Hallo liebes Forum,
kurze Rekapitulation meines Reparaturmarathons:
Mein M54 im E46 325ti 06/2001 hatte seid ich das Fahrzeug hatte folgende Probleme:
unrunden Leerlauf
gelbe Motorkontrollleuchte sporadisch an
fehlende Leistung im mittleren Drehzahlbereich
zu hoher Verbrauch
träges Beschleunigen
im kalten Zustand sägender Leerlauf
im kalten Zustand Anfahrschwierigkeiten, Abwürgen etc.
Leistungsmessung auf Prüfstand: Bei entsprechender Drehzahl liegt die Maximalleistung (192 PS) aus den Fahrzeugpapieren an. Allerdings etwas wenig Drehmoment im unteren/mittleren Drehzahlbereich
Fehlercode war:
Zündaussetzer Zylinder 4
Zündaussetzer Zylinder 4 mit Zylinderabschaltung
99% sicheres Verfahren, um den Fehler herbeizuführen (Reproduzierbarkeit für Diagnose unerläßlich denk' ich):
Auto gaaanz kalt werden lassen, am besten über Nacht
Ggf. Diagnosekabel anschließen, Laptop starten, INPA-Gleichlauftest starten
Auto anlassen
ggf. mehrere Verbaucher hinzuschalten (Fernlicht, Klimaanlage, Nebelscheinwerfer)
Abwarten
Drehzahl sinkt langsam ab
Motor läuft immer unruhiger (Gleichlaufwert auf betroffenem Zylinder steigt auf > 10%)
Motorsteuerung schaltet Zylinder ab, Motorkontrollleuchte geht an
Nach neustart des Motors: Alle Zylinder laufen wieder, MKL bleibt gelegentlich an oder geht aus
Ich habe beim Versuch, den Fehler zu beseitigen, folgende Sachen unternommen:
Vanos-Dichtungen gegen Beisan-Dichtungen getauscht
Einspritzventile reinigen und testen lassen, 20 EUR pro Ventil glaub ich, mit Messprotokoll der Einspritzmenge vorher/nachher
Motorsteuergerät zur "Reparatur" eingeschickt, 450 EUR für einlöten neuer "Treiberandstufentransistoren für Einspritzventile" (obwohl im Endeffekt die Hydrostößel das Problem waren. Ich wette, die verdienen ihr Geld damit, Motorsteuergeräte mit "repariert"-Aufklebern zu versehen und an Trottel wie mich zurück zu schicken ohne was daran zu machen)
Kurbelwellengehäuse-Entlüftungsventil mit allen Schäuchen ausgetauscht
Mit Oszilloskop Zündspannung und Spannungsverlauf Ansteuerung Einspritzdüsen gemessen
LMM getausch
Zündkerzen + Stecker getauscht
Kabelbaum Zündspulen getauscht
Temperaturfühler Ansaugluft getauscht
Temperaturfühler Zylinderblock getauscht
Temperaturfühler Kühlwasserrücklauf getauscht (hinter Kühler)
Allerlei O-Ringe etc. im Ansaugsystem erneuert (Einspitzdüsen etc.)
Alles was noch so in diesem Thread diskutiert wird zu dem Thema
Neuen Benzinfilter mit Benzindruckregler
Gebrochene Tellerfeder Vanos auslasseitig getauscht
Nockenwellensensoren getauscht
Kurbelwellensensor getauscht
Ventile getauscht am Zylinder 4 (der betroffen war von den Zündaussetzern) wegen verdachts auf krumme Ventile durch Überdreher durch Schaltfehler)
Hat alles nix geholfen. Zwar sind andere Probleme verschwunden (so wie "Lambdasignal ausserhalb des Regelbereichs", "Maximale Einspritzmenge überschritten" etc. etc., der Fehler "Zündaussetzer Zylinder 4" u.U. in Kombination mit Zylinderabschaltung ist aber bestehen geblieben.
Nachdem ich zum Beispiel auf diesen Artikel gestoßen bin
(Lesen bei Situation 2) habe ich mich dann dazu entschlossen, die Hydrostößel tauschen zu lassen (Hätte man mit den Ventilen gleich mitmachen sollen, ich weiß).
Ich habe
die hier gekauft, denke, dass die wirklich von INA waren, Verpackung, Anleitung etc. sah sehr sehr sehr original aus, Sprache auf der Verpackung war Tschechisch oder so.
Dann habe ich mir eine Werkstatt gesucht, die das entsprechende Werkzeug besitzt und mir für 200 EUR Arbeitslohn die Hydrostößel einbaut. Werkstatt im Raum Dinslaken/Wesel/Voerde/Niederrhein, teile ich gerne mit per PN
Das ist seit Montag fertig, jetzt fährt das Auto, und seitdem auch Fehlerfrei.
Bei Gelegenheit werde ich mal die alten Hydrostößel vom betroffenen Zylinder zerlegen und mir von innen angucken - da muss doch was zu sehen sein?!
Hat einer eine Idee, wie ein "klemmender" Hydrostößel aussehen müsste? Von außen sieht man zumindest nix.
Gruß
Oliver aka Tomcat
Bearbeitet von: Tomcat0815 am 23.08.2011 um 22:46:36Bearbeitet von: Tomcat0815 am 24.08.2011 um 21:14:57