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BMW e46 320Ci Wiederbelebung

Beitrag von Matthias_B1nder

Dieses Thema ist original verfügbar unter:
www.BMW-Syndikat.de [Fotos - Bilder - Stories]
Original Beitrag / Story
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Thema: BMW e46 320Ci Wiederbelebung
Date: 10.03.2025
Beitrag:


Stand 26.5.2025


BMW-Syndikat Fotostorie

VON ANFANG AN
Servus zusammen!

In dieser Fotostory dreht sich alles - wie der Titel schon dezent verrät - um meinen BMW E46 320Ci VFL, Baujahr 2000, mit dem legendären M52TÜ-Motor. Spitzname: Ines. (Warum der Name? Keine Ahnung. Aber irgendwie passt er.)
Die Vorgeschichte - oder: Wie Ines aus Graz zu mir fand

Bevor Ines in meinen Besitz überging, hatte sie schon ein bewegtes Leben hinter sich. Ursprünglich rollte sie in Graz (Österreich) vom Band und wurde über die Jahre hauptsächlich in der Steiermark und Umgebung gefahren - insgesamt von drei Besitzern. Danach ging's ab nach Wien… und da wurde es interessant.
In Wien landete Ines nämlich bei einem echten Klischee-BMW-Fahrer. Ihr wisst schon, der Typ mit Sonnenbrille bei Nacht, viel Bass im Kofferraum und eher wenig Liebe zum Detail. Genau von diesem Herrn habe ich mit zarten 18 Jahren den Wagen gekauft.
Der Kauf - oder: Willkommen im Wahnsinn
Über den Kauf selbst will ich gar nicht allzu viele Worte verlieren - sagen wir einfach: Alles, was schiefgehen konnte, war schief. Und das ist keine Übertreibung.
Immerhin: Die Steuerkette wurde laut Unterlagen tatsächlich gewechselt. Ob der gute Mann auch den Rest gemacht hat, wie er behauptet hat? Keine Ahnung. Zweifel sind auf jeden Fall angebracht. Teile wie die Nockenwellensensoren waren billige HELLA-Nachbauten, und der Motor lief entsprechend… sagen wir mal: wie ein Sack Nüsse bei Gegenwind.
Als wäre das nicht genug, war auch der Luftmassenmesser (LMM) von HELLA - was vermutlich der einzige Grund war, warum der Motor das fette Loch im Ansaugschlauch überhaupt nicht bemerkt hat.
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Der Krümmer ist mit der Zeit durch das ausdehnen und zusammenziehen des Materials aufgrund eines Spannungsrisses neben der Schweißnacht gebrochen.
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Motorraum besser paniert als das Schnitzel im Gasthaus.
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Der Gartenschlauch war schon so lange dort verbaut das sich  Risse gebildet haben durch die Wärmeeinwirkung, ohne den ÖL-Austritt hätte ich den nicht mal bemerkt.
Willkommen in der Hölle - oder: Was kann schon alles kaputt sein?

Von der lecken Ölfiltergehäusedichtung über einen komplett durchgerissenen Krümmer bis hin zu rostigen Kotflügeln und zerbröselten Schwellern - Ines hatte alles im Angebot. Und als wäre das nicht schon genug, entdeckte ich bei näherem Hinsehen: Die KGE-Rückführung? Ein Gartenschlauch. Ja, wirklich. Ein stinknormaler Gartenschlauch. Da fehlen einem die Worte. Gezahlt habe ich für das Ganze übrigens… mehr, als ich heute öffentlich zugeben möchte. 😅
Aber hey - es war mein erstes Auto, und ich war jung, verliebt und naiv genug, mir diese Döner-Corvette an Land zu ziehen. Anders konnte man das Ding beim Kauf eigentlich nicht beschreiben: vier Lufterfrischer im Innenraum, die aussahen, als hätten sie schon 1.000 Leben hinter sich - und trotzdem tapfer versuchten, den penetranten Abgasgeruch zu überdecken.

Und als Krönung des Ganzen? Bei der Tiefenreinigung kam tatsächlich noch ein kleines Silberkettchen zum Vorschein. Spätestens da war klar: Mehr Klischee geht nicht.

Was war wirklich alles falsch an Ines?

Tja… wo soll ich anfangen? Oder besser gefragt: Wo hätte nichts falsch sein sollen?
Hier die - nicht ganz vollständige, aber ausreichend deprimierende - Liste:

  • Rost? Oh ja. Überall.
    • Schweller? Links und rechts faul wie ein vergessener Apfel im Hochsommer.
    • Wagenheberaufnahme? Eingebrochen - damit war selbst das Heben des Wagens ein Abenteuer.
    • Kotflügel?
    • Vorne Fahrerseite: hinüber
    • Hinten Fahrerseite: durch
    • Hinten Beifahrerseite: auch schon im Vorruhestand
    • Unterboden? Da wurden Rostlöcher einfach zugespachtelt und frech mit Unterbodenschutz übersprüht. Als wär's Kunst.
    • Hitzebleche? Verbeult, beschädigt, sinnlos.
    • Krümmer? Komplett durchgebrochen - quasi Freilufteinspritzung.
    • Hinterachse? Falsch zusammengebaut - die Lager wurden verkehrt herum eingepresst. Ja, wirklich.
    • Ölfiltergehäuse? Komplett undicht - Öl überall, nur nicht da, wo's hingehört.
    • Ansaugschläuche? Zentimetergroße Löcher, als hätte sich ein Marder durchgenagt.
    • DISA? Tot. Einfach tot.
    • Saugstrahlventil? Verkokt wie ein Grillabend ohne Grillgut.
    • Kupplungsgeberzylinder? Undicht.
    • Bremsen hinten? Beidseitig fest - also so richtig.
    • Kühler? Schrauben abgedreht, Kühlflüssigkeit am Austreten.

  • Motor?
    • Kaum Drehmoment (VANOS-Ringe im Eimer)
    • Kaum startbar (danke, HELLA-Nockenwellensensor)
    • LMM? Völlig am Durchdrehen.
    • Felgen? Nicht eingetragen, Reifen zu groß. TÜV-Albtraum.
    • Dachhimmel? Hing tiefer als meine Laune nach der ersten Bestandsaufnahme.
    • Sitze? Stark aufgerissen - Komfort auf „Knastbett“-Niveau.
    • Ölflecken? Im ganzen Innenraum - als wär der Motor explodiert und hätte sich nochmal hingesetzt.

  • Elektrik?
    • Flackernde Lichter
    • Sicherungskasten roch wie Lagerfeuer deluxe - falsch bestückte Sicherungen überall
    • Lack? Blätterte von den Aftermarket-Stoßstangen und Schwellern wie Sonnenbrandhaut.
    • Hinterachsgelenke? Alle ausgeschlagen.
    • Getriebe? Lies sich kaum schalten - das Schaltgestänge war ein Haufen zerstörter Lager.
    • Servoleitungen & Kühlschläuche? Undicht.

  • Innenraum?
    • Ein billiges China-„Navi“ mit 16:4-Bildschirm
    • Alcantara-Leisten, so schlampig aufgeklebt, dass es einem beim Anblick die Tränen in die Augen trieb



Kurz gesagt:
Der Wagen war verbastelt, vernachlässigt - und weit, sehr weit entfernt von der einstigen Eleganz eines BMW E46 Coupés.

Und trotzdem…

Ich konnte sie nicht einfach so lassen. Ich sah das Potenzial unter dem Pfusch, die Seele unter all dem Disrespect.
Also nahm ich jede Motivation, die ich irgendwo auftreiben konnte - und fing an.
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Den Durchgebrochenen Krümmer hab ich mit einer Handfräse bearbeitet und zusammengeschweißt
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Hinterachsgelenke getauscht und anschließend nach verbau die Achskörper entrostet und mit Steinschlagschutz und Rostumwandler behandelt
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Bei sämtlichen Einschweißarbeiten habe ich einen Zink Grund auf außen und Innenseite aufgetragen und alles was umliegend war sandgestrahlt und danach mit Rostumwandler behandelt um ein wiederkehren des Rosts zu vermeiden.

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Lackiert habe ich auch selber, einfach weil ich es lernen wollte
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Die VANOS habe ich auch anschließend Revidiert. Nadellager, VANOS Ringe und co. wurden gegen neu getauscht.
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Ich habe mich auch über unsere Bibliothek ausreichend mit Lektüren über Motorenbau und co. versorgt.
 Hier sogar ein Bild des M52TÜ oder M54 in diesem Buch.

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Rostlöcher wurden vom Vorbesitzer zugespachtelt und nicht behandelt. Ich hab alles Ausgeflext und neu mit hochwertigem Blech zugeschweißt.
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Man sollte ohne hinhören nicht feststellen können ob ein 6 Zylinderläuft oder nicht,
da sich Massenkräfte erster und zweiter Ordnung aufheben.
Und wenn man ihn doch spürt sind die Motorstützlager hinüber...

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Ölfiltergehäusedichtung auch erneuert. sowie auch KGE Schäuche, Kühlerschläuche, Servoschläuche
und alles was irgendwie aus Gummi und hart ist.
Vom Chaos zur Passion - wie Ines mein Ingenieur-Herz weckte

Zugegeben: Ich war mit 18 vielleicht etwas naiv - aber mindestens genauso motiviert. Schließlich wollte ich nicht nur irgendeinen kaputten 3er reparieren, sondern auch zeigen, dass man als angehender Maschinenbauingenieur nicht nur in der Theorie klug daherredet, sondern auch in der Praxis was auf dem Kasten hat.
Also hieß es: Jeden Abend nach den Kursen in die Garage. Schrauben. Lernen. Fluchen. Und nochmal schrauben - oft bis spät in die Nacht. Mein Vater, selbst Ingenieur, hatte nebenbei die Autos von Kollegen instand gesetzt. Kein Hobby, aber ein gutes Nebeneinkommen - und so standen uns daheim fast alle Werkzeuge zur Verfügung, die man sich als Hobbyschrauber nur wünschen kann. Hebebühne, Drehmomentschlüssel, Spezialwerkzeuge - alles da.
Noch dazu hatte ich gute Kontakte zu Spediteuren und KFZ-Teilehändlern. Versandkosten? Kein Thema - Sammelspeditionen sei Dank. 💸
Ich hab den Wagen von Grund auf durchgecheckt. Ich hab den Motor studiert, als wär’s ein Prüfungsstoff für den Bachelor. Jedes kleine Detail wollte ich verstehen - nicht nur aus der Sicht des Fahrers, sondern auch als Entwickler. Als es dann an meine Prüfungen zum Thema Gasdynamik ging, hab ich kurzerhand versucht, die Ansaugbrücke durchzurechnen und zu simulieren, nur um die DISA-Funktion noch besser zu begreifen. Nerd-Level: Over 9000. Aber hey - Ines hat mich wirklich fasziniert.
Und ja, es ist „nur“ ein 3er Coupé mit „nur“ 150 PS. Aber für mich war das pure Freude am Fahren. (Auch wenn die Versicherungskosten in Österreich ein echter Spaßkiller sind…)

Zeit für Individualisierung - aber mit Stil

Nachdem ich fast alle der oben genannten Probleme beseitigt hatte und sich Ines endlich wieder so fahren ließ, wie ein 3er sich fahren soll, kam der nächste Gedanke:
Was will ich eigentlich aus dem Wagen machen?
Klar war: Ich bin kein Tuner. Mir geht’s nicht um Leistung oder Lautstärke - mir geht’s um Emotionen, um die Verbindung zum Auto, um dieses nostalgische Gefühl, wenn man den Schlüssel umdreht und sich einfach glücklich fühlt.
Nach etwas Recherche bin ich dann auf etwas gestoßen, das perfekt zu meiner Philosophie passte:
Das originale BMW E46 Aerodynamikpaket.
Und nein - nicht das allseits bekannte M-Paket, das heutzutage gefühlt jeder E46 trägt. Ich meine das richtige Aerodynamikpaket - selten, elegant, und genau das gewisse Etwas, das Ines verdient hat.

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Und ja ihr habt richtig gelesen, ORIGINAL BMW. mir gefielen auch die Styling 71 Felgen sehr gut welche auf den Bilden zu sehen sind.
Und durch etwas glück habe ich dann auch teile gefunden für den wagen um Ihn meinen Vorstellungen anzupassen. 

Mir war es wichtig das Feeling der 2000er Jahre dem wagen zurückzugeben und weg von dem ganzen aftermarket zeug was den wagen nur billig aussehen lässt. 

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 So wurde aus diesem Innenraum mit nur ein bisschen Arbeit...

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Dieser, zwar nix außergewöhnliches aber einfach wieder original Feeling, der rote Knopf sollte halt noch irgendwann weg der passt auch nicht wirklich mehr dazu.

Danach kamen die Felgen dran..
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Anschließend widmete ich mich der Langlebigkeit des Wagens und wie man ihn am besten zu erhalten konnte wie er war.

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Reibfester Steinschlagschutz  auf die Schweller welcher gleichzeitig eine abdichtende und damit feuchtigkeitsisolierende Wirkung hat
um ihn für weitere  Jahre von Rost zu schützen.


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Eine dünne Schicht Dichtmasse/Karosseriekleber verteilt auf der Innenseite des Kotflügels 
um Rost welcher durch scheuern der Radschale am Kotflügel entsteht zu vermeiden.


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Auf diesem Bild sieht man noch leicht die Textur des zink Grunds welcher unterm lack ist, der ist verdammt dick und recht schwer zu verarbeiten wenn man die Textur nicht möchte.


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Hinten hab ich  in Summe die Gummi-Lager getauscht, Bremsleitung neu gemacht, Bremssättel getauscht, Achskörper entrostet und neu beschichtet,
Federn getauscht (gegen originale M-Sportfedern), Stoßdämpfer und Domlager, Koppelstange, Differential-Öl getauscht, 
prinzipiell das einzige was fehlt sind neue ankerblech und Radlager.
Genauso habe ich hinten auch diesen Steinschlagschutz drüber gegeben, vorher natürlich den alten Dreck denn der Vorbesitzer rauf gesprüht hat runtergeholt.

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Und jetzt - Stand 11. März 2025 - sind wir hier angekommen.
Nach langer Suche habe ich endlich eine gebrauchte Frontschürze vom originalen Aerodynamikpaket aufgetrieben. Nicht perfekt, aber solide Substanz. Und ich wäre nicht ich, wenn ich nicht auch dort etwas optimiert hätte: Die alten Nebelscheinwerfer habe ich kurzerhand umgebaut - das Innenleben stammt jetzt aus einem BMW X5. Heißt: moderne LED-Nebelleuchten in klassischem Look. Besser sehen und gesehen werden - und das mit Stil.
Der Wagen wartet aktuell auf den nächsten großen Schritt: die Lackierung.
Alles, was instand gesetzt oder getauscht wurde - also Motorhaube, Kotflügel, Frontschürze usw. - wird bald in Titansilber 354 überlackiert, damit der Look endlich wieder stimmig ist.
Aber fertig? Weit gefehlt. Der nächste Punkt auf meiner To-do-Liste:
Pleuellager und Kurbelwellenlager. Ich will dem M52TÜ noch ein paar drehfreudige, gesunde Jahre schenken. Nicht aus Zwang, sondern aus Prinzip - weil es sich lohnt, in etwas zu investieren, das man liebt.
Und wenn ich heute zurückblicke: Ich war 18, als ich das Projekt angefangen habe.
Und alles, was an dem Auto gemacht wurde, habe ich selbst - mit meinen eigenen Händen umgesetzt.
Mit dem Wissen, das ich mir durch meinen Vater, viele Stunden Schrauberei und unzählige Nächte voller Recherche aufgebaut habe.
Unter anderem auch hier - im BMW Syndikat - wo viele Gleichgesinnte ihre Erfahrungen teilen. Danke dafür!

AKTUALISIERUNG APRIL 2025
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Pleuellager bei Kilometerstand 294.000 - Timing auf den letzten Drücker
Tja, was soll ich sagen - perfektes Timing.
Nach knapp 294.000 km habe ich mich an die Pleuellager gemacht… und die waren wirklich gerade noch so durch die Nutzschicht durch. Ein paar Kilometer später, und es hätte böse ausgehen können. Aber: Kurbelwelle top. Keine Riefen, keine Kratzer - als hätte sie all die Jahre einfach durchgezogen, ohne zu murren.
In dem Zuge habe ich auch gleich die Ölpumpe revidiert. Die Ölwanne sah überraschend gut aus - kaum Ölkohle, alles ziemlich sauber für das Alter. Trotzdem wurde natürlich alles bis ins letzte Dreckpartikel gereinigt - so gründlich, dass selbst ein Endoskop neidisch geworden wäre.
Zusammengebaut wurde dann nur mit besten Zutaten:

  • Neue Original BMW-Schrauben
  • RHEINMETALL (Kolbenschmidt) Pleuellager
  • Auf Lager und Ölpumpe: Bardahl Full Metal als Kaltstart-/Motorschutz
  • Und weil man eh schon dabei war:
  • Neue Zündkerzen
  • Großer Service: Alle Filter, frisches Öl


Als Öl kommt bei mir Castrol 5W40 Magnatec rein, alle 10.000 km frisch. Läuft sauber, schützt gut - bin ich absolut zufrieden damit.
 
AKTUALISIERUNG MAI 2025

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Jetzt wird’s schick - Titansilber & Rost adé

Nachdem der ganze Technik-Wahnsinn überstanden war, ging’s an den nächsten großen Punkt: die Optik.
Der Wagen wird - ganz klassisch - wieder in Titansilber 354 lackiert. Eine Farbe, die einfach perfekt zum E46 Coupé passt: zeitlos, elegant und dezent sportlich.
Aber bevor überhaupt an Farbe zu denken war, musste natürlich erstmal der Rost weichen. Und zwar richtig:
Alle betroffenen Stellen - insbesondere an den Türfalzen, Kotflügeln und anderen typischen Problemzonen - wurden ausgeschliffen, sandgestrahlt und anschließend mit Phosphatierung behandelt, damit der Rost keine Chance mehr hat.
Ich bin echt dankbar, dass ich bei diesem Teil des Projekts selbst so viel mithelfen darf, auch wenn mir das handwerkliche Talent beim Lackieren ehrlich gesagt fehlt. Zum Glück habe ich einen guten Freund, der gelernter Lackierer ist - und ganz nebenbei auch ein echtes Naturtalent. Gerade mal 18 Jahre alt, aber arbeitet so präzise und flott, dass selbst ältere Hasen im Lackierbetrieb staunen würden.
In zweieinhalb Stunden haben wir den Wagen komplett zerlegt - Türen, Haube, Stoßstangen, alles runter.
Am nächsten Tag wurde bereits geschliffen und gefüllert.
Effizient. Sauber. Und vor allem: mit echter Leidenschaft.

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Feinarbeit und Überraschungen beim Schleifen

Am meisten gereizt hat mich beim Schleifen definitiv die Stoßstange des Aerodynamikpakets - mit all den feinen Finnen ein echtes Geduldsspiel. Aber wenn man sie dann in einheitlicher Farbe sieht, wirkt sie gleich viel schicker - auch wenn es „nur“ Filler ist.
Was mich aber wirklich erschrocken hat, war der starke Abrieb an den Türgriffdichtungen. An manchen Stellen war die Tür komplett blankgeschliffen - das hat mich wirklich überrascht.
Noch schlimmer waren die Türbremsen, die komplett ausgerissen waren. Das habe ich direkt nach dem Entdecken sofort nachgeschweißt - Sicherheit geht vor.
Um weiteren Rost durch Abrieb vorzubeugen, tragen wir an den Kotflügeln überall dort, wo es kritisch ist, eine dünne Schicht Steinschlagschutz auf. Außerdem bekommt die Karosserie an allen potentiellen Reibstellen eine Schutzfolie - so bleibt der Lack auch langfristig schön und unversehrt.
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Stand 26.5.2025
Alles Lackiert., selten ein Auto gesehen welches so Silber glänzt. Der wagen hat nun auch den Aerodynamik Paket Spoiler welcher meiner Meinung nach super zum wagen passt
und ihn mehr wie den direkten Nachfolger zum e36 Coupe wirken lässt da jener ja auch damals so einen kleinen dezenten Heck Spoiler hatte.

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Mein Coupé - einfach anders und genau mein Stil

Alles in allem gefällt mir der Wagen von außen einfach unglaublich gut. Er ist mal was anderes - nicht der typische M-Technik-2-Bomber, den jeder hat.
Ich bin echt stolz, mich Besitzer eines so schönen Coupés nennen zu dürfen. Man könnte mich stundenlang vor dem Wagen sitzen sehen, wie ich ihn einfach nur genieße. Als ich ihn vor ein paar Jahren gekauft habe, hatte ich eine klare Idee im Kopf, wie er aussehen soll. Heute ist diese Idee Realität geworden.
Klar, Stoßstange, Spoiler und Felgen sind Geschmackssache. Die meisten stehen auf das M-Technik-2-Paket, auf tiefergelegte E46 mit Turbo-Umbau und Shadow-Line-Paket. Aber das spiegelt einfach nicht meinen Geschmack wider - und vor allem nicht den Geist dieses Autos.
Ich bin ehrlich: Ich bin nicht der Typ, der auf Tuning-Treffen fährt und dort herumposiert, wie es hier in Österreich gefühlt 90 % der Besucher tun.
Mein Traum ist viel simpler: Samstagmorgen um 6 aufstehen, mich ins Auto setzen, das Fenster runterkurbeln und einfach gemütlich der Landstraße entlangfahren. Mich in ein kleines Café setzen, Autozeitschriften lesen und mich an der Aussicht und meinem Wagen erfreuen.
So lebt sich die Freude am Fahren für mich.
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Angriff auf die KGE & Wasserpumpe - eine echte Kohle-Mine

Ich habe mich jetzt auch entschieden, die KGE (Kurbelgehäuseentlüftung) anzugehen. Dabei habe ich gleich die Ansaugbrücke mit ausgebaut - und was ich dort gefunden habe, war der Wahnsinn: eine gefühlte Kohlemine aus tonnenweise Ölkohle.
Also ran an die Bürsten und ab in eine Wanne mit Backofenreiniger und Spülmittel - das Zeug hat ordentlich was weggeputzt. Anschließend alles mit dem Hochdruckreiniger ausgespült. Die Dichtflächen am Motorkopf habe ich mit Fließwolle sauber gemacht, die Ansaugkanäle dann mit einem speziellen Decarbonizer-Schaum behandelt, der auch super für die Reinigung der Drosselklappe und des Leerlaufstellers taugt.
Die alte KGE war nach 25 Jahren immer noch die erste - die Membran sah zwar noch gut aus, aber ich habe ehrlich nicht dran geglaubt, dass sie und die O-Ringe unter Druck wirklich noch dicht sind. Die neue KGE habe ich natürlich in der Kaltland-Ausführung verbaut - die hält meistens länger.
Auch die Injektoren habe ich mir angeschaut: Die sahen außen top aus, innen waren sie allerdings, genau wie die Ansaugbrücke, komplett mit Ölkohle verklebt.
Weil ich schon dabei war, habe ich auch gleich die Wasserpumpe samt Riementrieb und Spanner getauscht. Und da kam der Schock des Lebens: Das Schaufelrad der alten Wasserpumpe war einfach komplett durchgerissen, die Pumpe fühlte sich an, als hätte sie sich selbst zerlegt. Glücklicherweise fehlten keine Splitter oder kleine Plastikteile.
Wie so etwas passieren kann, ist mir echt ein Rätsel.
Jetzt ist eine Wasserpumpe mit Alu-Vakuumguss-Schaufelrad verbaut - damit so ein Desaster in Zukunft hoffentlich ausbleibt. (Die alte Pumpe war übrigens von Febi Bilstein.)
Work in Progress - Es geht weiter!
So, das war’s erst mal mit dem aktuellen Stand - aber das Projekt ist noch lange nicht vorbei. Von der Technik bis zur Optik gibt es noch jede Menge zu tun, und ich nehme euch natürlich weiterhin mit auf die Reise.
Ob noch mehr Motor-Optimierungen, kleine Feinheiten am Fahrwerk oder weitere Arbeiten am Innenraum - jede Schraube, jeder Handgriff zählt. Auch die Lackierung und die optischen Details werden das Gesamtbild noch weiter abrunden.
Ich freue mich schon jetzt darauf, euch bald wieder neue Updates zu liefern - es bleibt spannend, und das Beste kommt erst noch!
Bleibt dran und habt Spaß beim Mitverfolgen!

 

Bearbeitet von: Matthias_B1nder am 10.03.2025 um 22:51:49

Bearbeitet von: Matthias_B1nder am 11.03.2025 um 08:48:33

Bearbeitet von: Matthias_B1nder am 11.03.2025 um 10:19:56

Bearbeitet von: Matthias_B1nder am 11.03.2025 um 10:22:25

Bearbeitet von: Matthias_B1nder am 19.05.2025 um 09:44:56

Bearbeitet von: Matthias_B1nder am 26.05.2025 um 07:07:10

Bearbeitet von: Matthias_B1nder am 26.05.2025 um 07:10:56

Bearbeitet von: Matthias_B1nder am 28.05.2025 um 07:28:08

Bearbeitet von: Matthias_B1nder am 28.05.2025 um 07:31:55

Bearbeitet von: Matthias_B1nder am 05.06.2025 um 08:01:25


Bearbeitet von: Matthias_B1nder am 05.06.2025 um 08:25:07



Kommentare:
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Autor: Cab325iBln.
Datum: 10.04.2025
Beitrag:
Hut ab! 10 von 10!

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Autor: DoubleH
Datum: 25.06.2025
Beitrag:
Schön dass du das Auto gerettet hast. Top Story. Mach weiter so 👍

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Ende des Themas

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