ich habe seit ca. einem halben Jahr ein Problem mit der VANOS-Verstellung der Auslassnockenwelle. Ich bekomme immer wieder den Fehler, sie sei schwergängig. Vor einem halben Jahr war es noch so, dass ich den Fehler löschte und er erst nach ein paar hundert Kilometern wiederkam. Jetzt kommt er sofort wieder, wenn der Motor läuft.
Es geht um folgenden Motor: M54B25 (525i, E61, Bj. 2004).
Die Magnetventile habe ich bereits getauscht, also Magnetventil von Bank 1 auf Bank 2 und umgekehrt. Fehler blieb auf Bank 1. Einen Defekt des Magnetventils selbst kann ich also ausschließen.
Nockenwellensensor Banke 1 habe ich auch bereits getauscht. Auch dadurch keine Änderung.
Bei INPA sehe ich bei der Auslassnockenwelle, wenn der Motor läuft, dass die IST-Werte den SOLL-Werten deutlich träger hinterheröaufen als bei der Einlassnockenwelle. Bzw. aktuell ist es wohl sogar so, dass die Auslassnockenwelle kurz bewegt wird und dann schon der Fehler kommt und die Nockenverstellung dann im Notlauf bleibt.
Ich vermute somit ein mechanisches Problem. Worin könnte das genau bestehen? Hat jemand Erfahrungen mit diesem Problem?
Ach ja, vor ca. eineinhalb Jahren habe ich die Vanoseinheit mit dem Beisankit ausstatten lassen.
Heißt also, dass die Dichtungen schon nicht mehr funktionieren, oder? Ich werde mir das über die Feiertage wahrscheinlich mal ansehen und dann ggf. die Dichtungen tauschen.
Höchstens es gibt noch andere Möglichkeiten: Dass die Nockenwelle selber irgendwie fest gegangen ist, das kann nicht sein? Oder irgendetwas anderes?
So, habe es mir gerade nochmal mit INPA im Vergleich zwischen Einlass und Auslass angesehen. Wenn ich auf der Einlassseite einen Wert einstelle, z.B. 15% oder 50%, springt die Einstellung sofort und präzise auf den entsprechenden Wert. Auf der Auslassseite hingegen wandert die Einstellung dem Wert nur ganz langsam entgegen, ohne ihn zu erreichen, wenn er von der IST-Stellung etwas weiter entfernt ist.
Ergo scheint der Kolben der Vanos auf der Auslassseite nicht zu laufen. Ich werde das Ding also morgen aufmachen und ansehen und wahrscheinlich die Dichtungen dann tauschen. Ich hoffe, dass es an denen liegt. Waren übrigens die originalen von Beisan, mal nur so nebenbei. Mal sehen, ob ich erkennen kann, ob es ein Materialfehler oder ein Einbaufehler war. Wenn es denn überhaupt tatsächlich an der Dichtung lag...
Falls es noch jemanden interessiert: Nach ca. 6 Stunden Arbeit funktioniert die VANOS wieder. Was war das Problem? Tja, ganz einfach: Die Schrauben des inneren Deckels der auslassseitigen VANOSKammer waren nicht richtig angezogen, deswegen war die Kammer nicht dicht und konnte dort kein Druck entstehen. Die Dichtungen waren in Ordnung, es war schlicht ein Montagefehler. Weitere Anzeichen, dass damals schlampig gearbeitet wurde: Bei den Schrauben des Ventildeckels fehlten einige Unterlagscheiben, was dazu führte, dass die Gummidichtungen nicht richtig eingepresst waren und der Deckel undicht war, was an den entsprechenden Stellen auch zu sehen war. Ein ziemlicher Pfusch das Ganze :-(
Ach ja, noch erwähnenswert: Nach erfolgter Reparatur hängt der Motor jetzt tatsächlich ganz anders am Gas, hat merkbar mehr Drehmoment und Durchzug als vorher. Feine Sache, so eine funktionierende VANOS ;-)