Callcenter Outsourcing nun nach Ägypten (Geplaudere Forum)

Ich hab eben einen Artikel gelesen, der einen irgendwie zu denken gibt...

Hier mal ein ähnlicher: Klick

Inhalt ist, dass immer mehr Unternehmen ihre Callcenter nach Ägypten auslagern. Dort gibt es riesen Callcenter, die für mehrere Unternehmen arbeiten und mehrere Sprachen sprechen. Auch Vodafone ist bereits dabei und leitet testweise um die 3000 Anrufe um, die englischsprechenden Kunden werden bereits komplett umgeleitet. Ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich finde das krank. Da erreicht die Globalisierung eine völlig neue Dimension.

Ich bin selber Mitarbeiter in einem Deutschem Callcenter und ich finde es nicht wirklich toll. Wo bei ich sagen muss, dass sich unsere Chefs bei der Betreuung bei den Englisch Kunden echt anstellt. Ich spreche Englisch fast perfekt und darf den Englischen kd. nicht helfen.

Bearbeitet von: BeefE am 06.08.2010 um 12:43:13

Bei Vodafone habe ich es schon erlebt das die Dame im Callcenter nur sehr gebrochen Deutsch sprach und nicht verstanden hat was des Anrufers Anliegen war. Ich hatte damals angerufen um Daten ändern zu lassen, sie hatte mehrmals nachgefragt was sie tun soll, also habe ich ihr dies dann immer und immer wieder erklärt. Wenn es bei Vodafone nicht so schwer wäre da mal jemand an die Strippe zu bekommen dann hätte ich damals sofort aufgelegt. So also hatte sie es dann irgendwann doch geschafft, lt. Ihrer Aussage und daher vertraute ich darauf. Fragte dann nochmla nach und sie meinte alles in Ordnung. Natürlich war nix in Ordnung. Dies erfuhr ich einige Wochen später und das war dann gleichfalls auch mit sehr vielen Problemen und Telefonaten verbunden. Die gute Dame hatte im Prinzip nix verstanden und änderte daraufhin Dinge in meinen persönlichen Angaben die bei Vodafone hinterlegt waren inkl. Adressen, ohne zu wissen was sie da tat.

Auch bei Sportscheck sitzen vermehrt Osteuropäische, kaum deutsch sprechende, Menschen im Callcenter. Das schlimme, auch mit Englisch kommt man bei denen nicht weiter.

Vor Jahren sind die CallCenter nach Indien "ausgewandert" nun halt nach Ägypten - ist doch alles nichts Neues.

Ich selber arbeite für einen IT-Dienstleister, wir reparieren Drucker für einen der im Business-Bereich führenden Druckerhersteller.
Die haben letztes Jahr ihr CallCenter nach Ungarn ausgelagert.
Man, oh man, was man sich da anhören muss, wenn die aus Ungarn bei uns anrufen oder wenn man selber mal dort anrufen muss - ich verstehe in der Regel nur "Bahnhof" und hoffe, daß die Ungarn nicht auf meinem Anschluss raus kommen ;-)

da müssen die Unternehmen doch merken, dass sowas nicht funktioniert. Die haben echt nen Ding an der Waffel.

Das interessiert die großen Bosse nicht wirklich.
Man hat irgendwann nur noch die Wahl zwischen sprachunkundigen Callcentern oder einen Computer an der Leitung...traurig sowas...

die ganzen abzocker machen es auch doch schon aus der türkei.
eine deutsche nummer vorgauckeln und den leuten ihre verträge aufschwatzen...

Willkommen in der Wirklichkeit des globalisierten 21. Jahrhunderts....

Wie rumpel666 bereits gesagt hat, ist das auch in der IT-Branche nichts mehr neues... Mittlerweile werden auch komplette Gehaltsabrechnungen und andere EDV-Angelegenheiten in die 2.und 3. Welt verlagert und per Internet untereinander verschickt.

ich kenne einige ältere IT´ler (zw. 40 und 50) die ihren früher ordentlich bezahlten Beruf verloren haben, und bei den anspruchsvollen Tätigkeiten (Programmierarbeiten) durch einen entsprechenden "Online-Gegenpart" in Indien ersetzt worden sind. Für die einfachen Arbeiten wie Hardware-Einrichtung und Service werden dann Studenten auf 400€-Basis eingestellt.
Schöne neue Welt...

Früher konnte man den meisten Leuten noch erzählen, dass "wir" zu den Gewinnern dieser Entwicklung gehören... Die meisten haben dran geglaubt, da man billige Waren aus China im Media-Markt hinterher geschmissen bekommt. Aber langsam realisiert auch der Dümmste, wie die andere Seite der Medaille aussieht.

Zitat:

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da müssen die Unternehmen doch merken, dass sowas nicht funktioniert. Die haben echt nen Ding an der Waffel.

(Zitat von: b-mw-323)

---

Ich hab es schon so oft gesagt, aber anscheinend gibt es noch viele Beratungs-Ressistete:

Die Rendite ist das einzige, was in einer freien Marktwirtschaft für einen Großkonzern entscheidend ist !!!

Alles andere ist den Vorständen absolut egal... So krank wie es ist, aber das ist die Realität.



mfg
Lucky-Slevin


Bearbeitet von: Lucky-Slevin am 06.08.2010 um 16:51:58

Zitat:

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Ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich finde das krank. Da erreicht die Globalisierung eine völlig neue Dimension.

(Zitat von: b-mw-323)

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Hi,

das ist doch ein alter Hut.
Callcenter im lohngünstigen Ausland kenne ich seit mindestens 10 Jahren.
Und Vodafone kommt jetzt erst auf den Trichter?
Vor fast 15 Jahren haben Heerscharen von Chinesen deutsche Telefonbücher abgetippt, damit die Daten auf eine CD können.
Wo ist da der Unterschied?
Krank wäre es gewesen, das hier machen zu lassen.

A propos Vodafone: irgendeiner hier, der seinen Handy-Vertrag dort hat und höhere Tarife akzeptieren würde, wenn das Callcenter in Deuschland stehen würde?

Wer immer noch denkt, die Erde wäre eine Scheibe, darf sich nicht wundern, wenn er außen runterfällt...

Ciao - Carsten

Zitat:

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Willkommen in der Wirklichkeit des globalisierten 21. Jahrhunderts....

Wie rumpel666 bereits gesagt hat, ist das auch in der IT-Branche nichts mehr neues... Mittlerweile werden auch komplette Gehaltsabrechnungen und andere EDV-Angelegenheiten in die 2.und 3. Welt verlagert und per Internet untereinander verschickt.

ich kenne einige ältere IT´ler (zw. 40 und 50) die ihren früher ordentlich bezahlten Beruf verloren haben, und bei den anspruchsvollen Tätigkeiten (Programmierarbeiten) durch einen entsprechenden "Online-Gegenpart" in Indien ersetzt worden sind. Für die einfachen Arbeiten wie Hardware-Einrichtung und Service werden dann Studenten auf 400€-Basis eingestellt.
Schöne neue Welt...

Früher konnte man den meisten Leuten noch erzählen, dass "wir" zu den Gewinnern dieser Entwicklung gehören... Die meisten haben dran geglaubt, da man billige Waren aus China im Media-Markt hinterher geschmissen bekommt. Aber langsam realisiert auch der Dümmste, wie die andere Seite der Medaille aussieht.

Zitat:

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da müssen die Unternehmen doch merken, dass sowas nicht funktioniert. Die haben echt nen Ding an der Waffel.

(Zitat von: b-mw-323)

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Ich hab es schon so oft gesagt, aber anscheinend gibt es noch viele Beratungs-Ressistete:

Die Rendite ist das einzige, was in einer freien Marktwirtschaft für einen Großkonzern entscheidend ist !!!

Alles andere ist den Vorständen absolut egal... So krank wie es ist, aber das ist die Realität.



mfg
Lucky-Slevin


Bearbeitet von: Lucky-Slevin am 06.08.2010 um 16:51:58

(Zitat von: Lucky-Slevin)

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die eigenkapitalrendite der unternehmen ist mir bekannt. nur ich denke einen schritt weiter.

kunden beschweren sich, kündigen oder suchen sich andere anbieter oder dienstleister. demnach sinkt wiederum die eigennkapitalrendite und der gewinn. hier sollte eigentlich wieder ein umdenken einsetzen.

wobei auf der anderen seite, unternehmer, sprich geschäftsführer oder auch vorstände genannt sind meist kurzfristig orientiert, den ist es wieder egal was in 5 jahren ist.

Unser Dienstleistungszentrum, dies beinhaltet unter anderem IT Service und Call Center, ist in Ungarn.

unsers in steinfurt good old germany

dhl spedition halt

Ägypten, Israel, Indien usw,...........ein alter Hut! Leider.

Das outsourcing ist ein echtes problem. in meiner branche konntrolliert die FMA ( Finanzmarktaufsicht) dieses Vorhaben. Wir reden von einer Bank. Auch hier wird es immer moderner Leistung zu verlagern. Hotlines, administrative Tätigkeiten usw,....

dh. die Firma darf die Tätigkeit / Dienstleistunng nur dann auslagern wenn sie gewährleisten können das die qualität gleich bleibt. = OK!
Nur wie Kontrolliert das die FMA? = leider gar nicht!
die hören sich eine "geschichte" an, lesen den dazugehörenden schriftlichen plan und aus ende. Mehr passiert nicht.
also zu deutsch: das ganze ist von der seite her mal ein beschiss. jeder der eine auslagerung miterlebt hat weiss das die qualität sinkt. *kann mich nur wundern*

den managern ist das egal. warum auch`?
weil sie durch die auslagerung einerseits ziele erfüllen die ihren persönlichen Bonus in die höhe schieben und andererseits wieder personal, tätigkeiten und letztendlich Geld einsparen und so auch wieder zu ihrem bonus kommen ;-)

verärgert bleiben die die ihren job verloren haben und der kunde der plötzlich in einer vodafone hotline jemanden am rohr hat der kein oder schlecht deutsch spricht. *wahnsinn wenn ihr mich fragt*

erst wenn es sooooooo viele beweisbare probleme gibt durch die auslagerung, zb VKI schon darüber berichtet, VKI = in Österreich = VErein für Konsumentenschutz, dann bekommen sie angst und werden etwas ändern. vielleicht. vorher sicher nicht.

LG Philipp

Zitat:

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Ägypten, Israel, Indien usw,...........ein alter Hut! Leider.

Das outsourcing ist ein echtes problem. in meiner branche konntrolliert die FMA ( Finanzmarktaufsicht) dieses Vorhaben. Wir reden von einer Bank. Auch hier wird es immer moderner Leistung zu verlagern. Hotlines, administrative Tätigkeiten usw,....

dh. die Firma darf die Tätigkeit / Dienstleistunng nur dann auslagern wenn sie gewährleisten können das die qualität gleich bleibt. = OK!
Nur wie Kontrolliert das die FMA? = leider gar nicht!
die hören sich eine "geschichte" an, lesen den dazugehörenden schriftlichen plan und aus ende. Mehr passiert nicht.
also zu deutsch: das ganze ist von der seite her mal ein beschiss. jeder der eine auslagerung miterlebt hat weiss das die qualität sinkt. *kann mich nur wundern*

den managern ist das egal. warum auch`?
weil sie durch die auslagerung einerseits ziele erfüllen die ihren persönlichen Bonus in die höhe schieben und andererseits wieder personal, tätigkeiten und letztendlich Geld einsparen und so auch wieder zu ihrem bonus kommen ;-)

verärgert bleiben die die ihren job verloren haben und der kunde der plötzlich in einer vodafone hotline jemanden am rohr hat der kein oder schlecht deutsch spricht. *wahnsinn wenn ihr mich fragt*

erst wenn es sooooooo viele beweisbare probleme gibt durch die auslagerung, zb VKI schon darüber berichtet, VKI = in Österreich = VErein für Konsumentenschutz, dann bekommen sie angst und werden etwas ändern. vielleicht. vorher sicher nicht.

LG Philipp

(Zitat von: philipp080778)

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das kenne ich nur zu gut, meine bank wo ich arbeite hatte mal das backoffice ausgelagert - es waren zwar die selben mitarbeiter aber das reinste chaos... und selbst nach einem jahr gibts da probleme

kurze Geschichte:

bei uns haben sie administrative Tätigkeiten vom Auslandszahlungsverkehr nach Rumänien ausgelagert. Betrifft rund 200 Mitarbeiter. Die RumänenINNEN müssen nicht mal englisch sprechen können. Es gibt ein "Auftragsformular" das ist auszufüllen, früher hat man die Eingabe selber getätigt in 1 oder 2 min, die RumänenINNEN legen eine "schablone" darüber das sie es in ihrer sprache lesen können. Durchlaufzeit für den Scherz 3 Tage ;-)

soviel zur Beibehaltung der Qualität !!!!! ;-)

weiters ist das outsourcen auch so modern, zumindest bei uns in Ö., da man in bestehende Verträge eingreifen kann. im falle einer outsourcung besteht das WEiterarbeitrecht für 1 jahr beim neuen Arbeitgeber ;-)

WAHNSINN

Was habt ihr denn, Leute ?

Anscheinend hat euch noch niemand verrraten, wo euer Platz in diesem Spiel ist ;-)






mfg
Lucky-Slevin

Zitat:

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Was habt ihr denn, Leute ?

Anscheinend hat euch noch niemand verrraten, wo euer Platz in diesem Spiel ist ;-)






mfg
Lucky-Slevin

(Zitat von: Lucky-Slevin)

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;)

Wir sind die Bauern im Schachspiel