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Empfehlung für Metall-Bohrer auf was achten? - Geplaudere

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Beitrag von: Pug
Date: 12.06.2009
Thema: Empfehlung für Metall-Bohrer auf was achten?
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ich habe eine bohrer-box, in der die bohrer nach größen sortiert sind.
ursprünglich waren dies alles HSS bohrer mit "titan" beschichtung,
da aber der ein und der andere auch abgebrochen ist, habe ich die immer mal wieder einzelt nachgekauft, allerdings immer "irgendwelche" HSS bohrer in der passenden größe.
mir ist schon mal aufgefallen, dass die qualität unterschiedlich war
(die titan sollten ja theoretisch zu den besseren gehören, in der praxies meiner meinung nach aber eher zu den schlechteren, schnell stumpf und brechen leicht)
da jetzt leider wieder eine neubestückung fällig ist.

auf was sollte ich beim metall-bohrer achten?
(DIN? materialbezeichnung?)

Nu mal los....


Antworten:
Autor: Rediker
Datum: 12.06.2009
Antwort:
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Für den Haus bzw- Werkstattgebrauch auf alle fälle HSS und KEIN HM. DIe würden, weil härter nur noch leichter brechen.

Die "Titan"-Beschichtung soll im wesentlichen dazu beitragen, das die Bohrer nicht so schnell stumpf werden und mehr hitze aushalten. Wenn du nicht gerade Nichtrostenden Stahl bearbeitest ist da aber auch fast zu vernachlässigen. Allerdings wird man beim "mal schnell was bohren" sicher auch nicht auf die richtigen schnittdaten achten, also schaden tuts auch nicht unbedingt ;)


HSS-Bohrer DIN 338 Typ N
bestückt mit Gühring Spiralbohrer Art.-Nr. 651
TiN-beschichtet
Ø-Bereich 1,0 bis 10,5 mm um 0,5 mm steigend
+ 3,3/4,2/6,8/10,2 mm
24 Stück, Bestell-Nummer 201 4,018
Aktionsnettopreis € 76,00

Hab mit Gühring bisher nur gute Erfahrungen gemacht (haben die auch in der arbeit, fräserrei)

Die größen 3,3/4,2/6,8/10,2 mm sind eigentlich nur für Gewinde wichtig.

Aber wie immer ist gutes Werkzeug nicht billig.. ;)

Bearbeitet von - Rediker am 12.06.2009 22:13:16
Autor: Bardock
Datum: 12.06.2009
Antwort:
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Hi Frank !


Also die Bezeichnung "HSS" heisst lediglich "Hochleistungsschnellarbeitsstahl".
Das ist nicht zwangsläufig ein Synonym für Qualität.

Es besagt lediglich, das diese Bohrer in Bohrmaschienen mit hoher Drehzahl
gearbeitet werden kann. Aber mal ehrlich: man nimmt sie doch für den
Akkuschrauber oder die Bohrmaschine um ein paar Löcher zu bohren,
und nicht um 10 Std. ununterbrochen Bohrungen mit einer Drehzahl von
100.000 1/min. in hochfeste Vollmaterialien zu bohren.

Die gängigen Normen sind auch nicht so das Wahre. Denn dort sind
lediglich die Mindestanforderungen deklariert. Und die sind nicht gerade
hoch.

Also die meisten Bohrer, die zu kaufen sind, tragen die Bezeichnung HSS.
Alleine danach kann man nicht gehen.

Ich rate von Bohrern aus dem Baumarkt ab. Nichts gegen Baumärkte, nein,
so meine ich es nicht, aber wenn man qualitativ hochwertige Bohrer möchte,
dann geht man dazu in den Fachhandel. Denn dort sind die Marken vertreten,
die in den Baumärkten nicht zu finden sind.

Gute Bohrer stellen folgende Marken her bzw. kaufen sie im Zuge der
wirtschaftichen Globalisierung ein und labeln sie:

- Gertus
- Gedore
- Sauer Werkeug
- Hazet
- Würth


Achte beim Bohren, mit so wenig Drehzahl wie möglich zu arbeiten.
Ca. alle 20 Sekunden den Bohrer mit speziellen Schneidöl beträufeln,
ruhig während des bohrens, erhöht die Standzeit. Das heisst so, Standzeit.
Das ist die Zeit, die eine Werkzeugschneide bzw. Klinge aktiv genutzt werden
kann. Dabei aber nicht irgendein Öl nehmen, es gibt spezielles Scheidöl dafür.

Früher war es noch so, das man z.B. für Stahl Schneidöl, für legierte Stähle
Terpentin und für Aluminium Petrolium verwendete, aber heute nimmt man ganz
allgemein: Schneidöl. Ein gutes Schneidöl.

Dann kommt es noch auf das zu bohrende Material an. Ein Bohrer hat viele
Winkel, den Seitenfreiwinkel, Spitzenwinkel usw. usf. Je nach Material wählt man den Bohrer aus.


Wenn du dir im Fachhandel (!) einen guten Satz Metallbohrer kaufst,
machst du nichts verkehrt und kannst am Auto alle möglichen Bohrungen
durchführen. Die Bohrer der guten Marken geben sich untereinander nicht
viel.


Eines noch: kaufe dir, wenn du es nicht ohnehin schon hast, eine gute,
bündig abschließende Vollschutzbrille. Ich weiß, das ist dir klar, ich
möchte es trotzdem noch einmal in Erinnerung rufen. Es ist einfach
zu schnell etwas passiert....




Gruß Bardock
Autor: Pug
Datum: 12.06.2009
Antwort:
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fachhändler ist gut, die zwei, bei denen ich öfter gekauft habe existieren nicht mehr! :-(

im baumarkt bin ich halt desöfteren und dort habe ich mir dann auch bohrer mitgenommen.
aber vielene dank schon mal für eure tips, dann werde ich mir doch nochmal einen fachhändler suchen.

@Bardock
deinen hinweis mit der schutzbrille halte ich auch für sehr wichtig!
ich hatte mal einen metallspan im auge, die schmerzen kamen erst nach paar stunden später und zahnschmerzen sind dagegen kindergarten!
gott sei dank war der span magnetisch, so bekam der arzt ihn relativ gut raus.
seit dem bin ich schutzbrillen-träger ;-)

Nu mal los....
Autor: Bardock
Datum: 12.06.2009
Antwort:
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Sehr schön. ;)

Finde es immer unverantwortlich, wenn ich jemanden ohne Schutz arbeiten sehe.
Vor allem beim flexen, schleifen, bohren o.ä.
Weniger wegen deren Gesundheit, sondern wegen den jüngeren, die
sich das dann falsch abschauen. Ich ziehe denen regelmäßig den Stecker der
Säge oder Bohrmaschine ab wenn ich sehe das keine Brille getragen wird.
Und dann folgt die Aufklärung. Und wenn mal was passiert, kommen immer alle
zu mir (Ersthelfer) und brauen Hilfe beim Augenspülen oder Verbinden von
Wunden.

Ein Kumpel hat Stahlbauer (Konstruktionsmechaniker Fachrichtung Schiffs- und
Krahnbautechnik) gelernt. Damals im ersten Lehrjahr wurden die UVV
(Unfallverhütungsvorschriften) ausführlich durchgenommen. Sie haben sogar ein
Heft bekommen, mit reelen, tatsächlich passierten, Unfällen. Also Hergang,
Art der Verletzung und alles drum und dran. Teilweise sogar mit Bildern.


Die Vernachlässigung des Eigenschutzes wird leider auch oft mit
falsch verstandener "Härte, Kerl sein, männlich, harte Sau" verwechselt.
Wie falsch manch einer damit liegt, weiss er gar nicht, der glaubt
wirklich daran. Damit man sich damit, zumindest in meinen Augen, in Wirklichkeit zum Affen macht, merken viele nicht.


Naja, Konzentration, Weitsich, gute Schutzbrille, gute Bohrer,
gelegentlich Schneidöl, geringe Drehzahl und leichter Druck beim Vorschub,
und dir gelingt jede Bohrung !






So long........................
Autor: Black_Devil_316
Datum: 13.06.2009
Antwort:
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Ich habe in der Arbeit Hartmetallbohrer von Garant, die sind top. Wir verwenden bei und Edelstahl meistens V2A manchmal V4A. Die Schneiden wie Butter ins Metall. Kann ich nur empfehlen. Kauf dir keinen Müll aus nem Baumarkt. HSS Bohrer sind gut für Aluminium aber bei Edelstahl kannst die vergessen.

Schutzbrille ist gut, ich muss leider sagen das ich nie eine an hab beim Bohren, nur beim Flexen :-(
E36 332ti

Mitglied im Regio Team Schwaben
Autor: Rediker
Datum: 13.06.2009
Antwort:
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Zitat:


Ich habe in der Arbeit Hartmetallbohrer von Garant, die sind top. Wir verwenden bei und Edelstahl meistens V2A manchmal V4A. Die Schneiden wie Butter ins Metall. Kann ich nur empfehlen. Kauf dir keinen Müll aus nem Baumarkt. HSS Bohrer sind gut für Aluminium aber bei Edelstahl kannst die vergessen.

Schutzbrille ist gut, ich muss leider sagen das ich nie eine an hab beim Bohren, nur beim Flexen :-(

(Zitat von: Black_Devil_316)




Hartmetall sind aber weniger für das Bohren mit hand geeignet da man da leichter mal was verklemmt schief kommt etc. und da hartmetall hart aber nicht nicht so zäh wie hss ist brechen die dann auch schneller. wie oben schon gesagt. HM sind natürlich super wenn man an ner anständigen maschine arbeitet da hast du recht.
Autor: Black_Devil_316
Datum: 13.06.2009
Antwort:
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Zitat:


Zitat:


Ich habe in der Arbeit Hartmetallbohrer von Garant, die sind top. Wir verwenden bei und Edelstahl meistens V2A manchmal V4A. Die Schneiden wie Butter ins Metall. Kann ich nur empfehlen. Kauf dir keinen Müll aus nem Baumarkt. HSS Bohrer sind gut für Aluminium aber bei Edelstahl kannst die vergessen.

Schutzbrille ist gut, ich muss leider sagen das ich nie eine an hab beim Bohren, nur beim Flexen :-(

(Zitat von: Black_Devil_316)




Hartmetall sind aber weniger für das Bohren mit hand geeignet da man da leichter mal was verklemmt schief kommt etc. und da hartmetall hart aber nicht nicht so zäh wie hss ist brechen die dann auch schneller. wie oben schon gesagt. HM sind natürlich super wenn man an ner anständigen maschine arbeitet da hast du recht.

(Zitat von: Rediker)




Ich bohr mit denen Seit knapp 4 Jahren und mir ist noch nie ein Bohrer abgerissen. Man Bohrt mit Gefühl und wenn der Bohrer nicht schneidet, dann nicht mehr draufdrücken sondern nachschleifen. Benütze immer nen Akkuschrauber.

Bearbeitet von - Black_Devil_316 am 13.06.2009 04:19:07
E36 332ti

Mitglied im Regio Team Schwaben
Autor: rs2000mk6
Datum: 13.06.2009
Antwort:
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Zitat:

Naja, Konzentration, Weitsich, gute Schutzbrille, gute Bohrer



Und wenn ich dann bei uns teilweise Facharbeiter sehe die mit Handschuhen am Schleifbock stehen, da kann man sich nur am Kopf fassen... Und mit Schleifbock meine ich nicht so ein Hobby-Gerät sondern einen wo die Scheiben gute 70cm Durchmesser haben.
Wir zahlen ein halbes Jahrhundert und knien vor der Welt, so manch ein Gebilde aus Lügen einst zerfällt, wir sind nun mal ein Tätervolk für alle Zeit und ihr euch selbst eure Verbrechen verzeiht.
Autor: Bardock
Datum: 13.06.2009
Antwort:
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Oje......

Mir ist vollkommen klar, das man unter Zeitdruck arbeitet,
ich auch, aber die paar Sekunden, um eine Schutzbrille zu
holen, die Ärmel hinter zu krempeln und einen Gehörschutz
aufzusetzen, habe ich, komme was wolle.

Ich kann mich daran erinnern, zwei mal ohne Schutz gearbeitet
zu haben, und das war schon drei mal zuviel.

Es gibt immer irgentwo jemanden, der noch besser arbeiten kann,
konzentrierter ist, handwerklich geschickter, und trotzdem
passiert auch diesen Leuten etwas. Da muss man sich nicht einbilden,
selbst unantastbar zu sein. Da muss man einfach realistisch sein.
Ich denke ihr wisst was ich meine.
Autor: cxm
Datum: 13.06.2009
Antwort:
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Hi,

in der Oldtimer-Markt 05/2008 war ein Vergleichstest mit 20 8mm Bohrern drin.
Die mussten trocken (!) 30 Bohrungen durch 16mm Stahl durchstehen.
Testsieger war der Dormer HSS-TIN (www.dormertools.com).
Als Preistipp hat sich der Bonus Metall HSS-R empfohlen (gibt's bei Max Bahr).
Unter andere Bedingungen z.B. mit Kühlschmiermittel wären die Ergebnisse aber wieder ganz anders ausgefallen.
Bei titannitrierten (TIN) Bohrern ist zu beachten, dass die nicht nachschleifbar sind.

Ich persönlich hole meine Bohrer im Werkzeughandel.
Meistens lasse ich mir die Hausmarke geben, die ist schon um Längen besser als das ganze Baumarktzeug.
Irgendwelche namhaften Hersteller sind dann meistens nur noch teurer aber nicht wirklich besser.
Sollte mein Bohrerverschleiss zu hoch werden, denke ich über eine Bohrerschleifmaschine nach.
Die kostet aber auch knapp 150€...

Ciao - Carsten

Schöne Autos fangen mit "B" an - BMW und Borsche...
Autor: rs2000mk6
Datum: 13.06.2009
Antwort:
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Zitat:

Sollte mein Bohrerverschleiss zu hoch werden, denke ich über eine Bohrerschleifmaschine nach



Per Hand nachschleifen;-)

EDIT: am Schleifstein natürlich

Bearbeitet von - rs2000mk6 am 13.06.2009 08:19:57
Wir zahlen ein halbes Jahrhundert und knien vor der Welt, so manch ein Gebilde aus Lügen einst zerfällt, wir sind nun mal ein Tätervolk für alle Zeit und ihr euch selbst eure Verbrechen verzeiht.
Autor: Oweidekai
Datum: 13.06.2009
Antwort:
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Einen Hartmetallbohrer in der Handbohrmaschine zu verwenden ist m.E. nach vollkommener Unsinn.
Wir unterscheiden zwischen HM und HSS Bohrer:

HM: Wie der Name schon sagt ist dieser Bohrer sehr hart und daher reisst der auch schneller ab wenn er nicht gerade geführt wird. HM Bohrer machen Sinn an Werkzeugmaschinen wie ich Sie beruflich verwende und selbst da nicht immer.
Wirken auf einen HM Bohrer radiale Kräfte ist dieser schneller abgerissen als ein HSS Bohrer.

HSS: Dieser Bohrer ist für den Einsatz an der Handbohrmaschine zu empfehlen, da dieser eben zäh ist und diese radialen Kräfte die nunmal beim Bohren von Hand entstehen besser verkraftet. Da dieser zwar zäh aber nicht so hart wie ein HM Bohrer ist verschleisst er allerdings schneller.

Viele werden jetzt denken "was will ich mit nem HSS Bohrer wenn der doch schneller verschleisst ( Stumpf wird ) " als der HM Bohrer.
Bis der HSS- Bohrer verschlissen ist, ist dir der VHM-Bohrer 3x abgerissen... da geb ich dir Brief und Siegel drauf.
Ich bohre im Betrieb an einer Drehmaschine mit einem TiAln HSS-Bohrer 8-10.000 Bohrungen bis dieser verschlissen ist (D2-6mm). Ich könnte zwar auch einen HM Bohrer einsetzen welcher länger hält aber der kostet dann gut das 10x.

Tip: Kauf auf jeden Fall TiALN beschichtete HSS "Kurzbohrer".
Die Kurzbohrer mit einer länge von 5xD reichen in den meisten Fällen aus und sind wesentlich stabiler als die im Baumarkt gängigen langen dinger.
Die TiALN beschichtung hat im übrigen NUR den zweck die Hitze die beim Bohren entsteht vom Bohrer abzuleiten und den Span wegfliesen zu lassen. Weniger Hitze an der Schneide bedeutet wesentlich weniger verschleiß.
Autor: -Jonny
Datum: 13.06.2009
Antwort:
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Typ N reicht im normalfall auch, also nich extra w und h dazu kaufen, glaub jetz is alles gesagt :P




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Ende des Themas

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