naja ab wann ist ein auto unvernünftig???? ich denke das hängt auch groß vom geldbeutel ab...(Zitat von: badian)
Minimaler Nutzwert bei - im Gegenzug - relativ großen Abmessungen und / oder hohem Verbrauch. Und der Nutzwert eines Fahrzeugs bemisst sich heutzutage eben vor allem auch in Innenraum und / oder Kofferraum.
Meine bisherigen Autos waren in Summe alle unvernünftig - nachdem ich mir eines der vernünftigsten Fahrzeuge wo gibt mit meiner Mutter geteilt hab: eine Mercedes A-Klasse, Baureihe 168: nahezu die komplette Fläche ist Nutzfläche, im Idealfall sind alle Sitze (bis auf Fahrersitz natürlich) rausnehmbar, der Wagen somit voll flexibel und auch geeignet für nen Großeinkauf bei IKEA oder nen Umzug - und das bei kompakten Ausmaßen. Mir war die Karre zuwider.
Dem folgte ein Toyota Paseo. Die vorderen Passagiere konnten bequem sitzen, die hinteren durften nicht größer sein als 1,60 cm - sonst mussten sie den Kopf nach vorn beugen. Der Kofferraum war sehr überschaubar. Drei Bierkästen afaik, dann war das Ding voll.
Gut, der BMW... blieb immer noch ein Coupe. Also hinten auch recht eng, der gemeine Golf-Form-Fahrer (und wir sind ein Land der Golf-Form-Fahrer...) wendet ein, dass man in den Kofferraum auch nix Hohes reinbringt. Also auch nicht wirklich praktisch.
Und zum Smart... nen "normalen" Reisekoffer krieg ich net in die Kiste. Ne Reisetasche in den hinteren Kofferraum nur, wenn sie so ca. 20 cm flach ist. Vorne geht ein Bierkasten rein (gerade so - und mit etwas Drücken, Schieben, ...) - und dann is Ebbe. Koffer oder Reisetasche krieg ich vorne nur nur, wenn es den gängigen Handgepäckmaßen entspricht. Pack ich Tiefkühlpizzen in den hinteren Kofferraum, sind sie - wenn ich 30 min fahre - fertig gebacken. Überspitzt ausgedrückt. Hinter den Sitzen ist auch kein Platz. Will sagen: wenn ich einkaufen geh, nehm ich den Aston Martin ;-)
Warum man schief angeguckt wird - mit derart unpraktischen Autos:
Die Autokultur bzw. Beziehung zum Auto hat sich in Deutschland gewandelt. Dadurch, dass die Unterhaltung (v.a. der Sprit) der Autos immer teurer wird und der Stadtverkehr immer dichter, wird immer mehr Wert auf praktische, wenig verbrauchende Fahrzeuge gelegt. Sportwagen, auch SUV (obwohl in Mode) sind nun politisch inkorrekt. Auch rasen ist plötzlich inkorrekt. Früher wars sicher auch ein Ausdruck persönlicher Freiheit, schnell zu fahren - also was man vor 50 Jahren so als "schnell" angesehen hat. Allerdings bringen es Internet usw. immer mit sich, dass verstärkt über Unfälle berichtet wird. Ständig wird auf Zeitungs-Seiten im Facebook usw. über "Raser-Unfälle" berichtet - natürlich auch mit dem entsprechenden Unterton. Somit wird auch Rasen politisch inkorrekt. Gabs früher auch schon, auch Raser-Unfälle, nur gingen sie nicht so durch die Medien - und eben vor allem nicht durch die Boulevardmedien.
Und sicher: wir sind auch ne Neidgesellschaft. Volkssport Nr. 1. Allerdings war das früher durchaus auch so. Ich kann mich noch an einen Vorfall von vor 25 Jahren erinnern: zwei ältere Damen zerrissen sich ordentlich das Maul über einen, der seinen Ferrari startete und wegfuhr.
Ich persönlich weiß, mit wem ich über Autos diskutieren kann. Also welcher meiner Freunde einen leidenschaftlichen Zugang zum Auto hat - und für wen das Auto nur ein Mittel zum Zweck ist. Und entsprechend verhalte ich mich auch.
Für mich erschließt sich der Reiz an schnellen Autos auch eher an der Beschleunigung. Ich bin auch schon mit 250+ gefahren. Ja, is zwischendurch mal ganz schick. Adrenalinschub für nen kurzen Kilometer, wenn alles frei ist. Aber eigentlich empfinde ich es eher als anstrengend. Man muss halt aufpassen wie Sau - weil ein kleines Hindernis, ne Bodenwelle o.ä. im dümmsten Fall den Abflug bedeuten können.
Dagegen: Die Kraft zu spüren, den Sound zu hören... macht einfach Spaß.
Bearbeitet von: mb100 am 13.02.2015 um 00:12:39