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Schwarze "Steinchen" im Öl nach Ölwechsel - 3er BMW - E30

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Beitrag von: GoSPvC
Date: 21.06.2008
Thema: Schwarze "Steinchen" im Öl nach Ölwechsel
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Hallo,

ich mach mir sorgen um meinen 318iS. Habe heute das Öl und den Ölfilter gewechselt. Dabei habe ich im alten Öl kleine, ca. 1-2 mm große schwarze Stückchen gefunden.
Woher könnten die kommen ?? Sie scheinen nicht metallisch zu sein, eher etwas Keramisches.
Kann mir einer von euch sagen, was das ist und wie kaputt mein Motor eventuell schon ist ??? Denn, Öl verlieren tut er nicht, weder über die Dichtungen, noch durch verbrennen. Habe auf ca. 4000 KM nahezu nichts verloren.

Vielen Dank,
Michi


Antworten:
Autor: Bardock
Datum: 21.06.2008
Antwort:
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Hallo Michi,

das sind "lediglich" Kohlenstoffverbindungen. Im Volksmund nennt man diese kleinen Klumpen auch "Ölkohle".

Im Motor entsteht Metallabrieb durch die Reibung der Kolbenringe & Kolben an den Zylinderwänden und der Pleuellager & Pleuellagerschalen sowie an der Nockenwelle und diversen anderen Komponenten.

Desweiteren gelangt ein Teil des Kraftstoff-Luftgemisches zwischen den Kolbenringen und den Zylinderwänden als sogenannte "Blow by Gase" in das Kurbelgehäuse und somit in das Motoröl. Das zählt für das angesaugte Kraftstoff-Luft Gemisch genauso wie für die verbrannten Abgase. Dabei gelangt eben Kraftstoff und Ruß in das Öl.

Desweiteren werden die Additive des Öls und die Kohlenstoffverbindungen des Öls selbst durch den Motorbetrieb mechanisch stark beansprucht. Die Verbindungen des Öls, die Molekularstrucktur, brechen, um es einmal so auszudrücken. Man sagt umgangssprachlich dazu: Das Öl altert.

Im Öl sind viele verschiedene Additive enthalten. Unter anderen Dispergenten und Detergenten.

Dispergenten haben die Aufgabe, Abrieb und sonstigen "Dreck" an sich zu binden und im Öl zu verteilen. Das dient dazu, das sich keine Klumpen bilden, die einen Ölkanal verstopfen könnten, bevor sie im Ölfilter gebunden würden.

Detergenten haben unter anderem eine reinigende Aufgabe. Sie sorgen dafür, das sich keine Ölkohle an Bauteilen niederschlägt und somit die Schmierung verhindern würde bzw. sich bereits vorhandene Ablagerungen wieder lösen.

Im Öl sind jedoch noch viel mehr Additive enthalten, das sind lediglich nur zwei wichtige Additive. Ich habe sie an dieser Stelle lediglich grob beschrieben, weil sie mit den von dir beschriebenen Symptomen zu tun haben.

Achte beim Kauf von Motoröl darauf, das es die vom Hersteller, in diesem Fall BMW, geforderten Norm erfüllt. Den die Aufgaben von Ölen werden zu großen Teilen über die entsprechenden Additive erfüllt. Diese sind auschlaggebend.

Die Viskosität ist etwas ganz anderes, das hat damit überhaupt nichts zu tun, wird aber leider zu oft verwechselt und dementsprechend falsch bewertet.

Der Ölfilter ist auch wichtig. In ihm ist ein Überdruckventil verbaut, dessen Öffnungsdruck auf dem Motor und dessen Öldruck abgestimmt ist. An dieser Stelle empfehle ich, stets original Ölfilter zu verwenden und keine Universalfilter.


Nein, dein Motor hat keine Schäden erlitten. Mit dem richtigen, neuem Öl und einem neuen Ölfilter bist du auf der sicheren Seite.




Gruß Bardock
Autor: GoSPvC
Datum: 22.06.2008
Antwort:
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Hi Bardock,

Vielen Dank für die erstklassige Antwort. Das beruhigt mich.
Ich werde trotzdem in nächster Zeit noch ein paar Wechsel machen; ich will diese Ablagerungen aus dem Öl haben.
Kann es sein, daß sich diese Steinchen gebildet haben, weil der iS längere Zeit gestanden ist?? Der Vorbesitzer meinte, er sei in einer Sammlung gestanden. Oder wurde das Öl über zu viele KM nicht gewechselt??

P.S. Ich nehme an, die in der Betriebsanleitung angegebene Spezifikation CCMC-G2 (API-SF) ist als Mindestanforderung zu sehen. Habe im Moment das "Touring High Tech 15 W-40" Spez.: API-SJ drin. Vgl.: http://www.betriebstoffe.ch/spezifikationen/api_klassifikationen.htm

Gruß,
Michi
Autor: Bardock
Datum: 22.06.2008
Antwort:
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So Michi,

kein Thema, thx für das Lob.


In erster Linie sind die Additive entscheident, wenn das Öl eine höhere Laufleistung erfahren hat, also der Ölwechselintervall überzogen wurde, ist es nicht so tragisch, das spielt bei der Bildung von Ölkohleablagerungen eine untergeordnete Rolle.

Eine lange Standzeit ist relativ. Dafür muss das Auto aber schon wirklich über viele viele Jahre gestanden haben und sich dabei verkoktes Öl in Ölwanne befunden haben. Eher unwahrscheinlich.

Viel Kurzstreckenverkehr mit häufigen Motorstarts ist da schon wahrscheinlicher. Dabei fettet das Gemisch immer an und Kondensationsverluste in Form von Kraftstoff gelangt zwischen Kolbenringen und Zylinderwand in das Öl. Wenn dann noch Öl gefahren wurde Additiven bescheidener Qualität, ist klar das sich Ölkohle bildet.

Ja, laut der Norm erfüllt es die internationalen Anforderungen.

Wenn du die ein paar Ölwechel machen willst um diesen Dreck aus dem Öl zu bekommen, dann fahr viele Kilometer am Stück, auch mal höhere Drehzahlen, und führe den Ölwechsel stets bei heißem Motor durch, gleich nach abstellen des Motors. Denn dann geht der Dreck am besten mit raus, da er noch in der Schwebe gehalten und somit gebunden wird.


Gruß Bardock




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