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E61Lci: N47D20A swap auf N47D20B - Motoren: Umbau & Tuning

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Beitrag von: aenima1338
Date: 05.06.2019
Thema: E61Lci: N47D20A swap auf N47D20B
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Dieser Beitrag wurde vom Moderator Weiß-Blau-Fan-Rude am 10.06.2019 um 08:01:32 aus dem Forum "5er BMW - E60 / E61" in dieses Forum verschoben.

Moin,

ich habe einen e61 lci mit dem N47D20A (N47D20O0) mit 177PS.

Da ich vor 1 Woche einen Lagerschaden bekommen habe möchte ich nun den Motor Tauschen, die große frage die ich jetzt habe.

ich habe einen guten Motor von einem 123d gefunden mit den 204 PS (N47D20B).

Kann ich den Motor Plug and Play einbauen? Natürlich werde ich Abgaskrümmer sowie Turbolader von meinem Motor übernehmen da der 123d ja biturbo hat.

Ist es Wichtig ob der Motor an einem Automatikgetriebe war oder Schalt?

Wie sieht es aus mit den Injektoren, laut Liste habe ich beim 177PSér die 1800 Bar Piezo Injektoren, der 123d ja die 2000 Bar Piezo Injektoren.

Sind die Stecker vom Motorkabelbaum Identisch?

muss ich mit einem Bekannten Programm die Injektoren Anlernen oder Kann ich vorerst meine Alten 1800 Bar Piezo Injektoren Fahren? ohne überhaupt etwas an der Software zu Ändern?

da ich den aktuellen Kabelbaum und die DDE7.1 ja beibehalten möchte, es geht nur darum die reine Mechanik zu Tauschen.

Der sinn dahinter ist natürlich einen N47D20TOP verbaut zu haben, da dieser Standhafter ist als der aktuelle N47D20OL.


ich frage so bescheiden, da ich bei meiner Freundin vergangenes Jahr bei ihrem Opel den Motor Getauscht habe (Gleiche Motor-Kennung, gleiches Fahrzeug) und dort die Hälfte der Sensoren nicht an den Kabelbaum Gepasst haben.

LG David.

Bearbeitet von: Weiß-Blau-Fan-Rude am 10.06.2019 um 08:01:32


Antworten:
Autor: Autofan Dieter
Datum: 06.06.2019
Antwort:
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Ob der Motor aus dem Einer-BMW in deinen E 60 rein mechanisch einfach so reinpasst, ist mir nicht bekannt, wäre jedoch unwahrscheinlich, da für bestimmte Baureihen die Motorengehäuse teilweise anders angepasst wurden, was verschiedene Ursachen hat. 

Das wäre jedoch dein kleinstes Problem, bzw. ein Nicht-Reinpassen würde dir viel weiteren Ärger ersparen, denn obwohl aus der gleichen Motorenbaureihe, sind es doch letztlich ganz andere Motoren, die sich nur in einigen Details gleichen wie Kurbelgehäuse, Kurbelwelle und Hubraum, auch die Ventilseite (Kopf) könnte ziemlich gleich sein, was ich jedoch nicht sicher weiß, kann sein, dass die Ventile der stärkeren Motoren aus anderem Material sind wie auch die Kolben jeweils aus anderem Material sein könnten, obwohl rein von den Maßen her identisch. 

Du wirst jedoch unweigerlich starke Probleme beim Einbau der Abgasanlage bekommen, da du weder die vom Einser noch die vom Fünfer gebrauchen kannst, da wäre Bastelei gefragt, eventuell müssten Teile gesondert nach Maß angefertigt werden, weil dieser Motor niemals im E 60-Fünfer zum Einsatz kam, es dafür also weder eine passende Abgasanlage  noch irgendwelche TÜV-Freigaben gibt.

Auch der Hersteller wird sich da nicht hilfreich zeigen, was hätte BMW davon? 

Die Idee, die jeweils andere Elektronik bis hin zu den Injektoren am jeweils anderen Motor zu montieren, ist schon sehr abwegig und blauäugig, wie alt bist du? 10? Oder doch schon 11? 

Die heutigen Motoren bestehen bis aufs I-Tüpfelchen aus sehr fein aufeinander abgestimmten Komponenten, alles Computergesteuert (ein BMW E 60 besitzt über 50 einzelne, aber vernetzte Computer!)

Wenn du jetzt hergehst und tauscht da einfach mal was aus, zumal aus einem ganz anderen Motor einer anderen Baureihe, KANN die Elektronik damit rein gar nichts mehr anfangen, man stelle sich vor, der Motor und damit sein Steuergerät erwartet einen Einspritzdruck von 2000 bar, deine Bastelei bringt aber nur maximal 1800 bar zustande, was meinst du, wie in weiterer Folge sich die interne Verbrennung gestaltet? 

Der Motor wird nicht laufen, weil da nichts mehr stimmt, wenn die Elektronik überhaupt ein Starten zulässt, wahrscheinlich wird sie Selbstmord begehen und sich in Rauch auflösen, was auch das Vernünftigste wäre. 

Zum anderen, gesetzt den Fall du wärest ein Edelbastler der allerbesten Kategorie (was unwahrscheinlich ist, sonst hättest du hier nicht solche kleinkindhaften Fragen gestellt, sondern einfach mal selber gemacht und anschließend deinen Erfahrungsbericht hier eingestellt), aber nur mal so angenommen, jemandem gelänge das Kunststück des Totalumbaus und der Motor liefe, dürftest du damit dennoch nicht am Straßenverkehr teilnehmen, weil du entscheidende Umbauten vorgenommen hast, die sowohl strukturmäßig, also die Stabilität der Karosserie betreffend als auch fahrdynamisch, also fahrwerkstechnisch relevant sind, die Abgasseite, also die Euro-Norm, lassen wir mal ganz weg, die müsste nämlich auch noch einzeln geprüft werden.

Du benötigst also auf jeden Fall ein TÜV Vollgutachten, eine Einzelabnahme des gesamten Autos, welche Abgasnorm eingehalten wird, welche Geräuschemissionen der neu gebauten Auspuff von sich gibt und ob die Karosserie genug Reserven hat, um die Zusatzkraft zu vertragen, letztlich sollten auch die Bremsen und Reifendimensionen angepasst sein. 

Dass es E 60 Fünfer mit viel höheren serienmäßigen Leistungen gegeben hat, ist irrelevant, denn die stärkeren Versionen könnten in bestimmten, dem Kunden nicht ohne weiteres gleich sichtbaren Bereichen verstärkt bzw. aus anderem Material gebaut worden sein. 


Insgesamt wird dich der Umbau, sollte er denn  klappen und abgenommen werden, so viel Geld, Zeit und Nerven kosten, dass es wirtschaftlich sinnvoller wäre, dem alten Motor ein neues Lager zu gönnen bzw. einen anderen noch lauffähigen Motor gleicher Bauart aus einem E 60 einzubauen. 

Aber fürn Edelbastler mit eigener Werkstatt, helfenden Händen, guten Verbindungen zu BMW und zum TÜV sowie Fachwerkzeug/Spezialwerkzeug und viel Zeit und etwas Geld und viel Enthusiasmus wäre ein solcher Umbau sicherlich eine spannende Sache. 


Autofan Dieter
 
Autor: aenima1338
Datum: 06.06.2019
Antwort:
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Guten Abend, vielen dank für die ausführliche Antwort.

Ein "edelbastler" bin ich sicherlich nicht, auch wenn´s schön formuliert ist :)

Gut denn ist meine Annahme falsch gewesen, dass der Block u. Kopf sowie Kompression bei allen N47D20 Baugleich sind -deswegen fragt man ja nach.

Da es mir ausschließlich um die erwähnte Materialfeste /-güte der Mechanik geht (die der 123d Motor ja besitzt, als "TOP" Version) um später Potential zu einer sicheren Leistungssteigerung zu haben.

Wäre schön gewesen, wenn es wie bei vielen Honda Modellen/Motoren der Fall ist, dass die Komplette Palette wie Legosteinchen untereinander Getauscht werden können.

LG David
Autor: Autofan Dieter
Datum: 07.06.2019
Antwort:
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Wäre schön gewesen, wenn es wie bei vielen Honda Modellen/Motoren der Fall ist, dass die Komplette Palette wie Legosteinchen untereinander Getauscht werden können.

LG David
(Zitat von: aenima1338)


  Auch bei Honda wird das mit den heutigen Motoren nicht mehr so sein, dass man die einfach mal untereinander austauschen kann, wie bei eigentlich allen Herstellern das heute der Fall ist. 

Das hat mehrere Ursachen, zum einen die zunehmende Komplexität eines heutigen Verbrennungsmotors, zum anderen modelltypische Unterschiede in Sachen Bauhöhe, Baulänge und sonstiger modellabhängiger Unterschiede, so verwendet zwar Mercedes in seinen A- und B-Klassen die kleinen 1,6-Liter-Dieselmotoren von Renault, die jedoch teilweise erhebliche Unterschiede in der Peripherie aufweisen, kommen sie bei Mercedes zum Einsatz, haben die die Lichtmaschine auf der anderen Motorseite wegen anderer Einbauverhältnisse, sind ansonsten jedoch technisch baugleich, können jedoch wegen eben dieser Unterschiede an der Peripherie nicht ausgetauscht werden, also einen Renault-Mercedes Dieselmotor einfach so in einen Renault einbauen oder umgekehrt, das geht nicht ohne tiefgreifende Änderungen zu machen, die sogar einen Edelbastler überfordern. 

Es gibt ja schon erhebliche Probleme, in einen 520d einen Motor aus einem 530d gleicher Baureihe einzubauen, weil es schon da gewisse Unterschiede gibt, von den genannten zulassungstechnischen Problemen mal ganz abgesehen.


Ja, früher mal ganz früher, da war das alles einfacher, da konnte man ohne Probleme in einen alten Porsche 365, dessen Motor verreckt war, diesen für wenig Geld erwerben und da einfach per Plug and Play einen Motor aus einem beliebigen Käfer einbauen, das konnte man auch in der heimische Garage oder im Freien machen, auch ohne Spezialwerkzeug oder einer Bühne oder Hebewerkzeugen, zwei halbwegs kräftige Helfer vorausgesetzt, die den Motor da hineinhievten und ein Dritter schraubte die vier Schrauben an, fertig, lief.

Der TÜV interessierte sich dafür nicht so sehr, damals gab es ja noch keinerlei Abgasvorschriften, die einzuhalten wären. 

Der umgekehrte Einbau (einen Porsche Motor in einen Käfer einzubauen) war da schon schwieriger, aber möglich, jedoch hatte niemand das Geld, um sich so einen Porsche Motor zu kaufen, da tunte man lieber den Käfermotor per Doppelvergaser und/oder anderen Auspuff, der durchaus lauter sein konnte, als der Originalauspuff, man musste nur unterhalb einer gewissen Schwelle bleiben. Auch das ist heute alles anders, jedes Auto ist als Ganzheit abgenommen und zertifiziert worden, nimmt man Änderungen daran vor, müssen sie allesamt einzeln abgenommen und eingetragen werden.

Autofan Dieter



 




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