Hallo zusammen,
jetzt hat es auch meinen 320D E91 aus 05/12 erwischt.
Im Alter von 8 Jahren und bei 70 TKM zeigt er nun leider auch Ermüdungserscheinungen.
Der Turbolader pfeift beim Gaswegnehmen wie mit einem Abblasventil und das Flexrohr vom DPF ist durch.
Der Vorgänger, ein 320D E46, hat mich deutlich länger begleitet, den habe ich noch mit dem 1. Turbolader mit 199 TKM verkauft.
Nun soll die Reparatur des E91 beim Freundlichen knapp 3 TEUR ausmachen.
EIne Kulanzanfrage bei BMW wurde abgelehnt, die höfliche Nachfrage, ob sich nicht doch noch was machen lasse, ebenfalls.
Jeweils mit Verweis darauf, daß die Garantie abgelaufen sei.
Das ist mir durchaus bewusst, aber bei BMW hatte ich bisher ein anderes Qualitätsverständnis.
Daher habe ich für den E91 auch deutlich mehr ausgegeben, als ich ursprünglich wollte.
Beim E46 hat BMW nach knapp 6 Jahren noch eine neue Motorhaube gesponsert, weil sich minimal Rost an einer Schweißnaht auf der nicht sichtbaren Seite gezeigt hat. Das empfand ich als tollen Service und hat mich bezüglich der Qualität begeistert.
Beim E91 fühle ich mich aktuell jedoch voll verarscht. Bei 70 TKM darf so ein Schaden nicht sein.
Und bevor jetzt Kommentare kommen, es läge wohl an meinem Fahrstil:
Ich habe ihn neu gekauft und selbst in München abgeholt sowie vorsichtig eingefahren. Ich fahre ihn mit einem Schnitt von 6,0 Litern DIesel. Und da sind gelegentliche Fahrten mit einem Gartenanhänger und hin und wieder auch eine schnelle Autobahnfahrt mit mehr als 200 km/h auch schon dabei. Und ich weiß auch, daß man den Motor (Turbo) nach einer schärferen Fahrt nicht gleich abstellen soll, sondern erst "runterkommen" lassen soll. Er ist auch nicht gechipt, sondern komplett im Originalzustand.
Nach dem, was ich in den letzten Tagen so im Netz gelesen habe, haben wohl vergleichsweise viele ganz ähnliche Probleme mit diesem Triebwerk.
Interessanterweise habe ich auch einen Fall gefunden, der im Alter von 7 Jahren und 80 TKM ganze 2/3 der Rechnung auf Kulanz bekommen hat.
Laut den Aussagen, die ich gelesen habe, soll der Schaden wohl überwiegend deswegen entstehen, weil der Ölschlamm die Ölzuleitung zum Turbo zusetzt und die Welle daher nicht mehr genügend Öl bekommt. Dies deckt sich auch mit den Aussagen meines Freundlichen, der mir sagte, daß sie bei einer Reparatur die Zuleitung reinigen und den Öldruck vor Montage des Turboladers prüfen würden. Das Triebwerk hat also sowas wie einen Herzinfarkt!!
Ich persönlich bin ja der Meinung, daß dies ein Planungsfehler ist. Außerdem gehe ich jetzt schon davon aus, daß der neue Turbolader dann in maximal 50 TKM wieder zum Tauschen kommt, denn aktuell befindet sich ja bereits Ölschlamm im Motor, der sofort wieder beginnt die Leitungen zuzusetzen.
Also ich bin ganz ehrlich: Daß viele Kleingeräte kurz nach Ablauf der Garantie die Grätsche machen, daran hat man sich ja schon beinahe gewöhnt.
Aber bei einem BMW?
In meinem Bekanntenkreis gibt es auch immer mehr Leute, die sich über ihren BMW total ärgern, vom Getriebeschaden bis hin zum kapitalen Motorschaden ist alles dabei.
Ja, es hat viel Spaß gemacht, meinen BMW zu fahren, aber die Kulanzablehnung bei BMW und das zumindest in meinen Augen offensichtlich schwindende Qualitätsniveau führt bei mir nun zwangsläufig zu einem Umdenken. Geld verschwenden kann ich auch anders.
8 Jahre und 70 TKM kann ich auch problemlos in einem Seat, Cupra oder sogar Dacia fahren, zahle dafür aber auch deutlich weniger. Und für den Weg zur Arbeit und zurück nach Hause tut es das auch.
Und wenn ich dann trotzdem mal Sehnsucht nach einem BMW bekomme, kann ich mir vom ersparten Geld für einen Tag oder ein Wochenende auch gleich einen BMW ausleihen.
Übrigens:
Mein Zweitwagen ein 1993er VW Polo mit derzeit 140 TKM. Auch der bringt mich trocken von A nach B und sogar in jede Fahrverbotszone.
Und bis auf normale Verschleißteile gab es am Polo noch nie Probleme.
Also:
Feuert los, ich freue mich auf eure lebhafte Diskussion, was ihr für negative und/oder auch positive Qualitätserfahrungen mit eurem E9X gemacht habt.