fahrzeug noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Noch im Fahrzeug wurde versucht Senna den Helm abzunehmen - man lies es dann bleiben. Nach nicht einmal einer Minute ging bei der Rennleitung der Funkspruch ein, mit dem man ein bestimmtes Gerät anforderte. Damals war der Funk noch nicht abhörsicher - die Anforderung dieses Gerätes war der Code an die Rennleistung, dass "der Fahrer Verletzungen aufweise, die mit einem Leben nicht vereinbar sind". Die Rennleitung benachrichtigte Ecclestone und dieser beriet sich kurz mit Todt und Frank Williams. An den Notarzt ging die Anweisung raus, so zu tun als ob Senna noch leben würde. Sofort scharrten sich viele Helfer um Senna - so viele, das eine eine wirkliche Hilfs-Massnahme nicht zu denken war. Es ging vielmehr darum einen Sichtschutz vor allem gegenüber der Medienhubschrauber aufzubauen. Ecclestone, Todt und Williams beschlossen, um Chaos zu verhindern und im Sinne von Senna das Rennen neu zu starten. Um eben solchen Abbruchdiskussionen vorzubeugen, wurde festgelegt, das der Tod Sennas erst zwei Stunden nach Rennende bekannt gegeben werden sollte. Der noch am linken Rad hängende obere Aufhängungsträger durchbohrte Sennas Helm und drang ca. 10cm tief ein. Senna war auf der Stelle tot.

Seitdem sind fast 20 Jahre ins Land gegangen, die Welt hat sich verändert. Gottseidank sind Todesfälle heute absolute Ausnahmen - aber sie kommen vor, wie gestern bei Allan Simonsen (RIP). Hier haben die Angehörigen sofort entschieden, das Rennen weiterlaufen zu lassen. Das Problem bei Simonsen war weder eine besonders gefährliche Stelle noch fehlender Schutz, sondern die Art und Weise wie Simonsen eingeschlagen ist. Allan war nach dem Aufschlag noch ansprechbar - er verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich gehe davon aus, das aufgrund der hohen Verzögerung ein Blutgefäss gerissen ist - dagegen hilft weder Helm noch Gurt noch Sicherheitszelle, sie ist oft die Folge eine seitlichen Einschlags, wenn von 200+ km/h auf Null in nur 20cm heruntergebremst wird.

Vielleicht solltest du das Ganze etwas relaxter sehen. Für alle war es ein Schock, was gestern um 15:09 passiert ist - aber wie schon Freddy Mercury es einst so treffend besang:

"The Show must go on"

Trauer und Wehklagen nach Verlust eine Menschenlebens dienen in meinen Augen der eigenen Selbstbeweinung, sie verändern aber nichts an der Situation und machen den Toten auch nicht wieder lebendig. Man soll einem verstorbenen Gedenken, das erreicht man aber in diesem Fall nicht durch einen Rennabbruch. "Nimm den aus dem Leben geschiedenen in deinen Gedanken mit - biete ihm den Platz neben dir an." Allan Simonsen war heute der Beifahrer in allen 57 verblieben Fahrzeugen - davon kannst du ausgehen! Hast du dich schon einmal gefragt, warum viele Rennfahrzeuge zwar nicht zwei Sitze, aber zumindest angedeutet zwei Plätze haben. Schau dir einen Le Man Prototypen einmal genauer an und überlege einmal, für wen dieser Platz reserviert sein könnte...

http://www.virtualr.net/wp-content/gallery/2183/grab_043.jpg
B3AM3R
Wenn ein Fußballer sich verletzt wird das Spiel auch nicht abgebrochen. Bringt ja auch keinem was.
Und Motorsport ist verhältnissmäßig sicher. Es passiert nicht oft etwas, aber wenn dann meist gleich richtig.
Aber was bringt es dem Toten/Verletzten, den Zuschauern oder dem Veranstalter wenn alles abgebrochen wird um ein Live Bericht aus dem Krankenhaus zu senden.
Das wird nicht ignoriert. Die kennen sich alle untereinander. Da gibts Schweigeminuten, Gedenkfeiern und alles, aber er hatte einfach einen Unfall in einem Rennen. Er wusste was er tut.
Er hätte auch nix haben können, da wär auch keine auf die Idee gekommen abzubrechen.
Matze330i
Zitat:


Zitat:


Wie im Betreff steht gab es heute beim 24h Rennen in Le Mans einen tödlichen Unfall. Der Fahrer ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Warum wird da nicht abgebrochen? Jede Amateurveranstaltung wird abgebrochen nach schweren Unfällen...
Simoncelli starb erst nach Rennende im Krankenhaus in Malaysia (obwohl es während des Rennens bekannt gewesen sein dürfte das nichts mehr zu machen ist), ebenso Senna in Imola.

Ich verstehe das iwie nicht, zählt ein Menschenleben gar nichts mehr? Muß jede Veranstaltung mit Gewalt durchgeboxt werden wg. TV Zeiten, Werbewirkung, Profit der Konzerne?

(Zitat von: KTMschnee)




Bitte sei mir nicht böse, bei dem was ich jetzt schreibe.

Diejenigen, die nach einem Unfall in tiefe Trauer versinken wollen, Rennen am liebsten abbrechen wollen oder gar verbieten wollen, weil ist ja so gefährlich, das sind genau diejenigen Menschen, deren eigenes Lebens oft stinklangweilig ist, die ihr Leben (und das Anderer) am liebsten in Watte packen möchten.

Ob Rennfahrer, Astronaut oder Basejumper - jedem ist das Risiko des eigenen Handlens bewußt und sie zeigen dabei mehr Verantwortungsbewußtsein, als die Typen in aufgemotzen Straßenfahrzeugen, die meinen Geschwindigkeitslimits auf den Straßen seien etwas für Angsthasen.

Es gibt Menschen, die machen etwas, das ist gefährlich. Sie wissen das und machen es trotzdem, es ist ihre Entscheidung und sie sind sich ihrere Risiken bewußt. Ein Menschenleben zählt extrem viel im Sport - nicht umsonst sind die Fahrzeuge geschützt bis zum Anschlag, die Zuschauertribünen mit Fangzäunen gesichert. Wer mit dem Rennsport zu tun hat, selbst mal eine Zeit lang gefahren ist, weiß welches Herzblut in diesem Sport fließt, der weiß was ich meine. Es gibt keinen 100 prozentigen Schutz und trotz Monocoque, Überrollbügel, Sicherheitsgurten, Helm und feuerfester Kleidung gab und wird es immer auch Tote im Motorsport geben. Dies muss man akzeptieren oder es bleiben lassen bzw. sich raushalten.

An die Adresse der Angsthasen, Zweifler, Bedenkenträger und in Trauer-Versinker:
Haltet euch da raus - es ist unser Sport, es ist das wofür wir leben und bereit sind dafür zu sterben. Ayrton Senna, Roland Ratzenberger, Stefan Bellof, Michele Alboretto, Manfred Winkelhock, Joe Gartner, Jochen Rindt, Jim Clark, Bruce McLaren, Gilles Villeneuve und wie sie alle heißen, starben nicht an Krebs, an Herzinfarkt, mit Demenz im Alter, sondern bei dem was ihr Leben war, für das, für das sie gelebt haben.

Ein Rennen wird abgebrochen, sobald Unbeteiligte - also Zuschauer - ums Leben gekommen sind.

Was Ayrton Senna betrifft - dies war in einer Zeit, in der ich noch mehr mit Rennsport zu tun hatte. Ich war damals in Imola, weil mein damaliger Auftraggeber als Zulieferer mit dem Zirkus zu tun hatte. Als Senna am 1. Mai 1994 in Imola in die Mauer einschlug, waren die Rettungkräfte sehr schnell vor Ort - inkl. eines Notarztes, der nur wenige Meter vor der Tamburello-Kurve entfernt stationiert war. Er fuhr bereits los, als Sennas Fahrzeug noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Noch im Fahrzeug wurde versucht Senna den Helm abzunehmen - man lies es dann bleiben. Nach nicht einmal einer Minute ging bei der Rennleitung der Funkspruch ein, mit dem man ein bestimmtes Gerät anforderte. Damals war der Funk noch nicht abhörsicher - die Anforderung dieses Gerätes war der Code an die Rennleistung, dass "der Fahrer Verletzungen aufweise, die mit einem Leben nicht vereinbar sind". Die Rennleitung benachrichtigte Ecclestone und dieser beriet sich kurz mit Todt und Frank Williams. An den Notarzt ging die Anweisung raus, so zu tun als ob Senna noch leben würde. Sofort scharrten sich viele Helfer um Senna - so viele, das eine eine wirkliche Hilfs-Massnahme nicht zu denken war. Es ging vielmehr darum einen Sichtschutz vor allem gegenüber der Medienhubschrauber aufzubauen. Ecclestone, Todt und Williams beschlossen, um Chaos zu verhindern und im Sinne von Senna das Rennen neu zu starten. Um eben solchen Abbruchdiskussionen vorzubeugen, wurde festgelegt, das der Tod Sennas erst zwei Stunden nach Rennende bekannt gegeben werden sollte. Der noch am linken Rad hängende obere Aufhängungsträger durchbohrte Sennas Helm und drang ca. 10cm tief ein. Senna war auf der Stelle tot.

Seitdem sind fast 20 Jahre ins Land gegangen, die Welt hat sich verändert. Gottseidank sind Todesfälle heute absolute Ausnahmen - aber sie kommen vor, wie gestern bei Allan Simonsen (RIP). Hier haben die Angehörigen sofort entschieden, das Rennen weiterlaufen zu lassen. Das Problem bei Simonsen war weder eine besonders gefährliche Stelle noch fehlender Schutz, sondern die Art und Weise wie Simonsen eingeschlagen ist. Allan war nach dem Aufschlag noch ansprechbar - er verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich gehe davon aus, das aufgrund der hohen Verzögerung ein Blutgefäss gerissen ist - dagegen hilft weder Helm noch Gurt noch Sicherheitszelle, sie ist oft die Folge eine seitlichen Einschlags, wenn von 200+ km/h auf Null in nur 20cm heruntergebremst wird.

Vielleicht solltest du das Ganze etwas relaxter sehen. Für alle war es ein Schock, was gestern um 15:09 passiert ist - aber wie schon Freddy Mercury es einst so treffend besang:

"The Show must go on"

Trauer und Wehklagen nach Verlust eine Menschenlebens dienen in meinen Augen der eigenen Selbstbeweinung, sie verändern aber nichts an der Situation und machen den Toten auch nicht wieder lebendig. Man soll einem verstorbenen Gedenken, das erreicht man aber in diesem Fall nicht durch einen Rennabbruch. "Nimm den aus dem Leben geschiedenen in deinen Gedanken mit - biete ihm den Platz neben dir an." Allan Simonsen war heute der Beifahrer in allen 57 verblieben Fahrzeugen - davon kannst du ausgehen! Hast du dich schon einmal gefragt, warum viele Rennfahrzeuge zwar nicht zwei Sitze, aber zumindest angedeutet zwei Plätze haben. Schau dir einen Le Man Prototypen einmal genauer an und überlege einmal, für wen dieser Platz reserviert sein könnte...

http://www.virtualr.net/wp-content/gallery/2183/grab_043.jpg

(Zitat von: Saugnapf)




Interessant geschrieben.

Für diese Sportler ist es ein Job wie für uns die jeden Tag in der Werkstatt, auf dem Bau oder in einer Bäckerei stehen. Jeder hat sich das ausgesucht. Bei mir in der firma sind in den letzten Jahren 4 Menschen bei Arbeitsunfällen ums Leben gekommen. Da können wir auch nicht einfach abbrechen und nicht weiterbauen.
ChrisH
Mich persönlich hatte es sehr geschockt, als im Bergrennsport zunächst 2010 Lionel Regal tödlich verunglückte und dann 2011 Georg Plasa.
Von beiden kann man sagen, dass sie echte Ausnahmetalente waren und Ihre Klasse dominierten.
Bei Lionel war es nur Wasser, das an einer Stelle quer über die Strecke lief: Aquaplaning und Abflug an einen Baum.
Bei Plasa ist die Ursache glaube ich immer noch nicht bekannt. Man tippt auf Bremsversagen.

Bergrennsport ist ein besonders schöner Motorsport, aber eben auch sehr gefährlich. Jeder, der Bergrennen fährt, weiß das auch. Und es ist nüchtern betrachtet erstaunlich, wie selten heute etwas ernsthaftes passiert.

Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich bin froh, dass ich nicht die Entscheidung treffen muss, ob ein Rennen dann fortgesetzt oder abgebrochen wird. Gerade dann, wenn es einen selber sehr betroffen macht.

Grüße
ChrisH
Bikelive
Zitat:


Zitat:


.... auch beim dritten VLN Lauf starb Wolf Silvester.

(Zitat von: Fabi-T)




Dieser Lauf wurde so nebenbei erwähnt abgebrochen...

(Zitat von: KTMschnee)




Der fahrer erlitt aber einen herzanfall! Dieser war dan der gründ für den unfall, der leider tötlich war.
rumpel666
RIP Allan Simonsen.
Meister Lampe


Der fahrer erlitt aber einen herzanfall! Dieser war dan der gründ für den unfall, der leider tötlich war.

(Zitat von: Bikelive)


Das wusste ich noch nicht & wir haben heute lange auf Arbeit diskutiert warum der gute Mann starb, da die Autos ja nach strengen Sicherheitsregeln gebaut werden müssen.

Zum Thema: In LM sind in 90 Rennen über 110 Todesfälle zu beklagen & der Mythos geht weiter...
Fabi-T
Der Unfall von Wolf Silvester war nicht tödlich. - Der Herzinfakt war es!
Ist ja eigentlich auch nebensächlich wie es passiert ist, fakt ist ein Mensch hat ein Leben gelassen, ob das was mit dem Sport zutun hatte oder nicht, schlimm ist es allemal.
Bikelive
Bekannte von mir haben freunde, die zum zeitpunkt in der nachbarbox waren und auch selber gefahren sind. Von denen habe ich die info.

Das ist jetzt das zweite mal, das ich höre, das jemand wegen herzversagens im motorsport gestorben ist.

Einfach nur schade!!!
Airborne90
Zitat:


Bitte sei mir nicht böse, bei dem was ich jetzt schreibe.

Diejenigen, die nach einem Unfall in tiefe Trauer versinken wollen, Rennen am liebsten abbrechen wollen oder gar verbieten wollen, weil ist ja so gefährlich, das sind genau diejenigen Menschen, deren eigenes Lebens oft stinklangweilig ist, die ihr Leben (und das Anderer) am liebsten in Watte packen möchten.

Ob Rennfahrer, Astronaut oder Basejumper - jedem ist das Risiko des eigenen Handlens bewußt und sie zeigen dabei mehr Verantwortungsbewußtsein, als die Typen in aufgemotzen Straßenfahrzeugen, die meinen Geschwindigkeitslimits auf den Straßen seien etwas für Angsthasen.

Es gibt Menschen, die machen etwas, das ist gefährlich. Sie wissen das und machen es trotzdem, es ist ihre Entscheidung und sie sind sich ihrere Risiken bewußt. Ein Menschenleben zählt extrem viel im Sport - nicht umsonst sind die Fahrzeuge geschützt bis zum Anschlag, die Zuschauertribünen mit Fangzäunen gesichert. Wer mit dem Rennsport zu tun hat, selbst mal eine Zeit lang gefahren ist, weiß welches Herzblut in diesem Sport fließt, der weiß was ich meine. Es gibt keinen 100 prozentigen Schutz und trotz Monocoque, Überrollbügel, Sicherheitsgurten, Helm und feuerfester Kleidung gab und wird es immer auch Tote im Motorsport geben. Dies muss man akzeptieren oder es bleiben lassen bzw. sich raushalten.

An die Adresse der Angsthasen, Zweifler, Bedenkenträger und in Trauer-Versinker:
Haltet euch da raus - es ist unser Sport, es ist das wofür wir leben und bereit sind dafür zu sterben. Ayrton Senna, Roland Ratzenberger, Stefan Bellof, Michele Alboretto, Manfred Winkelhock, Joe Gartner, Jochen Rindt, Jim Clark, Bruce McLaren, Gilles Villeneuve und wie sie alle heißen, starben nicht an Krebs, an Herzinfarkt, mit Demenz im Alter, sondern bei dem was ihr Leben war, für das, für das sie gelebt haben.

Ein Rennen wird abgebrochen, sobald Unbeteiligte - also Zuschauer - ums Leben gekommen sind.

Was Ayrton Senna betrifft - dies war in einer Zeit, in der ich noch mehr mit Rennsport zu tun hatte. Ich war damals in Imola, weil mein damaliger Auftraggeber als Zulieferer mit dem Zirkus zu tun hatte. Als Senna am 1. Mai 1994 in Imola in die Mauer einschlug, waren die Rettungkräfte sehr schnell vor Ort - inkl. eines Notarztes, der nur wenige Meter vor der Tamburello-Kurve entfernt stationiert war. Er fuhr bereits los, als Sennas Fahrzeug noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Noch im Fahrzeug wurde versucht Senna den Helm abzunehmen - man lies es dann bleiben. Nach nicht einmal einer Minute ging bei der Rennleitung der Funkspruch ein, mit dem man ein bestimmtes Gerät anforderte. Damals war der Funk noch nicht abhörsicher - die Anforderung dieses Gerätes war der Code an die Rennleistung, dass "der Fahrer Verletzungen aufweise, die mit einem Leben nicht vereinbar sind". Die Rennleitung benachrichtigte Ecclestone und dieser beriet sich kurz mit Todt und Frank Williams. An den Notarzt ging die Anweisung raus, so zu tun als ob Senna noch leben würde. Sofort scharrten sich viele Helfer um Senna - so viele, das eine eine wirkliche Hilfs-Massnahme nicht zu denken war. Es ging vielmehr darum einen Sichtschutz vor allem gegenüber der Medienhubschrauber aufzubauen. Ecclestone, Todt und Williams beschlossen, um Chaos zu verhindern und im Sinne von Senna das Rennen neu zu starten. Um eben solchen Abbruchdiskussionen vorzubeugen, wurde festgelegt, das der Tod Sennas erst zwei Stunden nach Rennende bekannt gegeben werden sollte. Der noch am linken Rad hängende obere Aufhängungsträger durchbohrte Sennas Helm und drang ca. 10cm tief ein. Senna war auf der Stelle tot.

Seitdem sind fast 20 Jahre ins Land gegangen, die Welt hat sich verändert. Gottseidank sind Todesfälle heute absolute Ausnahmen - aber sie kommen vor, wie gestern bei Allan Simonsen (RIP). Hier haben die Angehörigen sofort entschieden, das Rennen weiterlaufen zu lassen. Das Problem bei Simonsen war weder eine besonders gefährliche Stelle noch fehlender Schutz, sondern die Art und Weise wie Simonsen eingeschlagen ist. Allan war nach dem Aufschlag noch ansprechbar - er verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich gehe davon aus, das aufgrund der hohen Verzögerung ein Blutgefäss gerissen ist - dagegen hilft weder Helm noch Gurt noch Sicherheitszelle, sie ist oft die Folge eine seitlichen Einschlags, wenn von 200+ km/h auf Null in nur 20cm heruntergebremst wird.

Vielleicht solltest du das Ganze etwas relaxter sehen. Für alle war es ein Schock, was gestern um 15:09 passiert ist - aber wie schon Freddy Mercury es einst so treffend besang:

"The Show must go on"

Trauer und Wehklagen nach Verlust eine Menschenlebens dienen in meinen Augen der eigenen Selbstbeweinung, sie verändern aber nichts an der Situation und machen den Toten auch nicht wieder lebendig. Man soll einem verstorbenen Gedenken, das erreicht man aber in diesem Fall nicht durch einen Rennabbruch. "Nimm den aus dem Leben geschiedenen in deinen Gedanken mit - biete ihm den Platz neben dir an." Allan Simonsen war heute der Beifahrer in allen 57 verblieben Fahrzeugen - davon kannst du ausgehen! Hast du dich schon einmal gefragt, warum viele Rennfahrzeuge zwar nicht zwei Sitze, aber zumindest angedeutet zwei Plätze haben. Schau dir einen Le Man Prototypen einmal genauer an und überlege einmal, für wen dieser Platz reserviert sein könnte...

http://www.virtualr.net/wp-content/gallery/2183/grab_043.jpg

(Zitat von: Saugnapf)





Applaus. Treffender kann man solche Ereignisse und deren Vorgehensweisen nicht schildern.



Es brauch auch nicht direkt der Rennsport sein.
Ich, als Motorradfahrer, habe auch eine höhere Risikobereitschaft an den Tag zu legen als ein Autofahrer. Ich bin schon einigen Unfällen gerade noch aus dem Weg gefahren und das ein oder andere Beinahe-Crash hätte sogar salzig ausgehen können für mich. Und das, obwohl (!) ich für einen Motorradfahrer relativ vorausschauend fahre.
Selbst im deutschen Straßenverkehr muss man damit rechnen, dass man als Biker eine viel höhere Gefahr hat im Verkehr zu verunglücken als sonstwer. Und man kann noch so vorsichtig fahren, solange sich ein Kackvogel einen Fehler vor dir erlaubt...
Demnach würde ich (so meine Meinung) auch nicht wollen, dass im Falle eines Unfalls - egal wie schwer - jeder um mich trauert, dass ich es sein lasse, dass irgendwelche Maßnahmen für/gegen Motorradfahrer ergriffen werden oder ich jedem einreden muss, wie gefährlich doch auf einmal Zweiradfahren sei.

Wie schon zitiert: Die Leute sind sich der Gefahr und dem Zweck ihres Handelns derart bewusst, dass andere Leute es vorzugsweise nicht anfechten sollten.


Peace...