Also wenn Du nicht so recht weißt, wo Du mit dem Fahrwerk gerade stehst und auch nicht so recht einschätzen kannst, wo Du hin willst und was verändert werden muss, um dort hin zu gelangen........ dann lass besser die Finger von der Dämpfereinstellung!
Ist nicht böse gemeint, Du kannst Dich da halt total verzetteln.
Es ist eigentlich ziemlich unmöglich, dass ein Qualitätsdämpfer nach 30.000 km schon hin ist.
Zuerst würde ich daher die üblichen Verdächtigen prüfen, z.B. die vorderen Querlenkerlager oder die Radfürhungsgelenke vorne etc:
https://www.bmw-syndikat.de/bmw-syndikat/archiv/e36_fahrwerk/fahrwerk_e36.htmlWas die Abstimmung angeht vermute ich mal vorsichtig, das Du noch nicht so viel Fahrerfahrung hast?
Du kannst das Fahrverhalten eines Autos in verschiedenen Richtungen modifizieren, jede bringt bestimmte Vorteil, hat aber auch Nachteile, über die man sich klar werden sollte:
Das eine ist der Zielkonflikt, den ich mal beschreiben will mit Rennstreckenfahrwerk vs. Rallye-Fahrwerk.
Durch recht harte Abstimmung kann man das Auto zu spontanerem Einlenken bringen mit wenig Wankneigung, wobei es sich quasi weniger schwammig/wankig anfühlt. Es kann (wohlgemerkt: Bei gute Feinabstimmung!) auf topfebenem Asphalt sehr exakt und schnell zu fahren sein.
Der Nachteil ist, dass es dann auf Bodenwellen und unebenen Strassen zu hüpfen anfängt , ggf. vorne oder hinten zuerst den Bodenkontakt verliert und dann evtl. plötzlich ausbricht. Auch die Traktion auf unebenen Strassen und bei Nässe wird deutlich schlechter. Auch die Fahrbarkeit/Beherrschbarkeit bei Nässe allgemein leidet darunter.
Der Rallye-Typ lässt das Auto souverän mit sehr hohem Tempo unbeeindruckt auf holprigen Pisten durch Kurven mit Bodenwellen gleiten, hat dabei satte Traktion. Dafür fühlt es sich halt weicher/wankiger an. Und um auf topfebenem Asphalt Rekorde zu brechen eignet sich diese Abstimmung nicht.
Es ist aber gar nicht egal, ob man die Härte durch Federn oder Dämpfer oder Stabis holt.
Gerde das ungezielte Herumdrehen an den Dämpfern gibt wahlweise nur ein unterdämpftes oder überdämpftes Fahrwerk. Beim unterdämpften Fahrwerk wird die Kiste doch "schwammig", weil die Dämpfer das Nachschwingen der Federn nicht mehr unterdrücken können, das Auto sich aufschaukelt. Ein überdämpftes Fahrwerk macht die Kiste nicht schneller, aber den Grenzbereich schmaler. Im Übrigen hat ein Dämpfer ein Druck- und eine Zugstufe. Nicht bei allen Dämpfern ändert man beim Verstellen beides.
Es ist auch nicht egal, wie diese Änderungen im Verhältnis vorne zu hinten erfolgen, denn wie mein Vorredner schon sagte änderst Du dabei das Eigenlenkverhalten.
Eben die Beeinflussung des Eigenlenkverhaltens ist ein anderer Aspekt der Abstimmung. Ist Dir das Auto zu untersteuernd oder zu übersteuernd? Wie stark sollen/dürfen Lastwechsel ausfallen?
Wenn Du keine Erfahrung hast würde ich empfehlen, erstmal ein fertiges Setup zu kaufen (z.B. ein gutes Komplett-Fahrwerk aus einer Hand, ggf. auch da Original-M-Fahrwerk mit M-Stabis) und zu verstehen, was sich dann am Fahrverhalten ändert und ob Dir das so zusagt.
Oder noch besser, lass den freundlichen mal über dein Auto gucken, ob die Querlenkerlager, Radführungsgelenke, Stützlager etc noch o.k. sind. Denn vielleicht ist das Problem damit schon vom Tisch.
Bearbeitet von: ChrisH am 12.09.2011 um 23:01:22