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Federnwechsel beim xdrive - 3er BMW - E90 / E91 / E92 / E93

Dieses Thema ist original verfügbar unter:
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Beitrag von: Highspeed
Date: 14.05.2012
Thema: Federnwechsel beim xdrive
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Guten Morgen Syndikat'ler,

ich habe vor, bei meinem E91 mit xdrive die Federn auszutauschen, sprich: die H&R 35/20er einzubauen.
Generell stellt dies kein Problem dar, allerdings will ich mir vor der "Tat" noch einige Infos bzw. wichtige Tipps einholen.

Daher frage ich all diejenigen, die das schon mal gemacht haben bei einem xdrive:
Gibt es an der Vorderachse etwas besonderes zu beachten zwecks der Antriebswelle und ihren Gelenken?
Oder kann ich hier genauso das gelöste Federbein aus dem Radkasten "herausklappen" (unten bleibt es montiert, Koppelstange natürlich gelöst) und im Nachhinein wieder montieren?

Vielen Dank im Voraus für eure Tipps und noch einen schönen sonnigen Tag.
Grüße,
highspeed
Es gibt keine Probleme ... nur Herausforderungen !!


Antworten:
Autor: schehofa
Datum: 14.05.2012
Antwort:
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Hinten ist es wohl eindeutig und klar.

Aber vorne:


Du bekommst das Federbein aufgrund der Abtriebswelle nicht weiter raus.

Also heisst:


-Spurstangekopf am Schwenklager lösen

-Querlenker am Schwenklager lösen

-Pendelstütze am Federbein lösen

-Abtriebswelle aus dem Radlager drücken


Danach hast du so viel Platz dass du das Federbein aus dem Schwenklager nehmen kannst.
Könntest du dir aber theoretisch sparen und das Federbein samt Schwenklager ausbauen.
Das macht dann nur noch eine Mutter mehr die du lösen musst. Nämlich die der Zug-und Druckstrebe.

Wie du das dann machst ist dann deine Sache.


Was dann unbedingt zu beachten ist, ist dass du dann das Gelenk der Welle nicht zu stark dehnst.
Im Endeffekt kann eine Kugel von Tripodegelenk in der Welle abfallen.
Macht sich dann beim wegfahren durch ein Knacken und extremen Brummen bemerkbar.

Die Welle darf auf keinen Fall gezogen werden.

Die Welle muss dann später wieder in das Radlager gezogen werden.

Wir nehmen dazu immer das Spezialwerkzeug. Du kannst es aber durch reinigen der Verzahnung und reinigen der Verzahnung im Radnabenflansch und viel Fett versuchen dass du sie soweit rein drücken kannst dass du sie dann mit der Mutter ziehen kannst.


Bearbeitet von: schehofa am 15.05.2012 um 20:22:59
Autor: Highspeed
Datum: 15.05.2012
Antwort:
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Super, das nenn ich mal eine detaillierte Anleitung - vielen, vielen Dank dafür !!!

Hinten ist es in der Tat klar, lediglich die VA hatte mir noch Kopfzerbrechen bereitet, da ich noch keinen Allrad unter meinen Fittichen hatte.
Dann werde ich auf das Tripodegelenk entsprechend aufpassen müssen und etwas vorsichtiger ans Werk gehen.

Ich halte euch dann nach dem Umbau (kann aber noch ein paar Tage dauern) auf dem Laufenden.
Dir, schehofa, wie gesagt schonmal vielen Dank !!!
Es gibt keine Probleme ... nur Herausforderungen !!
Autor: schehofa
Datum: 15.05.2012
Antwort:
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Keine Ursache.


Ich empfehle dir noch dass du alle Muttern ernuerst.

Sprich:

4 x Mutter für Pendelstütze
2 x Mutter für Spurstangenkopf
2 x Mutter für Querlenker
2 x Mutter für Zug und Druckstrebe

Womöglich kann es sein dass einige Mutter schwergängig sind. Wenn diese dann wieder verwendet werden kann durchaus das Gewinde des jeweiligen Gelenks zerstört werden.


Autor: Highspeed
Datum: 21.07.2012
Antwort:
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Hallo zusammen,

nachdem nun einige Zeit vergangen ist und die Federn lange genug in der Garage lagen, habe ich gestern meinen E91 xdrive mit den H&R-Federn bestückt. Daher will ich euch einen kurzen Erfahrungsbericht nicht vorenthalten.

Vorderachse:
1. Wagen einseitig angehoben und mit Unterstellbock gesichert.
2. Rad demontiert.
3. Radlager mit 2. Wagenheber abgestützt.
4. Pendelstütze vom Stoßdämpfer gelöst (dabei Radlager leicht nach oben drücken, damit die Verschraubung nicht mehr unter Spannung steht).
5. Bremsleitung und ABS-Sensorleitung aus den Halterungen gedrückt.
6. Federspanner angesetzt. (Dabei versucht, möglichst viele Windungen zu erwischen, denn hier zählt später wirklich jeder Millimeter !!)
7. Radlager mit 2. Wagenheber nach oben gedrückt und Federspanner auf Spannung geschraubt.
8. Federspanner weiter gespannt.
9. Verschraubung Federbein-Dom gelöst (noch nicht komplett entfernt, machte die Entnahme des Federbeins einfacher). Da das Radlager abgestützt war, konnte das Federbein aber auch so nicht nach unten abhauen.
10. Verschraubung der Federbein-Halterung am Radlager lösen und entnommen.
11. Bremsleitungs-Halterung (verschraubt mit Federbein-Halterung) entnommen.
12. Federbein-Halterung am Radlager mit Radlager-Spreizer geöffnet.
13. Radlager über 2. Wagenheber abgelassen. Dabei zieht es das Federbein von selbst aus der Halterung. Vorsicht: Radlager nicht zu tief ablassen, ansonsten könnten die Antriebsgelenke überdehnt werden !! Siehe dazu auch Beitrag von Schehofa.
14. Radlager gegen Kippen abgesichert. (Sobald das Federbein komplett aus der Halterung ist, könnte das Radlager nach vorne wegkippen und somit die Antriebswelle und die Gelenke überdehnen. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an schehofa für den Hinweis !!!)
15. Verschraubung Federbein-Dom nun komplett gelöst und Federbein entnommen. (das ist Millimeterarbeit und mit Vorsicht verbunden)
16. Mutter am Stützlager gelöst (dabei mit Innensechskant gegengehalten).
17. Federbein zerlegt und Feder entnommen.
18. Federspanner entspannt. Die Arbeit mit dem Federspanner erfordert höchste Konzentration !!
19. Federunterlagen auf größere Risse sichtgeprüft.
20. Neue Feder im Federspanner gespannt und aufs Federbein gesetzt.
21. Federbein montiert, Dichtscheibe zwischen Federbein & Dom erneuert.
22. Federbein in Halterung in Radlagereingesetzt (jetzt hat man etwas mehr Platz aufgrund der kürzeren Feder).
23. Federbein im Radlager ausgerichtet und Radlager-Spreizer entfernt.
24. Leitungs-Halterung eingesetzt und danach Federbein-Halterung mit neuer Verschraubung fixiert.
25. Radlager über 2. Wagenheber nun angehoben und Federbein-Verschraubung in den Dom eingeführt.
26. Neue selbstsichernde Muttern am Federbein-Dom angesetzt, Federbein ausgerichtet und Muttern angezogen.
27. Federspanner entlastet.
28. Radlager über 2. Wagenheber abgelassen - dadurch hat sich die Feder geöffnet und der Federspanner konnte wieder entnommen werden.
29. Pendelstütze am Federbein fixiert und die Leitungen (Bremse, ABS-Sensor) in die Halterung geschoben.
30. Rad montiert und Fahrzeug abgelassen.

Bei der Vorderachse ist es wirklich wichtig, die Antriebswelle stets im Blick zu haben, damit diese nicht überlastet wird. Am Radlager ist schnell mal gezogen/gedreht und schon "hat man den Salat".
Den Bremssattel habe ich nicht demontiert und musste daher auch die Bremsleitungen sehr gut im Auge behalten. Sie waren aber bei mir zu keinem Zeitpunkt störend.

Hinterachse:
1. Wagen einseitig angehoben und mit Unterstellbock gesichert.
2. Rad demontiert.
3. Sturzlenker (auch oft als Schwinge bezeichnet) mit 2. Wagenheber abgestützt.
4. Verschraubung Radträger-Sturzlenker gelöst und entfernt (Radträger zieht nach Schrauben-Entnahme leicht nach oben.
5. Radträger nach oben aus Sturzlenker heraus geschwenkt.
6. Stoßdämpfer unten gelöst (dabei mit Schraubenschlüssel gegenhalten, sonst verdreht sich der Stoßdämpfer).
7. Sturzlenker über 2. Wagenheber abgelassen, bis nicht mehr unter Spannung.
8. Feder entnommen - Vorsicht: Nach Federentnahme schwingt der Sturzlenker wieder nach oben, er steht unter Spannung !!!
9. Federunterlagen auf Risse kontrolliert.
10. Neue Feder eingesetzt.
11. Sturzlenker mit 2. Wagenheber angehoben.
12. Stoßdämpfer unten montiert.
13. Radträger in Sturzlenker gehebelt und neue Verschraubung eingesetzt.
14. Rad montiert.
15. Wagen abgelassen.

So, ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Bitte korrigiert mich, falls noch was relevantes fehlt.
Dies soll auch ein reiner Erfahrungsbericht und keine garantierte Original-Anleitung darstellen. Jedwede Orientierung an diesem Erfahrungsbericht erfolgt natürlich auf eigene Gefahr - aber dessen sind wir und ja sowieso bewusst.
Falls Interesse besteht, kann ich auch gerne eine Anleitung mit ein paar Bildern schreiben.
Es gibt keine Probleme ... nur Herausforderungen !!
Autor: Amstrong
Datum: 12.07.2017
Antwort:
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Die Welle muss dann später wieder in das Radlager gezogen werden.

Wir nehmen dazu immer das Spezialwerkzeug. Du kannst es aber durch reinigen der Verzahnung und reinigen der Verzahnung im Radnabenflansch und viel Fett versuchen dass du sie soweit rein drücken kannst dass du sie dann mit der Mutter ziehen kannst.

(Zitat von: schehofa)
 


Mir geht's um die Hintere Antriebswelle. Wie ist der Aussendurchmesser des Spezialwerkzeuges, "Nuss" die auf das 27x1,5mm Gewinde gedreht wird?

Anders Gefragt, wie ist der Innere Durchmesser des Flansch bei der Verzahnung?
Wer vor der Kurve nicht Bremsen muss, war auf der Geraden nicht schnell genug ;)




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Ende des Themas

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