Hi liebes Forum,
ich bin mir ein bisschen unsicher ob ich mir den Weg machen soll diesen Wagen hier anzugucken.

Link

MINI Cooper S John Cooper Works*Vollausstattung
Erstzulassung: 01/2006
Kilometer: 100.000 km
Kraftstoffart: Benzin

Preis: 5.499 €

Mich macht der Preis ein bisschen stutzig und diese Angaben: USA Import mit niederländischen Papieren.

Ich habe mit dem Händler bzw. mit einem Mitarbeiter, der mich nicht wirklich so gut beraten konnte, am Telefon gesprochen.
Auf die Papiere wurde nochmals hingewiesen und mir dann gesagt, dass ich ihn auch als Privatperson kaufen kann aber nur wenn die Garantie dann gestrichen wird aber dadurch auch der Preis noch etwas sinken würde. Wobei ich mich gefragt habe ob man die gesetzliche Gewährleistung überhaupt vertraglich ausschließen kann? Ich meine nämlich nicht :D

Weiterhin meinte er auf meine Frage wieso er als „reparierter Unfallschaden“ eingestellt ist, dass damit nur die Beule in der Tür gemeint ist. Aber wieso schriebt man dann nicht beschädigt oder so in die Anzeige?

Der Wagen kommt mir ein bisschen spanisch vor aber andererseits würde ich den gerne mal Probefahrten und in einer Werkstatt checken lassen?

Was meint ihr so auf den ersten Blick dazu?

Danke im Voraus!

Nein, die gesetzliche Gewährleistung kann nicht ausgeschlossen werden. Ich würde mich nach einem anderen Auto umschauen. Das ist alles ein wenig suspekt.

US. Import mit repariertem Unfallschaden deutet meistens auf einen großen, wenn nicht sogar Totalschaden hin. Das Auto wurde dann, wie es des Öfteren vorgekommen ist, in Osteuropa wieder hergestellt. Meine Meinung : Finger weg !

Vielen Dank für die schnellen Antworten!
Werde mich dann wohl weiter umschauen. Danke

Die Garantie kann man streichen, da sie eine freiwillige Leistung ist. Die Gewährleistung nicht - jedenfalls nicht beim Verkauf von Gewerbe an privat. 
Allerdings lassen sich da durchaus Möglichkeiten gestalten - wie dass z.B. plötzlich die Oma des Händlers die Verkäuferin ist - und der Händler nur Stellvertreter. 

Aber ja: US-Autos, die mal einen Totalschaden hatten, verlieren afaik in den USA ihre Betriebserlaubnis. Sie kommen dann günstig nach Osteuropa, werden dort günstig wieder aufgebaut - und landen dann auf dem westeuropäischen Markt. Dadurch, dass der Wagen als "reparierter Unfallschaden" im Vertrag deklariert wird und sicher dazu keine Angaben gemacht werden (also was genau kaputt war und repariert wurde), kann man sich eventuelle Ansprüche aus der Gewährleistung in die Haare schmieren, denn man hat ein Auto mit repariertem Unfallschaden gekauft. Also genau das, was im Vertrag steht. Deswegen sollte im Vertrag wirklich stehen, was repariert wurde bzw. Gutachten und Reparaturrechnungen beigefügt werden. 

Gewerbliche Autoverkäufer machen es ohnehin gern so, dass sie ein Auto als "nicht unfallfrei" verkaufen - bzw. mit reparierten Lackschäden, gern auch mit Ölfeuchte - um eben dahingehend um die Gewährleistung rumzukommen. 
Bzw. sollte man auch als privater Autoverkäufer die Unfallfreiheit nur zusichern, wenn man darüber genau Bescheid weiß. Denn derartige Zusagen (nennen wir sie von mir aus "Garantien") werden vom Gewährleistungsausschluss nicht umfasst. Gleiches gilt für den Kilometerstand. 

Hallo,

1. kann man bei mobile nur „reparierten Unfallschaden“ als Unfallschaden angeben

2. Er hat es in der Beschriebung doch erwähnt „Schaden auf linker Seite, siehe Bilder“

3. Du redest von „NUR einer Beule“ - die ganze Seitenwand ist von oben bis unten eingeknickt und MUSS instandgesetzt werden!

4. er schreibt „bevorzugt“ B2B / Export, er WÜRDE ihn Dir also auch privat verkaufen!

Aber von den Dingen mal ab, USA Import mit Niederländischen Papieren :D schlimmer gehts ja nicht, nachvollziehbarkeit etwaiger Details = 0

Die gesetzliche Händlergewährleistung kann er in keinem Fall ausschließen! Egal was im Vertrag deklariert wird! Er ist in der Gewährleistung drinne!

Was macht dich am Preis stutzig? Meinst du damit günstig oder teuer? Für wieviel Euronen sind solche Wannen auf 4 Rädern mit den KM und EZ Daten denn sonst so inseriert?

Bearbeitet von: e46_qp am 26.04.2019 um 18:45:34

In der Tat, bei US-Importen von Gebrauchtwagen sollte man besser sehr genau hinsehen.
Und niederländische Gebrauchtwagenhändler gelten jetzt auch nicht gerade als die seriösesten in Europa ....

Es werden wohl u.a. auch sehr viele Unfallfwagen mit Totalschaden in den USA notdürftig wieder zusammengebastelt und dann in Europa verkauft. Amerikaner wissen, dass man über das "Carfax" rausbekommt, ob für das Fahrzeug ein Unfall oder eine Reparatur über die Versicherung in den USA abgewickelt wurde. In Europa wissen viele das nicht und ihnen fehlt die Fantasie, was da manchmal für ein lebensgefährlicher Schrott über den Atlantik kommt.

Setze einfach mal den Gebrauchtwagen-Preis in Relation zu den Kosten für den Transport über den großen Teich, den EU-Einfuhrzoll auf Autos, die Umrüstung auf EU-Normen und die EU-Zulassung. Bei einem wertvollen Oldtimer sind das Peanuts. Aber bei einem Unfallwagen für lediglich 5500 Euro lohnt sich das eigentlich nur dann, wenn der Wagen vorher in den USA praktisch nur noch Schrottwert hatte und die Reparatur extrem billig hingepfuscht wurde.

Grüße
ChrisH

Bearbeitet von: ChrisH am 26.04.2019 um 21:08:50