Zitat:
Hallo,
stimmt es das mehr Zylinder mehr Laufruhe bedeuten? Demzufolge müsst der V12 ja der geschmeidigste sein.Aber zwischen v12 und v8 habe ich keinen Unterschied feststellen können.
Und warum laufen 4 Zyl. so rau?
Gruß
(Zitat von: playa44)
Die Laufruhe eines Motors hängt von der Anzahl der Zylinder, des Arbeitsverfahrens (Zweitakt oder Viertakt), der Kurbelteilung, die Zyudfogle und der Motorgeometrie (Reihenmotor, Boxermotor) zusammen.
In einem Motor entstehen Momente und Schwingungen, die in sogenannte Grade unterteilt werden (Erklärung vereinfacht):
An einer Kurbelwelle mit einem Zylinder hängt über ein Pleuel verbunden ein Kolben. Dreht sich die Kurbelwelle, so erzeugt der Kolben bei seinem Umkehren eine Kraft, die mal in die eine und mal in die andere Richtung wirkt. Diese Kraft kann relativ einfach ausgeglichen werden durch Gegengewichte an der Kröpfung. Das Problem: In den Phasen der Drehung, in denen der Kolben nicht in einer Endlage ist, erzeugt nun wiederum dieses Gegengewicht eine Unwucht. Abhilfe: Zwei Zylinder in Reihe oder zwei Zylinder in Boxeranordung.
Wird ein Kolben in seiner Umkehrlage abgebremst, dann entsteht ein zusätzliches Moment am Motor. Der Vierzylinderreihenmotor nach dem Viertaktverfahren hat nun das Problem, das er eine Kurbelteilung von 180° haben muss und damit alle Kolben gleichzeitig in einer Umkehrlage sind. Die vier Bremsmomente addieren sich und das spürt man sehr deutlich. Ideal ist ein Kurbelwinkel von 120° - dann nämlich heben sich alle Massekräfte und freien Momente auf. Dies ist jedoch nur möglich bei drei Zylindern 2Takt oder sechs Zylindern 4Takt bei Reihen oder Boxeranordung. Jeder Kurbelwinkel anders als 180° ist besser, weshalb schon ein 5Zylinder erheblich ruhiger als ein 4Zylinder läuft. Bei V6 und V8 kommt noch der erheblich kürzere Zündabstand hinzu.
Ein Motor der rauher als ein 4Zylinder 4Takt ist, ist der 3Zylinder 4Takt, weil ich hier mit den Zündabständen Probleme bekomme.
Eine Möglichkeit einen 4Zylinder 4Taktmotor ruhiger laufen zu lassen, ist der Lancaster-Ausgleich, den z.B. Mercedes verbaut. Die Laufruhe eines Sechszylinders ist aber auch damit nicht erreichbar.