- D r u c k a n s i c h t -
>> Originalansicht HIER <<

Die Zukunft von "salesafter" - BMW-Talk

Dieses Thema ist original verfügbar unter:
www.BMW-Syndikat.de [ Forum ] Die Wissensplattform und Treffpunkt rund um BMW Tuning Wartung und Pflege

==========================================================


Beitrag von: mb100
Date: 07.12.2019
Thema: Die Zukunft von "salesafter"
----------------------------------------------------------
Als ich noch meinen BMW hatte, war salesafter hier im Syndikat ein gern genannter und auch guter Kontakt, wenn es um BMW-Anbauteile, Originalfelgen und  sonstiges Zubehör ging. Ich geb zu: aktuell hab ich keine Ahnung, wie der Stand dieser Plattform hier ist. 

Allerdings tut sich was bei salesafter - oder es könnte sich möglicherweise etwas tun. 
Wie die Frankenpost berichtet, übernimmt der BMW-Händler Rhein, der wohl Autohäuser in Würzburg und Heilbronn betreibt, die BMW-Autohäuser Degner (in Hof) und Herrnleben (in Bayreuth und Kulmbach). Da die Plattform salesafter vom Autohaus Herrnleben betrieben wird, hat diese Übernahme wohl auch Auswirkungen auf ebendiese Plattform. Wird sie eingestampft? Oder gar ausgebaut? Oder bleibt alles beim Alten?

Ich weiß es nicht, bin aber schon sehr gespannt. 


Aber ich geb auch zu, dass ich diese "Zusammenschlüsse" der Autohäuser immer ein wenig kritisch beäuge. Bei den großen Ketten verkommt man dann halt doch zur "Nummer", der persönliche Kontakt zum Meister / Verkäufer geht verloren, ... . Aber mir ist auch klar, dass viele Familienunternehmen die Auflagen der Hersteller und auch des Gesetzgebers in einer Zeit, in der die Automobilindustrie im Umbruch ist und der Kunde - gerade auch der Gebrauchtwagenkunde - durch das Internet deutlich mehr Vergleichsmöglichkeiten hat als noch vor 30 Jahren - und so die Marge gerade im Verkauf immer weiter sinkt. Vielen bleibt nicht viel mehr übrig als sich zusammenzuschließen. 

Nicht umsonst bin ich mit dem GT bei zwei Familienunternehmen (witzigerweise ist eines davon ebenfalls in Kulmbach) - und meide die "große Kette" hier in Nürnberg...
"Mit großer Macht große Verantwortung Du hast, junger Padawan"


Antworten:
Autor: Autofan Dieter
Datum: 07.12.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
Ich weiß auch nicht, wie es mit dieser Plattform weitergeht, man muss abwarten, eventuell wissen das die Verantwortlichen selbst noch nicht.


Das Autohaussterben ist jedoch in vollem Gang und lässt sich wohl nicht aufhalten.

Gründe dafür gibt es reichlich, zum Teil sind die Händler aber auch selber Schuld daran, daher hält sich mein Mitgefühl in Grenzen. 

Allein hier in Erkelenz sind in den letzten drei Jahren folgende Autohäuser ganz verschwunden:

- Fiat
- Volkswagen/Skoda
- Hyundai

es gibt zwar noch eine BMW-Werkstatt hier, die darf aber keine BMW-Neuwagen verkaufen, gilt also nicht als BMW-Händler. 

Was noch da ist, sind:

- Suzuki
- Volvo
- Toyota
- Renault
- Mercedes

Man stelle sich vor: Eine mittlere Kleinstadt OHNE Volkswagen-Händler! Ein Unding, früher gabs eine VW-Werkstatt/Händler auf jedem Kuhdorf mit mehr als 5.000 Seelen, selbst in Kleinstädten gab es mehrere konkurrierende VW-Händler.

Diese Zeiten sind vorbei und kommen auch nicht wieder, der Trend geht hin zu nur noch sehr wenigen Mega-Maxi-Händlerverbünden, die nur noch in den Metropolen ab ca, 300.000 Einwohnern oder mehr vertreten sind, die verschachern dann den Großteil ihrer Autos an andere Firmen als Leasingautos, nur noch ein Bruchteil wird an Direktkunden einzeln verkauft und auch nur übers Internet, dort kann sich der Kunde dann seinen Traumwagen zusammenbasteln, das Internet sagt ihm dann, wo sein Wunschauto, bei welchem Händler es steht, man tätigt den Kauf per Internet und beauftragt eine Spedition mit der Lieferung, irgendein lokaler freier Händler oder Teil einer Reparaturkette wie ATO, PitStop usw. übernimmt dann die Auslieferungsformalitäten und kümmert sich um Garantieabwicklungen, ein örtlicher VW, Skoda, Mercedes oder BMW-Händler wird nicht mehr benötigt.

Und weil diese Mega-Maxi-Händlerverbünde gleich in zigtausend Stück ihre Autos ab Werk ordern, bekommen sie großzügigen Rabatt, es wird sogar so sein, dass diese Mega-Händlerketten eine so große Nachfragemacht haben werden, dass SIE den Preis bestimmen, ist ja heute schon bei den Lebensmitteln so.

Da diese Mega-Dealer so viel Rabatt bekommen wie niemand anders, können sie jede Preisschlacht auf dem Neuwagenmarkt gewinnen, alle kleineren Händler, die höchstens um die Hundert Autos im Jahr verkaufen, können da nicht mithalten oder müssen Wiederverkäufer des größeren Mega-Dealers werden.

Zum anderen machen die Hersteller den Händlern immer neue Auflagen, wie der Showroom auszusehen hat, kommen sie den Auflagen nicht nach, verlieren sie ihren Händlerstatus, viele Händler geben dann auf, weil sie nicht gewillt sind, sich nur für neue Fliesen und Farben im Showroom zu verschulden. 

Wer noch alte, kleine herkömmliche Händler an der Hand hat, mit bekanntem Personal, das das Auto des Kunden von Anfang an kennt und auch ohne Computer wissen, was an dem Auto zuletzt gemacht wurde, sollte sich freuen, auch diese Händler/Werkstätten wird es schon bald nicht mehr geben, garantiert.


Autofan Dieter
Autor: Pug
Datum: 10.12.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
 

.......
Gründe dafür gibt es reichlich, zum Teil sind die Händler aber auch selber Schuld daran, daher hält sich mein Mitgefühl in Grenzen. 

......
(Zitat von: Autofan Dieter)


  meinst du wirklich die vertrags-händler/ -werkstätten oder die fzg.hersteller?
die händler/ werkstätten kann ich schon verstehen, sie bekommen von den herstellern auflagen wie z.B. die räumlichkeiten auszusehen haben, müssen zwingend notwendige testgeräte, spezialwerkzeuge, software etc. vom fzg.hersteller kaufen bzw. lizenz-/ nutzungsgebühren bezahlen und dies wird in immer kürzeren abständen aktualisiert.
das rechnet sich für eine kleine werkstatt gar nicht!
auf der suche nach bmw orginalfelgen ist mal aufgefallen, dass schon recht viele vertragshändler einen online-shop mit bmw orginal ersatzteile "nebenbei" betreiben. recht bekannt ist ja z.B. leebmann
ich glaube schon, dass salesafter weiterhin online bleibt.
Nu mal los....
Autor: Autofan Dieter
Datum: 10.12.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
 

 

.......
Gründe dafür gibt es reichlich, zum Teil sind die Händler aber auch selber Schuld daran, daher hält sich mein Mitgefühl in Grenzen. 

......
(Zitat von: Autofan Dieter)


  meinst du wirklich die vertrags-händler/ -werkstätten oder die fzg.hersteller?
(Zitat von: Pug)


  Ich meinte schon die Händler selber, da hatten einige nämlich, lange vor den Internetzeiten, damit angefangen "Rabatte" zu geben, teilweise auch völlig ungefragt und bei gut laufenden Modellen. 

Zuvor (bis Anfang der 80er Jahre hinein) bezahlte man halt schön brav den vom Hersteller angegebenen "Listenpreis", es war allenfalls ein 3%-Rabatt bei Barzahlung plus ein Satz Fußmatten "drin", mehr nicht. 

Da hatten die Händler allesamt ihre fette Verkaufsprovision und konnten davon leben, die Werkstatteinnahmen waren eben zusätzlich.

Dann fingen auf einmal bestimmte Händler an, "Hauspreise" zu machen, dazu durften sie nur nicht die Herstellerprospekte mit den "empfohlenen Verkaufspreisen" irgendwo ausliegen haben, sonst riskierte man Abmahnungen.

Hatte in einem Ort aber erstmal EIN Händler damit angefangen und auf diese Weise seine Verkaufszahlen erhöht, folgten alsbald alle anderen Händler notgedrungen und schrieben "Hauspreise" aus, kurz danach setzte dann auch die Rabattschlacht ein. Kaum noch jemand kaufte ein Auto zum "Listenpreis" des Herstellers. 

Damit aber sank für die kleinen Händler die Rendite beim Neuwagenverkauf, man verdiente praktisch nichts mehr daran, für die erforderlichen Gewinne sorgten nur noch deren Werkstätten, also ist klar, dass die Markenwerkstätten allesamt so horrende Stundenpreise berechnen MÜSSEN, um überhaupt am Leben zu bleiben. 

In der Folge verloren die Händler die Lust am Neuwagenverkauf, weil es nichts mehr einbrachte, nur neue Auflagen und Investitionen auf Druck  der Hersteller, also wurden viele ehemalige Neuwagendirekthändler zu Unterhändlern eines viel größeren Filialhändlers, der aufgrund seiner Nachfragestückzahlen beim Hersteller von dort viel mehr Nachlässe bekam, als es einem kleinen Händler überhaupt möglich wäre.

In weiterer Folge wurden viele kleinere Händler von größeren "Ketten" oder "Gruppen" geschluckt oder gaben einfach auf. 

Also den Anstoß zum Händlersterben haben einige geldgierige Händler damals selbst gegeben, sie hatten diese Rabattschlacht selbst begonnen. 

Darum hält sich mein Mitgefühl in engen Grenzen. 


Autofan Dieter

 

Bearbeitet von: Autofan Dieter am 10.12.2019 um 13:53:52
Autor: KW-Muffel
Datum: 10.12.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
Hi Dieter , es wird immer von Oben runter diktiert und nicht umgekehrt !  @ Pug hat das schon richtig beschrieben.

Die  "Hauspreise " sind entstanden, weil einige Händler ihre Stückzahl die von Oben diktiert wurde nicht verkauft bekamen in dem Jahreszeitraum , egal welche Händlerformen das waren . Wir hatten hier bei uns auch  ein Händler, der war gut und gesund, aber um das zu bleiben was er laut Hersteller war musste er Investieren nach Werksvorgabe - nach einigen Monaten war er Pleite !   

Haupthändler, Unterhändler , gar kein Händler ( Pleitehändler )  !  Bei Markentankstellen z.B. ist es das Gleiche, wenn nicht die Tankstelle - Grund und Boden  in Eigenbesitz ist .

Gruß Peter

 




==========================================================
Ende des Themas

Home Page: https://www.bmw-syndikat.de/
www.BMW-Syndikat.de [ Forum ]: https://www.bmw-syndikat.de/bmwsyndikatforum/


www.BMW-Syndikat.de [ Forum ]

© 2001 bmw-syndikat.de

zum Anfang der Seite
Sitemap
Partner: Auto Tuning Videos und Filme | BMW Treffen Event Syndikat RaceWars | Internet Design T-Shirts Aufkleber | Kfz Werkstatt Reparatur Tüv und Tuning | BMW Auspuff E46 M3 4-Rohr Duplex - BMW Carbonteile