Gewicht im Kofferraum-bringts wirklich was? (Baureihenübergreifendes Forum)
Zum einen predigen alle, da? Reifen der einzige Kontakt zur Fahrbahnfläche sind und
der Bremsweg doch soo entscheidend ist!! Zum anderen hauen sie sich die Kofferräume
mit Gewichten voll......
If everything seems under control, you're not going fast enough (Mario Andretti)
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Hallo Hecktrieb06,
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Gruß
Nach 3 Jahren Ruhe im Thema, mein Senf:
Das Gewicht im Kofferraum bringt natürlich etwas, aber nur beim Anfahren.
Ansonsten erhöht es den Spritverbrauch, verlängert den Bremsweg und am heftigsten:
WENN das Heck dann mal ausbricht, macht jedes KG im Kofferraum das Fahrzeug
unbeherrschbarer, weil es brutal und plötzlich bei Traktionsverlust nach außen drängt.
Ich habe im Winter 25 Kg Sand gaaaaaanz hinten im Heck. Bringt im Alltagsbetrieb
gefühlt genug (Getestet bei MB Strich 8er und Manta A). Und das Beste: Wenn man
aus dem Stand nicht voran kommt, kann man den Sack aufmachen und Sand unter
die Räder geben, DAS bringt wirklich was, gerade bei Eis!
Und die Traktionskontrolle bleibt bei mir aus: Driften habe ich in meinem Manta A
Berlinetta im tiefsten Hessen gelernt direkt nach dem Führerschein. Der 5er
macht das um einiges eleganter und ist meines Erachtens gut zu fangen,
solange man so unter 60 km/h fährt.
Wichtig sind ordentliche Winterreifen und NICHT am Reifendruck spielen!
Die Herstellerangaben sind für 365 Tage. Ich fahre auch nicht mit meinem
e39 auf Sanddünen rum...
Gruß Carsten
Bearbeitet von: chatcress am 30.11.2014 um 15:21:31
Wo gehobelt wird, fällt selbst hinein.
habe vor 20 jahren auch gewicht hinten drin gehabt weil es doch ohne die ganze elektronik doch schon oft grenzwertig war(bei uns ist meist viel schnee) aber bei der heutigen elektronik ist es nicht mehr wirklich nötig, wichtiger sind meiner meinung nach wirklich gute winterreifen und angepasste geschwindigkeit dann sollte nix mehr schief gehen
Neid muß man sich erarbeiten-Mitleid bekommt man geschenkt
Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Hubraum
Das Gewicht im Heck was bringt weiß jeder, der im Käfer mal am verschneiten Berg einen festhängenden MB Strich 8 überholt hat. :)
Im Ernst, Heckmotor war dem Standardantrieb auf Schnee einzig deshalb überlegen, weil eben viel mehr Gewicht auf der Hinterachse ist.
Und Frontantrieb ist auf Schnee dem Standardantrieb bei der Traktion auch nur deshalb überlegen, weil eben 2/3 vom Gewicht auf der Vorderachse liegen.
Das grundsätzliche Problem beim Zweirad-Antrieb:
Alles Gewicht muss beschleunigt werden. Aber nur der Anteil, der auf der Antriebsache liegt, schafft Traktion.
Wenn man jetzt viel Ballast in den Kofferraum lädt, steht prozentual mehr von dem Gesamtgewicht bereit, um Traktion zu schaffen.
Die dann erhöhte Gesamtmasse kann man ignorieren. Mit doppeltem Gewicht auf einem Rad steht auch doppelte Traktion zurVerfügung.
Das gleicht sich also aus.
Der Schönheitsfehler dabei: Die modernen Autos werden immer schwerer, also muss immer mehr Ballast in den Kofferraum, um einen bestimmten prozentualen Gewichtstransfer nach hinten zu erreichen.
Beispiel:
Auto mit 1000 kg Leergewicht. Gewichtsverteilung 50:50. Also 500 kg auf der Hinterachse = 50 %
Ich lade im Heck 100 kg zu. Gesamtgewicht ist nun 1100 kg, auf der Hinterachse liegen nun 600 kg = 54,5 %
Um den gleichen Effekt bei einem Auto mit 2000 kg Leergewicht zu erreichen, muss ich aber schon 200 kg Ballast zuladen.
Dass der Bremsweg mit dem zugeladenen Gewicht ansteigt, ist so erstmal nicht ganz richtig!
Bei den Bremsen haben wir alle "Allrad". Das zusätzliche Gewicht erhöht gleichzeitig zu 100 % den verfügbaren Grip für das Bremsen.
Wo das nicht der Fall ist, liegt es an überforderten Bremsanlagen. Aber die wird es auf Schnee niemals geben.
Aus dem gleichen Grund wie bei der Bremse fliegt das Auto auch in Kurven mit Ballast nicht früher ab, denn bei Querbeschleunigung gehen ebenfalls alle 4 Räder ein.
Gewicht auf der Antriebsachse hilft beim Anfahren, richtig. Vor allem hilft es aber am Berg, damit man überhaupt nicht erst festhängt und neu anfahren muss. Anfahren sollte man da wo immer möglich vermeiden!
Auf Schnee gibt es mit Gewicht im Kofferraum auch kein "brutal" ausbrechendes Heck. Da muss man keine Angst haben. Grundsätzlich stellt sich bei extrem hecklastiger Verteilung wie beim Heckmotor eine kleine Hammerwurf-Tendenz ein: Das Auto will, nach Instabilisierung, gerne mit dem Heck voran. Ich bin aber nun lange genug mit Heckmotor auf Schnee gedriftet, um zu wissen, wie sanft das abläuft. Wenn man abfliegt, am Ballast im Heck hat es nicht gelegen.
Wo Gewicht im Kofferraum gar nichts bringt ist beim Fronttriebler und beim Allrad.
Grüße
ChrisH
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Tipp:
Wenn ich mal wirklich hänge, Kofferraum auf; Beifahrererin auf die kante gesetzt, hat 2 Vorteile!
Der "TRACKER" macht mehr Spaß als Sex!
Ja nur das die meisten Leute alleine im Auto sitzen.
Ja es bringt was Gewicht im Kofferraum zu haben. Aber bei den Möchtegernwintern der letzten Jahre eigentlich unnötig (zumindest hier in meiner Gegend)
Es ist auch ein absoluter Irrglaube, das ESP dir hilft einen Berg hoch zu kommen. Wenn ein Rad durchdreht, wird das es gebremst. Sonst nix. Es kommt dadurch auch nicht mehr Kraft bzw Grip auf die Räder, als würde ein Sperre zu machen. Der Grip im Winter hängt immernoch einzig und allein am Reifen, dem Gewicht was auf den Reifen drückt und ggf an einer Sperre, nicht an ESP, ABS und auch nicht am Einschlafassistent.
less traction - more action!
EAT/SLEEP/DRIFT