Zitat:
Das Öl selber wir dann durch den entstehenden Überdruck über die Kolben auf die Verbrennungsseite gepresst und verbrennt dort oder flutet eben den Motor!
Nein, über die Kolben wird nichts hochgepresst.
Zuerst mal gibt es nach meinen schmerzvollen Erfahrungen zwei verschiedene Arten des Einfrierens:
KGE friert im geschlossenen oder im geöffneten Zustand ein.
Im geschlossenen Zustand ist sie mir zwei Mal eingefroren.
Das ist jedes Mal nach ca. 8-10km Fahrt passiert. Dabei entsteht ein gewaltiger Druck im Kurbelgehäuse und das Öl wird nach oben gedrückt. Aber nicht in die Ansaugbrücke, sondern in den Ventildeckel. Dann gibt je nachdem was die schwächste Stelle ist eine Dichtung auf und lässt das Öl ins Freie.
1. Mal hat die Ventildeckeldichtung nachgegeben und das Öl ist schön auf die Krümmer gelaufen -> mächtig Rauch und Gestank!
2. Mal (im nächsten Jahr nach neuer Ventildeckeldichtung) hat sich die Brühe den Weg über den Ölpeilstab gebahnt -> ging ab wie ein Sektkorken mit einer Ölfontäne! Keilriemen völlig verölt - ersetzen!
Die Variante ist nicht so wild -> abschleppen, auftauen lassen, äußerlich sauber machen, defekte Dichtungen austauschen und Öl auffüllen.
Dieses Jahr ist mir der Bock mit geöffneter KGE eingefroren, nach ca. 3 Kilometer Fahrt. Geöffnet bedeutet es besteht eine Verbindung zwischen dem Kurbelwellengehäuse über den Schlauch, der am Rohr des Ölpeilstabs angeschlossen ist und dem Schlauch zur Ansaugbrücke, der zwischen 5. und 6. Zylinder angeschlossen ist. Normalerweise sollten über diese Verbindung die bei Erwärmung entstehenden Gase aus der Ölwanne der Verbrennung zugeführt werden (die Ursache dafür sind EU-Abgasnormen!).
Entsteht jetzt aber ein Überdruck im Kurbelgehäuse, z.B. weil ein Schlauch eingefroren ist wird das Öl über diese Verbindung in die Ansaugbrücke gedrückt. Bei jedem Kolbenhub schluck er ne Menge Öl bis die Menge so viel ist dass das Gemisch nicht mehr zündet oder schlimmer/später es so viel ist, dass ein Kolben nicht mehr vollständig nach oben fahren kann und blockiert, weil sich Öl bekanntlich nicht so gut komprimieren lässt! Jetzt steht der Motor schlagartig, wenn man den Wagen dann noch mit eingelegten Gang ausrollen lässt muss irgendwas nachgeben! Meistens das Pleuel!
Diese Variant kann schnell mal zum Motorschaden führen, wenn man nicht schnell genug auskuppelt und den Gang rausnimmt!
Folgen bei mir: -> abschleppen, auftauen lassen, 2-3 Liter Öl aus Ansaugbrücke und Zylindern abgesaugt, erst mal mit der Ratsche auf der Kurbelwelle durchdrehen (dreht ohne Geräusche: erstes Aufatmen!), Ölanalyse (alles Paletti, keine Teilchen von Kolbenringen, Lagerschalen... was alles auf einen Fresser hindeuten würde: zweites Aufatmen), Kompression checken (Okay!: drittes Aufatmen!), wieder zusammenbauen mit einigen neuen Dichtungen, neuen Kerzen, Kleinteile..., Öl auffüllen, starten und LÄUFT!
Riesen Rauchentwicklung, die ganze Siedlung steht im weißen Qualm!
Nach ca. 15km sehr zügiger Fahrt hört er auf zu qualmen!
Alles in allem eine Erfahrung auf die ich verzichten hätte können!
Bearbeitet von: Hatch330 am 31.03.2013 um 16:12:13