Hallo zusammen,

ich hoffe ihr könnt mir behilflich sein.
Aktuell schreibe ich bei einem großen Automobilzulieferer meine Abschlussarbeit.
Grundlegend beschäftige ich mich mit Thema, wie man automatisierte Seitentüren sicherer gestalten kann.
Hierfür ist es für mich unabdingbar herauszufinden wie sich Personen an bereits Teil-automatisierten Türen verletzten.  

Wie ihr vielleicht schon wisst verfügt auch die BMW eSCA (electronic soft Close application) über keine sekundäre Absicherungen.
BMW und auch die anderen Automobilbauer versuchen ausschließlich den Seitentürspalt zwischen der Vorraste und Hauptraste möglichst gering
zu halten um eventuelle Verletzungen und Unfälle zu vermeiden.

Doch wie ihr auch wahrscheinlich schon mitbekommen habt, kommt es nichts desto trotz zu Unfällen.

Meine Bitte an euch ist, könnt ihr mir von euren Erfahrungen mit der eSCA berichten?
Habt ihr euch schon mal eingeklemmt ?
Wie genau ist das passiert und wie oft?

Gerne kann ich euch auch bei Problemen mit euren Türschlössern und Zuziehhilfen behilflich sein.
Letztendlich werden sie keine 20m von meinem Arbeitsplatz entfernt entwickelt und hergestellt.

Wenn euch andere Sachen bezüglich dieser Thematik interessieren,
kann ich auch hier gerne mehr Informationen dazu geben.

Bitte verzeiht mir, wenn ich etwas bezüglich der Forenregeln nicht beachtet habe.
Ich bin noch ziemlich neu in Foren unterwegs und mache bestimmt Fehler.

Ich bedanke mich bei euch im voraus für eure Hilfe und verbleibe mit freundlichen Grüßen aus Wuppertal.
 
 

Die Türen werden durch E Motoren ins Schloss gedrückt? Wo ist das Problem das Drehmomentfühlend zu machen?

So wie du es beschreibst ist es bei den Fensterhebern umgesetzt.

Bei den Seitentüren ist das  nicht so einfach.
Das größte Problem ist, dass je nach Einklemmort an ganz anderer Hebel wirkt.
Also je nachdem wo man sich einklemmt ist die Änderung zum "normalem" Drehmoment extrem unterschiedlich.

Dazu kommt dass bei Fensterhebern die Fenster ungefähr mit 100N zugedrückt werden.
Allein bei Mittelklasse-Wagen beträgt der Türdichtungsgegendruck  ca. 200-300N.
Bei BMW Oberklasse-Fahrzeugen bis zu 700-800N.

Ein System welches über einen Drehmomentänderung (meist über eine Strommessung am E-Motor)
ein Einklemmen detektieren soll, kann nur sehr schwer bei solch hohen Kräften sensibel genug ausgelegt werden.

Weiterhin kommen Faktoren wie Einklemmzeit, die Lage des Fahrzeuges, natürliche Verformungen der Seitentür und jegliche Weitere hinzu

Ich hoffe ich konnte die Frage einigermaßen beantworten :)
 

Warum sollte es da ein Sicherheitssystem brauchen ? wie soll man sich da einklemmen ?

Bearbeitet von: samy01 am 22.12.2016 um 12:42:21

http://www1.wdr.de/verbraucher/gesundheit/bmw-tuer-100.html

schau mal hier. Ich weiß die ganze Geschichte klingt abwegig aber es passiert.  

Ansonsten gibt es noch viele weitere Szenarien.
Ich hoffe ihr könnt mir von euren Erfahrungen berichten.
 





 

Dann würde ich es als Hersteller halt anders angehen. Der Sinn (soweit ich das verstehe) ist ja das man bei leicht anliegender Tür nicht nochmal die tür aufziehen muss um sie mit schwung zumachen zu können, und es der E-Motor für einen erledigt, richtig ? Die verletzungsgefahr für die unfähigen wurstfinger autofahrer besteht ja nur wenn sie ausserhalb des autos sind. dann würde ich das halt mit der sitzbelegungserkennung koppeln, so das es nur automatisch funktioniert wenn der fahrer im auto sitzt. aussen muss man dann halt vielleicht einen kleinen mikroschalter im türgriff integrieren, hat es ja bei manchen fahrzeugen schon, den man dann halt berühren mus damit sich die tür schliesst. oder noch mit der schliessfunktion des schlüssels koppeln das vielleicht auch zugezogen wird wenn man "schliessen" drückt ? was macht ihr denn bei elektrischen heckklappen in dem thema ?

Bearbeitet von: samy01 am 22.12.2016 um 12:58:02

Erst einmal vielen Dank für die Anregungen.

Über die Sinnhaftigkeit und Technologische Notwendigkeit einer eSCA kann man sich durchaus streiten.
Technologisch Gesichtspunkte sind, dass die Türen immer leichter werden (siehe i3 und i8 mit Kunststofftüren) und dadurch es immer schwieriger
wird, denn Türdichtungsgegendruck vor allem in engen Parklücken zu überwinden (ob von außen oder innen)

Ein ganz wichtiges Kriterium ist außerdem, dass die eSCA  ein leises Türschließen ermöglichen soll.
Ein ganz typischer Fall ist. Ein schlafendes Baby im Auto was nicht geweckt werden soll oder 
ein leiser Türzuschlag von außen der die Nachbar nicht stör. 

Bestimmt würde eine Kopplung mit der Sitzbelegung einige Einklemmfälle verhindern aber auch den Funktionsumfang stark einschränken.
Ein Schalter der von außen betätigt werden muss, spricht generell gegen ein automatisiertes System.
Letztendlich soll die Tür von allein komplett zufahren ohne weitere Bedienung. 
Die Bedienung via Funkfernbedienung würde sogar m.M.n die Einklemmgefahr erhöhen.

Das Thema Einklemmschutz ist bei den Heckklappen auch ein wichtiges Thema. Hier gibt es auch schon verschiedene Ansätze.
Aber keins was sich auf die Seitentüren adaptieren lässt.  

Ok, dann kein Drehmomentschalter.
Wäre es denn ein Problem die Dichtung mit einem Draht zu versehen, der als Sicherheitskontakt dient? Also Kontakt iwo durch Finger unterbrochen und die Tür drückt nicht weiter.
.Die andere Idee mit der Sitzbelegung ist auch gut. wie soll man das innen sitzend schon hin bekommen da seine Finger rein zu stecken?

Er möchte doch nur Erfahrungsberichte von Leuten die sich verletzt haben (wie leicht oder schwer auch immer).

Ich denke mal der Threadersteller hat schon eine Idee die Sache sicherer zu gestalten. Denn sonst hätte er sich wohl nicht so ein Thema rausgesucht. Und dazu schreiben wird er auch nichts, da seine Arbeit sicher sonst gefährdet ist.

Übrigens, ich habe mich noch nie verletzt an einer selbstschließenden Tür.

Also ich weiß ganz ehrlich nicht, wie man es schafft sich daran zu verletzten.
Wenn der Motor losläuft, muss die Tür ja schon fast zu sein.
Wer seine Finger dann noch dazwischen hat, der muss es doch irgendwie drauf angelegt haben.

Hallo zusammen,

danke für eure Kritiken und Kommentare. Natürlich ist es schwer sich in der eSCA einzuklemmen jedoch passiert es immer wieder.
Mit einigen wenigen Klicks auf Google, werdet ihr einige solcher Fällen finden können.

Herangehensweisen wie man solche Einklemmfälle verhindern möchte gibt es auch sehr viele
und wie bereits Matze330i aufgefallen ist,
kann ich euch nicht verraten was genau unsere Herangehensweise ist. ;)

Natürlich bin ich jedem dankbar der innovative Ideen mitbringt und bestimmt hat jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht.
Gerne würde ich von euch von diesen Erfahrungen mit softclose Türen berichtet bekommen :)
 

 

Es ist schon irre, welcher Aufwand hier betrieben wird um diese Einzelfälle zu verhindern (was natürlich leider notwendig ist). Da will man doch echt kein Unternehmen führen.
Wenn ich sowas schon lese, sollte ich vielleicht ein paar Runden um meinen Dicken drehen und schauen, was ich noch so für blöde Ideen entwickeln kann:

Wenn man nämlich den Kofferraum voll hat und vorsichtig probieren will, ob die Klappe zugeht ohne irgendwo anzuschlagen, neigt man dazu, die Unterkante der Klappe festzuhalten und langsam abzulassen.

Es gibt doch bei manchen Autos diesen Anstoßschutz an der Türkante, der ausfährt wenn man sie öffnet, sodass man nicht die Nachbartür zerkratzt.
Sowas in der Art könnte man doch auch zum Schutz der Finger realisieren. Das Teil fährt dann eben nicht nach außen, sondern an den Rand.
Schließt man die Tür, verhindert das Teil bis zum Start des SC-Motors, dass Finger o.ä. dazwischen sind.

Nunja, das war mein Beitrag, obwohl der Thread ja eigentlich auf was anderes abzielt. Wollte ich nur nochmal loswerden.