Ist jetzt etwas off topic, daher nur mal kurz, ich komme dann wieder auf das Autodesign.
Understatement resultiert bei uns in Deutschland durchaus nicht einfach aus Angst aus Sozialneid.
Eine Dame aus adeligen Kreisen kommentierte mal so schön, dass man im deutschen Adel sparsam ist, Wohlstand nicht unnötig zur Schau stellt, sich zwar auch sehr teure Sachen kauft, aber das tut man selten und kauft beste Qualtität, die dann den Kindern vererbt wird. (Zitat von: ChrisH)
Ich machs ähnlich wie Chris: ich fang im OT an - und versuch, dann den "Schwung" zurückzufinden.
Das, was Du, Chris, schilderst, gibt es sicherlich auch. Will ich gar nicht bestreiten. Ich (der ja aus einer etwas ländlicheren Gegend stammt) hab mich auch schon mit einigen auch "älteren Wohlhabenden" unterhalten - auch über das Problem. Und oft hab ich zu hören bekommen: "Na ja, der Ferrari, Bentley, Lambo, ... steht halt 28 Tage im Monat in der Garage. Und wenn ich ihn mal raushole, dann fahr ich direkt auf die Landstraße, umfahre die Stadt - net dass sich der "gemeine Pöbel" (freie Interpretation mb100) wieder das Maul zerreißt."
Entsprechend sehen auch die Einfahrten in den nobleren Vierteln dieser Gegend aus: in den Einfahrten stehen Golf & Co. und die "bodenständigeren" Audis, Mercedes und BMWs, in den Garagen steht dann das Edlere.
Klar: das "Problem" in der Art gibt es sicher in Berlin, München, Düsseldorf usw. nicht. Man siehts ja sogar schon in Nürnberg und Regensburg; dort kommts schon des öfteren vor, dass einem ein Lamborghini, Bentley, Ferrari, Aston Martin, ... "in den Weg hüpft".
Ich denke, gerade die deutschen Autohersteller haben diesen Gedanken durchaus aufgegriffen. Mir fällt vor allem die S-Klasse, Baureihe W140, ein. Das Ding war einfach nur ein Schiff, hatte in gewisser Weise "teuer" auf dem Stern spazieren gefahren. Heute fällt es mir schwer, im kurzen Vorübergehen einen aktuellen S von einem aktuellen C zu unterscheiden. Auch der aktuelle 7er ist in meinen Augen schon nahe am aktuellen 5er dran. Bei Audi sieht ohnehin nahezu alles gleich aus, und mit dem Phaeton hat der Konzern sicher in erster Linie probiert, eine möglichst dezente Luxuslimousine auf die Räder zu stellen. Ein Auto, das weder großartig Prestige hat noch dem man seinen Preis ansieht.
Dass das Ganze dann wieder ein tendenziell eher langweiliges Straßenbild abgibt: ja, seh ich auch so.