Zitat:
servus,
Zitat:
...Aber bmw und der ansruchslose autofahrer nennt das ja fortschritt....
(Zitat von: sausi2000)
liegt aber vielleicht auch nur daran, dass sich die anforderungen an ein fahrzeug in den letzten jahren gewandelt haben? die heutigen (globalen) kunden im premiumsegment sind mit sicherheit nicht weniger anspruchsvoll als noch in den 90ern, nur hat sich eben das anforderungsprofil massiv verändert. das ist im übrigen nicht nur bei bmw so, das betrifft die gesamte automobilbranche.
warum sind die deutschen premiumhersteller weltweit noch immer führend?
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übrigens gibt es zum erfolgsgeheimnis bmw gerade wieder einen interessanten artikel auf focus online
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grüße
(Zitat von: PeacemanKGH)
Wobei hier mal ein paar Bemerkungen fällig wären ;)
US-Markt:
- Der hat gerade die lange Talfahrt nach der Finanzkrise, dem Konkurs von GM, Chrysler und Fast-Konkurs von Ford und den einbrechenden SUV-Verkäufen wegen hohen Spritpreisen beendet. Nach üblen Einbrüchen (von 17 Mio auf 12,7 Mio = über 25% Einbruch!) gibt es jetzt wieder starkes Wachstum - was aber letztlich eher die fetten Einbrüche vorher wiederspiegelt.
Das Wachstum im US-Automarkt betrug dieses Jahr 13 %.
BMW konnte 13,8 % zulegen, also gerade mal 0,8 % über dem allgemeinen Wachstum!
Zum Vergleich das US-Wachstum von:
VW: +35 %
Mercedes + 11,8 %
Audi + 18,5 %
Der Marktanteil deutscher Hersteller in den USA - das wird in den Jubelmeldungen immer gerne unterschlagen - ist eher gering. BMW hat 2,4 % Marktanteil. Alle deutschen Hersteller zusammen haben 8,7 %.
Ich weiß nicht, wie es heute aussieht, aber als ich vor ca. 8 Jahren in Kalifornien war, da hat man kaum deutsche Autos gesehen. Premium-Autos waren dort primär Lexus, Infiniti und Acura (die Nobeltöchter der Japaner), dazu noch einige Cadillac und Lincoln. Wohlgemerkt im wohlhabenden Kalifornien! Im mittleren Westen dürfte es noch viel weniger europäische Autos geben.
Ganz allgemein muss man auch sagen, dass es weniger die geniale Strategie von BMW ist, die hilft, sondern der Umbruch im Markt durch Finanzkrise, finanzielle Umverteilung und ausufernden Staatsverschuldung: Dies begünstigt einseitig die Premium-Hersteller. In Europa und den USA, aber auch vielen andere Ländern z.B. öffnet sich die Schere zwischen Arm und Reich immer schneller.
In Deutschland z.B. gehen fast nur noch Firmenwagen, der Privatmarkt bröckelt seit Jahren immer weiter ab und die Privatleute kaufen - wenn überhaupt Neuwagen - nur noch günstige kleine Autos. Auch der Erfolg von Dacia und den Koreander kommt nicht von ungefähr!
In Deutschland hält sich der Jubel in Grenzen: Der Gesamtmarkt schrumpft um 2,9 %.
BMW verliert 3,5 %, Mercedes verliert 0,9%, Audi wächst im 6,3 %.
Gleichzeitig steigt in anderen (außereuropäischen) Länder der "Bedarf" der reichen Oberschicht nach teuren Luxusgefährten. Daher feiern Firmen wie Porsche immer neue Absatzrekorde.
Ursache sind also eher die politisch-wirtschaftlichen Missstände und die finanzielle Umverteilung - und das Glück, in dieser Zeit zum begünstigten Premium-Segment zu gehören.
Grüße
ChrisH
Bearbeitet von: ChrisH am 29.01.2013 um 21:27:46