Hallo zusammen,

letzten Sommer, auf der Heimfahrt vom Toskana-Urlaub, mit Anhänger und bei 36 Grad, bemerkte ich auf der Autobahn, dass der Zeiger der Temperatur nur noch auf Viertel stand, also nicht mehr betriebswarm. Am nächsten Parkplatz Kühlwasserstand überprüft, alles bestens. Also weiterge-fahren und gut heimgekommen. Gab auch weiterhin keine Probs, wurde nur nicht mehr richtig
warm. In meinem Fall Glück, nur mit dem kleinen Kühlkreislauf wäre ich sicher nedd heinge-
kommen.

Diesen Winter dann ( Gott sei Dank vor dem Kälteeinbruch, schon wieder Glück gehabt ) mal
alles ausgebaut. Es hatte mir den Thermostat zerlegt. Der schmale "Bügel", der von einer Seite zur anderen geht, ist auf einer Seite abgebrochen, wie ich nach dem Ausbau dann gesehen hab.

Gott sei Dank nur abgebrochen und nix weggebrochen, was jetzt vielleicht irgendwo im Kühlkreis-
lauf rumdümpelt und irgendwelche Bauteile beschädigen kann/könnte.

1. Tipp:
>> immer alle ausgebauten Teile prüfen ob noch alles dran ist, falls nedd, lohnt sich auch
eine längere Suche danach bestimmt

Laut vieler Meinungen in diesen tollen Forum hier war klar, dass der Kühler drin bleiben kann
bei diesen Arbeiten. Da dies aber mein 1. BMW ist ( bisher nur VW geschraubt und gefahren ), wollte ich ganz sicher sein bei dem was ich tue und genau hinsehen können.
Da die Schläuche von Kühler zu Thermostatgehäuse auf jeden Fall auch neu werden sollten
und eh ab mussten, war der Kühler mit wenig Mehraufwand schnell draussen.

Gott sei Dank hab ichs getan! Ich hatte schon wieder Glück.
Der Kühler machte unten an dem Alu-U-Profil,von einer Seite zur anderen, eine Wölbung von rund 15-20mm. Die Kanale waren dicker ( wie aufgebläht ) in diesen Bereich und die Lamellen dadurch
teilweise abgerissen. Oben alles ganz normal, nichts verformt.
Wenn ich dan an letzten Sommer denke.... hunderte KM Autobahn mit Hänger bei 36 Grad .....
da wirds mir wieder recht warm.

Natürlich hab ich mehrere Fachleute befragt.
Der Kühlerbauer/-reparierer, der nach 40 Jahren seinen eigenen Betrieb dicht gemacht und in Rente gegangen ist, meinte, das sei vom Salz im Winter, dem der Kühler immer ausgesetzt war.

Ein Bekannter von mir, Meister bei FORD, meinte klarer Fall, der war irgendwann mal eingefroren.
Keine Ahnung was es wirlich war, Fakt ist man hat es von aussen einfach nicht gesehen.
Neuer Kühler ist jetzt drin.

2. Tipp:
>> wenn es nicht furchtbar dringend ist und auf 20 Minuten nicht ankommt, lohnt es sich,
den Kühler kurz rauszunehmen und sich genauer anzusehen. Und wenn alles gut aussieht,
dann hat sichs auch fürs gute Gefühl schon gelohnt. Finde ich.

3. Tipp ist so ziemlich jedem bekannt
>> Wasserpumpe mit austauschen, ich hatte auch noch die mit dem Kunststofflügerad drin.
Sie hatte 210.000km gehalten, da hab ich wohl mal wieder Glück gehabt.


Das anschliessende Entlüften hat ja schon manchem viel Kummer bereitet oder fast in den Wahnsinn getrieben. Deshalb hab ichs wie bei anderen Fahrzeugen vorher schon gemacht.
Hat alles bestens geklappt.


4. Tipp: so hats bei mir super funktioniert:
>> Schon beim Zusammenbau drauf achten, dass so wenig wie möglich Luft im System ist,
dann muss auch weniger entlüftet werden. Das war mein Motto!!!!
Ich hab den Schlauch vom Thermostat zum unteren Kühleranschluss ( rechts ) montiert.
Dann den Schlauch am oberen Kühleranschluss provisorisch befestigt, mit dem offenen Ende
nach oben. Dann da oben langsam die Flüssigkeit ( richtiges Mischungsverhältniss !!!! )
eingefüllt bis der Kühler voll war. Die Luft entweicht dabei aus dem Kühler, die Flüssigkeit
wandert über den unteren auch schon Richtung Wasserpume/Thermostat. Dann den oberen
Schlauch am Kühler ab- und am oberen Thermostatgehäuseanschluss wieder provisorisch
angeschlossen mit dem offenen Ende nach oben. Hier dann wieder langsam weiter befüllen,
dann entweicht die Luft aus Wasserpumpe und Thermostat. Ich habe noch die Wapu von
Hand dabei gedreht, obs was gebracht hat, keine Ahnung. Nachdem hier dann dann auch
alles ganz voll war den oberen Schlauch wieder richtig am Kühler angeschlossen.
Den Ausgleichsbehälter langsam bis zur Hälfte auffüllen. Dabei ist die Luft aus dem dünnen
Schlauch entwichen, der unten am Ausgleichsbehälter wegen des Kühlerausbaus
abgenommen werden musste. Dann alle Schläuche mal von Hand durchkneten.
Danach hab ich dann mit dem Mund kräftig in die Einfüllöffnung des Ausgleichsbehälters
beblasen und mit den Lippen dabei am Gewinde alles abgedichtet.
2-3 mal dabei die Entlüfterschraube geöffnet und schon kam keine Luft mehr.

5. Tipp:
>> Vor lauter Freude nicht vergessen, die Riemen wieder zu montieren, dann erst Probelauffen
lassen. Wäre mir beinahe passiert vor lauter Schwindelgefühl vom mündlichen entlüften!!!


Beim ersten lauffen lassen kam bei mir von Anfang an ein Wasserstrahl vom Kühler in den Ausgleichsbehälter und nach einiger Zeit auch schom Warmluft im Innenraum.

6. Tipp:
>> dem VISCO-Lüfter habe ich erst später eingebaut, dadurch hatte ich mehr Platz für die
Hände, um die Wasserschläuche beim Probelauffen noch etwas kneten zu können.
NICHT die Hände oder finger in die rotierenden Riemen bringen!!!!!!!!!!!!!!!!!!

7. Tipp:
>> man kann auch prima die Funktion des ( neuen ) Thermostats gleich mit überprüfen.
zuerst darf nur der obere Schlauch zum Kühler warm und dann heiss werden, der untere zum
Kühler muss noch kalt bleiben ( nicht von der Mororabwärme täuschen lassen ).
Bei mir wurde der untere Schlauch erst richtig warm, als die Anzeige mit dem Zeiger auf
Mittelstellung war.


Ich hab noch 2 mal die Entlüfterschraube ( nur bei geschlossenen Ausgleichsbehälterdeckel
machen, sonst herrscht kein "Druck" im System ) geöffnet, nach wenigen Blässchen kam dann immer gleich Flüssigkeit. Nochmal nen Viertel Liter nachgefüllt. Fertig.

Heizung blässt richtig heiss, wenn man will. Sieht gut aus.


Bin aber noch keinem Meter gefahren, aber zuversichtlich das alles geklappt hat.



Auf Grund der vielen nützlichen Infos und Tipps aus diesem tollen Forum hab ich mir das
zugetraut und hat auch alles prima geklappt.


Jetzt hoffe ich, das viele mit meinen Erfahrungen und Tipps was anfangen können und/oder
ihnen weitergeholfen wird.
Wenn der lange Text sie nicht abschreckt.


Mit verschneiten Gruessen aus dem Schwarzwald

REDBULL323

gute anleitung mit nützlichen tipps,

als ich letztes Jahr den ganzen Klumpatsch getauscht habe, habe ich auch noch die Öl-Kühlschlange (heißt das so) der Servolenkung abgebaut, bei mir war da drunter auch ordentlich dreck und an den stellen wo sich blätter zwischen kühlung und Kühler angesammelt hatten, war der Kühler dann auch am zerbröseln aufgrund von korrosion, die kühlung habe ich dann vor erneutem einbau entrostet und lackiert, in diesem zuge kann man auch schön das Servoöl wechseln, so kommt eins zum anderen...
viele grüße

papa_joe_11