Magazin erstellt am 15.10.2015 um 14:50:35 [ voriger | nächster ]

Chip-Tuning und Co.: Das muss beachtet werden

BMW-News-Blog: Chip-Tuning und Co.: Das muss beachtet werden
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Chip-Tuning und Co.: Das muss beachtet werden

Das so genannte Chip- oder auch Eco-Tuning ist insbesondere bei jungen Fahrern eine sehr beliebte Tuning-Maßnahme. Durch das Chip-Tuning soll das Fahrzeug mehr leisten und dadurch noch schneller werden. Doch beim Chip-Tuning ist Vorsicht geboten.

10-Cent-Tuning: Finger weg!

Schon ab 10 Cent kann man seinem Fahrzeug noch mehr Leistung einhauchen. Auf Ebay und Co. tümmeln sich viele Händler, die das so genannte Billig-Chiptuning bzw. Resistor-Tuning anbieten. Meistens handelt es sich um Widerstände für Temperaturgeber und Motorsteuergerät, die durch Vortäuschung falscher Werte dafür Sorge tragen sollen, dass mehr Kraftstoff eingespritzt und letztlich mehr Leistung aus dem Motor herausgeholt wird. Doch gerade bei derart günstigem Chiptuning ist äußerste Vorsicht geboten: Zwar versprechen Hersteller und Händler zumeist Leistungssteigerungen von 5 bis 15 PS, doch in Wirklichkeit erreicht man letzten Endes nur einen höheren Kraftstoffverbrauch. Der Nutzen eines solchen Chip-Tunings kann sogar negativ und letztlich alles andere als gewinnbringend sein. Durch solche billigen Tuning-Maßnahmen kann das Fahrzeug unter Umständen sogar ins Notprogramm wechseln, so dass man mit deutlichem Leistungsverlust rechnen muss oder das Fahrzeug gar nicht mehr fahrbar ist. Finger weg!

Zwischenstecker und Tuning-Box

Ein anderes, sehr beliebtes Chiptuning erreicht man durch Verwendung von Zwischensteckern. Diese Zwischenstecker nennen sich beispielsweise „Black Box“, „Power Box“ oder „Tuning-Box“ und sorgen - je nach Art und Modell - für eine Leistungssteigerung von fünf bis 20 Prozent. Auch hier werden bestimmte Parameter - etwa geänderte Eingangswerte wie die Ansaugluft-Temperatur - gezielt justiert, um letztlich für eine höhere Kraftstoffeinspritzung oder aber eine verbesserte Einspritzzeit zu sorgen. Vorteil bei diesem Chip-Tuning ist, dass an dem werksseitigen Motorsteuergerät keine Veränderungen vorgenommen und auch keine werksseitigen Bauteile geändert oder gar entfernt werden. Insofern ist das Chip-Tuning durch solch eine Power-Box in der Regel zu 100% rückrüstbar. Man sollte beim Kauf einer solchen Chiptuning-Box für BMW-Modelle allerdings auf einen seriösen Händler achten, der die Box nicht universell für alle möglichen Fahrzeuge, sondern lediglich für das eine Fahrzeugmodell entwickelt und entsprechend zugeschnitten hat.

Kennfeldoptimierung und Co.

Neben dem Chip-Tuning durch eine Zusatzbox (oder auch das so genannte OBD-Tuning) bieten einige Unternehmen auch das Tuning mittels Kennfeldoptimierung an. Vorteile dieser Tuning-Maßnahme liegen in der individuell auf das Fahrzeug abgestimmten Anpassung. Ist der Tuner erfahren und hat sich der Tuner in der Szene einen Namen gemacht, kann man getrost auf solches Tuning zurückgreifen. Nachteile liegen in der recht zeit- und kostenintensiven Anpassung, die beim Tuner direkt vor Ort durchgeführt werden muss. Dennoch hat man im Fall der Fälle einen direkten Ansprechpartner, an den man sich bei Rückfragen wenden kann. Da die Software bei einer Kennfeldoptimierung direkt verändert wird, muss man bei einer Rückrüstung erneut auf den Tuner zurückgreifen und die alten Parameter neu aufspielen und abstimmen lassen. Insgesamt gesehen ist eine Kennfeldoptimierung also deutlich teurer und zeitintensiver, dafür jedoch individuell auf das Fahrzeug zugeschnitten und in der Regel deutlich effektiver.

Warum Chip-Tuning?

Mit der Integration von modernen Steuergeräten bietet sich abseits von mechanischen Änderungen die Möglichkeit an, Parameter in der Motor- und Regelungssoftware zu ändern und nachzujustieren. Dazu gehören Änderungen hinsichtlich Zündzeitpunkt, Kraftstoffmenge, Ladedruck (bei Turbomotoren) sowie Einspritzintervalle. Die Automobilhersteller entwickeln ihre Autos als gesamte Einheit - das bedeutet, dass sowohl Bremsleistung oder Kühlung auf die entsprechende Motorleistung angepasst und ideal aufeinander abgestimmt sind. Bei der Entwicklung ihrer Fahrzeuge berechnen die Autohersteller bestimmte Reserven im Hinblick auf Klimabedingungen sowie Kraftstoffqualitäten mit ein. Diese Reserven können von Chip-Tunern gezielt zur Freischaltung von motorseitiger Mehrleistung ausgenutzt werden.

Auf seriöse Anbieter und Hersteller achten

Experten sind sich einig: Umprogrammierungen am Steuergerät sollte man in keinem Fall selbst vornehmen. Hochwertige Zusatzgeräte von entsprechend professionellen Anbietern kann man zwar auch ohne fremde Hilfe in der Regel selbst installieren, dennoch sollte man achten, dass der Verkäufer oder der Hersteller bei weiteren Rückfragen Feedback geben kann und mit Rat und Tat zu Seite steht. Online-Händler und Tuningteile-Anbieter wie ATB-Tuning bieten beispielsweise Markenprodukte von DTE-Systems oder Techworld an und bieten für diese Produkte nicht nur eine Gewährleistung von 24 Monaten, sondern auch eine optionale Garantie auf Motor- und Antriebsteile an.

Einzelabnahme kann teuer werden

Muss das Chiptuning durch eine entsprechend fehlende ABE oder ein fehlendes Teilgutachten durch eine aufwendige Einzelabnahme überprüft werden, können die Kosten unter Umständen deutlich steigern. Eine Einzelabnahme umfasst eine Abgasmessung, Fahrgeräuschmessung, Höchstgeschwindigkeitsmessung, Motorleistungsmessung und kann - je nach Abnahme und Prüfart - sogar eine Überprüfung der Bremswirkung sowie eine Anpassung der entsprechend ausgelegten Bereifung nach sich ziehen. Beim richtigen Chiptuning sollte man deshalb unbedingt auf das Vorhandensein einer ABE oder eines Teilgutachtens achten, um eine zeit- und kostenintensive Einzelabnahme bei der Prüforganisation zu vermeiden. Generell ist eine Eintragung der Leistungssteigerung im Fahrzeugschein zwingend erforderlich, um im Fall der Fälle nicht mit anteiligen oder gar vollständigen Kürzungen hinsichtlich KFZ-Versicherung rechnen zu müssen. Sachverständige achten in der Regel genau auf bauliche Veränderungen am Fahrzeug, zu denen auch Chip-Tuning gehört.


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Autor: Chris_W. [ voriger | nächster ]