Hiermit stelle ich euch mein geliebtes Z3 Coupe vor.

Ich erinnere mich noch genau als Kind, meine Eltern hatten 1995 einen E36 316i als Jahreswagen gekauft. Der erste BMW im Hause - und es sollten viele weitere folgen. So kam es, dass wir die Jahre darauf zu diversen Neuvorstellungen eingeladen wurden. Und der Stand er: Ein Z3 Coupe. Der Turnschuh. Von Anfang an ein Fahrzeug das polarisiert. Man mag ihn oder man hasst ihn. Ganz klar: ICH WILL!!!!!

Bereits im Spätsommer 2015 hatte ich zugeschlagen. Ich hatte das Gefühl dass die Z3 Coupe immer begehrter werden und auch im Preis deutlich anziehen. Erst 3 Monate zuvor hatte ich mein E46 M3 Cabrio gekauft und hatte noch ein bisschen Kleingeld zur Geldanlage übrig. Die perfekte Gelegenheit um meiner Familie zu zeigen, dass Autos nicht zwingend an Wert verlieren - im Gegenteil! So habe ich die Gelegenheit genutzt und bin nach Würzburg gefahren. Ein schwarzes Z3 Coupe 3.0i. Schwarzes Leder, Armaturenbrett in Alu silber - zeitlos. Dazu perfekter Pflegezustand, BJ 2001 mit 66tkm. Optisch perfekt, dank leichter Tieferlegung, schicke Tiefbett 18“ und der super seltene und begehrte Hamann-Heckspoiler. Nie und nimmer hat man die Laufleistung angesehen. Leider nicht ganz Original, somit aus Sammlersicht nicht ideal, aber ich habs getan - und nicht bereut.

Bis auf die Fahrt nach Hause habe ich ihn nicht mehr bewegt und 7 Monate später passend zum neuen Sommer inseriert. Es ging nicht lange und es gab ernsthafte Interessenten und so wechselte das wundervolle Stück erneut seinen Besitzer. Und die Bilanz lies alle Kritiker verstummen. Doch schon in dem Moment als er vom neuen Besitzer abgeholt wurde und um die Kurve fuhr, dachte ich: Mensch, jetzt hast so ein schönes Auto hergeben. Das war nicht der Letzte Z3 Coupe, irgendwann holst nochmal einen.

Viel Zeit verging, die Z3 M Coupe wurden exorbitant teuer und die 3.0i zogen ebenfalls an. Doch im Spätsommer 2017 wurde er inseriert. Optisch perfekter Zustand, außen silber - womit meiner Meinung nach die Silhouette und die Form des Coupe viel besser zur Geltung kommt. Rotes Leder - okay, Geschmacksache (schwarz finde ich eh langweilig) und Holzvertäfelung - völlig egal, denn: Perfekter Originalzustand, von Anfang bis Ende nur von einem Herrn Jahrgang 1937 gefahren. Wunderschöne zweiteilige Styling 42 in moderaten 17“ mit den Original Erstauslieferungsreifen :-D Volles Profil und natürlich steinhart und somit auch ein Indiz wie dieses Fahrzeug bewegt wurde. Keine Sorge, damit fahre ich aus Sicherheitsgründen natürlich nicht mehr. In 17 Jahren gute 17.000km gelaufen, jedes Jahr gemütliche 1000km bewegt. Zum Einkaufen - wie mir der Besitzer versicherte, als Drittwagen :-) Und ja, das war glaubwürdig, denn der Zweitwagen, eine 24 Jahre alte G-Klasse hatte ebenfalls nur magere 44.000km auf der Uhr. Alle TÜV-Berichte und Rechnungen vorhanden. Aus Altersgründen abzugeben hieß es und sein Sohn hat kein Faible dafür und fährt lieber US V8 :-)

Also, zugeschlagen und mit dem Hänger 400km hin und zurück.



Und auch dieses Schmuckstück musste zuerst einmal 9 Monate in der Garage verbringen. Eigentlich wollte ich es nur ab und zu mal mit Kurzzeitkennzeichen bewegen, um alles in Gang zu halten. Doch dann habe ich mich besonnen und mich entschlossen das Z3 Coupe für die Monate Juli und August als Saisonfahrzeug im Gegenzug zu meinem E46 Coupe von September bis Juni anzumelden. Ein zugegeben ungewöhnlicher Zeitraum, aber ich möchte nicht zu viele KM auf den Z3 fahren und wenn dann nur bei gutem Wetter. Parallel habe ich ja noch das M3 Cabrio welches ich jeden Sommer nach Bedarf an- und abmelde.

Diese ganze Aktion hatte mehrere positive Effekte: Auch wenn man es nicht glauben mag, aber es spart mir tatsächlich Geld. Die Z3 sind unglaublich günstig in der Versicherung. Wenn ich an den F31 meiner Schwester denke kommen mir die Tränen, da ist selbst mein M3 günstiger.

Die 2 Monate vergingen unglaublich schnell und ob ihr es mir glaubt oder nicht: Der Z3 bereitet mehr Fahrfreude als mein M3 Cabrio. Klar, offen Fahren und der Sound und die Leistungsentfaltung des S54 sind ne ganz andere Nummer. Aber beim Z3 geht es um die Fahrteindrücke, die Bewegungen der Karrosserie, der kurze Radstand, das kurz übersetzte Getriebe und der klassische M54-Motor, der in diesem Z3 eine komplett andere Agilität und Drehfreude an den Tag legt als im E46. Ohne Witz, ich war komplett baff nachdem ich mal richtig durchs Gebirge bin. Die mechanische Sperre wirkt Wunder und der Motor ist nicht wiederzukennen. Wirkt der E46 330ci wie ein richtig gut motorisierter klassischer 3er, so fühlt sich der gleiche Motor im Z3 wie ein Sportmotor an. Fazit: Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Saison!

Ohne finanzielle Not, wird der so schnell nicht abgegeben!

Und letzter positiver Effekt: So sehr ich das Fahren mit dem Z3 genossen habe, ich habe mich genauso sehr wieder im September auf meinen Clubsport gefreut.