Zitat:
Nachts ne Frage - nachts ne Antwort ;-)
Ich bin selbst seit vielen Jahren selbstständig - allerdings in einem anderen Bereich wie du vor hast. Dennoch kann ich dir dazu ein paar Dinge sagen - auch wenn ich die dabei vielleicht eine Illsion zerstören muss - besser jetzt als teures Lehrgeld zahlen.
Dein Angebot:
-malerarbeiten
-gartenarbeiten
-kurier und schnellexpressfahrten
-hausmeisterarbeiten
-und und und....
Also der üblich IchKannAllesAberNichtsGescheit-Bauchladen, bei dem du mit gelangweilten Rentnern, übrig gebliebenen Ich-AGs und Leuten die zu sonst nicht viel taugen konkurrierst.
Du redest von einem einen Verdienst von geplanten 17.500 Euro? Vergiss das mal ganz schnell wieder! Du kannst nicht planen, alles hängt von den Aufträgen und von der Konkurrenz ab. Und wenn dann die Kleinkarierten Beamten der Berufsgenossenschaften dich auf dem Kicker haben, sieht es ganz schlecht aus:
-malerarbeiten -> er kann eine Maler/Lackierer-Lehre nachweisen - Ok - aber keinen Meister?
-gartenarbeiten -> er ist gelernter Gärtne - aber auch kein Meister?
-kurier und schnellexpressfahrten -> du oder er hast/hat die Unternehmerprüfung, dein Fahrzeug ist entsprechend für gewerbliche Nutzung angemeldet?
-hausmeisterarbeiten -> das ist das einzige was man ohne spezielle Befähigung machen darf ...
Auch ich hatte damales einen wirklich guten Freund, mit dem ich das Ganze aufgebaut habe. Seit seinem Aussteig haben wir uns nichts mehr zu sagen. Spätestens, wenn es dann für zwei nicht reicht, kommt das übliche Gegenrechnen und das Beschuldigen.
Vergiss bei deiner ganzen Rechnung bitte das Finanzamt und all die anderen Unkosten nicht. Von deinem Umsatz gehen weg:
- Umsatzsteuer
- Gewerbesteuer
- Berufsgenossenschaftsbeitrag/IHK-Mitgliedschaft
- Kosten für Werkzeuge und Betriebsstätte
- Kosten für Werbung
- Haftpflichtversicherung für deine Firma
- Krankenversicherung (Arbeitgeber und Arbeitnehmeranteil oder Privatversicherung)
- eigene Altersvorsorge
- Einkommenssteuer + Soli
Du kannst die Abfingern, wieviel man oben reinkippen muss, das unten 17.500€ rauströpfeln. Es geht nicht darum ein kleines Vermögen zu machen oder nicht, sondern um zu überleben.
Selbstständig ja, aber nicht in diesem Bereich. Maler oder Gärtner nur mit Meister.
(Zitat von: Saugnapf)
da ist nix mehr hinzu zu fügen!
Saugnapf hat alles richtig erklärt!
Mein Vater ist selbstständig, er hat eine Gartenbaufirma mit 2 weiteren Angestellten, neben mein Vater ist noch meine Mutter ( Floristenladen ) und ich angestellt.
Dadurch kann ich all das was Saugnapf geschrieben hat bestädigen!
Grad im Winter ists manchmal ein Kampf.
Hausmeisterdienste kannst vergessen, gibts schon zu viele weil das fast jeder macht der sich selbständig machen will.
Und die BG kommt mit beiden ausgestreckten Armen zu dir und will an dein Geld.
Dazu kommt noch das du genug Asche in der Hinterhand haben solltest denn es gibt Kunden die nicht zahlen / wollen, dann hast du für nix gearbeitet und die Materialkosten hast du auch noch auf dir sitzen welche du ja erstmal auslegen musst.
Klar du kannst das dann dein Anwalt übergeben aber seien wir doch mal ehrlich, was kommt neben haufen rennerei dabei noch raus?
An deiner Stelle würde ich mich zu aller erst an eine Unkostenaufzeichnung machen in der du alles was im Jahr an Kosten zusammen kommt auflisten, damit du erstmal ein Überblick hast was du im Jahr erwirtschaften musst!
Und bedenke, auch wenn deine Einnahmen mal ganz unten sind, die Ausgaben für BG, Versicherung, Steuer und und und sind trotzdem !!!
Ich wünsch dir trotzdem viel Glück und gutes gelingen!
lg