Traumstudie: BMW CS Vintage Concept von David Obendorfer
Traumstudie: BMW CS Vintage Concept von David Obendorfer
Mit einer wunderschönen Studie begeistert der Photoshop-Spezialist David Obendorfer: In Eigenregie zeigt der junge Designer, wie ein Nachfolger des BMW E9 aussehen könnte. Dabei gestaltet Obendorfer die Formensprache des Klassikers mit modernen Linien um und bleibt dem typischen BMW-Charme treu. Eine Studie, die sich BMWs hauseigene Designabteilung wirklich mal genauer anschauen sollte.
Die meisten Fahrzeugstudien tragen das Gesicht von morgen und werden mit allerlei technischen Raffinessen ausstaffiert, die es noch gar nicht gibt. Ganz abgesehen davon, dass die meisten Fahrzeug-Studien den Weg in die Serienreife kaum finden: Mit einer Autoseele, von denen unsere Vorgängergenerationen so gerne sprechen, hat derartiges nicht viel gemein. Denn wie alle großen Jungs auch noch heute wissen: Ein Auto will nicht nur gefahren werden - es soll Gefühle wecken, in Erinnerung bleiben und irgendwie auch Erinnerungen wecken. Nur in den seltensten Fällen gelingt es den unzähligen Photoshop-Künstlern, ein traditionsgemäßes Design nicht zu verschlimmbessern und dem Stil der Vergangenheit treu zu bleiben.
Die retro-moderne Traumstudie von David Obendorfer ist da wohl eine Ausnahme: In Anlehnung an den legendären BMW E9 von 1968 und dem BMW 2000 CS von 1965 gestaltet der Künstler ein digitales Gedächtnis, das mit modernen Ausdrucksformen der dritten BMW 6er-Reihe so konform geht, als würde es das Normalste von der Welt sein. Giovanni Michelotti, der italienische Designer der beiden traditionsbehafteten Fahrzeuge, würde es wohl freuen, wenn er die Studie noch miterleben könnte. Auch der in Budapest studierte Obendorfer ist heute als Künstler in Italien tätig, vor allem aber gestaltet der Industriedesigner kostspielige Yachten. Viele Stilelemente aus den Sechzigern hat der Designer bei seinem Entwurf beibehalten: Die pfeil- und bugförmige Front, das BMW-Emblem an der C-Säule, den legendären Hofmeisterknick oder Kiemen an den vorderen Kotflügeln. Die klassische Nierenform aus früheren Tagen behält der Künstler ebenfalls bei, während LED-Tagfahrlichter mit integrierten Blinkern moderne Akzente setzen.
Das Interieur ist vor allem edel und funktional: Die in Holz eingefassten Rundinstrumente hinter dem Dreispeichen-Lenkrad oder das handbestickte Leder vermitteln einen luxuriösen und klassischen Eindruck, während moderne Elemente wie ein iDrive-Controller oder ein stattlicher Monitor geschickt in den digitalen Innenraum integriert werden.
Sicher ist auch, dass diese Studie in BMWs Designabteilung nicht unbeachtet bleibt. Ob man sich für künftige Projekte auch ein wenig inspirieren lässt, steht allerdings auf einem anderen Blatt geschrieben.
Mehr Fotos und Studien: http://davidobendorfer.com