Liebe BMW Freunde,
lange Zeit war ich im Forum nur noch stiller Leser, da ich mit meinem älteren BMW nie nennenswerte Probleme hatte.
Dafür hat es mich jetzt umso mehr erschwischt. Ich habe bewusst gewartet, bis ich die erste Testergebnisse von meiner BMW Werkstatt erhalte, da alles andere nur ein Blick in die Glaskugel wäre. Ist es heute vermutlich immer noch- vielleicht könnt ihr mich aber bei den Entscheidungen unterstützen.
Worum geht es?
Ich fahre seit rund 7 Jahren einen E90 325i Automatik mit rund 203.000 Km auf der Uhr aus dem Jahr 2005. Es handelt sich somit um die 2,5 Liter 218 PS Maschine.
Bis zum Samstag in der letzten Woche lief alles absolut Top, heute habe ich einen Motorschaden. Am besagten Tag parkte ich den Wagen auf einem Parkplatz. Als ich wieder losfahren wollte und den Motor startete, lief der Motor sofort unrund, aber richtig unrund, es klackte mechanisch und der ganze Motorblock schüttelte sich. Das schmerzte wirklich von den Haaren bis zu den Füßen.
Ich ließ den Wagen abschleppen und in dieser Woche wurden erste Diagnosen erstellt.
- Keine Einträge im Fehlerspeicher, keine MKL aufgeleuchtet
- Zylinder 6 nur noch 5 Bar Kompression. Alle anderen Zylinder i.O. Mit dem Endoskop waren aber keine Auffälligkeiten zu erkennen. Fremdkörper wurden mit der Kamera keine erkannt.
- Die Elektrode der Zündkerze vom 6. Zylinder hat einen Schlag bekommen und ist verbogen. Sie berührt sogar den Kontaktstift.
- Nach dem Öffnen vom Zylinderdeckel konnte ein gebrochener Schlepphebel Einlassseite am 6. Zylinder erkannt werden.
- Die Nockenwelle hat "einen kleinen Kratzer"
- Druckluftverlusttest ergab einen Verlust auf der Auslassseite am 6. Zylinder.
Soweit die bisherige Diagnose.
Ob ein gebrochener Schlepphebel die eigentliche Ursache war, wodurch sich die Ventile "verkeilt??" haben ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Ich habe das halbe, nein das Ganze ;-) Internet durchsucht und nur wenige identische Schäden gefunden. In 2 Fällen wurde eine gebrochene DISA Klappe angesogen und führte wie bei mir zu dem Problem nach dem ein kürzlich abgestelltes Fahrzeug neu gestartet wurde. Die Techniker halten diese Option für unwahrscheinlich, da mit der Kamera eben bisher keine Fremdkörper gefunden wurden.
Auf der anderen Seite habe ich aber auch immer noch nicht die Bestätigung, dass eine bzw. beide Klappen intakt sind und sich an Ort und Stelle befinden.
Ich habe jetzt den Auftrag gegeben den Zylinderkopf zu demontieren, um die Diagnose und dann auch einen konkreten Kostenvoranschlag zu erstellen für eine evtl. Reparatur.
Soweit der aktuelle Stand.
Sofern nun "nur" noch ein krummes Auslassventil gefunden wird, überlege ich den Motor reparieren zu lassen.
Sind meine Überlegungen quatsch und ich sollte das sein lassen, oder schätzt ihr (Blick in die Glaskugel) die Chance als realistisch ein, dass der Motor dann wieder vernünftig läuft und noch seine 100 TKM halten könnte, sofern keine weiteren Beschädigungen erkannt werden?
Habt ihr noch Erfahrungen bzw. Theorien, was zu diesem Schadensbild geführt haben könnte? Corona-bedingt fehlten mir in den letzten Monaten die längeren Fahrtstrecken. Das hat teilweise zum berüchtigten Klackern der Hydros geführt. Dies war nach einer etwas längeren Fahrt aber immer wieder weg. Insbesondere am letzten Samstag bin ich rund 300 Km inkl. zügiger Fahrt auf der Autobahn unterwegs gewesen. Vor dem Abstellen des Motors gab es aber absolut keine Anzeichen, dass gleich Schicht im Schacht ist. Ölverbrauch lag mittlerweile bei rund 1 Liter auf 4000 Km.
Freue mich auf Eure Beiträge und bedanke mich schon einmal sehr bei euch!
Björn
Bearbeitet von: Hightech316 am 16.04.2021 um 15:06:07Bearbeitet von: Hightech316 am 16.04.2021 um 15:07:57