(Datum der
          letzten Änderung: 20. März 2006)
      
      Vorwort:
          Nachdem ich schon in einem vorherigen Dokument (BMW-Syndikat.de
          - Nice2know - Fahrwerktechnik ...) die allgemeine Fahrwerksgeometrie
          beschrieben habe und es leider immer wieder zu
            viele Unsicherheiten und Fehlinformationen zum Thema „e36 Fahrwerk“ gibt,
            möchte ich einmal ganz speziell auf die Achsgeometrie des BMW
            e36 eingehen.
          Dabei möchte ich einen Blick auf die Serienteile (aller Motorisierungsvarianten)
          geben sowie Hinweise und Tipps zum Einbau anderer Komponenten und
          deren Einfluss auf das Fahrverhalten und Haltbarkeit erläutern.
        
        
          
            |  | Zur Sicherheit bei Arbeiten am Fahrzeug:Selbstverständlich müssen alle Arbeiten am Fahrzeug
                mit einer Gründlichkeit ausgeführt werden, so daß
                das Fahrzeug nicht negativ im Fahrverhalten beeinflusst wird
                und damit eine
                Gefahr für sich selbst und andere darstellt.
 Außerdem sollte auch bei den Arbeiten selbst darauf geachtet
                werden das man sich keiner Gefahr aussetzt. Immer Schutzkleidung
                tragen: Je nach Bedarf eine Schutzbrille, Handschuhe und IMMER
                Sicherheitsschuhe! Bei aufgebocktem Fahrzeug immer Unterstellböcke
                verwenden! Wenn keine Vorhanden sind, kann man auch das demontierte
                Rad unter das Auto legen.
   In gleichem Maße
                  wichtig wie gutes Material ist auch gutes Werkzeug. Vergesst
                  diesen Baumarktschrott, macht Euch mit so was nicht unglücklich. Wenn Ihr Euch bei
                  einer Arbeit nicht sicher seid und es sich um sicherheitsrelevante
                  Fahrzeugkomponenten handelt (Fahrwerk, Bremsen etc.), zieht
                  einen Fachmann zu Rate! Und damit meine ich nicht jemanden,
                  der das
                Buch „Jetzt helfe ich mir selbst“ schon ein zweites
                Mal durchgeblättert hat... Auch dieses Dokument
                ist kein Freibrief, mit der sich jeder Freizeitpfuscher an einer
                Arbeit "versuchen"soll! Es ist ein Leitfaden, der lediglich
                einen Überblick schaffen und Reparaturschritte erläutern
                soll! Diese klaren und deutlichen
                  Worte sind leider am Anfang immer nötig, denn ich habe
                  in meinen Schrauberjahren schon so viele Idioten mit Schraubenschlüssel
                  gesehen und so viele „Schrauberunfälle“ miterleben
              müssen, daß ich nicht genug vor den Gefahren warnen kann! | 
        
        Begriffserklärungen:
        
          
            | Symbole in diesem Dokument: |  | Warnung
            oder wichtiger Hinweis! |  | Tipps zum
                Umbau und Anleitungen für den erfahrenen "Hobbyschrauber" | 
        
        Die Grundbegriffe der Achsgeometrie:
        Ich werde an dieser Stelle
            nochmals die gängigsten Grundbegriffe bzw. Größen
            der Achsgemotrie auflisten. Da ich mich auf das Fahrwerk des
          e36 beschränke, erkläre ich nur folgende Fahrwerksgrößen:
        Spur,
            Sturz, Spreizung, Nachlauf, Lenkrollhalbmesser
        
          
            |  | Spur: Die Spur beschreibt
                die Längendifferenz, um die die beiden
              Räder einer Achse vorne näher zusammen stehen als hinten.
              Sind die Räder vorne näher zusammen,  so spricht man
              von "Positiver
              Spur" (Vorspur), umgekehrt
            von "Negativer Spur" oder auch "Nachspur". | 
          
            |  | Sturz: Beschreibt den Winkel
                der Radebene zu einer im Aufstandspunkt des Rades errichteten
            Senkrechten quer zur Fahrzeugslängsachse. | 
          
            |  | Spreizung: Ist der Winkel zwischen
                der schräg gestellten Lenkachse und
            einer Senkrechten zur Fahrbahn quer zur Fahrzeuglängsachse | 
          
            |  | Nachlauf: Der Nachlauf entsteht
                durch eine Schrägstellung der Lenkdrehachse
              bzw. des Achsschenkelbolzens in Richtung der Fahrzeuglängsachse
              gegenüber einer Senkrechten zu Fahrbahn. Diese Größe
              ist nur für die gelenkte Achse entscheidend. Fahrzeuge mit
              Heckantrieb haben immer positiven Nachlauf, d.h. der obere Punkt
              der Lenkdrehachse liegt in Fahrzeuglängsachse weiter hinten
              als der untere Punkt. Beim e36 werden diese beiden Punkte gebildet
              durch: Das Radführungsgelenk im Querlenker unten und oben
              durch das Domlager. Ein positiver Nachlauf ist maßgeblich
            für einen guten Geradeauslauf und Spurtreue. | 
          
            |  | Lenkrollhalbmesser: Spreizung und Sturz
                bilden den Lenkrollhalbmesser. Dieses Maß ist
              nur für die gelenkte Achse relevant. Er wird zwischen der
              Mitte der Radaufstandsfläche und dem Durchstoßpunkt
              der verlängerten Lenkdrehachse durch die Fahrbahn gemessen.
              Es gibt positiven, negativen und neutralen LRH. Erstrebenswert
              ist immer ein negativer LRH. Dieser wird ermöglicht durch
              tiefe Radschüsseln (hohe ET) und kompakte Bremsanlagen. Treten
              einmal unterschiedliche Bremskräfte an beiden Rädern
              der gelenkten Achse auf, so wird das Rad beim negativen LRH stärker
              durch auftretendes Drehmoment nach innen geschwenkt. Dadurch entsteht
              ein selbstständiges Gegenlenken, welches genau der Kraft entgegen
              wirkt, die das Fahrzeug zu der Seite des stärker gebremsten
              Rades (z.B. Reifenplatzer) zieht. Somit stabilisiert sich das Fahrzeug
              selbsttätig.Werden Felgen mit niederiger ET verbaut, so kann der Lenkrollhalbmesser
              neutral oder gar positiv werden, was zur Folge hat, das das Fahrzeug
              noch stärker auf die Seite zieht, auf die es z.B. durch ein
              blockierendes Rad gezwungen wird. Auch im normalen Fahrbetrieb
              verliert so ein modifiziertes Fahrzeug sehr viel an Spurtreue und
              neutralem Geradeauslauf.
 
 | 
        
        Der Fahrwerksaufbau
        des e36
        Vorderachse
          (schematisch, alle e36):
        
        
          
            |  | Die Vorderachse
                der Baureihe e36 besteht konventionell aus: Lenkung, unten liegendem
                Querlenker, McPherson Federbein, Stabilisator, Scheibenbremse. Hier wurde eins-zu-eins
                die bewährte Technik in fast identischen Abmessungen des
                e30 verwendet. Im Oktober 1991 wurde
                  die Stabilisatoraufhängung sowie Anlenkung auf den aktuellen
                  Stand modifiziert. Vor diesem Datum wurde
                bei allen e36 der Vorderachs-Stabilisator
              über eine längere, nach oben gerichtete Pendelstütze
              vom Federbein angelenkt, so wie es beim M3 durch den gesamten Produktionszeitraum
                erfolgte (siehe Schema Vorderachse, Bild oben). Viele Nachrüst-Fahrwerke
                werden baujahrabhängig angeboten, dies wird zum einen wg.
                der o.g. Stabirevision und zum anderen wg. der im Juli 1992 revidierten
                Domagern an der Vorderachse beim 6-Zylinder gemacht. Näheres zu den
                Änderung und den nötigen Umbaumaßnahmen auf den
                letzten Produktionsstand weiter unten. | 
        
        Hinterachse (Limo,
              Touring, Coupe, Cabrio):
        
        
          
            | Die Hinterachse ist
                eine sogenannte „Raumlenkerachse“ (erstmals
                verbaut im Z1), bestehend aus einem Längslenker, Doppelquerlenker
                (oberer Querlenker + Druckstrebe), Tonnenfeder mit progressiver
                Kennlinie zwischen oberem Querlenker und Fahrzeugaufbau, Schwingungsdämpfer,
                Bremse (Scheibe oder Trommel) sowie, je nach Fahrzeug- und/oder
                Fahrwerkstyp, einem Stabilisator. Durch die Verwendung
                  eines Längslenkers bewegt sich der Radmittelpunkt beim
                  Einfedern auf einer Kreisbahn um die Querachse des Fahrzeugs.
              Das gewährleistet höheren Komfort (Radstandsänderung)
              als eine reine (Doppel)-Querlenkerkonstruktion. Durch die Verwendung
                  zweier unterschiedlich langer Querlenker erreicht man beim
                  Einfedern eines Rades einen höheren negativen
                Sturz, welches sich positiv auf die Seitenführungskräfte
                in Kurvenfahrt auswirkt. |  | 
        
        Hinterachse e36 Compact & Z3:
        
        Die Hinterachsebauweise
            des e36 Compact und Z3 entspricht von ihrer Geometrie und Bauweise
            der des e30. Auch hier arbeiten Dämpfer und Feder nebeneinander.
            Die
            Radaufhängung erfolgt durch Schräglenker die am durchgehenden
            Querträger
            gelagert sind. Das Differentialgehäuse bildet den dritten und
            hintersten Befestigungspunkt der Achsaufnahme und ist somit für
            die Aufhängung
            ein relevantes und tragendes Teil.
        Beim Einfedern
            ändert sich bei dieser Konstruktion sowohl der Radstand als auch
            die Spur UND der Sturz. Bei extrem tiefergelegten Fahrzeugen
            kann man oft diesen negativen Sturz bedingt durch das geänderte Niveau
            beobachten.
         
        Varianten:
        Die Unterschiede liegen
            im Detail. Manche Bauteile unterscheiden sich durch Ihre Formgebung
            und verändern somit die konstruktiv bedingten
          Achswerte und/oder sind aus anderen Materialien gefertigt, um höhere
            Belastungen aushalten zu können und das Ansprechen der Achsen
            zu verbessern.
        Neben den „ab Werk“ zu
            beziehenen Federn/Dämpfer-Kombinationen
          gibt es eine Unzahl von Nachrüst-Fahrwerken - meist nur
          bestehend aus vier Dämpfern und vier Federn -, daher gehe ich
          hierauf nicht näher ein.
        Querlenker der Vorderachse:
                  Der Querlenker
            hat drei Gelenke. Mit zweien davon ist er am Fahrzeugaufbau befestigt,
            mit einem am Achsschenkel. Der Querlenker führt den
                Aufnahmepunkt des Achsschenkels beim Aus- und Einfedern auf einer
                Kreisbahn um die Längsachse des Fahrzeugs. Er muß Längs-
                und Querkräfte aufnehmen. Das hintere Lager muß Kräfte
                in Fahrzeug-Querachse sowie Torsionskräfte
        aufnehmen.
        
        Auf dem linken Bild ist
            der Querlenker als Rohteil ohne Lager zu sehen, daneben im eingebauten
            Zustand.
        Das hintere Gummi-Querlenkerlager
          „A“ gibt es in drei verschiedenen Ausführungen:
        
          
            |  | 1) Serie:
                Bei allen e36 (auch Compact), außer M3/AVUS-Serie. Sehr
                weiches Lager. Bei starkem Verschleiß neigen die Vorderräder
                bei starken Bremsungen zum „Rubbeln“. 
                
                  |  | Komfortbedingt
                    kann der Querlenkerzapfen bei diesem Lagertyp auf der Querachse
                    des Fahrzeugs federn. Wird auf ein Lager aus den "M-Modellen"
                    umgerüstet entfällt diese Komfortfunktion |  | 
          
            |  | 2)	M3 3.0 und „AVUS-Serie“:
                Das Lager ist aus Vollmaterial. Es bietet damit weniger Komfort,
                ist aber haltbarer und das Ansprechen
              der Vorachse wird präziser. Zudem ist die Aufnahme für
              den Querlenkerzapfen zum Fahrzeugäußeren
              versetzt  (exzentrisch). Dadurch verlagert sich das Radführungsgelenk
              (Querlenkerlager „C“)
              in Fahrzeugslängsachse nach vorne, der Nachlauf
            wird vergrößert und der Radstand verlängert. Beides
            wirkt sich positiv auf die Spurtreue aus. Die Lenkkräfte erhöhen
            sich dagegen. | 
          
            |  | 3) M3 3.2:
                Das Lager ist nicht ganz aus Vollmaterial, bietet aber die gleiche
                Haltbarkeit und Festigkeit des Lagers aus dem M3 3.0.
              Lediglich die Zapfenaufnahme ist hier wieder mittig angebracht,
            so daß die Geometrie wieder der des Serienlagers entspricht. | 
        
         
        
          
            |  | Lagertausch: Es können
                    alle drei Varianten problemlos gegeneinander ausgetauscht
                    werden. Alle Lager haben die exakt gleichen Aussenabmessungen
                    und passen in die originalen Lagerhalter. Am Besten wird der
                Querlenker ganz ausgebaut. Das ist zwar nicht zwingend notwendig,
                aber am komfortabelsten. Die Position des Lagers muß auf dem Zapfen markiert werden
                (Abstände notieren)!
 
 Die Einbaulage (Markierung)
                gilt für alle Lagervarianten! | 
        
        
          
            |  |  Da ein
                trocken abgezogenes Lager nicht wieder verwendet werden darf,
                kann es ruhig bei der Demontage zerstört werden. Da wahrscheinlich
                keine Abziehvorrichtung vorhanden ist, wird der Gummikranz zerschnitten
                und dann der innere Metallring durchgesägt. So löst
                sich der letzte „Lagerrest“ vom Querlenkerzapfen.
                Das neue Lager muß nun in den Lagerring eingepresst werden.
                Es wird fettfrei (!) von der angeschrägten Seite eingepresst.
                Für diesen Vorgang ist eine hydraulische Presse zwingend
                notendig, mit einem Schraubstock o.ä. kann nicht genügend
                Kraft aufgewendet werden.Auf die richtige Einbaulage (Markierung) ist zu achten, besonders
                bei den exzentrischen Lagern. Anschließend wird das Lager
                wieder auf den Querlenkerzapfen aufgepreßt. Hierfür
                müssen sowohl der Zapfen als auch der Lagerinnenring fettfrei
                sein und mit einem „Terpentin-Ersatz“ bestrichen werden.
 Wichtig: Unmittelbar nach der Montage kann das Lager auf dem Zapfen
                noch verdreht werden. Das Fahrzeug muß dann schnellstens
                mit montiertem Querlenker in die Normallage (= eingefedert) gebracht
                werden und darf dann mind. 30 Minuten nicht mehr bewegt werden.
                Dann ist das Terpentin verdunstet und das Lager sitzt fest auf
                dem Zapfen. Wird das Lager verdreht montiert und steht damit in
                Normallage unter Spannung, wirkt sich das negativ auf das Fahrverhalten
                aus. Die Querlenkerlager sind immer paarweise zu tauschen!
 Beim Einbau des Querlenkers sollten die beiden selbstsichernden
                Muttern für Mittellager und Radführungsgelenk ersetzt
                werden. Die Schrauben des Querlenkerhalters brauchen nicht erneuert
                zu werden. Anzugsmoment: 47Nm.
 Nach dem Tausch der
                Querlenkerlager ist kein Einstellen der Achswerte erforderlich.
                Wurde allerdings das konstruktiv anders ausgelegte Lager des M3
                3.0 verbaut, so empfiehlt es sich die Gesamtvorspur mit einem
                Spurmaß kontrollieren zu lassen. Ein komplette Vier-Rad-Vermessung
                ist nicht nötig.  
                
                  | Satz
                          Lager Serie Satz Lager
                      M3 3.0/AVUS Satz Lager
                      M3 3.2 Halter Querlenker
                      links Halter Querlenker
                      rechts Terpentin-Ersatz |  31
                        12 9 059 288 31 12 9 064
                          875 31 12 9 069
                          035 31 12 1 139
                          789 31 12 1 139
                          790 81 22 9 407
                          284 |  | 
        
        Mittellager "B":
        
          
            |  |  Dieses
                Lager ist wohl mit Abstand das haltbarste und Defekte durch Verschleiß
                sind sogut wie ausgeschlossen. Bei einem Lagerdefekt bietet BMW
                lediglich den Austausch des gesamten Querlenkers an. 
                
                  |  | Im
                      Zubehör sind inzwischen qualitativ hochwertige Lager
                      als Ersatz für das mittlere Lager verfügbar. Der
                      Lagertausch vollzieht sich analog zum Vorgehen beim Radführungsgelenk
                      (siehe unten). Ersatzteile sind
                      u.a. erhältlich von der Fa. "Meyle" (www.meyle.de)
                       Selbstsichernde
                      Mutter: 32 21 1 095 420 (90Nm) |    | 
        
        Radführungsgelenk „C“:
  Die korrekte Bezeichnung für dieses Bauteil ist „Radführungsgelenk“ oder „Traggelenk“.
          Es wird sehr oft falsch als „Stützlager“ bezeichnet.
          Das „Stützlager“ ist bei BMW immer das Lager
          zwischen Stossdämpfer und Fahrzeugaufbau. Das gilt sowohl für
          die Vorder- als auch für die Hinterachse.
        
          
            |  |  | Das Radführungsgelenk
              ist das große Sorgenkind der e36 Vorderachse. Laut BMW Serviceinformation
              ist ein Tausch der nach 9/93 produzierten (Revision, konstruktive
              Änderung) Gelenke nicht mehr notwendig. Wenn einem aber das
              Fahrverhalten seines BMW am Herzen liegt, sollte man diese Gelenke
              regelmäßig überprüfen (lassen). Die Haltbarkeit
              schwankt je nach Fahrweise und Reifen/Fahrwerk zwischen 10- und
              40tkm. | 
        
         Ein defektes Gelenk macht
          sich durch schwammiges Fahrverhalten bemerkbar. Das Fahrzeug wirkt stark
          seitenwindempfindlich, läuft Spurrillen nach, wirkt unruhig auf
          Fahrbahnmarkierungen und beim Bremsen gibt es Vibrationen in der Lenkung
          (meist zwischen 60-120km/h, wird durch Unwucht in Rädern noch verstärkt).
          Unwucht in den gelenkten Rädern sowie das berühmte "Flattern"
          der Lenkung beim Abbremsen wird durch ausgeschlagene Radführungsgelenke
          noch verstärkt.
        
          
            |  | Vom Austausch
                in "Eigenregie" ohne entsprechendes Spezialwerkzeug
                rate ich dringenst ab. Der Gang in die Werkstatt sollte bei Fahrwerkskomponenten
                immer die erste Alternative sein! (Bild links:
                Ausführung des bei BMW verwendeten Spezialwerkzeuges. Der
                komplette Satz umfasst noch eine Trenngabel zum Lösen der
                Verbindung vom Radführungsgelenk zum Achsschenkel. Die Ausführung
                des Spezialwerkzeuges erlaubt einen Austausch der Gelenke bei
                eingebautem Querlenker.) | 
        
        
          
            |  | Ich empfehle
                die Gelenke immer achsweise zu tauschen. Auch wenn dies nicht
                zwingend vorgeschrieben ist, der Verschleiß bei dem nicht
                erneuerten Gelenk wird nicht lange auf sich warten lassen. Ein Vermessen der Spur
                ist nach der Reparatur NICHT erforderlich. | 
        
        
          
            |  | 
              
                | 
                  Radführungsgelenk Selbstsichernde
                      Mutter | 31 12 6 758 510 32 21 1 095 267 (65Nm) |  | 
        
        Es gibt allerdings auch noch
          die Möglichkeit, komplett andere Querlenker zu verbauen. Die Radführungsgelenke
          in den Querlenkern des M3 sind anders aufgebaut und deutlich haltbarer.
          Die M3-Querlenker bieten ebenfalls wie die Serienquerlenker die gleichen
          Befestigungspunkte für die Pendelstützenaufnahmen. Diese Querlenker
          sind in ihrer Geometrie mit der Serie absolut identisch und können
          verbaut werden, ohne daß sich Werte an der Achseinstellung ändern.
        Die Nachteile sind der höhere
          Preis für einen kompletten Querlenker. Die Radführungsgelenke
          können im Falle eines Defektes nicht einzeln getauscht werden (Dieses
          Bauteil ist nicht einzeln bei BMW erhältlich).
        
          
            |  | 
              
                | Querlenker Serie LI Querlenker
                      Serie RE Querlenker
                      M3 3.0 LI Querlenker
                      M3 3.0 RE | 31 12 6 758 513 31 12 6 758 514 31 12 2 227 249 31 12 2 227 250 |  | 
        
        
         Theoretisch können
          auch die Querlenker vom e30 verbaut werden. Auch diese haben die gleichen
          Maße wie die e36 Teile. Die
          Verwendung der Alu-Querlenker vom e30 M3 ist nicht nötig. Der sehr
          hohe Preis rechtfertigt nicht die Reduzierung der ungefederten Masse.
        Neben dem Tausch gegen andere
              originale BMW Teile kann man auch  geänderte Radführungsgelenke
              aus dem Zubehör beziehen.
            Die Firma "Meyle" (www.meyle.com) bietet für eine Reihe
            von BMW Fahrzeugen verstärke Lager und Verschleißteile an.
            Unter anderem auch die Radführungsgelenke,
          Querlenkerlager und Stützlager für den e36.
        Zu beziehen z.B. bei www.bm24.de
        
          
            |  | Das Bild
                zeigt das verstärkte Ganzmetall-Radführungsgelenk von
                Meyle im Querlenker für den e36. Ansicht von unten als Vergleich
                zum originalen RFG von BMW. Die Gelenke werden
                einfach in den originalen BMW-Querlenker umgepresst. Spezialwerkzeug ist
                hierfür erforderlich. Dieses kann auch bei meyle bezogen
                werden. | 
        
        
		          
            | 
 
 
 | Persönlich habe ich
          sehr gute Erfahrung mit den Produkten von Meyle gemacht und kann den
          Umbau der vorderen Radführungsgelenke nur empfehlen! Sie bieten
          bei gleicher Präzision in der Lenkung eine deutlich preisgünstigere
          Alternative zu den Querlenkern vom M3. Durch die Ausführung als
          sog. "Ganzmetallgelenk" muß man mit Komforteinbußen
          rechnen da die Verbindung zwischen Achsschenkel und Querlenker weniger
          Kräfte absorbieren kann. | 
        
        Domlager (Stützlager)
          der Vorderachse:
        Alle e36 haben an der Vorderachse
          die gleichen Domlager (Produktionszeitpunkt beachten, siehe Hinweis
          unter "Serienlager"),M3 3.0 und M3 3.2 weichen in der Geometrie
          ab. Das Stützlager verbindet an beiden Achsen das obere Ende des
          Stoßdämpfers elastisch mit dem Fahrzeugaufbau. Zusätzlich
          muß die Kolbenstange des Dämpfers der gelenkten Achse drehbar
          gelagert sein.
        Bei allen gezeigten
              Lagern ist die Fahrtrichtung von rechts nach links. Die exzentrischen
              Lager haben jeweils einen Pfeil für die Einbaurichtung auf
              der Oberseite. Die Lager vom M3 3.2 sind zusätzlich noch mit "L" und
              "R" beschriftet.
        
          
            |  | Seriendomlager
                    316i - 328i, alle Aufbauarten: Hier ist die Aufnahme
                des Dämpfers mittig angeordnet. Der Nachlauf ist konstruktiv
                festgelegt 
                
                  |  | Bei
                      6-Zylinder Modellen (Benzin und Diesel) des E36 aus der
                      Produktion bis 6/92 wurde ein konstruktiv anders ausgelegtes
                      Lager verbaut. Federbeine, Federwicklung und Teller sind
                      bei diesen Modellen anders, Einzelteile aus späterer
                      Produktion können nicht verwendet werden. Näheres
                      dazu unter dem Punkt: "Vorderachsumbau auf letzten
                      Produktionsstand". |  | 
          
            |  | Domlager
                    M3 3.0: Hier ist die Aufnahme
                  des Dämpfers exzentrisch angeordnet. Die Dämpferaufnahme
            ist in Fahrtrichtung nach hinten verlagert. Auch hier ist der Nachlauf
            konstruktiv festgelegt und nicht einstellbar, aber größer
            als beim Serien-Domlager. | 
          
            |  | Domlager
                    M3 3.2: (Bild zeigt rechtes Domlager) Hier ist die Aufnahme
                des Dämpfers ebenfalls exzentrisch angeordnet. Die Dämpferaufnahme
                ist in Fahrtrichtung nach hinten verlagert (weiter als beim M3
                3.0, daher immer beim Einbau auf Freigängigkeit der Federung
                achten!). Auch hier ist der Nachlauf konstruktiv festgelegt und
                nicht einstellbar, aber größer als beim Serien-Domlager.
                Zudem ist die
                Dämpferaufnahme nach Außen versetzt.  
                
                |  | Wenn
                    man die M3 3.2 Domlager "seitenverkehrt" verbaut,
                    erhällt man einen deutlich größeren negativen
                    Sturz, da die Dämpferaufnahme zur Fahrzeugmitte verlagert
                    wird. Achtung: Auf freigängigkeit der Federung achten! |  | 
        
        
          
            |  | Änderungen
                der Achsgeometrie wirken sich immer auf das Fahrverhalten aus!
                Es kann zu erhöhten Lenkkräften kommen und/oder Auswirkungen
                auf die Spurtreue haben. Achswerte müssen nach Umbauten
            immer kontrolliert und ggf. eingestellt werden! | 
        
        
          
            |  | Mein
                "Schraubertip": Das Serien-Stützlager beibehalten
                und das exzentrische Querlenkerlager des M3 3.0 verbauen. Dieser
                Umbau ist recht kostengünstig und verbessert deutlich das
                Handling und die Spurtreue da das Lager straffer ist, sowie der
                Nachlauf und der Radstand vergrößert werden. Optional kann auch
                noch das Stützlager vom M3 3.0 verbaut werden, die Teile
                sind mit über 60,- Euro pro Stück aber schon nicht ganz
                billig und der Nutzen steht in keinem Verhältnis zum Aufwand.
                Der Umbau ist deutlich aufwendiger. Mögliche Fehlerquellen:
                Bei auftretenden Klappergeräuschen an der VA sollte die Dichtscheibe
                (Teilenummer s.u.) zwischen Domlager und Fahrzeugaufbau auf jeden
                Fall verbaut werden. | 
        
        
          
            |  | 
              
                | 
                  Domlager
                      316i - 328i Domlager M3 3.0 Domlager M3 3.2 RE Domlager M3 3.2 LI Dichtscheibe | 31 33 6 764 947 31 33 2 228 345 31 33 2 227 898 31 33 2 227 897 31 33 1 094 288 |  | 
        
        Pendelstütze:
        
          
            |  | Die Pendelstütze überträgt die Bewegung des Federbeins/Querlenkers
              relativ zum Aufbau auf den Hebelarm des Stabilisators. An der Vorderachse macht sich eine verschlissene Pendelstütze
                durch Klapper- und Poltergeräusche bemerkbar. Die Fahrsicherheit
              wird nicht sonderlich beeinträchtig. Um alle Fehlerquellen für
              Geräusche auszuschliessen, kann der Stabilisator beim Wechsel
                der Pendelstützen gleich neu gelagert werden. Das Bild zeigt die Kurze Version der VA-Pendelstütze, wie sie
              nach 10/91 verbaut wurde (nicht M3). | 
        
        
          
            |  | 
              
                | Pendelstütze kurz (e36 nach
                    10/91, nicht M3) Pendelstptze lang (e36 vor 10/91, nicht M3) Mutter | 31 51 1 091 764 31 51 1 143 582 07 12 9 922 716 |  | 
        
        Stabilisator:
        Der Stabilisator ist ein
          Federelement beim Automobil, das zur Verbesserung der Strassenlage beiträgt.
          Die Federwirkung wird
          durch die Verdrehung (Torsion) von runden Drehstäben erreicht.
          Der Mittelteil des
          Stabilisator ist drehbar an der Karosserie, die abgewinkelten Enden,
          die als Hebel wirken, sind über Gummielemente an den Radaufhängungen,
          beispielsweise Querlenkern, angebracht. Beim
          Anheben eines Rades (Einfedern) wird über die Verdrehung des Stabilisators
          das andere Rad ebenfalls angehoben, beim Absenken ebenso gesenkt. Dadurch
          wird bei Kurvenfahrten dem übermässigen Wanken der Karosserie
          entgegengewirkt. Bei gleichzeitigem Einfedern beider Räder tritt
          der Stabilisator nicht in Aktion.
        
          
            |  | Serien-Stabis
              könne durch Teile stärkerer Ausführung ersetzt werden
              um die Kurvenneigung weiter zu vermindern. Solche Stabi Kits werden
              z.B. von Eibach als "Anti-Roll-Kit" angeboten. Es können
              auch Stabis mit anderem Durchmesser aus anderen BMW Fahrwerken (z.B.
              M-Sportfahrwerk) verwendet werden. Es sind dabei nur immer die passenden
              Lagergummis zu verwenden. | 
        
        
          
            |  | Das Verhältnis
              zwischen Vorderachs- und Hinterachsstabi sollte erhalten bleiben.
              Ändert sich das Verhältnis zu stark kann sich das negativ
              auf das Fahrverhalten auswirken. Starkes Unter- oder Übersteuern
              ist die Folge. Es sollte immer auf ein für das Fahrzeug abgestimmtes
              Komplettpaket zurückgegriffen werden. | 
        
        
          Umbau
          Fahrwerk Vorderachse auf letzten Produktionsstand:
        Entscheidet
          man sich für ein Fahrwerk (Feder-Dämpfer Kombination) aus
          dem Zubehör, so fällt auf das viele Fahrwerke erst ab einem
          gewissen Produktionsdatum verfügbar sind. Die Stichtage sind "10/91"
          und "06/92".
        Was hat es
          mit diesen Daten auf sich? Wie weiter oben schon beschrieben wurden
          an zu diesen Produktionszeitpunken konstruktive Änderungen an der
          Vorderachse des E36 vorgenommen:
        - Domlager
          Vorderachse 6-Zylinder bis 6/92:
        
          
            |  | <
                bis 6/92     nach 6/92 > |  | 
        
        Wie im Vergleich deutlich
          zu sehen ist, sind beim letzten Produktionsstand (nach 6/92) oberer
          Federteller und Domlager nicht mehr als einzelnes Teil sondern getrennt
          ausgeführt. Die Befestigungspunkte für das Domlager an der
          Karosserie hat sich dagegen an diesem Zeitpunkt nicht geändert.
          Gut zu erkennen ist die Ausführung "bis 6/92" an der
          Kegelförmigen Kappe die bei diesem Baujahr aus dem Dom in den Motorraum
          ragt (Bild links, oben links).
        - Stabilisator bis 10/91
          (gilt für alle Modelle):
        Am genannten Datum wurde
          die Ansteuerung des Stabilisators geändert. Die Anlenkung erflogte
          bis dahin über eine lange, nach oben gerichtete Pendelstütze,
          welche knapp unterhalb des unteren Federtellers am Federbein befestigt
          wurde. Bei der Produktionsänderung 10/91 fiel dieser obere Befestigungspunkt
          weg, statt dessen wurde die Pendelstütze nach unten gerichtet,
          verkürzt und mit einem Halter in der Nähe des Radführungsgelenkes
          am Querlenker befestigt. 
        Was ist also zu tun?
        Vorweg genommen, hat man
          einen 6-Zylinder aus der Produktion von vor 10/91 und möchte ein
          Fahrwerk nach aktuellem Stand einbauen, so hat man den meissten Aufwand
          und die höchsten Kosten zu erwarten. Was in der Abhängigkeit
          des Fahrzeuges und des Baujahres geändert werden muß kann
          tabellarisch dargestellt werden:
        
          
            |  | Stabiänderung | Domlageränderung | 
          
            | 4-Zylinder Produziert
              bis 10/91 | JA | NEIN | 
          
            | 4-Zylinder Produziert
              von 10/91 bis 6/92 | NEIN | NEIN | 
          
            | 6-Zylinder Produziert
              bis 10/91 | JA | JA | 
          
            | 6-Zylinder Produziert
              von 10/91 bis 6/92 | NEIN | JA | 
        
        Stabiänderung: Das Problem
          bei der Stabiänderung ist, das nicht einfach die lange Pendelstütze
          gegen die kurze getauscht werden kann. Der Aufnahmepunkt am Federbein
          ist weiter nach hinten versetzt als der Aufnahmepunkt am Querlenker.
          Dadurch fluchten die Befestigungspunkte von "altem" Stabi
          mit "neuer" Pendelstützenaufnahme am Querlenker nicht.
          Die Hebelarme des alten Querlenkers sind für die neuen Pendelstützen
          zu lang. Es muß also ein Stabi mit passenden Abmessungen eingebaut
          werden. 
        
          
            |  | Für
                eine geeignete Ausführung eines Vorderachs Stabilisators
                kommen zwei Möglichkeiten in Frage: 1. Verwendung eines
                Stabis aus dem Produktionsstand der entsprechenden Motorisierung
                zwischen 10/91 und 6/92. 2. Alternativ dazu
                der Stabi vom M3, dieser hat nahezu die gleichen Hebelarme. 
                
                  | 6-Zylinder
                      ohne M-Sportfahrwerk - Stabi 25,0mm | 31
                    35 1 090 180; 2x Lager 31 35 1 090 186 |  
                  | 6-Zylinder
                      mit M-Sportfahrwerk - Stabi 25,5mm  | 31 35 1 090 182;
                    2x Lager 31 35 1 090 268 |  
                  | 4-Zylinder
                      ohne M-Sportfahrwerk - Stabi 22,5mm  | 31 35 1 091 198;
                    2x Lager 31 35 1 090 300 |  
                  | 
                      4-Zylinder mit M-Sportfahrwerk - Stabi 26,0mm  | 31 35 1 091 308;
                    2x Lager 31 35 1 140 188 |  
                  | M3
                      - Stabi 22,5mm | 31 35 2 227 241;
                    2x Lager 31 35 1 090 300 |  
                  | 2x
                      Pendelstütze kurz | 31 35 1 091 764 |  
                  | 2x
                      Schraube | 07 11 9 912 506 |  
                  | 2x
                      Mutter | 07 12 9 922 716 |  
                  | 4x
                      Mutter | 07 12 9 964 672 |  
                  | 2x
                      Beilagscheibe | 31 11 1 114 348 |  
                  | 2x
                      Halter | 31 35 1 127 263 |  | 
        
         
        Domlageränderung: Um
          beim 6-Zylinder Dämpfer und Federn eines Fahrwerkes ab 6/92 in
          ein Fahrzeug vor 6/92 einzubauen muß man alle Federbeinteile passend
          zur Dämpfer-Federkombination verbauen. 
        
          
            |  | "Kleinteile"
                zum Umbau der Vorderachse-Federbeine auf den letzten Produktionsstand: 
                
                  | 2x
                      Mutter | 31 32 1 139 422 |  
                  | 2x
                      Beilagscheibe | 33 31 1 125 915 |  
                  | 2x
                      Stützlager | 31 33 6 764 947 |  
                  | 2x
                      Abdeckung | 31 31 1 139 453 |  
                  | 6x
                      Mutter | 31 33 1 092 887 |  
                  | 2x
                      Dichtscheibe | 31 33 1 094 288 |  
                  | 2x
                      Staubmanschette | 31 33 1 110 196 |  
                  | 2x
                      Beilagscheibe | 31 33 1 116 983 |  
                  | 2x
                      Federteller | 31 33 1 135 580 |  
                  | 2x
                      Federunterlage | 31 33 1 128 523 |  
                  | 2x
                      Dämpfer (ohne M-Sportfahrwerk) | 31 33 1 124 449 |  
                  | 2x
                      Dämpfer (mit M-Sportfahrwerk) | 31 33 1 133 513 |  
                  | 2x
                      Schutzrohr | 31 33 1 137 932 |  
                  | 2x
                      Federunterlage | 31 33 1 090 479 |  | 
        
         
        
          
            |  | Vor solchen
              gravierenden Umbauten sollte beim zu verbauenden Fahrwerk geprüft
              werden ob das TÜV Gutachten an eine Baujahr-Beschränkung
              gebunden ist! Der Umbau sollte immer im Vorfeld mit einem Prüfer
              abgesprochen werden. | 
        
         
        Hinterachse:
        Die Hinterachse des e36 ist
          relativ unanfällig, bis auf
          zwei Schwachstelle: Das Stützlager und die Längslenkerlager.
          Beim Compact und Z3 sind neben den Stützlagern auch die äusseren
          Gummilager des Hinterachs-Querträgers ein häufiger Grund für
          schlechtes Fahrverhalten und eine nicht erteilte Plakette bei der nächsten
          HU. 
        Stützlager Hinterachse:
        
        Diese Lager verbinden die
        Kolbenstange des Hinterachsdämpfers mit dem Fahrzeugaufbau.
        Die Vulkanisierung zwischen
            der Trägerplatte mit Verschraubung und der mittleren metallischen
            Führung löst sich beim Serienteil relativ schnell. Poltern,
            klappern oder Knarz- und Quietschgeräusche sind dann deutlich
            an der Hinterachse wahrnehmbar.
        
          
            |  | Ein defektes
                Stützlager verursacht die gleichen negativen Fahreigenschaften
                wie ein defekter Stoßdämpfer, da der Dämpfer
            nicht unmittelbar auf Fahrzeugschwingungen reagieren kann! | 
        
        
          
            |  | Anstelle
                der Serienteile sollten die des e46 (!) M3 o. des e36 M3 verwendet
                werden. Diese Teile weisen eine deutlich
              höhrer Haltbarkeit auf. Zudem kann eine Versteifungsplatte
              (aus dem Z3 - Bild oben rechts -) von der Innenseite der Karosserie
              verschraubt werden. Diese verhindert eine zu hohe Beanspruchung
              des Fahrzeugbleches. | 
          
            |  | 
              
                | 
                  Stützlager Serie
                      e36 316-328 u. Z3 Stützlager M3
                      3.0 u. M3 3.2 Stützlager
                      e46 M3/Cabrio Versteifungsplatte
                      Z3 Papierdichtung | 33 52 1 092 362 33 52 1 137 972 33 52 6 754 096 51 71 8 413 359 33 52 1 128 734 |  | 
        
         
        Längslenkerlager
          (vorne) Hinterachse (Limo, Coupe, Touring, Cabrio):
        
          
            |  | Beim
                M3 3.2 werden für die Verbindung des Längslenkers mit
                dem Aufbau steifere Lager verwendet (316i - M3 3.0 sind identisch).
                Dadurch wird das Ansprechverhalten der Hinterachse verbessert
                und die Hinterräder werden spurstabiler.  Die kompletten Längslenker
                können nicht einfach vom M3 übernommen werden, da sie
                eine andere Bremsenaufnahme als die Nicht-M-Modelle haben. | 
        
        
          
            |  | Nach dem
              Tausch der Lager muß in jedem Falle eine Fahrwerksvermessung
              durchgeführt werden da am Lagerhalter die Spur der Hinterräder
              eingestellt wird und diese Werte bestimmen zusätzlich die geometrische
              Fahrachse. | 
        
        Die Lager werden ähnlich
          wie die Radführungsgelenke mit Spezialwerzeug umgepresst. BMW verwendet
          meist Universal-Abzieher der Marke "Kukko" sowie eine seperate
          Einziehvorrichtung.
        
          
            |  | Im Zubehör sind
                spezielle Einziehvorrichtungen erhältlich. Ein Ausbau des Längslenkers
                ist auch mit diesen Werkzeugen nicht erforderlich. |  | 
        
        
          
            |  | Wichtiger
                Hinweis: Beim Zusammenbau muß der Lagerkorb in spezieller
                Lage zum Längslenker angeschraubt werden (siehe Bild rechts).
                Dazu wird Stab mit einem Durchmesser von 8mm an den Lagerbock
                gelegt und zum Radmittelpunkt ausgerichtet. Anzugsdrehmoment für
                Lagerschraube: 110Nm |  | 
        
        Es sind unterschiedliche
          Lagervarianten bei BMW erhältlich. Der Umbau erfolgt aber unabhängig
          davon immer gleich. Im Zweifelsfalle den nächsten BMW Vertragshändler
          zu Rate ziehen.
        
          
            |  | 
                  
                    | 
                      Lager
                            Längslenker M3 3.2Bundmutter | 33
                        32 2 228 15333 32 6 751 446 |  | 
        
        Tonnenlager HA-Querträger
        e36 Compact, Z3:
        
          
            |  | Das Tonnenlager
                  (weitere Bezeichnungen: Silentlager, Querträgerlager,
                Deltaträgerlager...) ist ein Häufiger Grund für
                Klappergeräusche an der Hinterachse, besonders beim Überfahren
                von Unebenheiten wie Gullideckel etc., und das Nicht-Bestehen der
            Hauptuntersuchung beim TÜV. Muß dieses Bauteil wg.
            Verschleiß erneuert werden, braucht man auch hier wiedereinmal Spezialwerkzeug
                zum Aus- und Einpressen. Das Tonnenlager befindet
                sich jeweils vor den Hinterrädern des Fahrzeuges. Das Bild
                zeigt das Lager schon mit gelöster Haltemutter für den
                bevorstehenden Ausbau. | 
        
         
        Weitere Komponenten:
        Neben dem Verbauen von anderen
            Feder-/Dämpferkombinationen und stärkeren
          Stabilisatoren an der Vorder- und Hinterachse gibt es noch die Möglichkeit,
          mit originalen BMW Teilen das Fahrwerk zu verbessern.
        
          
            |  | Beim e36
                Cabrio/Z3 befindet sich unter der Ölwanne ein Versteifungskreuz.
              Dieses hat vier Befestigungspunkte: Hinten wird es an Stelle der
              Strebe unter der Getriebeglocke befestigt, die vorderen Befestigungspunkte
              befinden sich am Achsträger (etwa unterhalb der Motorlager).
              Das Bauteil verstärkt den vorderen Fahrzeugaufbau,
              ist leicht zu montieren und genau so effizient wie eine Domstrebe.
              Es paßt
            für alle e36 Modelle mit 4- und 6-Zylinder Benzinmotoren. | 
        
        
          
            |  | 
              
                | 
                  Versteifungkreuz 4x Schraube mit U-Scheibe 4x Bundnietmutter | 51 71 8 410 212 07 11 9 916 093 51 71 8 175 003 |  | 
        
        Fahrwerksidentifikation:
        Oft wird
          die Frage gestellt welches Fahrwerk denn überhaupt verbaut ist.
          Das ist nicht ganz einfach zu beantworten, hängt es doch von vielen
          Faktoren ab:
        - Ist es
          das Fahrwerk welches ab Werk verbaut ist?
        - Sind noch
          originale Teile verbaut?
        - Sind Fahwerkskomponenten
          "gemischt" worden?
        - Ist das
          Fahrwerk nachgerüstet worden?
        Im Endeffekt
          ist das Fahrwerk nur identifizierbar wenn es noch vollkommen original
          ist. Da man aber selbst das nicht immer weis, kann man nur Anhaltspunkte
          liefern.
        So z.B. anhand
          der Ausführung der Zusatzfeder (Gummipuffer um die Kolbenstange)
          am Federbein der Vorderachse.
        
          
            |  | Maß
                A (gilt nur für 316i bis 328i): 16mm: Serienfahrwerk. 8mm: M-Sportfahrwerk
                mit Tieferlegung. Keine Zusatzfeder:
                Federbein "AVUS-" oder "Class II-Edition". | 
        
        Weiterhin gibt es zu jedem
          Fahrzeug einen Eintrag zu der ab Werk verbauten Sonderausstattung. Diese
          ist zum einen im Serviceheft vermerkt, zum anderen steht die Aussattungsliste
          auf einem Zettel welcher sich unter der Sitzfläche der Rückbank
          befindet. Wenn beide Informationen nicht verfügbar sind besteht
          die Möglichkeit eine email mit der entsprechenden Fahrgestellnummer
          an kundenbetreuung@bmw.de zu senden. Der Code für die Sonderaussattung
          "M-Sportfahrwerk mit Tieferlegung" ist "N704A".
        Da beim M-Sportfahrwerk Stabilisatoren
          mit größerem Durchmesser verbaut sind dient das als zusätzliches
          "Indiz" für das verbaute Fahrwerk (Auszugsweise,
          Beispieltabelle):
        
          
            |  | Serie (mm) | M-Sportfahrwerk
              mit Tieferlegung (mm) | 
          
            | 316i Limo Coupe M43
              (VA) | 22,5 | 26,0 | 
          
            | 316i Limo Coupe M43
              (HA) | nicht verbaut | 18,0 | 
          
            | 320i, 323i, 325i, 328i
              M50/M52 Coupe, Cabrio, Limo (VA) | 24,0 | 25,5 | 
          
            | 320i, 323i, 325i, 328i
              M50/M52 Coupe, Cabrio, Limo (HA) | 15,0 | 18,0 | 
        
        
          
            |  | Der Durchmesser
              der Stabilisatoren häng nicht nur vom Motor sondern auch vom
              Baujahr ab. Für eine defintive Zuordnung sollte der lokale
              BMW Händler zur Rate gezogen werden.) | 
        
        Einstellungssache:
        Welche Achswerte kann man beim e36 einstellen und welche nicht?
        Ab Werk
            ist beim e36 (auch Compact) an der Vorderachse lediglich
          die Spur durch verlängern/verkürzen der Spurstangen einstellbar. 
        Aber auch der Sturz kann
        in gewissem Maße verändert werden:
        
          
            |  | BMW bietet Herstellerseitig eine sog. "Sturzkorrekturschraube"
              für die Vorderachse des e36 an. Diese Schraube (siehe
                  Bild) wird anstelle der serienmäßig verbauten
                "Passschraube" verbaut. Dadurch erhält die Verschraubung
                etwas Spiel und der Winkel zwischen Federbein und Achsschenkel
                kann
                verändert werden. Streng genommen ändert
                  man damit die Spreizung, aber da die Dämpferlage nicht
                  geändert wird, spricht man automatisch von einer
              "Sturzänderung". | 
        
        
          
            |  | Das Bild
                zeigt die Passschraube im eingebauten Zustand. Rechts ist das
                Federbein, links das Hitzeblech der Bremsscheibe | 
        
        
          
            |  | 
              
                | Sturzkorrekturschraube | 07 11 9 900 587 |  | 
        
        
          
            |  | Die Sturzkorrekturschraube
                sollte nur dann verwendet werden, wenn sich z.B. durch einen
                Tausch der Federn der Sturz außerhalb
              der Grenzwerte befindet. | 
        
         
        Hinterachse (Compact):
        Die Hinterachse des e36
            Compact bietet -von Werk aus- keinerlei Einstellmöglichkeiten.
          Sollten die Achswerte außerhalb der Toleranz liegen, ist meist
          ein Tausch der entsprechenden Teile nötig oder sogar ein Richten
          des Fahrzeugaufbaus.
        Durch den Tausch geänderter
            - und bei BMW erhältlicher -Schräglenkerlager ist es jedoch möglich
            eine allzu stark abweichende Spur zu korrigieren. Dabei werden zwei
            Lager mit exzentrisch angeordneter Mittelhülse verbaut und so gegeneinander
            verdreht, das die Schräglenkerachse einen relativen Versatz zur Aufhängung
            erfährt.
        
          
            |  | Zitat BMW TIS: "Notwendig  Vorspurkorrekturen an der Hinterachse, hervorgerufen
            durch ungünstiges Zusammentreffen von Toleranzen, können durch Einbau
              exzentrischer Gummilager ausgeglichen werden. ACHTUNG: Unfallbedingte Änderungen der Achsgeometrie dürfen keinesfalls
            durch diese Maßnahme "beseitigt" werden. [...]" Abbildung links:
            Austauschlager mit Einstellmarkierungen. | 
        
        
          
            | Das nebenstehende Diagramm zeigt am Beispiel des
              linkes Hinterrades des Compact / Z3 die Einstellwerte zur Vorspurkorrektur. Der Einbau der Lager sollte auf jeden Fall einer BMW Werkstatt
              überlassen werden, da das korrekt Einstellen der Achswerde nur
                mit einem Achsvermessungsstand durchzuführen ist. Eine Änderung des Sturzes ergibt sich aus dieser Umbaumaßnahme
                nicht. Zur Sturzkorrektur beim Compact und Z3 bietet BMW keine
                Bauteile an.     |  | 
        
        
          
            |  | 
              
                | Satz Gummilager HA exzentrisch | 33 32 9 058 822 |  | 
        
        
        Hinterachse (limo, Coupe, Cabrio, Touring):
        Bei allen anderen Aufbauvarianten lassen sich an der Hinterachse sowohl
          Spur als auch der Sturz einstellen:
        
          
            |  | Spureinstellung: Die Längslenkeraufhängung
                  befindet sich in Fahrtrichtung vor den Hinterrädern. In
                  ihr befinden sich Langlöcher
                  quer zur Fahrzeugslängsachse. Somit kann (wenn auch in
                  sehr kleinem Maße)
              die Spur an der Hinterachse eingestellt werden. | 
          
            |  | Sturzeinstellung: Am unteren Querlenker (auch Druckstrebe genannt) befindet sich
                eine Verschraubung mit exzentrischer Unterlegscheibe. Hiermit kann
              der Sturz der Räder an der Hinterachse eingestellt werden. | 
        
        
          
            |  | Eine Einstellung des Sturzes bringt immer eine Änderung
              der Spur mit sich. Daher MUSS zuerst der Sturz und danach die Spur
              eingestellt werden! | 
        
         
        Zum Schluß:
        Alle Informationen wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen
        zusammengetragen.
        Ich habe mich bei den Bildern in diversen öffentlichen Foren "bedient",
          sollte jemand etwas gegen die Verwendung "Seines" Bildes einzuwenden
          haben, so bitte ich um Mitteilung.
        Alle Angaben (besonders die der BMW Teilenummer) sind natürlich OHNE
          GEWÄHR!
        Des Weiteren übernehme
            ich keine Haftung für Schäden, die durch unsachgemässe
          Arbeiten am Fahrzeug entstanden sind. Nochmal: Wer nicht weiß was
          er tut, sollte die Finger davon lassen! Dieses Dokument gibt einen
          technischen
          Überblick und soll keine Reperaturanleitung darstellen.
        Anregeungen, Ergänzungen,
          Lob & Kritik bitte an den Autor
          (ICQ: 324775862)
        Noch eine Bitte: Wenn jemand
          die Informationen auf dieser Seite kopieren möchte, dann bitte
          ausschließlich komplett und vollständig und unter unter Angabe
          der Quelle auf der Seite www.BMW-Syndikat.de.
        Danke und viele Grüße,
        "Hobbyschrauber"