Hier mal ein kleines Gedankenexperiment, ich hoff ihr könnt mir ein paar Antworten liefern.
Ich frag mich schon länger ob man einen normalen PKW-Motor, seis getunt oder auch nicht, mit Avgas betreiben könnte oder obs einem dann irgendwas wegfrisst oder sowas. (Klar, der Kat würde vielleicht 10 Umdrehungen halten und müsste sowieso rausfliegen)
Zur Erklärung: Avgas ist "Flugbenzin" für Flugzeuge mit Kolbenmotoren. Dieses Gebräu ist verbleit und hat eine Oktanzahl von 130 bzw. 100 beim LL (Low Lead), damit die Kolbendinos in der Höhe und geringem Luftdruck nicht das Klopfen anfangen (die meisten heutigen Flugkolbenmotoren wurden um 1960 entwickelt und haben Vergaser, auch Einspritzvergaser sind Vergaser, aber haben dafür weder Kat noch Schalldämpfer noch irgendwas). Ausserdem ist das Zeug sauteuer, ca 2,50€ pro Liter.
Die Überlegung daran ist wenn man Benzin mit 130 Oktan fahren würd könnte man doch ewig viel Frühzündung geben und der Motor würde ziemlich viel Leistung abwerfen. Haltbarkeit steht ausser Frage! Umweltverträglichkeit auch.
Was haltet ihr davon? Würd ein Motor modernerer Generation das materialmäßig mitmachen oder sogar einige Zeit aushalten?
Das Blei zerstört dir innerhalb weniger Minuten den Kat... Rein thermodynamisch wird es keine Probleme geben, man müsste jedoch das stöchiometrisches Verhältnis angucken und die notwendige Energie für die Initialzündung ebenfalls in Betracht ziehen.
Dass der Kat das nicht lange übersteht ist sowieso klar.
Die Thermodynamik muss man halt beachten. Das stöchiometrische Verhältnis kann man dann daraufhin zugunsten eines fetteren Gemischs ändern. Aber ich glaub nicht dass man die Energie für die Initialzündung vergrößern müsste. Man könnte reiin theoretisch ne zweite Zündkerze einbauen und hätte damit eine leicht bessere Verbrennung aber das steht in keinem Verhältnis zum Aufwand.
Intressant wär ob der "moderne" Motor das noch chemisch aushalten würde
Dass das Blei oder seine Reaktionsprodukte irgendwas im Motor angreifen würden. Bei der Konstruktion eines E36 Motors oder die Jahre aufwärts gab es ja keine Bleioption im Benzin mehr.
Das ist nicht ganz korrekt, der E36 wurde gebaut und in Länder exportiert, in denen verbleites Benzin verkauft wurde. Außerdem ist Blei in seiner Form chemisch nicht aggressiv und macht dem Motor bzw. der Peripherie nichts.
