EBA:E46 Bremsbeläge wechseln - lackieren mit FOTOS
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NVP-HST-HGW-OVP
Deutschland
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Erfahrungsbericht mit kleiner FS beim E46 318Ti
Hintergrund:
* TÜV bald fällig
* beim Rückwartsbremsen knackts hinten
* Quietschen tuen sie auch
Mein Ziel dabei:
* erfolgreiche Reparatur mit ordentlichen Teilen
* "G-Power"-orangen Look und natürlich etwas Geld sparen.
* Bock auf die Sache hatte ich aber auch - ist ja auch wichtig dabei.
Vorbereitungen:
1. Hab ich mich ein wenig kundig gemacht, was ich da eigentlich vorhabe zu machen.
>>>> Aufbau der hinteren Bremse
>>> Syndikat-Forumsbeitrag > festsitzender Bremszylinder
2. Hab ich mir passende Teile besorgt - am besten Original oder Herstellerqualität
Man braucht doch Einiges und sollte an alles denken. Am besten Liste erstellen.
Hier mal paar Sachen von mir (Reiniger-Lack-Bremsenneuteile):
bmw34203414763 Bundschrauben hinten 4x
bmw34116772428 Bundschrauben vorne 4x
bmw34111157038 Rep.satz Führungshülsen 4x
bmw34211157046 Haltefedern hinten 2x
bmw34111163801 Halteferdern vorne 2x
bmw34111157041 Führungsbolzen Imbus 4x
etc.
3. Zeit sollte man mitbringen.
Mit Hebebühne schafft man es am schnellsten.
Lieber morgens beginnen und abends fertig sein. Habs auf 2Tage gesplittet - war anders gedacht!
Dazu habe ich den On-Board-Wagenheber benutzt und alles nacheinander gemacht ... dabei bis zu 4 Schichten ordentlich auf die Sättel gepinselt.
Außerdem habe ich die Führungshülsen erneuert und alles gut gesäubert und so gut es geht gepflegt.
BILDERMIX IN GUTER REIHENFOLGE !
Wagen sicher aufbocken - Hecktriebler geeignet - Gut was vor und hinter die Räder packen !!! Mir ist der Wagen schon mal vom Heber gesprungen, zum Glück war das Rad schon dran!
Muss ja nicht sein ... oder?
Mit Drahtbürste und Schleifpapier vorsichtig arbeiten - aufpassen keine Dichtungen und Manschetten beschädigen - mit Bremsenreiniger immer wieder nachspülen.
Für die grobe Reinigung war die Bremse noch dran. Hab die gammlige Bremsscheibe noch mitbehandelt.
1xKur 99,5% reines Zink grau + 1xKur ZinkAluspray silber.
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Hier erkennt man den Aufbau der Bremse ganz gut - Schwimmende-Einkolben-Bremssattelanlage? - Bremsträger ist in der Mitte fest fixiert und über die Imbusschrauben gleitet der Bremssattel von außen nach innen, wenn der Bremszylinder samt inneren Bremsbelag gegen die Bremscheibe drückt - der Wagen bremst !!! Mal fix selber erklärt.
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>> Demontage + Montage:
* Haltefedern aussen in Pfeilrichtung abhebeln. Dabei muss man ja nur die Verschlüsse aus den runden Aufnahmen bekommen - geht sehr leicht.
* Anlösen der beiden 7er IMBUS-schrauben
* danach die anderen 2 Schrauben (16er Ringschlüssel) vollständig rausschrauben
(Tip: Erst Bremse ab - und dann in Ruhe die Imbusschrauben raus)
>>> BREMSSATTEL ANHÄNGEN -
BREMSLEITUNG NICHT ABKNICKEN-
NICHT ZIEHEN.
Habe einen Draht durch die Führungshülsen gezogen - diese wurden später erneuert.
Den Bremsträger habe ich so gereinigt und lackiert.
Wichtig die Führungsflächen der Beläge vorsichtig mit kleiner Drahtbürste säubern.
Nichts Hartes oder Spitzes verwenden oder sogar dranne rumpuhlen. Verrückt.
Den alten inneren Belag hab ich beim lackieren drauf gelassen um die Staubschutzmanschette/ Dichtungen nicht vollzukleistern. Handschraubzwinge zum Zurückdrücken des Bremszylinders liegt bereit - ich habs senkrecht mittig auf den alten Bremsbelag angesetzt ... beherztes Drücken und gut ist.
Stück für Stück - geht leicht.
Der Verschleißanzeiger ging übrigens sehr leicht raus und konnte wieder verwendet werden.
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So sahen die Beläge aus - STEINER vs. MEYLE - der Qualitätsunterschied ist sichtbar.
Bei MEYLE diese Versteifungsplatte oder doch nur Extra-Quietsch-platte??? Kann mir vorstellen, das die Meyle besser planliegen und den Max.Druck besser auf die Scheibe verteilen.
Da wäre noch 1cm Platz gewesen - die Verschleißanzeige kam ja auch noch nicht - 2Jahre alt
Kosten der MEYLE-beläge um die 35€.
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Immer wieder nachpinseln - dat macht Spass - dabei Mühe geben
Hier sieht man den herausgefahrenen Zylinder - den MUSS man wieder reindrücken - um ihn sicher über die Breite der BremsScheibe zu bekommen - mit dem richtigen Werkzeug kein Problem !
Achtung: Wenn man soweit ist - nicht Bremse betätigen?? und den Zylinder dadurch rausgleiten lassen - whorst case, ahhhhh !!! Dann würde neue BremsFlüssigkeit dazukommen und eine riesen Schweinerei!
Grundprinzip: Auseinanderbauen und in umgekehrter Reihenfolge wieder Zusammenbauen.
Hier beim Rausziehen der ollen Kanäle nach hinten - nach 170tkm was Frisches - noch mit Zange!
Entgegengesetzt die Neuen wieder reinfummeln - bischen Schmierstoff ohne Gewalt - geschickt einfädeln - und mit Finger rein und durch damit - muss hinten richtig rauskommen. Diese Kanäle sollte eigentlich bei jedem Belagwechsel mitgemacht werden
- spätestens alle 5Jahre (Aufschrift auf Rep.kit-Packung > bmw.34111157038)
* Neue Imbusführungsbolzen hatte ich sicherheitshalber schon liegen - sind auch reingekommen.
* Die alten hab ich im RostwandlerBad wieder sauber bekommen - mit Edelstahlpolitur aufpoliert
- verwende ich später für vorne weiter (hat die gleiche Teilenummer)
*Die StaubManschette um den Zylinder rum hab ich mit Bremsenfett leicht eingeschmiert und mit Kosmetikstäbchen den alten Dreck + das neue Fett abgerieben - Bremsenreiniger kam auch wieder zum Einsatz. Gut bei herausgefahrenem Kolben.
* Die Führungshülsen reinzubekommen, war tricky -
aber ging ohne Hilfsmittel. Nur Geduld und ein wenig Ankneten.
* Neuen inneren Belag einclipsen (zum Zurückdrücken den Alten verwenden!!!)
* Darüber/ Dahinter kommt der Bremsträger - diesen hab ich mit neuen Imbusschrauben (teuer) bestückt und nen Reparatursatz Führungshülsen gabs ja auch
>> Beide Bremsenteile über Imbus miteinander verschrauben.
* Danach den äußeren Belag einführen
* Alles über die Bremsscheibe schieben - muss alles ganz easy gehen.
>> Wenns nicht passt - Bremszylinder versuchen noch etwas reinzudrücken (mit altem Belag!)
* Das Arbeiten mit der Kamera hatte Vorteile ich konnte damit gut um die Ecke gucken - und nachpinseln
* Die neuen BundSchrauben und Führungskanäle sieht man hier auch.
* Den Verschleißkontakt zum Schluß einclipsen. Der kleene Nippel zeigt in Richtung BremsScheibe, egal ob er im inneren oder äußeren Belag sitzt.
Die Belagrückseite und die Imbusbolzen wurden mit "ATE"Bremspaste (einzige Schmiermittel, das ich verwendete) benetzt - NICHTS AUF DIE BELAGSEITE/BREMSSCHEIBE schmieren
* Diese Abdeckkappe mit der weißen Kabelführung ist eine Neuerung - nun 2fach geführt.
* Die neuen Haltefedern lackierte ich mir zuvor schon schwarz. Die Haltefedern funktionieren ähnlich wie ein Flitzbogen, den man spannen kann und in die zwei Führungen zurückclipst.
Schon fertig: nein
>>> Bremsscheiben säubern nicht vergessen !!!
Sonst verglasen die neuen Beläge vielleicht sofort!
Ich hab mir mit Nitro-Verdünnung beholfen und mit trockenem Tuch nachpoliert.
OK ... man kann die Bremse vom Wagen trennen- Sandstrahlen und pipapo! Diese Möglichkeiten hatte ich nicht und der Aufwand wär mir zu groß. In erster Linie gings hier um den Wechsel der Beläge - das Lackieren war nur das Bonbon - oranger Drops. (Fa."BREMSGUT?!")
Zeitaufwand nur HA: ca.13h wegen Lackruhezeiten
+ 4h erstes Durchtrocknen vor der ersten Fahrt/ Bremsung
Danach ist wichtig:
* Mind. 500km müssen die Beläge schonend eingefahren werden. Also versuchen keine Vollbremsung zu machen - im Buch steht: "... piano einbremsen!" OK!
Durch das ordentliche Einfahren aktiviert man die volle Bremsleistung - da Beläge wie vorgeschrieben verwendet werden. Die Beläge härten richtig aus und besitzen dann ihre guten Eigenschaften.
* Bremsflüssigkeit kontrollieren (bei mir hat nix gekleckert und stand hat sich auch nich verändert)
* Räder nochmal nachziehen
Fazit:
Bremst alles super - mittlerweile 500km gefahren - kein Klappern mehr Rückwärts.
Besseres Gefühl am BremsPedal beim Bremsen.
Glaube nicht das der TÜV was an den Bremsen auszusetzten hat? - so wie sich der Wagen jetzt schon wieder bremst.
Hat sich gelohnt mal die Finger schmutzig zu machen und selber zu schauen! Spaß hats auch gemacht. Irgendwann kommt Vorne ran, das ist genau das gleiche Prinzip! BMW-Klötze liegen schon bereit - Lack hab ich auch noch über. Das müsste dann einfacher gehen mit Lenkung einschlagen.
Der Lack hat sich noch ein bischen ausgeknittert und hat sich noch besser angelegt.
Bis jetzt hälts und es klebt auch nix an den Felgen. In einer Woche halt ich mal den Kärcher gegen.
Den Bremsscheibenwechsel trau ich mir jetzt auch zu - Also bleibt der Werkstattbesuch nur noch für den Bremsflüssigkeitwechsel alle 2Jahre oder bei schweren Problemen. Aber damit kann man sich ja auch ein anderes Mal beschäftigen - hab noch bischen Zeit bis dahin.
Das Knacken war denke ich die untere Schraube (16er Schlüssel) am linken Bremsträger - die leicht gelöst war. Oder vielleicht die alten Beläge? Ist jedenfalls erstmal weg.
* Werkstattkosten gespart ? Hab zusätzlich viel in Kleinkram investiert !
* Bremsen-Intensivpflege möglich ! Glaub nicht das die Werkstaub das so sauber macht
- Beläge rein und fertig!
* Verwendung von neuen Original-Einzelteilen ... und und ??
* optische individuelle Auffrischung der Bremssättel in zig Farben
ACHTUNG: NICHT NACHMACHEN,
NUR AUF EIGENE GEFAHR (auch bei der Farbe)!!!
Bin kein Autoexperte - ich möchte hier auch Niemanden dazu ermutigen.
Die Bilder bitte nicht privat oder gewerblich verwenden ... Danke.
Hiermit distanziere ich mich zusätzlich noch für die Inhalte der von mir verlinkten Seiten!
Bischen Feedback wäre von Euch nett! Hab ich es richtig gemacht fürs erste Mal ???
Wo sind die Fachleute - wie mach ichs vorne besser? Bearbeitet von: Little Angry am 13.07.2011 um 00:50:49
Dieser Beitrag wurde
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Mitglied: seit 2005
Deutschland
Hallo Little Angry,
schau mal hier
(klick) - da gibt es sicher etwas passendes zum Thema "EBA:E46 Bremsbeläge wechseln - lackieren mit FOTOS"!
Gruß
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Mitglied seit: 22.08.2002
Zentral im Freistaat
Deutschland
1711 Beiträge
Ok, dann mal von mir ein erstes Feedback:
-Sehr schöner Bericht und sehr anschaulich dokumentiert.
-ABER: Beim zurückdrücken des Bremskolbens benutzt du eine Schnellspannzwinge. An sich nicht verkehrt. Die Zwinge sollte aber keinesfalls -so wie bei dir- schräg auf dem Bremskolben bzw. alten Belag angesetzt werden. Dann kann es nämlich leicht passieren, dass man den Kolben verkanntet und beschädigt. Das bemerkt man i.d.R. nichtmal. Es dauert dann aber nicht lange und der Kolben geht dir fest. Drehst du die Zwinge und setzt den feststehenden Schenkel am alten Belag / Kolben plan und mittig an, ist die Gefahr des Verkanntens erheblich geringer.
Bearbeitet von: Papa76 am 06.07.2011 um 13:37:20
In Deutschland gilt derjenige als Scheiße, der auf den Mist hinweist. Nicht derjenige, der ihn verantwortet.
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Mitglied seit: 27.09.2009
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Deutschland
96 Beiträge
@Papa76:
Danke für die Tipps.
Die Zwinge ist auf dem Foto nur demonstrativ und nicht richtig gespannt gewesen.
Hab nur mal Foto zur Vorstellung gemacht - hab ich im Forum vermisst - und nun ist eins drin, mit falsch angesetzter Zwinge.
Beim ersten Zurückdrücken waren 4 Hände aktiv, ich habe den Bremssattel gehalten und die Zwinge senkrecht auf den Bremsbelag geführt. Die anderen 2Hände haben auf mein Kommando vorsichtig gedrückt und an der Bremsleitung vorbeigesteuert.
Alles langsam vorwärts Stück für Stück, immer so 0,5cm und gleich wieder gelöst und wiederholt !
Wusste ja schon, dass das eines der wichtigsten Dinge war, die nicht schief gehen durfte. Angespannte Situation!
Kann noch nicht mal sagen, ob der Kolben komplett reingedrückt worden ist ... nach augenmaß weit genug und es passte später alles.
Aber Du hast Recht nächstes Mal wird die Zwinge gedreht und
Kleinere Zwingen zum Schrauben hab ich auch irgendwo bei uns gesehen
... man kann da gar nicht genug aufpassen.
Bearbeitet von: Little Angry am 07.07.2011 um 02:20:31