- D r u c k a n s i c h t -
>> Originalansicht HIER <<

Richtiger Reifendruck - 3er BMW und M3 - F30 / F31 / F34 GT / F80

Dieses Thema ist original verfügbar unter:
www.BMW-Syndikat.de [ Forum ] Die Wissensplattform und Treffpunkt rund um BMW Tuning Wartung und Pflege

==========================================================


Beitrag von: _Patrick_
Date: 25.08.2019
Thema: Richtiger Reifendruck
----------------------------------------------------------
Hallo, 

Hab leider eine kurze Frage und zwar bezüglich des richtigen Reifendrucks. Im seitlichen Aufkleber am Türholm steht vorne 2.0 und hinten 2.2 bar Luftdruck. Allerdings kommt mir das vorne irgendwie zu wenig vor, der Reifen sieht optisch aus als ob viel zu wenig Luft drinnen wäre. Bereifung ist vom Sportpaket mit 18" und Runflat. Reifen sind 225/45/18 und 255/40/18. Ich meine mein Mechaniker hat mal was von 2.5 und hinten fast 3.0 bar erzählt. Wieviel sollte man jetzt wirklich rein tun damit das auch optimal passt? 

gruß 


Antworten:
Autor: SHiFTY-59
Datum: 25.08.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
Mit dem Reifenluftdruck kannst du viel beeinflussen. Zudem sind die Herstellerangaben auch ein "Setup" hinsichtlich des von BMW gewünschten Fahrverhaltens des Wagens. (Über das Verhältnis des Luftdruckes von Vorder- zu Hinterachse kann Einfluss auf das Eigenlenkverhalten des Fahrzeugs genommen werden - das durch die breiteren Reifen auf der Hinterachse ja ohnehin schon beeinflusst ist)

Die Werte sind recht gering, jetzt sind die verwendeten Reifen aber auch Runflat-Räder die ohnehin nochmal um einiges steifer sind, rein konstruktiv. Da sind geringe Innendrücke durchaus realistisch.

Pauschalaussagen zum Reifenluftdruck, am besten noch Fahrzeug- und Modellübergreifend halte ich für nicht sehr aussagekräftig und wenig zuverlässig.
Orientierung an der Herstellerangabe ist immer ein guter Anfang. Hier kann hinsichtlich etwas weniger Rollwiderstandes gerne auf die Herstellerangabe 0,1 bis 0,2 bar aufgeschlagen werden, an beiden Achsen.

Man könnte an der Stelle erfragen:
Möchtest du mit deinem Luftdruck etwas am Fahrzeug bezwecken?
Komfortsteigerung/Federungsverhalten verbessern? (tendenziell geringeren Luftdruck wählen)
Ungleichmäßigen Reifenverschleiß ausgleichen? (Verschleiß mittig/innen/außen kompensieren um Reifenlaufleistung langfristig zu erhöhen)
Das ganze dann noch kombiniert mit der Frage wie schnell der Wagen auf der Autobahn für gewöhnlich gefahren wird. Über 160 km/h schlägt man gerne einmal im Luftdruck etwas auf. Oder ob regelmäßig viel zugeladen wird, dann ebenso.
Autor: _Patrick_
Datum: 25.08.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
Möchte eigentlich weniger Verschleiß, aber der Hauptgrund ist das VTG ( da xdrive), und wenn da der Druck nicht passt ist das sicher auf Dauer auch nicht gut fürs VTG. Auf der Autobahn wird der Wagen maximal mit 160km/h bewegt, da bei uns ja nicht mehr als 130km/h erlaubt sind.
Autor: uli07
Datum: 25.08.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
Du kannst mal zum Freundlichen fahren und nachfragen. Eventuell steht der richtige Luftdruck auch in der Ba. Dukannst auch mal bei BMW diekt anrufen und fragen. Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen das die bei BMW so doof sind und nen verkehrten Aufkleber in das Auto kleben.
Gruß Uli
Autor: SHiFTY-59
Datum: 25.08.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
Okay sorry, dass du in AT lebst hab ich nicht gleich registriert, dann sei lassen wir die Luftdruckerhöhung nach Fahrgeschwindigkeit mal außen vor.
Aber es sei im Allgemeinen einfach mal erwähnt, an der Stelle.

Wenn sich jetzt grundsätzlich ersteinmal die Frage nach der richtigen Herstellervorgabe stellt dann sollte vielleicht auch ein Blick in die Bedienungsanleitung/Bordhandbuch helfen? Da sollte so etwas doch noch drin stehen.

Es gibt auch solche Sammelwerke etwa von Continental, dort sind einige Fahrzeuge mit ihren Luftdruckvorgaben aufgeführt:
https://mobiler-reifenservice24.de/wp-content/uploads/2017/03/Continental-Reifendrucktabelle.pdf

Blöd an der Stelle, dass der F31 zwar gelistet ist aber die Luftdruckwerte schlicht fehlen.
Für den F30 318d (Seite 26) wären es für die 18 Zoll Bereifung die von dir besagten 2,0 bar VA / 2,2 bar HA (für den 318d non-xDrive wie auch den 320d xDrive - also darin scheint kein Unterschied zu bestehen).
Am besten nachprüfen - Bordhandbuch oder schlimmstenfalls bei BMW nachhaken. Auch wenn auch ich mir nicht vorstellen kann, dass der Aufkleber ab Werk falsch geklebt sein soll.

Wenn es beim Allradantrieb jetzt darum gehen soll, dass sich der Abrollumfang durch den Luftdruck verändert:
Joa. Sind wir dabei einmal paranoid und stellen uns den Luftdruck als mögliche Verteilergetriebe-Schadensursache vor, dann wärst du auf der sicheren Seite die Herstellervorgabe zu verwenden und bei Veränderungen den Luftdruck an beiden Achsen in gleichem Maße anzuheben.

Wenn wir jetzt die Verschleißthematik miteinbeziehen:
Dann kann es eventuell erforderlich werden die Luftdrücke an den Achsen in ungleichmäßig zu erhöhen. Das hängt natürlich vom Verschleißbild der Reifen ab:
Du misst deine 4 Räder mit einem Messschieber oder Profiltiefenmesser, idealweise bis auf einen Zehntelmillimeter (da bei vollen/gerundeten Millimeterangaben wahrscheinlich kaum ein Unterschied messbar sein kann/könnte), in den Hauptprofilrillen innen, mittig und außen. Damit hast du ja schon einmal eine Information darüber wie gleich- oder ungleichmäßig deine Reifen verschleißen.

Beispielhaft:
Hast du nun geringere Werte, also Profiltiefe, in der Reifenmitte als außen und sind die Werte außen wie innen ähnlich: senkst du den Luftdruck, bzw. hebst ihn nicht weiter an (Nicht unter die Herstellervorgabe gehen! Dann auch regelmäßiger den Druck kontrollieren damit der Reifen nicht langfristig mit zu wenig Luft läuft).
Andersherum: Größere Werte in der Mitte als an den Schultern außen und innen zeigen, dass du mehr Luftdruck fahren könntest.
Ich werfe mal ein paar Vorschläge in den Raum (Abweichung: Profiltiefenunterschied Mitte zu Schulter)
  • Abweichung > 0,6 mm -> Luftdruckänderung um 0,4 bar (+) (ausprobieren: Druck solange erhöhen bis Verschleiß sich merklich ändert oder Fahrgefühl/Reifenfederungskomfort als nicht mehr angenehm empfunden wird. Max. 3,2 bar, Reinforced Reifen max. 3,5 bar)
  • Abweichung 0,3 - 0,6 mm -> Luftdruckänderung um 0,2 - 0,3 bar
  • Abweichung 0,1 - 0,3 mm -> um 0,1 - 0,2 bar anpassen

Bei drastischeren Luftdruckänderungen empfiehlt sich eine häufigere Profiltiefenkontrolle, damit nicht zum Beispiel auf einmal aus einem Schulterverschleiß ein Mittenverschleiß wird weil der Druck zu stark angehoben wurde!

Das Messprozedere müsstest du dann nach ein paar tausend Kilometern (penibel: 3-5000 km, locker: 5-10.000km/beim Radwechsel) wiederholen und schauen ob sich eine Veränderung eingestellt hat. Dann wird das Verschleißbild wieder neu bewertet und der Luftdruck wieder neu festgelegt. Dafür muss dann aber auch bekannt sein, welcher Luftdruck auf dem letzten "Stint" auf den Reifen eingestellt war!

Jetzt müsste man im Detail noch darauf achten, ob beispielsweise eine Reifenschulter (innen oder außen) verstärkten Verschleiß aufweist/sich stärker abfährt als die Reifenmitte und die andere Reifenschulter.
Eigentlich würde sich in beiden Fällen - sollte einer davon feststellbar sein - eine Achsvermessung empfehlen, bei der dann der Sturz korrigiert wird (falls die Innenschulter stärker abläuft) oder die Vorspur korrigiert/etwas zurückgenommen wird (falls die Außenschulter stärker verschleißt), beispielsweise an die untere Toleranzgrenze der Herstellervorgabe. 
Wobei die Herstellervorgaben der Achseinstellwerte nicht bindend sein müssen.
Vermessen ist natürlich ein Aufwand und Kostenpunkt - wenn man mit dem Luftdruck nur ein paar tausend Kilometer aus den Reifen rausschinden möchte kann man die Achsvermessung sein lassen und es rein über den Druck versuchen. Willst du das Auto und die Reifen und auch den nächsten Satz noch lange fahren wäre es wiederum eine Überlegung Wert.

Hoffe auch, dass ich es verständlich formuliert habe.
Oder du stellst die Ergebnisse deiner Messung hier rein, dann empfehlen wir anhand dessen mal ein paar Innendrücke.
Autor: Oceanview
Datum: 10.09.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
Ich habe das 225/255 18" Setup mit den Winterreifen drauf.
2,5 vorne und 3 hinten ist ok.
Wobei der Reifen hinten mittig mehr abgelaufen ist.
Daher werde ich nun wohl auf 2,8 hinten reduzieren bei den neuen Reifen.
(Unbeladen. Mit voller Zuladung zirka 0,4 Bar v+h erhöhen)

BMW 4-Zylinder? Ja! Aber bitte doppelt und in V-Form angeordnet..
Autor: ChrisH
Datum: 10.09.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
 

Ich habe das 225/255 18" Setup mit den Winterreifen drauf.
2,5 vorne und 3 hinten ist ok.
Wobei der Reifen hinten mittig mehr abgelaufen ist.
Daher werde ich nun wohl auf 2,8 hinten reduzieren bei den neuen Reifen.
(Unbeladen. Mit voller Zuladung zirka 0,4 Bar v+h erhöhen)
(Zitat von: Oceanview)


Wobei man ergänzend noch anmerken könnte, dass Dein Wagen, Oceanview, mit dem Reihensechser und der Automatik schon noch eine Ecke schwerer sein wird als der Vierzylinder mit Handschaltung von _Patrick_ . 
Oceanview, fährst Du bei den Winterreifen RFT?

Grüße
ChrisH
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"

Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Autor: Oceanview
Datum: 11.09.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
 

 

Ich habe das 225/255 18" Setup mit den Winterreifen drauf.
2,5 vorne und 3 hinten ist ok.
Wobei der Reifen hinten mittig mehr abgelaufen ist.
Daher werde ich nun wohl auf 2,8 hinten reduzieren bei den neuen Reifen.
(Unbeladen. Mit voller Zuladung zirka 0,4 Bar v+h erhöhen)
(Zitat von: Oceanview)


Wobei man ergänzend noch anmerken könnte, dass Dein Wagen, Oceanview, mit dem Reihensechser und der Automatik schon noch eine Ecke schwerer sein wird als der Vierzylinder mit Handschaltung von _Patrick_ . 
Oceanview, fährst Du bei den Winterreifen RFT?

Grüße
ChrisH
(Zitat von: ChrisH)


Nein aktuell kein RFT mehr. Wobei ich damals den gleichen Reifendruck fuhr mit RFT.
Das Fahrzeuggewicht (Differenz zirka 15% zwischen leichtestem und schwerstem F31 gemäss Datenblatt) kann/soll man natürlich mitberücksichtigen.
Wobei Vollgetankt oder leer wechselt man ja den Luftdruck auch nicht. 
Und da jedes Fahrzeug ihre eigene jSonderausstattung hat, stimmt die Angabe im Datenblatt wohl eh nicht.

Ich hab auch schon etwas variert und mit 2.8 vorne und 3.2 hinten leer probiert. Auf der Vorderachse wird es dann eher hart und bei Nässe merkt man wie das Fahrzeug mehr zum übersteuern tendiert. Hinten merkt man es weniger mit höherem Luftdruck.
Das ist dann auch Geschmacksache, ob man eher an der oberen Grenze des Luftdrucks-Bandes (ich will es mal so nennen) fahren mag.

Langfristig ist die Kontrolle, wie sich das Profil abnutzt ein guter Indikator um zu sehen, ob die Luftdruckwahl (angepasst an Beladung etc.) die Richtige war.

Die Empfehlung ist ja aber grundsätzlich: zu niedriger Luftdruck ist sicherheitstechnisch nicht gut.

Gruss
 
BMW 4-Zylinder? Ja! Aber bitte doppelt und in V-Form angeordnet..
Autor: KW-Muffel
Datum: 11.09.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
Hi Oceanview , klar das er übersteuert, wenn du hinten so hart fährst. Fahre hinten den Minimaldruck meist ist das so 2,4 / 2,5 und wenn halt mal richtig beladen wird muss man halt erhöhen.  Vorne muss man das Ausprobieren wie hoch man geht , so 2,7- 2,9 Bar je nach Autotyp .
Ich fahre mit meinem M135i V 2,6 und H 2,5 Bar, ABER ich habe aus Semis drauf und fast 50% Gewicht - Gleichheit, im Winter gleiche Reifengröße Michelin 
V 2,8 und H 2,5 Bar  - aber wie gesagt, das ist von Auto zu Auto und Reifen zu Reifen verschieden, man muss es ausprobieren wie man sich am wohlsten fühlt .

Gruß Peter
Autor: ChrisH
Datum: 11.09.2019
Antwort:
----------------------------------------------------------
 

....
Langfristig ist die Kontrolle, wie sich das Profil abnutzt ein guter Indikator um zu sehen, ob die Luftdruckwahl (angepasst an Beladung etc.) die Richtige war.
....
Gruss
(Zitat von: Oceanview)


Sehe ich auch so! Langfristig spart es einem alleine schon einen Haufen Geld beim Reifenkauf.
Z.B. bei meinem Caterham (der ja nun aufgrund seines extrem geringen Gewichtes völlig untypische Luftdrücke benötigt) hat sich die Beobachtung des Profilverschleißes über die ganze Laufflächenbreite wirklich als außerordentlich nützlich erwiesen! Ich bin beim Caterham mittlerweile von den anfangs verwendeten 1,38 Bar (laut Handbuch für einen ähnlichen Reifen) runter auf 1,1 Bar vorne und 1,2 Bar hinten, und jetzt fährt sich der Reifen auch gleichmäßig ab. Vorher gab es halt stark erhöhten Verschleiß in der Reifenmitte (und damit ein deutlich kürzeres Reifenleben) und fühlbar weniger Grip in der Kurve (wenn auch mit einem butterweichen Haftungsabriss).

Grüße
ChrisH

Bearbeitet von: ChrisH am 11.09.2019 um 21:50:38
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"

Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997




==========================================================
Ende des Themas

Home Page: https://www.bmw-syndikat.de/
www.BMW-Syndikat.de [ Forum ]: https://www.bmw-syndikat.de/bmwsyndikatforum/


www.BMW-Syndikat.de [ Forum ]

© 2001 bmw-syndikat.de

zum Anfang der Seite
Sitemap
Partner: Auto Tuning Videos und Filme | BMW Treffen Event Syndikat RaceWars | Internet Design T-Shirts Aufkleber | Kfz Werkstatt Reparatur Tüv und Tuning | BMW Auspuff E46 M3 4-Rohr Duplex - BMW Carbonteile