Habe gestern ein Schreiben von meiner Versicherung bekommen, indem ich um aktuelle Angaben wie Alter der Fahrer und aktuellen Kilometerstand gebeten wurde.
Zunächst aber noch ein paar Infos:
Ich möchte meine Versicherung wechseln und habe deswegen einen Antrag bei einer Direktversicherung Online gestellt. Nennen wir Sie mal Direktversicherung A.
Direktversicherung A ist Schwesterunternehmen von meiner derzeitigen Versicherung (Versicherung B) und diese beiden sind Tochter von Versicherung X (Mutterunternehmen)
Versicherung B hatte vor etwa 4 Wochen schon mal nach dem aktuellen Kilometerstand gefragt, habe da 176.000 km angegeben. (Derzeitiger Kilometerstand 199.000 km) (will das geld nicht nachzahlen deswegen diese geringere angabe welche im rahmen meiner angegebenen fahrleistung liegt)
Habe also bei Direktversicherung A die 199.000 km angegeben.
Nun meine Fragen:
1. Ist das einfach ein allgemeines Schreiben was man einfach regelmäßig bekommt oder haben die Daten ausgetauscht?
2. Wenn Versicherung B keinen aktuellen Kilometerstand nach Kündigung fordert, verschwinden doch die etwa 20TKM differenz quasi im nichts. war jedenfalls damals so als ich von der allianz zur versicherung B gewechselt bin, da hatte auch keiner mehr nach dem KM stand gefragt und ich habe mir ein paar tausend "erschlichen" :)
Na ja, einige werden jetzt predigen, dass es eigentlich Betrug ist, was ja auch richtig ist. Auf der anderen Seite wissen wir alle, dass wir trotz der Individualisierung der Versicherungen im Rahmen der Umstellung der Haftpflicht von Leistungs- auf Typenklassen schon in den günstigsten Konfigurationen WEIT MEHR bezahlen, als es nach der alten Norm der Fall war - und das gilt nicht nur für BMW.
Euroeinführung, Mehrwertsteuererhöhung sowie die schamlose Abzockerei für Ersatzteile - die sich bei der Erneuerung nach einem Unfall durchaus auf die Typklassen auswirken, weil wo teurer repariert wird als beim Mitbewerber, da muss das Geld ja irgendwie wieder reinkommen - möchte ich hier gar nicht weiter breittreten.
Genausowenig möchte ich breittreten, dass sich Werkstätten an Unfallschäden, die durch die gegnerische Versicherung bzw die eigene Vollkasko bezahlt werden regelrecht gesundstoßen; es ist hinlänglich bekannt, dass für Reparaturen, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, selbst bei Verwendung von Originalteilen weit humanere Summen aufgerufen werden.
Wenn man es so sieht, findet auf der Ebene Autoversicherung-Autohersteller-Werkstätten eine Betrügerei großen Ausmaßes statt, die von beiden Seiten bebilligt wird nach dem Motto "hilfst du mir, so helf ich dir". Der Sinn dahinter: damit überhaupt noch jemand Arbeit hat - und deshalb wirds auch gebilligt, bzw es macht sich niemand Gedanken um die wahren Hintergründe, es wird sich allenfalls gewundert, warum die Versicherung nur in wenigen Fällen billiger, meistens aber teurer wird.
Wir wissen auch, wie es in der heutigen Zeit ist: Hast keine Chance, dich beruflich zu verwirklichen, bist heute oft gezwungen alle Ar... lang umzuziehen oder ne doppelte Haushaltführung aufzubauen. Ergo ist es, wenn der Karren nicht als Zweitwagen dient, nicht einfach vorherzusehen, ob die beispielsweise angegebenen 12.000 km ausreichen, oder ob nen Vierteljahr später die Lage so aussieht, dass es eher 20.000 km werden.
Grundsätzlich ist immer davon auszugehen, dass die Versicherer sich austauschen, dass müssen sie, da sie ein Risiko im voraus grob abschätzen müssen. Dazu zählt in erster Linie der Verlauf der gemeldeten Schadenfälle der letzten paar Jahre, SF-Klassen usw . Garagenparkerei, Frauenfahrerei, Kilometerschrubberei und weitere Kostenfaktoren fließen zwar in die Prämienberechnung mit ein, sind aber eher zweitrangige Faktoren, solange nichts passiert. Die TK juckts im Reparaturfall in den allermeisten Fällen beispielsweise gar nicht, wenn der "zulässige" Km-Stand überschritten ist. Wenns um selbstverschuldete Sachen geht und die Haftpflicht den Unfallgegener bzw die VK einen selbst entschädigen muss, dann kann durchaus mal eher nachgehakt werden - wobei es auch hier von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich gehandhabt wird.
Wie du nun verfahren möchtest, bleibst dir überlassen. Die Wahrscheinlichkeit einer Nachzahlung an deinen alten Versicherer würde ich - ohne Gewähr (!) - als eher unwahrscheinlich betrachten, es sei denn, es liegt ein selbstverschudeter Schaden als Wechselgrund vor. Ansonsten ist bekannt, dass die moderne Elektronik nix taugt, wie schnell verreckt mal ein Kombiinstrument und wird aus Kostengründen - Selbstbereicherung o.g. Unternehmensgruppen sei Dank - durch ein gebrauchtes Teil von Schrott ersetzt. Das dort der Kilometerstand NIE mit dem eigenen übereinstimmt, ist als gegeben zu betrachten...
MfG
Bearbeitet von: masterkaycee am 08.10.2009 um 14:03:31